Zitat:
Mehr als nervös stapfte sie durch den Schnee, das Knirschen unter ihren Füßen beunruhigte sie schon zu genüge.
Am Bestimmungsort angekommen, setzte sie sich auf einen unbequemen Stein der aus der Schneedecke ragte und bagte der Ding die da kommen mochten.
Es wurde langsam dunkel..
Und mit der Dunkelheit wurden die Schatten lang, die Äste der Bäume ragten bedrohlich schwarz hervor. Das unwohle Gefühl in ihrem Bauch verstärkte sich als sie letzten Endes in völliger Schwärze saß und nur das kleine Licht der Laterne die nähere Umgebung beleuchtete.
Dann ein knackender Ast im Unterholz, sie erschauderte und hielt angespannt den Atem an.
Schritte näherten sich und dunkle Umrisse waren zwischen den Bäumen erkennbar.
Waren sie es..?
Und dann, als sie die Spannung kaum mehr aushalten konnte, traten die drei Gestalten in das Licht und erleichtert fiel ihr ein Stein vom Herzen..
Rege Worte wurden ausgetauscht, bis sich das kleine Grüppchen wieder trennte und jeder seiner Wege ging, nur sie blieb zurück. Unruhig kaute sie auf der Unterlippe herum, während sie wieder in der Dunkelheit warten musste. Langsam wurde es unerträglich, das Gefühl des Nichtwissens und Unsicherheit. Nach geraumer Weile setzte sie endlich ihren Weg fort, hinaus aus dem stillen, dunklen Wald zur Straße hin. Jetzt galt alles, nichts falsch zu machen oder auffällig zu sein...
Kurze Zeit später fand sie sich auf der südlichen Seite Falkensees wieder. Das blanke Chaos. Überall Asche, Dreck, Werkzeug und Baumaterialien. Hier hatte sich wohl einiges getan und Angesichts der Veränderungen stand ihr die Verzweiflung noch mehr ins Gesicht geschrieben als zuvor. Wie sollte sie ich hier an etwas orientieren? Hier gab es einige Holzverschläge und Hütten aller Art.
Langsam trat ihr trotz der Kälte der Schweiß auf die Stirn, während sie ihre Schritte durch die kleinen Gassen lenkte und jeden der ihr entgegenkam angespannt musterte. Schließlich stand sie vor einem kleinen Haufen Schutt von welchem sie dachte, es wäre der rechte Ort..

Nachdem sie das Lösegeld endlich von sich hatte und es vorerst sicher unter der Erde war, fing die letzte Zeit des Wartens an.
Klappte alles wie abgesprochen? Hielten die Entführer ihr Wort, ihren Sohn wieder frei zu geben? Ging es ihm gut? Konnten sie sie erwischen und zur Rechenschaft ziehen? Fragen über Fragen und immer wieder hielt sie ihr Pferd auf dem Weg zurück nach Brandenstein an und sah hinüber zu den aufragenden Hausdächern und der Burg Finianswacht, bis auch jene von den Bergen des Freihafens verdeckt waren..
[Occ: Die Mitwirkenden können auch gerne etwas dazu beitragen]