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 Betreff des Beitrags: Erinnerungen
BeitragVerfasst: 15.12.08, 10:21 
Edelbürger
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Draußen peitschte der Wind gegen die vielfarbigen Bleifenster und suchte mit aller macht einen Weg hinein zu finden. Der Himmel wolkenbehangen und das Wetter draußen eher ungastlich. Es war Astrael im 16. Götterlauf nach der Thronbesteigung Hilgorads. Geschäftiges Treiben und ausgelassene Stimmung herschte drinnen, in der kleinen Taverne am nördlichen Rand von Federswacht. Drüben am Thresen saßen die Örtlichen Händler und redeten unabläßig auf einen anderen Mann ein, er schien nicht von hier zu kommen, seine Kleidung schien eher aus südlicheren Gefilden zu stammen, kein Zweifel es war wohl ein Endophali. Kurz nur verharrte er auf der Szene und schweifte dann weiter zum Tisch drüben neben der Treppe hinauf. Dort saßen die Alten des Dorfes, wie jeden Abend. Sie diskutierten über alles, über die Götter und Draconis, über den König und die Vergangenheit. Mal wurden diese Diskusionen hitzig geführt, mal plätscherten die Gespräche eher vor sich hin. Ein jeder von Ihnen trug einen stattlichen Bart und die Gesichter waren gezeichnet von Jahren der schweren Arbeit und der brennenden Sonne hier im Süden des Reiches. Wieder schweifte der Blick weiter und blieb zwischen den Tischen bei einer jungen Schankmaid hängen, Larissa, die Tochter des Wirts, so hatte er erfahren. Sie war wahrlich schön anzusehen, doch war sie bereits dem Sohn des Schmieds versprochen und so hielt sich ein jeder fort von Ihr, auch wenn immer wieder Gerüchte über andere Liebeleien aufkamen. Gedankenverloren sah er nun weiter, einige Tische welche Söldner und Soldaten beherbergten streifend gelangte er dann drüben zu einem Tisch welcher etwas verdeckt stand. Hier saßen einige wohl betuchte Männer und Frauen welche sich in unermüdlichen Gesprächen verstrickten. Der Dorfrat saß an jenem Tische und war gerade dabei über die weiteren Geschicke des Dorfes zu beschließen. Er strich sich über das Kinn und erinnerte sich das auch sein Oheim einst als Büttel in eben jenem Rate saß. Er musterte jeden der dort sitzen eingehend und wurde dann jäh aufgeschreckt. Ein kräftiger Klaps auf die Schulter und schon setzte ein Wortsturm ein. "Istrigur, du hier? Was treibt dich denn hier in diese Stube? Selten habe Ich dich hier gesehen? Wie lange ist das her? Sag schon? Wann sahen wir uns das letzte mal? Wie geht es dir? Läuft es auf eurem Hofe?" Der junge Mann welcher sich einfach zu Ihm gesetzt hatte überschüttete Ihn mit Fragen und ließ wie es Ihm eigen war natürlich keine Zeit für Antworten. Die Braunen Augen des Knaben legten sich auf die Züge des Gegenübers und warteten geduldig das er seinen Fragenmarathon beendete um dann mit einigen eher knappen Antworten de Wissendurst zu stillen. Travian war der Sohn des Schreiners und derzeit bei jenem in der Lehre. Er war ein Knabe wie auch istrigur und hatte derweil wohl 17. Götterläufe hinter sich. Beide hatten von klein auf miteinander Ihre Zeit verbracht und wahrlich so manchen Unsinn getrieben. Er war wohl ein Freund, so konnte man es sagen. Eilig winkte Travian die Schankmaid herbei und orderte zwei Becher warmen Brandweins. "Mag er unsere Glieder wärmen...nicht wahr...?" Meinte er daraufhin zu Istrigur mit einem freundlichen Lächeln und setzte dann, kaum das die Dame fort war, auch schon an über seinen Alltag zu Berichten. Einige Zeit verfolgte Istrigur die Erzählungen bevor er dann mit den Gedanken abschweifte. Die Miene wurde ernster und der Blick verharrte in den Tiefen des Bechers mit dem Rubinroten Brandwein darin...

Er befand sich gerade auf dem Weg vom Bauern Derwall, heim zum eigenen Gehöft als er das kleine Waldstück nahe des Stielbaches durchquerte. Tausende und abertausende Male war er hier schon durch gekommen und nie hatte er etwas besonderes gesehen oder erlebt. Ab und an kreuzten Wildschweine oder Hirsche den Weg doch ansonsten war es immer ruhig gewesen. Doch Heute war es anders. Vorn hinter der kleinen Biegung schien etwas vor sich zu gehen, lauter Lärm und Schreie durchzogen die sonst so ruhige mittbellums Abendluft. Aufmerksam spitzte er die Ohren und ging flux vom Wege hinab in einen Graben welcher teilweise von Sträuchern bewachsen war. Einen Augenblick verharrte er so bevor er sich auf machte und die Neugierde siegte. Was würde er dort wohl sehen? Schritt um Schritt ging er voran durch den aufgeweichten Moosbewachsenen Untergrund. Immer versuchte er in der Deckung der Sträucher zu bleiben als er sich dann der Biegung näherte. Plötzlich erneutes lautes Geschrei und Gegrunze. Eine junge Frau kam um die Ecke gelaufen, die Kleider zerrissen, die Haare wirr um sie her wehend. Die Knie aufgescheuert und die Hände Blutgetränkt. Die Augen des Knaben weiteten sich und Panik und entsetzen keimten in Ihm auf als er Ihren Verfolger aus machte. Ein Ork! ein Ork? Hier in Falkenstein? Das konnte nicht sein! Aber doch, es war ein solcher. Diese häßliche Fratze, die zerlumpten Kleider, der Riesige "Kloppa" in seiner Hand, so stürzte er dem Mädchen nach. Diese stolperte und fiel. Jammernd und jauchzend suchte sie auf Händen und Knien weiter zu fliehen doch vergebens. Ihr Verfolger war heran gekommen und schlug mit dem Schaft der Waffe nach dem Kopf der Frau. Plötzlich dann Ruhe, Schweigen. Kein Wort mehr, keine Regung, nur das leichte Schnaufen des Orken welcher hinab schaute auf sein Opfer. Wortlos beugte er sich nieder, packte nach dem Schopf und zog den reglosen Körper mit sich, wieder zurück, herum um die Biegung. Istrigur wusste nicht was er tun sollte. den Griff an seinen Dolchknauf legend verharrte er. Das Herz schlug Ihm bis zum Halse und die Gedanken rasten. Sicher ist der Ork nicht allein.....

Dann, wiederholt ein Klaps auf die Schulter und er befand sich erneut in der Taverne. Travian hatte sich erhoben und Istrigur zum Abschied einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter gegeben. Seine Gedanken hatten Ihn vollkommen fort gerissen. Er sah auf und nickte seinem Freund nur wortlos zu, die Augen noch etwas geweitet ob der Erinnerungen und die Stirn leicht mit Schweiß bedeckt. Er verabschiedete sich dann von Travian und machte sich auf den Heimweg. Immer wieder kamen die Erinnerungsfetzen hoch und als er daheim ankam machte er sich sofort daran sein Schlaflager aufzusuchen und den Erinnerungen mit freundlicheren Träumen zu entrinnen. Doch gelingen mochte es Ihm nicht...die Erinnerungen holten Ihn im Schlafe ein...

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: Erinnerungen
BeitragVerfasst: 17.12.08, 09:42 
Edelbürger
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Etwa ein Dunkelzyklus war vergangen und den großteil jener Zeit hatte er damit verbracht sich durch sein Bettlager zu wühlen. Immer wieder riss es Ihn aus dem Traumlosen Schlaf. Er starrte gen Decke und sinnte nach über seine morgigen Aufgaben. Viel war noch zu tun vor dem Morsan. Von der Linkem kam das knartschen und der Blick wanderte hinüber, sein Oheim hatte wohl einen weit besseren Schlaf als der junge Knabe. Er seufzte auf, sah kurz zu den verhangenen Fenstern und schloss erneut die Augen. Nicht lange dauerte es und er war wieder entschlafen, doch diesmal führte es Ihn erneut zurück an jenen Tag, an jenen Ort. Es überlief Ihn ein kalter Schauer, er war wieder hier.

...Ein paar Augenblicke mochte er nun schon hier sitzen, keine Schreie, kein Kampfeslärm war mehr zu hören und so begann er dann sich weiter vor zu wagen, er schlich durch das Gestrüpp und suchte stets in Deckung zu bleiben. Sofort fielen Ihm die vielen geschichten und Erzählungen ein die Ihm zu Ohren gekommen waren. Über diese wilden und mörderischen Orks. Und nun, sie standen hier, mitten im Reiche Galadon. Sein Magen schien ihm immer flauer zu werden und jedwede Wärme schwand aus seinen Händen und Füßen. Der Griff immernoch an den Griff des Dolches gelegt war er nun fast an der großen Esche angekommen welche den Einblick um die Biegung verbarg. Dann, wieder aufbrandender Lärm. Ein Seil kam von Irgendwo hinter dem Baum hervor geschossen, schwang sich hinauf über einen der Äste und sank wieder zu Boden. Da kam auch schon solch eine Grünhaut hervor und griff danach. Unverständliche Laute gab er von sich als ein anderer kam und Ihm scheinbar eine herunter haute. Ein kurzer Streit, beendet von einem knurren und beide verschwanden wieder mit dem Ende des Seils. Kaum ein paar Augenblicke später dann ein schleifendes Geräusch und am Baume hinauf gezogen hing eben jene junge Frau von eben. Kopf über, das Seil um die Füße geschlungen hing sie da. Der Körper reglos und geschunden, Blut überströmt die Kleider und das Rötlich Blonde Haar hing herab dem Boden zugewandt. Einer der Orken trat erneut heran und zückte einen Dolch, wandte sich kurz um zu dem anderen und begann dann die Haare der dort hängenden abzuschneiden. Istrigur wurde übel. Er wandte sich gen Boden, krümmte sich und suchte sich zurück zu nehmen, doch es gelang nicht. Er erbrach und wischte sich danach kreidebleich über den Mund. Der blick der braunen Augen schweifte umher, sie waren weg. Wo waren sie? Hatten sie Ihn gehört? Hatten sie Ihn gesehen? Sein Herz raste und er raffte sich sodann auf und wandte sich um, bereit die Beine in die Hände zu nehmen und zu rennen. Dann hörte er hinter sich das aufwiehern eines Ponys und dann Hufgetrampel. Er atmete durch, sie schienen zu verschwinden. Immernoch erfüllt von Angst und abscheu näherte er sich dann dem Ort des Grauens. Die Front des Körpers und das Gesicht der jungen Frau waren von Ihm fort gewandt. Doch ein Windstoß kam auf und begann den leblosen Leib in bewegung zu versetzen und so wandte sich langsam das elende Gesicht, mit dem eingebrannten angsterfüllten, hilfesuchenden Blick zu Ihm. Erneut wurde Ihm speiübel und er fiel auf die Knie. Er brach erneut und schnappte nach Luft. Solch etwas hatte er bisher nicht gesehen. Es dauerte wohl einige Zeit bis er sich gefasst hatte und näher kam. Den Blick von dem leblosen Körper am Baum abzulenken suchend schaute er sich in der Umgebung um. Körpe lagen da herum, hier und da ein paar Fetzen von Kleidung und Blut säumte den Weg. Eine Mischung aus Hass, Wut und Hilflosigkeit übermannte Ihn und fast augenblicklich und ungewollt begann er am ganzen Leib zu Zittern. Da drüben...? Waren das nicht ein paar Beine? Er rang mit sich ob er hinüber gehen sollte und nachschauen. Schließlich konnte er sich selbst dazu zwingen und ging mit kleinen tippelnden Schritten zur anderen Seite der Straße und tatsächlich lag dort ein junger Bursche, sein Alter mochte er haben. Er kannte Ihn nicht, es mochte wohl der Sohn der Frau gewesen sein. Sein Körper sah so friedlich aus wie er da lag, als würde er schlafen, wo man nicht zu der großen klaffenden Wunde auf seinem Kopf blicken würde. Die Fäuste ballend schaute Istrigur hilflos um sich, was nun tun? Er packte die Beine des Knaben und versuchte Ihn dann hinüber zu ziehen zu dem Baum. Dort legte er Ihn auf den Rücken, Kreuzte die Arme auf seiner Brust und schloss seine Augen. Einige Tränen rannen Ihm über die Wangen in seinem Tun bevor er sich dann der Frau zuwandte. Den Baum erklimmend durchnitt er das Seil. Der Körper fiel hernieder und er legte jenen sodann neben den des Knaben. Auch Ihr schloss er dann die Augen und suchte so das Gesicht zu beruhigen. Dann setzte er sich selbst an den Baum. Den Rücken daran gelehnt und die Beine sicht an sich gezogen und umschlungen schloss er die Augen und begann zu Weinen. So verharrte er dann...wartet bis man sie hier finden würde...

Der Hahn setze an zu seinem morgendlichen Weckruf und holte Ihn aus seinem Traum. Die Augen durch die Kammer schweifen lassend seufzte er kurz erleichtert auf und erhob sich dann von seinem Schlaflager um sich draußen am Brunnen einen kurze morgendliche Reinigung zu gönnen. Schweigsam war er an diesem Tage wie auch den folgenden. Die Erinnerungen an den Tag damals hatten Ihn wieder eingeholt und würden Ihn auch nicht mehr los lassen. Allzeit werden Ihn die Bilder verfolgen und Ihn in seinen Entscheidungen stets vor den Folgen warnen.

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