Still und starr wie eine Salzsäule so stand er in der Kammer. Der Blick ging voran, auf das Fenster gerichtet und doch, ein genauerer Blick und man mochte sehen das er doch ins Nichts ging. Physisch war er hier, doch der Geist war weit entrückt. Ab und an ein Zucken der Mundwinkel oder ein ärgerliches Verziehen des sonst so reglosen Gesichtes. Die Hände und mit Ihnen die Arme hingen schlaff und reglos an den Seiten seiner selbst hernieder, nur ab und an zuckten die Finger. Um Ihn herum schien es fast als wäre dort nichts, nur Kälte und Einsamkeit.
Seine Gedankenschweife begannen in Falkenstein, in seiner Jugend, als er unbeschwert und bar jedweder Verpflichtungen einfach nur seine JUgend leben und genießen konnte, als sein Oheim Ihm eine Ausbildung zu teil werden ließ welche für einen Bauernsohn höchst ungewöhnlich ist und wohl eher zu einem verarmten Kind von Adel gepasst hätte. Solch einen Habenichts aus den Metropolen Galadons. Er lernte Lesen, Schreiben und Rechnen. Erlernte die Etikette, den Kampf mit der Klinge und wie man sich Ehrvoll verhällt. Dann schoßen die Erinnerungen weiter, an den Tag als er fort ging. Als er seinen Freund Harald zurück ließ, jenen dem er alles anvertrauen konnte, mit dem er durch dick und dünn ging, und den er doch immer mehr verloren hatte als er in die Dienste eines Junkers getreten ward. Seit diesem Tag, ja, seit diesem herrschte nun also Einsamkeit in Ihm. Seit diesem Tage baute er die Mauern höher und höher damit denn keiner in Ihn blicken könne. Seit diesem Tag durfte er keine Schwäche mehr zeigen, durfte keine Nähe zulassen, musste seiner Familie Ehre machen. Und doch, die Nächsten Bilder waren die von Marie und wie er sich Ihr öffnete und hingab. Er hatte die Mauern einreißen und schleifen lassen und doch hatte es in Kummer und Schmerz geendet. Danach erbaute er diesesn Schild um sich erneut. Kräftiger und Höher als zuvor, und doch, bröckelte er von zeit zu zeit. Selbstzweifel keimten immer wieder und mehr in Ihm auf. Unzufriedenheit mit sich selbst. Wut aufgrund der scheinbaren eigenen Schwäche und unfähigkeit. Niemals würde er Ritter werden wenn er nur so weiter machen würde. Niemals würden die anderen Ihn verstehen und akzeptieren. Er machte sich zum Kasper der Burg. So waren denn seine Gedanken, ob sie nun recht oder billig waren, das mochte er nicht zu deuten, für Ihn waren sie existenziell., für Ihn waren sie Tatsache. Wie ein unerfahrener Bube hatte er gegen seinen Herren gekämpft, wie ein Tölpel, wie ein Bauer mit seiner Forke, der so es Krieg gibt, unbeholfen ins Feld zieht und als das stirbt was er ist, ein Bauernopfer.
Er riss sich aus den Gedanken und schaute nun wieder mit ruhigem Blick vor auf das Fenster, hinaus, in die Winterliche Landschaft. Einige Schritte tat er vor und lehnte sich dann an den Rahmen um den Kopf vor zu strecken und hinab zu sehen. >Wie tief es wohl war? Und ob er so der Schande ein Ende bereiten könnte?< Unsinn, was dachte er da nur? Ein grollen entfloh der Kehle und er trat wieder einen Schritt zurück. Wortlos ließ er sich auf dem Schemel neben sich nieder und sah voran, auf das Schachbrett vor sich, auf die beiden Bauern und dachte an den frühen Abend....
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