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 Betreff des Beitrags: Eigentumsumverteilung
BeitragVerfasst: 21.11.08, 00:16 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 6.12.07, 02:34
Beiträge: 55
Der siebte Dunkelzyklus brach an, Fela verschwand hinterm Horizont im Westen und in Falkensee wurden von eifrigen Stadtbediensteten die Laternen entfacht.
Gähnend drehte einer der Soldaten des Regiments seine Runden auf der Mauer im Südwesten der Stadt, meist zum Viertel blickend oder weiter hinaus, wo wohl so manche Gefahr dieser Tage lauern würde, nachdem der Wall gefallen war. Treu hielt er Wache und so bekam er kaum mit, was nur einige Schritt weit hinter seinem Rücken geschah.

***

Diese Insel meinte es selten gut mit einem und was finanzielle Dinge anging, so sah es momentan bei ihr eher finster aus. Der letzte Bruch war eine Pleite - Mendorlis, dieser reiche Alchemist, Bewohner des Felaviertels, hatte wohl entweder alles beim treuen Erich Rosenquarz gelassen, wohnte dort schlichtweg nicht richtig oder es ging alles für die Miete drauf. Jedenfalls hatte ihr der Einbruch nichts gebracht.
Fast wahllos hatte sie sich eine Wohnung nun ausgesucht, denn bei den normalen Menschen, die nicht in großen Villen lebten, hatte sie bisher das meiste Glück gehabt. Zudem war sie neugierig - dieser "Urwald" an Blumen vor den Fenstern ließ kaum einen Blick in die Wohnung zu. Wer weiß, was sich dort verbergen würde?

Es war alles mit ihrem Begleiter abgesprochen, die Kleidung wurde gewechselt, die übliche Maskerade angelegt und dann griff sie auch schon zu einer großen Tasche wie auch einem Beutel, der leise klimperte aufgrund der Diebeswerkzeuge in seinem Inneren - Dietriche vor allem, aber auch ihr Glasschneider mit einem Diamant als eigentliches Schneidewerkzeug, eine kleine Phiole mit einem Nachtsichttrank und leicht gebogene, robuste Dolche, die beim Klettern gute Dienste leisteten, aber notfalls auch als Waffe. Eine Rose war es noch, die sie sich ebenso einsteckte, dann schlichen die beiden auch schon durch die dunklen Gassen Falkensees.

Am Künstlerhaus deutete sie ihrem Begleiter an dieser Stelle zu wachen, ein, zwei Blicke warf sie um sich, dann huschte sie hinüber zur Tür, ging etwas in die Hocke und zog einen der Dietriche hervor. Es dauerte nicht mal lange und schon knackte es vernehmlich im Schloß und sie zog die Tür auf, um sogleich reinzuschleichen.
Doch in der Wohnung wurde sie vom nervösen Gegackere eines Huhns eiskalt erwischt. Es schlug zwar nicht lauter an, aber jagte ihr doch einen Schrecken ein - und sie vermutlich auch dem Huhn, was so einen "Gast" vermutlich nicht erwartet hatte.
Im Erdgeschoß sah sie sich nur kurz um, blätterte ein Buch durch, ehe sie es samt Kladde zu Boden warf und sich dann auf den äußeren Seiten der Stufen die Kellertreppe hinabschlich.
Unten angelangt sah sie sich bemüht leise im Raum kurz um, dann jedoch wendete sie sich den Kisten zu, was auch der Bewohner später erkennen kann - ein paar zerbrochene und verbogene Dietriche liegen davor im Fell herum, ebenso wie einige Dinge, die sie rausgewühlt hatte.
Sie schlich danach weiter im Raum leise umher und als sie sich der Ecke mit dem Bett zuwenden wollte, hing sie kurzzeitig an einem der Holzsessel mit ihrer Robe fest. Ungeduldig und deutlich angespannt zog sie an ihrem Stoff und löste ihn, doch blieb ein kleiner, nachtblauer Faden an dem Sessel hängen, den ein aufmerksamer Beobachter später entdecken könnte.
Aus dem Schrank wurde etwas Kleidung rausgewühlt, doch dann machte sie sich mit ihrer Beute auch schon auf dem Weg nach oben.
Dort empfing sie das Huhn erneut, was einen langen Hals machte und sie, so könnte man meinen, irgendwie schon empört ansah. Doch sie beachtete das Tier nicht mehr weiter, sondern machte sie nun daran zu schaffen, die Tür zu öffnen, wovon an dieser Stelle wieder der ein oder andere zerbrochene Dietrich kündet.
Draußen empfing sie die ruhig und dunkel daliegene Stadt sowie ihr Begleiter. Ein Blick umher, dann verschwanden beide auch schon wieder zurück in den Schutz der dunklen Gassen der Inselhauptstadt.

Allein - eine Rose blieb zurück. Rot die Blüte und relativ frisch sowie schwach noch duftend, als hätte eine heimliche Verehrerin sie abgelegt.

***

War da etwas?
Stirnrunzelnd wandte sich die Wache herum und warf einen Blick in die Stadt und an den Häusern nahe der südlichen Mauer entlang. Müde rieb er sich eines seiner Augen.
Ja, Feinde der Ordnung lauerten wirklich überall und manchmal wusste man nicht mehr, wo man noch überall hinschauen sollte...

_________________
What is locked can be opened.
What is hidden can be found.
What is yours can be mine.

Nur ein Dieb.


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