Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 14.07.25, 12:39

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Denkschrift zu den Grundsätzen der Kiche
BeitragVerfasst: 26.04.09, 00:03 
Altratler
Altratler
Benutzeravatar

Registriert: 24.02.02, 15:27
Beiträge: 10862
Ein Pergament, hinterlegt in Benions Notizbuch:

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Probleme der Insel, deren Lösung Aufgabe der Kirche ist, gern auf den Calator abgewälzt werden. Dabei ist jener der Leiter des Hohen Rates, was vor allem administrative Aufgaben mit sich bringt, nicht aber das Kindermädchen der Kirche. Er soll nicht die Aufgaben der Kirche lösen, sondern dafür zu sorgen, dass die Orden sich die Aufgaben untereinander aufteilen. Aus dieser Überlegung heraus entstanden folgende Gedanken zu den Grundsätzen der Kirche:


1. Über die Aufteilung der Arbeit

Die Kirche auf Siebenwind ist in den letzten Jahren stark geschrumpft. Das führt zu einem eklatanten Personalmangel, der sich vor allem bei der Erledigung der alltäglichen Aufgaben widerspiegelt. Aus diesem Grund ist es als erstes wichtig, dass sich die Orden zunächt auf ihre Grundaufgaben zurückbesinnen. Die Diener Astraels lehren das Volk und erforschen die Natur und die Magie. Die Diener Bellums stehen den tapferen Recken der Insel mir Rat und Tat beiseite. Die Diener Morsans beerdigen die Toten und sorgen für die Hinterbliebenen. Die Diener Vitamas helfen den Armen, Kranken und Verletzten. In der Vergangenheit wurden diese Aufgaben nur in seltenen Fällen wirklich wahrgenommen.

Neu auftretende Probleme, wie der Angriff auf die Ferrin, die Aktivitäten der Schwarzmagier oder der Dämon müssen unter den Orden aufgeteilt werden. Dabei sollten sich die Orden jene Aufgaben herauspicken, die mit ihrer Gottheit am ehesten einhergehen.

Die Geweihtenschaft muss sich eines bewusst sein: Die Kirche kann nur dann eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft einnehmen, wenn sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Da eine Person allein niemals alle anstehenden Aufgabe bewältigen kann, gibt es nur eine Schlussfolgerung: Entweder die Kirche lernt die an sie gestelten Aufgaben sinnvoll aufzuteilen - oder sie verschwindet in der Bedeutungslosigkeit.


2. Über die Einbindung von Anwärtern und Novizen

Die anstehenden Aufgaben sind in der Tat recht umfangreich. Umso verwerflicher ist es, dass ein großes Potential innerhalb der Kirche derzeit vergeudet wird: die Anwärter und Novizen. In den letzten Jahren hat sich eingebürgert, dass man jenen Anwärtern und Novizen keine größeren Aufgaben zutraut. Man hält sie für zu wenig ausgebildet - ja, für nicht "vollwertig". Doch sind sie als sterbliche Wesen genau so vollwertig wie jeder Hochgeweihte. Mag sein, dass ihnen die Erfahrung fehlt Messen zu halten, bedeutende Rituale durchzuführen oder Dämonen zu bannen. Dies sind Aufgaben für Geweihte. Doch abseits davon gibt es ein breites Spektrum an möglichen Aufgaben, die auch für Anwärter und Novizen gut durchführbar sind. Beispielsweise kann der Anwärterunterricht komplett von den Novizen übernommen werden. Auch wäre es denkbar das ein beispielsweise ein Novize Bellums nebenher im Regiment als Prediger und Seelsorger tätig ist.

Anwärter und Novizen zeigen darüber hinaus einen Enthusiasmus, der bei Geweihten nur noch in seltenen Fällen zu spühren ist. Sie sind begierig darauf ihrer Gottheit zu dienen. Doch wie sollen sie das tun, wenn man sie davon abhält? Wenn ihre einzige Aufgabe darin besteht die Zeit totzuschlagen? Wie sollen sie sich beweisen, wenn man ihnen keine Aufgaben zugesteht? Wie sollen sie da lernen? Am ehesten lernt man, in dem man es selbst tut. Man muss den Anwärtern und Novizen die Möglichkeit geben an ihren Aufgaben zu wachsen - dann wird auch schnell sichtbar wer für eine Weihe tatsächlich geeignet ist und wer nicht. Die Kirche muss vertrauen in ihre Schüler haben - alles andere wäre sträflich. Nicht zuletzt ist auch die hohe Abbrecherquote auf diesen Mangel an Vertrauen und die damit einhergehende Aussichtslosigkeit zurückzuführen.

Angesichts der Probleme, die drohen vom Festland zu uns zu schwappen, können wir es uns nicht leisten länger auf das Potential der Anwärter und Novizen zu verzichten. Nur wenn wir sie einbeziehen können wir unseren Platz dort einnehmen, wo wir hingehören.


3. Über die Geweihten

Bedauerlicherweise scheint die Weihe in vielen Fällen mit dem Verlust des Enthusiasmus einher zu gehen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass so viele Geweihte der Viere nachdem sie ihr Ziel erreicht haben sich in ihrem Sessel zurücklehnen und die Füße hinauflegen. Vergessen scheint das Gelübde den Vieren zu dienen. Von manch einem Geweihten sieht man nach seiner Weihe nichts mehr, andere tauchen hin und wieder auf. Sitzungen des Hohen Rates - selbst wenn es Dringlichkeitssitzungen sind - sind durch die Bank hindurch schlecht besucht. Dieses Desinteresse stellt die größte Gefahr für die Kirche dar. Man gewinnt den Eindruck, dass viele Geweihte überhaupt kein Interesse an ihrem Dienst haben. Und - das ist das schlimme! - dieser Eindruck ist auch schon im Volk angekommen. Von vielen im Volk werden die Geweihte so wahrgenommen, dass sie nur dann auftauchen, wenn sie sich wichtig machen können. Wenn man aber ihre Hilfe braucht, dann sieht man sie selten bis gar nicht. Bleibt die Frage: Wie sollen die Geweihten dem Volk von den Vieren erzählen, wenn dieses die Geweihten für Wichtigtuer hält? Wie soll eine Predigt da glaubhaft wirken? Nur die Stärksten im Glauben können unter diesen Umständen noch guten Gewissens auf einen Geweihten hören...

Jeder Geweihte schließt bei seiner Weihe eine Bund mit seiner Gottheit. Im Austausch gegen die Nähe zur Gottheit, versprechen die Geweihten ewige Treue und ihre Gottheit würdig zu vertreten, ihre Lehre zu verbreiten und für die Verbreitung des Glaubens zu sorgen. Wenn also ein Geweihter sich zurücklehnt und seinen Aufgaben nicht länger nachkommt, dann handelt es sich dabei um nichts anderes als eine Sünde - um eine sehr schwere Sünde, wird dabei doch ein Bund mit einer Gottheit gebrochen. Ein Geweihter der längerer Zeit seinen Dienst auf diese Weise vernachlässigt hat nicht länger verdient den Titel eines Geweihten zu tragen. Vielmehr muss er zunächst wieder beweisen, dass er dessen würdig ist.


4. Über die Aufgaben der Kirche

Was aber ist nun das vorrangige Aufgabe der Kirche? Der Kampf gegen den Einen?

Jeder Geweihte hat durch den Bundschluss geschworen seiner Gottheit zu dienen. Da die Viere als Eltern der Völker zu betrachten sind, bedeutet den Vieren zu dienen, dem Volk zu dienen. Der Kampf gegen den Einen mag eine wichtige Aufgabe der Kirche sein, denn letztendlich werden die Viere über den Einen triumphieren. Nur was bringt ihnen jener Sieg, wenn sie dann kein Volk mehr haben, für das dieser Sieg errungen wurde?

Um ehrlich zu sein: Den Durchschnittsbürger Falkensees interessiert es nicht, ob ein weiterer Diener des Einen verhaftet wurde. Der Durchschnittsbürger kommt in den Tempel, weil er hofft das seine heimliche Liebe zu der schönen Marktstandverkäuferin endlich erwidert wird. Er kommt in den Tempel, um Mut zugesprochen zu bekommen. Er kommt in den Tempel, um von den Vieren zu hören und zu lernen. Und wenn er jemanden verloren hat, dann kommt er in den Tempel, um zu trauern. Das vorrangige Ziel der Kirche darf deshalb nicht der Kampf gegen den Einen sein, sondern muss vielmehr der Dienst am Volk sein. Nur so kann Rückhalt und Respekt gegenüber der Kirche und ihrer Geweihten im Volk entstehen.

Es gibt zwei Arten sich Respekt zu verschaffen: 1. Durch Stärke und Gewalt flößt man seinem Gegenüber Angst ein. 2. Man zeigt dem Gegenüber, dass er wichtig ist und das man ihn ernst nimmt. Die erste Lösung führt schneller zum Erfolg, doch auf Dauer wirkt Angst destruktiv. Und ist erst einmal ein gewisses Maß an Angst erreicht, dann beginnt ein sterbliches Wesen dagegen aufzulehnen. Auf Dauer kann diese Art also niemals Effekt zeigen. Die zweite Art hingegen ist beschwerlicher, führt langsamer zum Ziel, doch den Respekt den man daraus gewinnt ist langanhaltend. Jene Art des Respektgewinn ist es, denn die Kirche zu erreichen suchen muss und den sie über den Dienst am Volk am Besten erreicht.

_________________
Benion - vita et amor - Pater Brown Verschnitt, Häretiker und Lord der Vitamith - Geburtshelfer: 8 mal - Ehejahre-Rekordhalter
Querdenker aus Leidenschaft.


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de