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 Betreff des Beitrags: die Wächter erwachen
BeitragVerfasst: 2.06.09, 15:30 
Festlandbewohner
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nächtliche Besucher


Dunkel war es und Fela war schon seit geraumter Zeit untergegangen. Vom Fenster aus hatte man eine herrliche Sicht über die Stadt, es regte sich kein Lüftchen, obwohl die Westwinde diesen Vitama wieder herrisch und unbarmherzig waren. Über dem Meer hingen schonwieder schwere Wolken, die von seltsam rotem Scheine waren, dass man sie in der Dunkelheit wahrnehmen konnte. Wohl von den Ödlanden, dachte er, ehe er sich fragte, wann dieses Unwetter auf die Insel hereinbrechen sollte. Unruhig wurde er mit einem Male und es regte sich in ihm etwas, eine Art innere Stimme, die ihn zur Vorsicht rief, denn die Kerzen flackerten in seinem Zimmerchen wie wild.

Wollte der Westwind bei ihm heut hausen?! Der vierarmige Leuchter erlosch und irgendetwas war geschehen.

Er zog in aller, geübter Ruhe einen geschliffenen Kristall hervor und presste ihn sich auf die Stirn. Er schloss die Augen und sprach in einer seltsamen Art, die fast anmuten mochte wie ein lithurgischer Choral, ein Sprechgesang aus den Tiefen eines Klosters der hocheheiligen Viere. Fest war dabei seine Stimme, klar und von seltsamem Nachdruck.


Raschta Mad' Wushûn'dênah,
sheijkar ya'Hawshal
ad'dabahbim ay Ashtarrastan.

Arifim al'mudra, al'jih-magir, al'jih-mantra!


Er nahm seine Hand von dem Kristall an der Stirn und dieser leuchtete dumpfen Scheines auf. Bläulich und voller nebliger Schlieren öffnete sich des Alten drittes Auge. Er besah sich seine Umgegend gespannt mit der Sicht des Analysten. Knisternd bot sich die arkane Ebene dar, er hörte sie förmlich und spürte ihre Kraft. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er vermochte nichts zu sehen.... nichts was ungewöhnlich war.

Yukassar! drang das Wort schneidend durch den Raum und der Stein erlosch langsam. Der Alte runzelte die Stirn und pflückte sich den Bergkristall von der selbigen. Gedankenverloren sah er auf das Zierat. Er wurde vor vielen Götterläufen von einem Feinwerker der Dwarschim geschliffen.

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 Betreff des Beitrags: Re: die Wächter erwachen
BeitragVerfasst: 2.06.09, 17:13 
Festlandbewohner
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Das eigentliche Buch selbst war nichts weiter als eine Hülle, ein Käfig, ein Artefakt und ein unbekannter Meister dunkler Magie hatte zu seiner Zeit einen Dämon hineingebannt. Dem großen und schweren Folianthen wuchs über die Zeit eine seltsam lederne Haut und ein großes Auge eines Reptils blickte jedem entgegen, der das Buch aufschlagen wollte. Der süßliche Geruch nach Verderben haftete ihm an und nicht länger war es ein gebannter Dämon. Er war mehr noch der Hüter über das Wissen der dunklen Meister.

Doch all das war viele Götterläufe her und unter dem Zeichen des Einäugigen wurde das Buch zerschlagen in drei Teile. Mit einigen Zaubern wurde es in einer Schatulle aus derbem Eisen gebunden, gefesselt an feste Silberketten. Mehrmals hatten die Magier des Ita'Il versucht, dieser Wesenheit Herr zu werden, sie zu verbannen oder sie dorthin zu schicken, wo der Dämonenfürst sich seiner annehmen konnte. Tief drückten die Ketten die Buchteile in den dunklen Samt der Eisenkiste. Im Laufe der ersten Monde nach diesem Ritual wuchsen den zerschlagenen Teilen wieder eine seltsame, lederne Haut. Nach diesen Tagen hatten sie den Wächterdämon in die Kiste versperrt und sie in die staubigen Tiefen der Kellerräume verbannt, auf dass niemand sie mehr wiederfinde. Der Blick des Wächters, das Auge, wurde mit dem Siegel Rahans versehen, und dem Dämon wurde seine Sicht genommen.

All das kam ihm in den Sinn, als er auf die Seiten des Buches starrte, die seit wenigen Monden wieder die alten Worte und Zeichen zeigten.

Was hatte das nur zu bedeuten?

Er musterte die drei Siegel, die jene Eisenkiste zierten, denn er durfte sie nicht vergessen. Unter keinen Umständen durfte er sie vergessen.


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