~ Suche nach dem Lichte auf den Wegen Astraels ~
~ ein Reisetagebuch ~
1. Eintrag – Oner 19 nach Hilgorad
Wie oft habe ich Berichte gelesen und über Karten gebrütet, doch erst jetzt erst eröffnet sich mir die wahre Größe dieser Welt. Es ist faszinierend all das mit eigenen Augen zu sehen, was mir bisher nur durch Schriften oder Erzählungen bekannt war. Die Takelage eines stolzen Dreimasters genauso wie das geschäftige Treiben auf dem Pier. Alles scheint chaotisch auf den ersten Blick, doch wenn man genauer hinsieht erkennt man die Muster, die Schönheit in den Bewegungen und die tiefere Ordnung. Ich könnte stundenlang hier auf dem Poller sitzen und all das beobachten.
Vater Deraios verhandelt mit einem der Flussschiffer über den Preis für eine Fahrt den Drac hinauf. Ich freue mich darauf endlich die goldenen Kuppeln der Hauptstadt zu sehen und all die Wunder zu entdecken die in ihr schlummern sollen. Alles scheint vor mir ausgebreitet wie ein wundervoller Teppich, dessen Muster einen fesselt und nicht mehr loslässt. Ich danke den Vieren und meinen Lehrern, dass sie mir dies hier eröffneten. Mein Herz schlägt schneller vor Freude bei jedem Schritt und hinter jeder Kurve scheint etwas Neues zu liegen. Wohin es mich führen wird weis ich noch nicht, doch ich weis dass es sich lohnt.
Die letzten Tage auf der Landstraße vom Kloster bis hier nach Rothenbucht waren noch sehr ruhig, aber seid wir die Grenzen der Stadt passiert haben ist es als wären wir in einer anderen Welt. Noch nie habe ich solche Geschäftigkeit gesehen. Fichtenhain war nichts dagegen und noch weniger das Kloster. Vielleicht werde ich eines Tages die Abgeschiedenheit vermissen, doch noch ist es nicht soweit.
Oh, ihr Viere, eure Wunder sind grenzenlos. Öffnet mir die Augen auf dass ich sie erkenne.
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Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.