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 Betreff des Beitrags: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 25.05.09, 10:00 
Edelbürger
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Der noch Stunden zuvor schon recht Warme Wind hatte sich gen Abend immer weiter deutlich abgekühlt. Nun zog er in eiliger Geschwindigkeit über Wiesen und Felder, bog Halme und Äste. Die Wiesen wirkten wie Seen auf denen Wellen tanzten und im späteren verlaufe des Abends gesellte sich dann der Regen dazu welcher mit steter Kraft hernieder fiel und alles und jeden mit klammer, kühlender Feuchtigkeit überzog. Die Vögel kämpften gegen die Pfeifenden Winde an und suchten Ihren Gesang auch wieder dieser Gegenbenheiten in die Nacht hinaus zu rufen. Ansonsten war die Welt ruhig und lerr, ein Jeder hatte sich so er konnte ins Warme und Trockene zurück gezogen und ließ den Gezeiten Ihren Sieg.

Der Knappe saß in der Schreibstube und sah einen Moment gedankenverloren hinaus aus dem kleinen Fenster. Die zwei Kerzen auf dem Tisch zuckten ob des Windes welcher durch die kleine Zinne in den Raum brach und und warfen Ihr unstetes Licht in den Raum. Ein tiefes Grollen von Draußen, dann senkte der Knappe den Blick wieder auf das Pergament und ließ den Federkiel über die Seite gleiten. So fügte sich Wort an Wort und als er geschlossen hatte mit dem Niederschreiben seiner Gedanken nahm er das feine Tuch und legteb es zum Trocknen der Worte auf die Seite. Zufrieden beschaute er sich nochmals sein "Werk" und erhob sich dann es zusammen zu Rollen, gemeinsam mit einem zweiten verstaute er es in einer Lederrolle und verschloss jene. Das ganze hinauf bringend, hin zur Kammer des Gardemeisters um es dort vor der Türe hernieder zu legen.

Die schwere Eisentüre öffnete sich und hinaus trat der Knappe, bekleidet nur in hemd und Hose, die sonst so wichtige Knappenuniform hatte er fort gelassen und trat nun hinaus auf den Hof, jenen überquerend und sah dann hinaus auf den See. In seiner linken Hand eine Kampfesaxt, etwa einen Schritt Lang und mit doppeltem Axtblatt, in der anderen einen hölzernen Rundschild. Er wischte sich nocheinmal eine nasse Strähne aus dem Gesicht und begann dann den Kampf, den kampf gegen sich selbst, den Kampf gegen die Finsterniss. Immer grimiger wurde er und immer verbissener führte er den Kampf. So vergingen denn Minuten und abermals Minuten bis er schließlich erschöpft hinab sank und sich gegen einen der Steinhaufen lehnte. Den Blick vom Boden gen Himmel richtend und die Augen schließend füllte und leerte sich die Lunge, hob und senkte sich die Brust. Zufrieden und doch voller Erschöpfung verharrte der Knappe dort, er war stolz, stolz auf sich. Nach dem gespräch mit dem Ritter Laske hatte er sich dessen Worte zu Herzen genommen und versucht zu beherzigen was er Ihm gesagt hatte, uns bislang schien es wahrlich gut zu gelingen, und auch der Knappe selbst merkte das alles so viel einfacher war wenn man Dinge auf diese neue Weise erledigte, und nicht auf die bisherige, finstere, knorrige, abweisende. So senkte er sein Haupt nochmals und sah dann hinaus auf den See, die Waffen neben sich bettend und ein Gebet beginnend was er mit dem zeichnen eines Kreises in die Luft abschloss.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 26.05.09, 08:29 
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Wärmende, kräftige Strahlen fielen hernieder auf die Ebene. Beschienen alles was dort auf Tares Leib gewachsen ward und spendeten mit Ihrer Kraft Wärme und Freude. Eine kaum spürbare Windbriese wejte über die weitgestreckte Ebene, welche von nichts anderem als Gras bedeckt ward. Nur ein Hügel war zu sehen, und auf eben diesem stand nun der Knappe, nichts weiter am leibe als ein Büßerhemd. Die neugierigen, aufmerksamen Blicke aus dem freundlichen gesicht streiften über das Land und suchten nach etwas anderem als eben nur Gras, doch beim besten Willen ward nichts anderes zu erspähen. So Schloss er einen Augenblick die Augen und ließ alles um sich herum verschwimmen um tief in sich zu gehen. Gerade als er die Ruhe in sich gefunden hatte setzte ein Grollen und ein kräftiger Wind ein. Die Augen öffnend fegten graue Wolkenfetzen über Ihn, die Sonne und ihr allgegenwärtiges Licht waren verschwunden. An Ihre stelle waren schwere Wolkenbänder und eine graue, triste Dunkelheit getreten. Überrascht ob dieser raschen Wetteränderung schaute sich Istrigur erneut um, doch immernoch war weit und breit nichts zu sehen, nur das Rauschen des Windes lag Ihm in den Ohren.

Lärm erhob sich, von Osten. Geschrei und Gebrüll, das Klingen von Kettenhemden und das Trampeln von vielen Stiefeln. Dann auch von Westen, eben das selbe Gebrüll und Geschrei. So sehr er aber auch in die Ferne sah, so konnte er doch nicht den urpsurng jenes Lärmes ausmachen. Gerade als er den ersten Schritt machen wollte, hinab von dem Hügel erschallte eine Stimme, weder von Osten, noch von Westen, auch nicht von Norden oder Süden, von Droben kam Sie, gerade aus dem Himmel hernieder.
"Stahl auf Stahl, Blut für Blut, Leben für leben, Hass auf Hass.", begann die Stimme, "Die Ersonter Herren sind ein überheblicher Mernschenschlag, Sie sind falsch und knechten Ihr Volk, lassen es an den Grenzen Khalandras ausbluten." "Die Malthuster, Sie sind Falsch, diese Hunde haben uns, als Wir für das Reich bluteten hintergangen und unseren Handel abgegraben, nur um sich selbst zu bereichern."

Den Blick zum Himmel hebend verstummte die Stimme und doch hob der Lärm von Ost und West erneut an. Nun jeweils in jene Richtungen blickend konnte er Schlachtenreihen von etwa Fünfzig Männern und Frauen auf jeder Seite ausmachen, die Schwerter über die Häupter erhoben, die Schilde voran, bemalt mit den jeweiligen Hoheitszeichen. Im Westen konnte er die Uniformen der Malthuster Wacht erkennen, im Osten erspähte er jene Wappenröcke Ersonts und seiner Recken. Sie hielten direkt auf Ihn zu, noch 30 Schritt, noch 20 Schritt, noch 10 Schritt. Ihre Hasserfüllten Blicke schienen durch Ihn hindurch zu sehen und Ihre Schreie prallten gegen Ihn wie Hiebe. Doch hob er, sich in sein Schicksal ergebend, die Arme, streckte Sie zum Himmel und meinte laut, "Herr, Morsan, sei meiner Seele Gnädig und nehme Sie auf in deine Hallen.." Er zeichnete einen vollen Kreis, und gerade als der erste Recke zum Schlag ausholte herrschte Stille, Finsterniss. Es war nichts um Ihn, nichts unter und über Ihm als Finsterniss, er fühlte sich als würde er schweben. Dann, aus der Dunkelheit nahte eine Maske, Stoisch, Hart und Abweisend der Blick. Nach einem Moment erkannte er es, er selbst war es, seine finstere abweisende Maske, die er sich geschaffen hatte um seine Unsicherheit zu verstecken, doch die Unsicherheit war gewichen in den letzten Wochen, und so musste auch die Maske weichen, wie es Laske beschworen hatte. Er hieb vor, die blanke Faust traf auf das Gebilde und Augenblicklich zersprang jenes. Es zersprang in Tausende kleiner Funken und nahezu im selben Moment begann Istrigur zu fallen, haltlos, tiefer und tiefer. Er sah unter sich doch ausser Finsterniss war dort Nichts. Sein Herz raste und dann aus dem Nichts erschien langsam ein Boden, er wurde größer und größer. Kurz bevor er aufschlug...

Senkrecht saß er im Bette und sah sich mit weit aufgerissenen Augen im Zimmer um. Die Strirn von Schweiß bedeckt und die Hände leuicht zitternd suchte er sich zu orrientieren. Er hatte geträumt wie es schien, er hatte wahrlich nur geträumt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 2.06.09, 09:08 
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Dumpf hallten die Schläge durch die Baumreihen bis sie von Ihnen und dem Blätterdach gar ganz aufgesogen waren. Wieder und immer wieder sauste die stumpfe Klinge hernieder auf den "Gegner". Holz traf auf Holz. Ein hoher Zornesschlag, eine tiefe Finte und ein von Links unten geführter Aufwärtshieb. Der Gegner blieb reglos, wie auch sollte er reagieren. Der Baum ließ es über sich ergehen, ertrug die Schläge stumm und verharrte an Ort und Stelle ohne an Flucht zu denken. Der Knappe hingegen hierb immer und immer wieder nach dem Stamm, Finten und Kombinationen, Ausweichen und Angreifen. Angriff folgte auf Angriff und so ging es etwa einen halben Hellzyklus lang bevor der Knappe inne hielt. Er senkte die Waffe und und mit Ihr sein Haupt um in schweren, langen Atemzügen nach Luft zu suchen, welche seine Lungen füllen und Ihn mit Kraft stärken sollte. Der Brustkorb hebte und senkte sich rasch im immergleichen Takt, während der Schweiß in kleinen Bächen über das Gesicht Istrigurs rann und am Kinn dann angekommen hinab fiel gen Boden. Ein Specht begann nach dem Ende des Lärms damit seinen Arbeiten nachzugehen und so durchzog nun, das stetige Klopfen seines Schnabels auf dem Holz, die milde Abendluft.

Istrigur hatte sich ins Schilffgras sinken lassen und lehnte nunmehr mit dem Rücken an einer alten Erle. Den Blick gen Boden gesenkt kaute er auf einem Laib Brot herrum welchen er sich aus der Küche mitgenommen hatte und labte sich immer wieder kurz an einem Schloauch mit Wein gefüllt. Nach Beendigung des Mahls legte er den Kopf in den Nacken und beschaute die Umgebung. Ruhig war es und nur in einiger Entfernung konnte man hören das wohl eine Wildschein Rotte den Waldboden durchflügte, ansonsten war nur das stetige Konzert der Blätter zu hören welche sich im Wind sanft hin und her wogen. Er schloss die Augen und lößte einige Riemen der Rüste um dann mit den Gedanken davon zu schweifen. Er fand sich wieder auf dieser weiten Ebene, doch etwas war anders Heute. Es war die selbe wie im letzten Traum, und doch, war da noch jemand anders, es war ein Mädchen, mit großem weißen Hut, es kam herüber gelaufen zu Ihm. Er rührte sich nicht, weniger weil er es nicht wollte, mehr weil er es nicht konnte. So sah er aus den Augenwinkeln hinab und sah wie sich die Lippen der Kleinen bewegten, wie Ihre Bernsteinfarbenen Augen hinauf sahen zu Ihm und doch kein Laut von Ihr zu vernehmen war. Plötzlich war dies alles vorbei und er fand sich auf einem Pferd wieder. Es war Sardin, seines treues Ross. Er selbst saß hoch auf dem Rücken, gekleidet in eine schwere Plattenrüstung, darüber ein Wappenrock, wohl bekannt waren Ihm Farbe als auch Symbol darauf. Es war der Wappenrock der Ritter des Greifen. Zerschlissen und besudelt mit Blut war er. In der Linken hielt er einen Schild, darauf ein weiteres Wappen, eines das er lange nicht gesehen hatte. In der Rechten, hoch gen Himmel gereckt, eine Lanze, Blau und Gold die Ringe welche Sie umliefen. So ritt er denn durch eine Stadt, oder das was von Ihr übrig war. Ruinen säumten Rechts und Links den Weg, und nur Rauch stieg auf aus jenen. Kleine Feuer loderten hier und dort. Langsam erkannte er wo er war, am Horizont sah er das was dereinst Burg Finanswacht war. Auch von diesem einst imposanten wie auch stolzen Bau waren nicht mehr als Ruinen übrig geblieben. Die reglosen Leiber von einstmals stolzen Streitern lagen rings umher verstreut. Die einen trugen einen Blauen Wappenrock, fast wie jener der Malthuster, nein, es war gar jener der Malthuster. Auch lagen Soldaten am Boden welche die Farben Ersonts trugen. Eine Übelkeit überkam den Ritter im Sattel, doch keine ob der Grausam zugerichteten Opfer am Boden, vielmehr eine ob dessen wie es hatte soweit kommen können? Neben Ihm gingen einige Soldaten des Kronregimentes die Straße hinab, durch jene Stadt welche den Tod in sich trug.

Er wachte auf als eine Windzug Ihm an der Nase kitzelte und sah sich hastig um, erneut, nur ein Traum. Warum suchten Ihn diese schrecklichen Träume heim? Er seufzte tief und erhob sich dann, seine Habseeligkeiten zusammen tragend marschierte er sodann zurück gen Seeberg. Dort würde wohl ein Mahl auf Ihn warten. Und so die Viere wollten Ruhe bei einem Gebet, ohne Visionen und Träume.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 3.06.09, 08:44 
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Er saß in der kleinen Schreibstube welche sich in der Feste Seeberg gefunden hatte. Mehr ein Provisorium, aber was war dies nicht dieser Tage? Alles war nur Vorrübergehend und nicht für Dauer. Aber wie dem auch sei, er saß so an seinem Tisch und sah hernieder. Der Blick streifte ein Buch welches mit einigen anderen vor Ihm lag und er überflog die Zeilen.
"Unter Diplomatie versteht man das Bemühen um gute Beziehungen zwischen den Parteien und das Bestreben, die Interessen der eigenen Partei gegenüber den anderen zu wahren."
Einige Male laß er den Satz und schaute dann auf. Die Feder welche er in der Hand hielt, strich er einige Male über das Gesicht und nickte Gedankenverloren vor sich hin, woraufhin sein Blick dann auch hin zu einem anderen Buche wanderte und er dort ebenso einen Satz laß.
"Krieg ist die Forsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln.", Alexander von Rechlingen zu Eschenburg, Generalisimus von König Garan XX. Ap Senal Gnaden
"Alle Kriege sind der Versuch neue Verhältnisse auf Tares Antlitz zu Stande zu bringen, und durch Zerstörung oder wenigstens Zerstückelung Alter, neue Körper zu bilden, die sich aber wieder entweder in sich selbst oder neben einander nicht erhalten können und daher erneut vergehen müssen bis endlich ein Zustand errichtet wird, der einem friedlichen und friedfertigen gemeinen Wesen ähnlich ist und sich selbst ohne weiteres eingreifen in Form von Gewallt erhalten kann.", Alexander von Rechlingen zu Eschenburg, Generalisimus von König Garan XX. Ap Senal Gnaden
Der Finger ging hernieder auf die Seite und er fuhr, gerade so als wolle er fühlen was dort steht, über Selbige. Scharf sog er den Atem über die Lippen und lehnte sich anschließend zurück. "Warum nur lassen wir, Wir alle, es nur immer wieder so weit kommen, und wählen den Weg des Untergangs, den Weg der Schmerzen statt aufeinander zuzugehen und miteinander zu reden? Ja, eine Waffe ist schneller gezogen und rascheer benutzt als die weisesten Worte gefunden und dem Gegenüber entgegen gebracht. Und doch, sind diese Worte meist nicht so tödlich wie es Eine, oder Hunderte Klingen sein können."

Langsam drückte er sich hinauf aus dem Stuhl und umrundete den Tisch. Er legte die Feder auf die Kante und zog dann die Türe auf um in den kleinen Flur zu treten. Er sah zu Bram und Nickte jenem zu, doch nicht ohne Ihn, diesen langjährigen Gardisten der Ritterschaft einen Moment länger als üblich zu mustern. "Alles in Ordnung Istrigur?", meinte jener den Blick fragend erwiedernd. Der Knappe nickte nur, Lächelte kurz und legte dem Gardisten kurz die Hand auf die Schulter. "Ja, natürlich, Ich hoffe bei dir auch, Ich werde wohl einen Moment hinaus gehen." Auf diese Worte hin nickte Bram nurnoch kurz, jenem war wohl aufgefallen das der Knappe offener und gesprächiger geworden war, das er sein bestes versuchte um aus sich heraus zu kommen. Nicht immer mochte es Ihm gelangen aber er würde wohl seinen Weg machen, so wie es schon so mancher Knappe vor Ihm geschafft hatte. So sah er dann Istrigur nach als er die schwere Eisentüren aufschob und hinaus trat in den Hof. Ein schmaler Lichtstrahl suchte sich für den Moment da die Türe offen war den Weg hinein in den Flur und erfüllte jenen mit einem hellen, flimmernden Licht. Dann war die Silhuette des Knappen aus dem Rahmen verschwunden und die Türe schloss sich.

Draussen dann sah er sich kurz um, schloss die Augen und roch hinaus in die Welt. Er versuchte den Duft des Vitama aufzusaugen und verharrte einen Moment, nur um kurz darauf den Schritt nach Rechts zu tun und so gemessenen Schrittes den Weg hinab gen Regimentslager zu schreiten und dieses passierenden am Ufer des Sees zu verharren. Den Blick voran beobachtete er die Pollen welche über die ruhig darliegende Fläche des Sees flogen und so den Weg suchten zu jenen Stellen auf Tares Leib, wo sie sich nieder lassen konnten und dann Ihr neues Leben beginnen konnten. Den Pollen noch kurz nachsehend wandte er sich dann geradewegs gen Süden um in der Ferne das Gebirgsmassiv nahe Südfall zu entdecken. Er dachte einen Moment an die Ruhe die dort drunten herrschte, und kaum einen Moment später auch an Marie. Was wohl aus Ihr geworden war? Lange hatte er Sie nicht gesehen? Ob Sie noch in...Radak...lebte? Er schluckte bei dem Gedanken daran und schüttelte das Haupt, gerade so als wolle er die Gedanken weit fort werfen. Dann wandte er sich ab, ging zurück, bog Links herum und setzte den Weg fort Richtung Schlachtenpass. Dort angekommen nahm er auf einer der Bänke des Tempels platz und senkte das Haupt im stillen Gebet. "Herr der Stille, warum sendest du mir jene Träume? Wofür willst du mich zu deinem Werkzeug machen? ..." Begann er sodann leise, fast wispernd und saß so noch eine ganze Weile da im Zwiegespräch, scheinbar nur mit sich selbst.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 15.06.09, 09:34 
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"AAAAAAAHHHHHH...Ihr verdammten Wilden...!" Schrie er während er das Pferd die Lichtung entlang trieb. In seiner Linken, unter den Arm geklemmt, den langen Stab, eine Lanze sollte es wohl sein. Voran, an einem der Äste des Baumes befestigt hing ein einfaches Holzschild. Fest visierte er es an. Konzentrierte sich auf den Stoß und lehnte sich im Sattel leicht vor, die beine gegen das Tier pressend und den Kopf hebend. Krachend traf Holz auf Holz. Der Stab zerbarst und splitterte in kleine Holzfragmente. Sie sirrten durch die Luft und Istrigur führte des Tier dann sich selbst weg duckend am Baum vorbei. Das Schild flog hoch, umwickelte zwei, drei mal den Ast und wippte dann nur vor und zurück. Der Knappe zügelte sein Pferd und ritt in weitem Bogen zurück auf die Startposition. Dann sprang er aus dem Sattel, griff gen Boden die schwere Übungswaffe hebend und hieb immer und immer wieder auf einen Stab welcher in den Boden gerammt war ein. Die Waffe welche er führte mochte in etwa doppelt so viel wie ein normales Schwert wiegen und er fing nach einbiger Zeit an schwer zu keuchen. Schwindel überkam Ihn und die Erschöpfung begann ihn zu übermannen. Mit einem finalen Schlag hieb er so fest auf den Stamm das jener zerbrach und die Waffe ins Leere glitt und Ihm aus den Händen rutschte um einige Schritt durch die Luft zu sirren und dann gen Boden zu fallen. Der Knappe fiel auf die Knie, beugte sich vorn über und rang nach Atem.

Einige Zeit lang hatte er so da gekniet und erhob sich dann, sammelte die Waffen auf und verstaute sie in dem Bündel welches sich hinter dem Sattel befand. Alles verstaut habend wand er sich nochmal um, ließ den Blick über die Lichtung streifen und stieg anschließend langsam in den Sattel. Ein tiefer Atemzug und er führte das Pferd langsam voran. "Welch Niederlage, welch Schmach, welch Einsicht ob der wahren Verbündeten." Meinte er so als er den Pfad entlang, hin zum Weg ritt und diesem dann folgte bis er Seeberg im dunkel der Nacht errericht hatte. Dort bereitete er sich ein Lager in der Scheune und begann langsam hinüber in Morsans Reich, in das Reich der Träume zu gleiten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 7.07.09, 08:50 
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Die nasskalten, schweren Kleider tat er auf die Lehne des Stuhles und nahm sich ein Handtuch um die Haare von der Nässe zu befreien. So stand er inmitten der neuen Knappenunterkunft. Draußen auf dem Flure waren die Stimmen des Ritters Dueff und der Dame Ayondela zu hören welche durch die neuen langen und noch leeren Gänge waberten und so auch in seine Türlose Kammer drangen. Einen Moment hielt er inne, er dachte an diesen flüchtigen Moment, an dieses Gefühl dessen er schon nicht mehr Gewahr war, zu lange hatte er diesen Geschmack nicht gekostet, dieses Gefühl nicht erlebt. Starr lag der Blick auf dem Tisch vor sich und nur mit mühe konnte er sich aus den Tagträumen und verschwommenen Erinnerungen lösen. Das Handtuch legte er wieder auf die Kante des Tisches und entledigte sich dann des Waffengurtes und des Kettenhemdes. Eine erstaunliche Leichtigkeit umfing Ihn als die lasten sich lößten und er fühlte sich gerade so als könne er fliegen. Seit nunmehr fast einem Götterlauf trug er Tag ein und Tag aus schon die Kluft des Knappen, der Blick schweifte zu einer Kiste bei seinem Bette, dort herinnen lag das zerschlissene Wappenhemd. Er hatte es gewechselt, repräsentierte er doch die Ritterschaft, da kann er nicht herumlaufen wie irgendein Lump.

Nachdem alles auf den Lehnen der Stühle drappiert war schaute er sich noch einmal um in der Kammer, Sechs Betten standen hier, belegt waren Drei. Der Knappe Phassel, der Page Lichtenfels und er selbst. Eigentlich kein schlechter Schnitt und doch, schien es als streite ein jeder der Drei für sich allein. Gemeinschaft wollte nicht aufkommen, aber, Ihm würde wohl schon noch etwas einfallen um dies zu ändern. Langsam schlenderte er hinüber zu seinem Bette und setzte sich auf die Kante, das Gesicht in die Hände bettend und noch einmal ein Gebet gen Himmel entsendend, ließ er sich alsdann zurück fallen. Die Augen schauten hinauf gen decke, oder genauer eigentlich auf die Unterseite des oberen Bettes, aber für Ihn begann schon alles zu einem Himmel zu zerlaufen. Fast war Ihm als würde er den Wind in seinen Ohren hören und auf der Haut spüren als auch schon die Augen zu fielen. Müdigkeit übermannte Ihn und gerade noch konnte er die schweren beschlagenen Stiefel von den Füßen streifen und sich ins Bett legen als er dann auch schon weit fort war.

Wahrlich strich Ihm der Wind durch die federn, aber, Federn? Er sah gen Boden und weit unter Ihm erkannte er die Landschaft welche vorbei zog und sich stetig veränderte. Eben noch war er über eine weit ausladende Hügelkette geflogen so lag nun ein von dichten Wäldern umrahmter See unter Ihm. Vor Freude schrie er auf, das Hochgefühl das er in seinem herzen spürte übermannte Ihn fast und es war gar als wolle jenes kleine pulsierende Ding, das Ihn mit Leben erfüllte, aus der Brust entspringen und wie ein Feuerwerk den weiten Himmel mit seiner Pracht erfüllen. Laut hallte der Schrei des Falken droben am Himmel über die Landschaft. Einige Meilen trieb er so durch die Luft, bis er voraus etwas erspähte, die Augen anstrengend machte er eine Feste aus, Lärm kam auf und alles um Ihn begann sich zu verfinstern. Weite kreise zog er über der Wehranlage welche immer wieder von Katapult Kanonaden überzogen wurde. Im Hofe konnte er die Leibchen erkennen, Schwarze und Weiße rangen da miteinander. Stahl biss in Stahl und Schreie durchzogen die eben noch so klar gewesene Luft. Sein Herz zog sich zusammen, fast so als würde es eine unglaubliche Angst spüren. Da war er auch schon drunten, plötzlich, ohne Vorwarnung fand er sich wieder in einem der dort streitenden Leiber. Gerade als ging es von allein führten die Sehnen und Muskeln die Hand welche wiederum das Schwert führte. Als sei er nur eine Marionette, hängend an Fäden, geführt von anderer Hand, so fühlte er sich und stritt gegen den Feind. Um Ihn herum das Chaos der Schlacht und immer wieder Kameraden und Gegner welche leblos zu Boden sanken. Leiber über Leiber häuften sich und die Treppe, an deren Stufen er stand, war heiß umkämpft. So wogte der Kampf einige Zeit hin und her bis dann die Angreifer sich zurück zogen und Chaos und Leid zurück ließen. Erleichterung und erste Euphorie machte sich und den Verteidigern breit, doch verflog jene achso schnell wie sie gekommen war wieder. Angesichts der Berge von Gefallenen konnte man dies keinen Sieg nennen, für keine Seite.

Die Wimpern fielen einen Augenblick nieder, um sich in ein Gebet zum Herren der Toten zu vertiefen, und als er sie wieder aufschlug standen die Monde bereit hoch am Himmelszelt und erhellten mit silbrigem Glanz die dunkle Nacht. Fackeln zogen an Ihm vorbei, getragen von Priestern und hinter jenen auf Wagen gebettet fuhr man die Toten zum Morsansaker. Die Beerdigung und das Ritual der letzten Ruhe war in vollem Gange, nur stillschweigend verfolgte er das ganze. Nichts sagend, nichts denkend, nicht tuend, nur wirken lassend. Eine Trauer umgab Ihn die Ihm jeden Atemzug schwer machte und auf den Karren die vorbei rollten erkannte er Freunde und Verbündete. Sire Laske, Sepomuk, Tumegon, Pharalis. Alle fuhren an Ihm vorüber, leblos, den letzten Atemzug ausgehaucht. Die Trauer übermannte Ihn und erneut schloss er die Augen, spürend wie die Tränen aus den Augenwinkeln über das Gesicht rollten. Da spürte er eine Hand, sie strich Ihm über das Antlitz, erweichte die harten und verzweifelten Züge. Die Augen langsam öffnend betrachtete er das sanfte Gesicht vor sich und die Hand welche Ihm über das Gesicht strich. Sie war es, Sie, deren Lippen er gekostet hatte, aber warum war Sie hier? Ein Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Wärme durchfloss Ihn. Um die Beiden herum wurde alles gleißend Hell, alles verschwand erneut, alles war Klar und Rein. Gerade wollte er nach Ihr fassen, da verschwand sie In dem grellen Licht und heller, immer heller wurde es. Geblendet versuchte er sich abzuwenden und im selben Moment riss der Schlafende die Augen auf.
Sich rasch umsehend fand er sich in seinem Bette, das Licht entpuppte sich als eine Kerze welche Ihm Xaver ins Gesicht gehallten hatte während er an der Schulter Knappen gewackelt hatte. Schlaftrunken sah Istrigur auf zu jenem. "J...Ja..was ist los..?", stammelte er und erhielt nur die Antwort das es dem Gardisten leid tue, doch das er bitte mitkommen möge, im Stall würde es wohl Probleme mit seinem Pferd geben. So rappelte sich der Knappe auf und stieg aus dem Bett, die Stiefel überstreifend und folgte. Im Stall angekommen ließ man Ihn vorerst allein mit dem Tiere welches in einer Ecke kauerte und sich an den kahlen Wänden rieb. Die Augen glasig, der Blick leer schaute es zu seinem Herren welcher sich langsam näherte.
So verbrachte er die Nacht das kranke Tier zu versorgen und jenem Linderung zu verschaffen. Hatte es sich doch scheinbar eine Krankheit eingefangen. Die Träume der Nacht waren all zu schnell vergessen, andere Aufgaben brauchten seine Aufmerksamkeit.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 13.07.09, 11:53 
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Sorgfältig und langsam fügten sich Linien zu Buchstaben und Buchstaben zu Sätzen auf dem Pergament. Die Feder absetzend beschaute das dunkle Augenpaar das bisherige Werk, nur um ein weniges später wieder anzusetzen und nach dem tunken der Feder in das Fäßchen, erneut einige Linien auf dem Papier vor sich zu zeichnen. So zog es sich denn einige Zeit hin bevor er schließlich zufrieden Nickte und das Dokument beiseite legte nur um alsdann ein Zweites zur Hand zu nehmen und den Text vom Ersten zu übernehmen. So folgte Blatt auf Blatt und füllte sich mit Inhalt. Als jene Arbeit abgeschlossen ward erhob er sich, ordnete den Stapel und verließ jenen mit sich nehmend, die Schreibstube.

Kaum einen halben Dunkelzyklus später hatte er den Stapel vor die Gemächer seines Herrn Laske gelegt und sich dann in den Hof der Burg begeben. Dort sah er kurz und ziellos in die Dunkelheit und erhob dann das Antlitz hinauf gen Himmel um dort nachdenklich betrachtend, die alles überspannende Nächtliche Vielfalt der Sterne zu beschauen. Das jähe Krächzen einer, durch die kühle Nacht streifenden Krähe, riss Ihn aus der Ruhe des Augenblickes und so besann er sich, straffte die Kleider und trat so leises es mit den schweren beschlagenen Stiefeln möglich war, über den Burghof dahin. Durchquerte das Tor bei welchem die Wachen Ihren alltäglichen Dienst versahen und stieg den steilen Weg hernieder gen Vorburg. In der Dunkelheit verschwindend.

Als er so an seinem Krug nippte stellte er sich die Frage was er bisher erreicht hatte, was er gelernt hatte, was er noch lernen musste und wie die anderen wohl seine neue „Art“ aufnahmen. Hatten Sie diese versuchte Offenheit wohl bemerkt oder war Sie Ihnen entgangen? Den Krug geleert verließ er die Taverne und verhaarte vor der Türe. Den Blick von einer zur anderen Seite schweifen lassend, entschloss er sich alsdann zu einem Gang gen Südost, dort, kurz hinter dem kleinen Bankhaus bog er ein, durch das Tor und fand sich wieder in der kleinen Oase der Ruhe. Hier unter der Linde ließ er sich nieder, sah hinaus auf den See und ließ seine Gedanken schweifen, ließ seine Fragen, Sorgen und Nöte hinaus in die Welt entgleiten. Ließ den letzten Ereignisreichen Götterlauf an sich vorüber streichen und kam zu dem Schluss das er vieles gelernt und erlebt hatte, das er sich gewandelt hatte, viele Bande der Freundschaft geknüpft hatte welche Ihm später einmal von Nutzen sein würden. Und, das er einen jeden Tag nutzen und genießen würde, einen jeden der Ihm auf Tares Antlitz geschenkt ist. Für Sich und die Krone würde er jene füllen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 15.07.09, 08:49 
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Wie eine Gestallt aus einer anderen Welt, ein stiller Beobachter, so hatte er in der Ecke gestanden, im Dunkel, hatte beobachtet was sich abspielte. Er war gefolgt durch die Bilder und Szenen. Gar gräßlich und grausam empfand er das gesehene. Er sah Sie, ja, Sie dort liegen, blut und Schweiß verschmiert, ein Häuflein Elend, allein und mit dem Tode ringend. Er wollte ausbrechen und näher zu Ihr doch als sei eine Wand aus Nichts vor Ihm, so gelang es nicht näher heran zu treten. Er war zum zusehen verdammt und die traugigen Worte hallten in seinen Ohren wie Ambosschläge. Die Hände durch das Gesicht streifend wand er sich ab, er wollte dies nicht mehr sehen, er wollte keine traurigen Geschichten mehr erlkeben, kein Leid mehr sehen, keine Angst und Hilflosigkeit spüren. Er hieb vor sich auf die Wand und jene zerbarst, gar als sei sie aus dünnsten Brettchen. Grelles Licht durchflutete den eben noch stockfinsteren Raum und umschloss Ihn, er dachte nicht viel nach, er rann los, eilte davon, er wusste nicht wo er war und auch nicht wohin er sich wenden sollte, er rannte nur, einfach weiter.

Seine Füße spürte er schon bald kaum noch, der kalte Schweiß rann Ihm über das Gesicht, salzig. Die Ringe der Rüstung klangen im wehenden Wind wie ein fernes Glockenspiel und das rauschen in den Ohren ging bald über in ein größeres, längeres Rauschen. Die Augen öffnend sah er voran, und kaum da er es sah spritzen auch schon die ersten Tropfen an den Beinen hinauf. Er war hinein gelaufen, hinein in der große, weiter, schweigende Meer. Gleichgültig schlugen die Wellen wieder und wieder an den Strand. Jenes große allumspannende Gebilde schin so gefangen in sich das es stets seinen Weg ging, brach nur selten in tosenden Stürmen über die strenge und tat doch sonst stets still und schweigend sein "Werk", wenn man es denn so bezeichnen konnte. Nahm hier Land und schuf es dort erneut, war Heimat für so viel Leben.

Gerade kniete er sich nieder als er am Himmel ein Heulen und Kreischen hörte. Aus der Ruhe und einsamkeit des Ortes gerissen sah er hinauf. Zwei Punkte am Himmel sausten immer wieder aufeinander zu, torkelten von Links nach Rechts und zurück. Kamen langsam näher, tiefer, auf Ihn zu. Schemen und vage umrisse pellten sich aus dem weit gespannten Blau des Himmelszeltes und nach einem Moment des Regungs- und Wortlosen Schweigens erhob er sich. Er konnte es nun weit besser erkennen. ASuf der einen Seite ein Drache, etwa 20 Schritt lang, mit feuerrotem Schuppenpanzer und Vier sich verwebenden Hörnern auf dem Kopfe. Weit aufgerissen das gierige Maul und den gegner, anfauchend, keifend und lechzend nach dem Kampfe. Jenem gegenüber war es ein Tier mit weiten Schwingen, mit einem nahezu güldenen Schnabel, braunen Federn, glasklaren Augen und einem Schrei der einem direkt ins Herz fuhr. So stritten dort droben Falke und Drache in tödlichem Reigen. Hin und her gingen die Angriffe bis ein langgezogener Schrei die Luft zerriss und der Falke im steilen Fall hernieder sauste. Hart schlug jener auf das Wasser und blieb dann auf einer Sandbank liegen. Ohne lange nachzudenken eilte der Knappe herrüber, besah das dort hernieder liegende Geschöpf und konnte doch noch den Hauch Vitamas in Ihm entdecken. In den dunklen, schwarzen Augen des Tieres konnte er das Spiegelbild des Drachen sehen welcher hernieder stieß, als auch schon der Schrei des seilbigen voran eilte, das Maul aufgerissen, die Messerscharfen Zähne entblößt. Ohne zu Zögern riss der Knappe die Klinge aus der Scheide, fuhr herrum und mit einem weit ausladenden Hieb fuhr er dem Drachen über die Nüstern. Dieser jaulte auf, taumelte und stieß mit festen schlägen fort vom Boden wieder hinauf in die Lüfte um eiligst das weite zu suchen.

Ein dumpfer Schlag traf den Knappen, er riss die Augen auf und fand sich auf dem Boden seiner Kammer wieder. Er blickte sich suchend um, sah die anderen Knappen in Ihren Betten liegen und erhob sich dann leise, ein Hemd und eine Hose überstreifend verließ er dann die Kammer und trat hinaus auf den Flur. Langsam durchflog der Blick jenen und er wandte sich alsdann der Türe gen Hof zu um nur ein weniges später den Kopf in den Eimer zu tauchen welchen er soeben aus dem Brunnen gehoben hatte. Die kälte weckte den geist und die Glieder und ließ Ihn langsam aber sicher wacher werden. Die Haare nach hinten streichend und zu einem Zopf zusammen fassend sah er dann hinauf gen Himmel, schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Sich an einem der kleinen Bäume nieder lassend nahm er einen Kanten Brot aus der Tasche und begann jenen langsam und genüßlich zu vertilgen. Dabei sprangen die Gedanken vom eben gerade vergangenen Traum immer wieder hin zu dem Satz Laskes, seines Herren. Er brummte grimmig und nickte alsdann verstehend. Als er her kam war er ein schüchterner, nichts wissender, in sich gekehrter junger Bursche. Nunmehr hatten Ihm die anderen das zeug an die Hand gegeben mehr zu sein, mehr als nur ein ausführendes Organ, mehr ein selbst denkender, selbst handelnder Krieger wie auch Diplomat. Er hatte gelernt mit den Völkern um zugehen, hatte gelernt was es heißt zu Verhandeln wie auch zu Kämpfen. Er wusste selbst langsam wann welche Lösung angebracht war. Sicher, er war keineswegs perfekt, niemand war das und das sagten Ihm auch stets die anderen Ritter. Er wie auch Sie müssten immer weiter lernen. Denn Auslernen, das tut man nie. Hatte er es wahrlich verstanden? Er fühlte sich erquikt von dem Gedanken etwas geleistet zu haben, er fühlte wie eine Art Stolz und Sicherheit von Ihm besitz ergriffen. Kaum den Kanten hinab geschlungen sprang er auf, sah sich nocheinmal um und begann zu laufen, über den Hof, aus dem Tor, den Weg hinab, durch die Vorburg, hin gen Westen, weiter, immer weiter.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 28.07.09, 08:40 
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Die Augen schlug er auf und um Ihn herrum das Wilde rauschen des Flußes. Die Sonne zwang die Augen einige Male zu einem Niederschlagen der Lieder, es war Hell. Als er sich an die Sonne gewöhnt hatte blickte er voran, fast wie ein Vorhang aus Silber, so hing der Wasserfall mit seinem klaren, sich in der Sonne strahlenden Wasser da. Er nahm einen tiefen Atemzug, prüfte den Weg vor sich mit dem Blicke nach Untiefen und Unebenheiten und begann durch das etwa Knietiefe Wasser voran zu waten. Erfrischend kühl war das Wasser an diesem Astraelstag, an welchem die Sonne unerbittlich nieder brannte auf Fela. Vor dem Wasserfall angekommen musterte der Knappe die "Pforte" und nach einem Moment des überlegens Nickte er einmal tief und tat einen beherzten Schritt voran, auf den Wasserfall zu, nur um dann unter und kaum später hinter jenem zu verschwinden.

Hinter sich das stete Rauschen des Wassers und vor sich eben selbiges nochmal welches sich immer und immer wieder dumpf an den Wänden des langen dunklen Ganges brach und aus den tiefen des Selbigen zurück geworfen wurde, dem Knappen entgegen. Erneut kämpften die Augen mit der Umstellung, nunmehr aber vom grellen Licht herrausen hin zu der hier drinnen herschenden Dunkelheit. Nach wenigen Augenblicken hatten sich die Pupillen soweit geweitet das sie nunmehr mit dem wenigen Licht der Höhle etwas anfangen konnten und dem Knappen einen Einblick gewährten. Schritt um Schritt ging er vor, achtete dabei auf spitze Kanten welche Ihm sonst die Füße aufschlitzen konnten. So tastete er sich Schritt um Schritt vor und sah sich aufmerksam um. Dort vorn, war das eine Bewegung? Für einen Moment verharrte der aufmerksame Blick bei einem Felsvorsprung bei welchem er der Meinung gewesen war etwas gesehen zu haben, aber nein, er musste sich geirrt haben, denn nichts ausser seinen Schritten und dem seinen Atem war zu hören hier, abgesehen von dem steten Rauschen des Wassers.

Nach einigem Klettern, über von der Decke gefallene felsen, und dem Slalomlauf um hoch gewachsene Stalagniten hatte er eine Höhle erreicht. An der Wand konnte man einige Zeichnungen erkennen, verworren, doch bei geneuerem hinsehen erkannte er einen Hügel auf weiter Steppe, einen Festungsring in dem leblose Körper lagen und noch einige andere Ihm vertraut vorkommende Zeichnungen. Er ließ den Blick weiter streifen, erkannte in der Mitte der Höhle eine nieder gebrannte Feuerstelle und an der Höhlendecke einen Riss um welchen es Rußgeschwärzt zu sein schien. Das kurzschwert an seiner Rechten suchendn tasteten die Finger sich am Bauch entlang, als aus einem der Drei im Nordosten abgehenden Tunnel erst ein Stöhnen und dann ein Ächzen zu hören war. Der Puls sprang rasant nach oben und die Pupiellen weiteten sich noch mehr. Unwillkürlich duckte Istrigur sich und starrte so gut es ging durch die Hühle hin zu jenem Torbogen der in den Gang führte aus welchem das Geräusch gekommen ward. Gerade wollte er sich aufrichten als aus einem anderen Gang ein trommeln auftauchte. Es wurde lauter und lauter, schneller und schneller und endete schließlich in einem lauten Knall. Stille kehrte wieder ein und an Felsen gelehnt dasitzend strich sich der Knappe durch das Haar. Für einen Moment nachdenkend...


Ein Knallen, dann schlug er die Augen auf und fand sich in seinem Bette im Knappenquartier der Burg wieder. Verschlafen um sich blickend wischte er sich mit der hand durch das Gesicht und richtete sich dann auf. Immernoch zwischen dem Traum und der scheinbaren Realität schwankend erhob er sich und ging herüber zum Tisch, nahm sich eines der Bücher welche Hochwürden Herand übergeben hatte und ließ sich auf einem der Stühle nieder um in dem Buch zu Blättern. Immer wieder jedoch blitzen die Erinnerungen an den Traum auf und anders als bei vielen anderen Träumen die er in seinem Leben schon gehabt hatte, so schien auch dieser nicht so rasch zu verschwinden wie er gekommen war, sondern hatte sich wie eine tatsächlich erlebte Erinnerung in seinen Kopf eingebrannt. Das Buch beiseite legend erhob er sich, ging herüber zu der Schüssel, ließ aus der nebenstehenden Kanne, klares, kaltes Wasser hinein laufen und steckte sein gesicht dann in jene. Der Tag hatte begonnen, und er musste wach werden, ob mit oder ohne Traum.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 28.07.09, 09:08 
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Hoch oben auf dem Berg in Sichtweite von Seeberg klettert ein dicklicher Zwerg mit langem schwärzlich grauem Bart. An einem Seil befestigt scheint er dunkle Bodenplatten zu verlegen. Ein kundiger Betrachter erkennt, dass der Zwerg ein Plateau zu bauen scheint. Gesteinsbrocken und kleinere Steine rollen den Abhang hinunter, ansonsten arbeitet er fast lautlos. Im Süden von Seeberg im alten Wachposten der Menschen direkt am Feuerfluss beginnen einige Zwerge die maroden Wände der Ruine neu auf zu bauen und ab zu stützen. Nach und nach entstehen neue Wände, die bald dem alten Wachposten ähnlich sehen. Geschäftiges Treiben erfüllt den Ort. Tief unter dem Berg scheint ein Zwerg mit Spitzhacke bewaffnet einen Weg durch das Erdreich zu bahnen. Einem gewissen Plan zugrunde liegend entwickelt sich ein neuer Stollen tief in die Eingeweide des Berges hinein.

Im Zwergental selber scheint alles ruhig zu sein, die Wachen begrüßen Neuankömmlinge wie immer grummlig und nicht gerade freundlich – aber auch nicht abweisend und unfreundlich. Jeden Zwergenkenner wird dieses Verhalten nicht verwirren – Es ist Zwergisch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 2.11.11, 20:36 
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Als er die Anschreiben wie von seiner Durchlaucht fertig gestellt hatte, erhob der Knappe sich langsam wieder vom Stuhl und trat dann einen Schritt vom Sekretär zurück. Er streckte sich und streichte dann über den Rippenbogen wo er die Wunde wusste. Ein zufriedenes Nicken folgte. Viktoria hatte wahrlich ganze Arbeit geleistet bei der Versorgung, es ging schon besser. Eine Lederrolle hervor holend legte er die Pergamente auf diese und rollte sie dann erneut zusammen. Eine Schleifen verschloss die Rolle und er wandt sich um gen Türe, den Umhang überstreifend und machte sich auf den Weg um nur ein weniges Später beim Grafen angekommen zu sein. Er war nicht in seiner Schreibstube zu finden, so legte der Knappe denn die Dokumente auf den Tisch und machte sich leise wieder fort. Draussen im Hob zog er den Umhang wieder etwas fester. Es wurde langsam kühler und der Bellum wich mehr und mehr dem Morsan. Ein prüfender Blick zum Himmel von wo kleine, feine Tröpfchen ihren Weg in Istrigurs Gesicht fanden. Er schien einen Moment zu überlegen und wandte sich alsdann gen Tor um dort in einem der Wehrtürme zu verschwinden.

Wenig später konnte man das Krachen von Holz auf Stoff und Stroh hören. Der Knappe hatte sich seiner Kleider entledigt, bis auf die Hose und das Hemd und stand nun schweißgebadet vor einem der Säcke im Ertüchtigungsraume der Garde. Immer wieder hieb er mit dem Holzschwert auf den Sandsack ein. Mal kam der Schlag von oben, dann von halbunten, dann wieder von Links, von Rechts. Er war wie in Tance als er den Sack bearbeitete. Die Augen leer, doch er schien einen wahren Gegner in dem Sack zu sehen, war es wohl Lucius welcher das Reich so zu verraten schien? Er erinnerte sich an seine damaligen Gedanken, er erinnerte sich an den dargebotenen Hochmut der Ersonter. Und Heute nun hatte er eben diesen Hochmut wieder gesehen, in Natura, vor sich! Wie konnte es nur soweit gekommen sein. Er hoffte innerlich das seine Träume nur eine plumpe Fantasie gewesen waren und niemals Wahrheit werden würden, und doch hatte er vieles gesehen worauf wir dieser Tage hin steuerten.

Die Waffe hatte er in die Ecke geworfen, war gen Wand gegangen und hatte sich den kalten Stein im Rücken in die Knie sinken lassen. Die Beine angewinkelt saß er so auf dem Hintern, der Rücken an der Wand angestützt und den Kopf zwischen den Knien baummeln lassend. Der Schweiß tropfte nieder auf den blanken Steinboden und rann in die Rillen zwischen dem Pflaster. Die Wunde an seinen Rippen brandte wieder, er hatte es übertrieben. Möge Vitama seine Wunde rasch heilen lassen und nachsichtig sein. Langsam schloss er die dunklen Augen und entspannte sich. Immer leiser wurden dabei die Geräusche aus seiner Umgebung und immer ferner schien alles um Ihn zu verschwinden.

Dann öffnete er die Augen erneut. Um Ihn herrschte Dunkelheit und am Firmament leuchteten nur die Vier Monde, oder waren es doch deren Fünf? Nein, es musste eine Täuschung sein. Er erhob sich und plötzlich brandete Jubel und Geschrei von Osten her auf. Er machte sich durch das Gestrüpp welches Ihm den Weg versperrte auf gen der Quelle der Geräusche und doch schien er Ihr nicht näher zu kommen. Es schienen Ihm lange Minuten die er durch das Gehölz streifte, die Äste Ihm ins Gesicht flogen und die Wangen zerkratzten. Doch dann teilte sich das Dikicht und er stand vor einer Lichtung. Dort tanzten gestallten im Scheine eines Lagerfeuers um selbiges. Bizarre Masken trugen Sie, Masken von Personen die Ihm bekannt schienen, diese dort sah auf wie das gesicht von Lucius Gropp, es folgte eine mit dem Gesicht von Erin Coammin, dann eine welche aussah wie Frau Ruatha, dann eine düstre, es schien die eines Skelettes zu sein, abschließend dann, und diese erkannte er sofort sah er das Gesicht Awas. Dies schienen jedoch nicht alle, umso länger er hinüber sah umso mehr Gesichter die er nicht kannte erschienen. Sie schienen ausgelassen, doch urplötzlich zog der Erste einen Dolch, rammte Ihn in den nebenmann, es folgte ein Zweiter der begann zu Morden, immer führten Sie den Stich in den Rücken und der Andere sank gen Boden. Er stürmte aus dem Unterholz, doch es schien als würde er nach wenigen Schritten am Boden fest hängen, als hätten sich die Wurzeln der umliegenden Bäume und Büsche um seine Füße geschlungen. Er konnte nicht näher heran. Er sah Person um Person fallen, bis schließlich alle am Boden lagen. Nur einer stand noch da und lachte, es war eine Gestallt die dem was man sich unter Morsan vorstellte am ehesten entsprach, umkreißt von Raben sah er mit lachendem und weinendem Auge auf die Leiber am Boden. Dann ein Kreischen, lang gezogen und schrecklich. Es zog Ihm den Rücken hinab und er versuchte fort zu kommen, bis er die Augen aufreissen konnte.

Er fand sich erneut wieder im Übungsraum der Rittergarde. Sein Atem ging schnell und er rieb sich durch das Gesicht, der Schweiß war erkaltet und eine beklemmende Kühle überflog Ihn. Er erhob sich langsam und schritt wortlos davon. Erneut so schien es hatten Ihn die Träume wieder eingeholt. Es war noch nicht vorbei...

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BeitragVerfasst: 10.11.11, 17:01 
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Wild wurde der Leib hin und her geworfen während sich die kalten Wellen über dem Körper zerbrachen. Durch die dünne Haut über den Augen war immer wieder das Spiel von Licht und Schatten aus zu machen und langsam erwachte dann auch der Geist wieder. Die Augen öffneten sich und er fand sich wieder in den Fluten eines Gebirgsbaches welcher Ihn gerade gegen einen Stein warf welcher am Boden des flachen Flussbettes gelegen hatte. Nur ein dünnes Hemd und eine ebenso dünne Stoffhose bedeckten Ihn und boten somit weder Schutz gegen die Kälte noch gegen die immer wiederkehrenden Felsen welche sich Ihm in den Leib rammten. Über Ihm eilten die Wipfel der Bäume dahin und verbargen immer wieder den Blick hinauf zur Sonne welche jedoch hier und da dennoch durch das Astwerk brach. Er fühlte sich so schwerelos, zwar spürte er die Schläge welche Ihm äste und Steine versetzten doch machten Sie Ihm nichts aus, er schien wie betäubt. Plötzlich spürte er wie sich der Leib aus dem Wasser hob, alles wurde vollkommen leicht und warm, unter Ihm hörte er das schnelle rauschen des Baches und über Ihm vernahm er eine leise Melodie welche Ihm mehr und mehr ans Ohr drang. Er zwinkerte einige Male und ein leichtes Funkeln begann vor seinen Augen, immer schneller und größer wurden die farbigen Punkte bevor sie dann erst in gleißendes Licht übergingen um nur wenige Augenblicke später apprupt in finstere Dunkelheit einzutauchen. Jedwede Geräusche waren verstummt, selbst sich konnte er nicht mehr hören, sein Atem ging ruhig und er versuchte sein Herz im Zaum zu halten bevor dann eine Stimme ertönte. Es war eine altbekannte Stimme, nur wessen, er wusste es nicht, er blickte um sich doch konnte niemanden ausmachen. Er setzte sich nieder als er aus dem schwebenden Zustand wieder Boden unter sich gespürt hatte und lauschte. Nun erkannte er die Stimme, es war jene von Laske. "Nur Mut, es wird schon werden, mache dir keine Sorgen und gehe stets seinen Weg!" Es war fast als lege sich eine Hand auf seine Schulter und gebe Ihm so neuen Mut und Kraft. Anschließend flackerten erneut Blitze vor seinen Augen und er hörte das klappern und scheppern tausender und abertausender Skelettkrieger um sich. Dann kristalisierte sich vor Ihm das Bild der Skelettarmee heraus welche Reihe um Reihe durch die Trümmerlandschaft marschierte, es schien entfernt wie das Nordviertel Falkensees zu wirken, doch es waren nurnoch nackte, kahle Überreste der einstmals stolzen und ansehnlichen Bauten der Stadt übrig. Hier und da lagen leblose Körper umher, entstellt und mit einem grotesk verzehrten Gesicht aus dem die gebrochenen Augen starrten. Die Stadt war also gefallen und der Skelettfürst hatte gesiegt. Er senkt das Haupt und es war erneut als würde alles um Ihn verschwimmen.

Es wurde warm, ein Schmerz aus der Schulter durchzog Ihn und mit einem Satz wurde er in die Realität zurück geholt. Er lag auf seiner Liege und hatte sich im Traume auf die Schulter gedreht welche beim letzten Gefecht doch einen Schaden davon getragen hatte. Dies hatte Ihn wohl aus dem Traume gerissen. Er nahm einen tiefen Atemzug. Rieb sich über das schmerzende gelenk und erhob sich dann. Soweit musste es nicht kommen. Das war für Ihn klar und unumstößlich. Doch wer Ihm diese Träume sandte und woher sie kamen war immernoch ein Rätsel für Ihn. Vielleicht würde ein Geweihter Morsans Ihm hier mehr sagen können. So er einen dieser rar gesäten Männer antraf würde er mit Ihm darüber reden, doch nun warteten andere Aufgaben auf Ihn.

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BeitragVerfasst: 18.11.11, 11:24 
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Die Sonne legte am Horizont Ihr rotes Abendkleid auf das Land und der warme Astraelswind strich durch die Ähren auf dem Feld und wiegte diese langsam in der Wärme, dabei eine Melodie erzeugend welche nur von den Geräusche herrüben beim Hofe unterbrochen wurden. Immer wieder knallten dort im Wechselspiel die Äxte nieder auf die Holzscheite und teilte jene in kleinere Stücke. Dann setzte eine der Äxte aus, der Schlagende richtete sich auf, strich sich über die Stirn den Schweiß fort und schaute zum anderen. "Weißt du mein Junge, es gibt Menschen auf Tare die erkennen solche Schönheit wie diese nicht. Sie wollen die Welt brennen sehen, wollen das ein jeder und alles sich Ihrem Willen beugt. Meist sind dies schwache Gestallten, Menschen die selbst nur Befehle ausführen, doch dies tun sie skupellos, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne selbst nachzudenken. Solche Männer sah ich viele in meiner Zeit in der Armee, doch ich versuchte nie wie Jene zu werden. Und nun hoffe ich ebenso das auch du niemals diesen Weg einschlagen wirst. Seine Ziele erreichen zu wollen ist löblich und erstrebenswert, doch sollte man dies nicht ohne Rücksicht auf Verluste tun. Und, was fast noch wichtige ist, man sollte alles durchdenken und hinterfragen, auch wenn man seine Meinung nicht immer offen zur Schau tragen muss, der Adel schätzt soetwas nicht, es ist verpönt wenn ein Gemeiner soetwas tut. Verstehst du mich?" Nun schwieg auch die zweite Axt und der junge Knabe blickte auf. "Ja Oheim, ich verstehe." Beide schauten sich einen Moment in die Augen, dann nickte der Alte, stellte die Axt nieder und beschied das genug des Tagewerkes getan sei. "Komm, wir werden uns bei einem Abendmahl stärken, und dann sehen wie es um deine Schreibkünste steht."

Viele Jahre waren seit jenem Tag vergangen, und doch hatte sich Istrigur oft die Worte seines Oheims in Erinnerung gerufen so er Ungerechtigkeit und Sinnlose Befehle erhalten hatte. Auch hatte er daran denken müssen wenn er Rücksichtsloses Verhalten gesehen hatte, oder Eitelkeit, so wie sie nun in Finianswacht lebte. Was hatte er nur damals in Awa gesehen? Nichts war mehr zu spüren von der Vertrautheit die damals herrschte. Er musste es sich eingestehen, das es vorbei war. Er hätte es niemals so weit kommen lassen sollen, aber nun muss er es hinter sich lassen. Absxchließen dieses Kapitel das nie wirklich begonnen hatte. Und doch musste er versuchen ruhig zu bleiben, seine Reaktion beim Kriegsrat war sicher zu schroff gewesen, er durfte nicht seine gute Erziehung und Ausbildung vergessen, von einem Ritter erwartete man Diplomatisches Geschick und eine Unbefangene Urteilsbildung. Er wollte nich werden wie andere Ritter es wurden, und dies nur weil eine Frau im Spiel gewesen war, weil Hass sie lenkte oder alte Fehden Wege verstellten. Oftmals wirkt es als würde den Rittern nach der Schwertleite ein Joch auferlegt welches jede Menschlichkweit und Offenheit auslöschte. Viele die er kannte hatten sich nach Ihrem Ritterschlage sehr verändert. Und doch mussten Sie Mensch bleiben und den Kontakt zu Ihrer Umwelt nicht durch hohe Mauern abbrechen, aber, war er selbst nicht auch so?

Unter den Stiefeln hallten die Stiefel auf dem Pflasterstein gesäumten Boden der Gassen in Brandenstein. War er doch auf der Suche nach einem Händler dem er Vorräte für den Grafen abkaufen konnte. Und wahrlich, kurz später traf er auf eine junge Dame welche Ihm die gewünschten Vorräte verkaufen konnte. Layna hatte Ihn herein gebeten und nachdem das Geschäftliche abgeschlossen war kam man ins Gespräch über allerlei andere Themen, über die Damenwelt auf der Insel die sich in Ihrer breiten Masse wohl eher für Männer hielt, was wiederrum wohl aber eher an der Situation auf der Insel lag. Wo Krieg herrscht tauchen nur Krieger auf, wo geschlachtet wird trifft man wohl keine Konditoren. Auch über das bevorstehende Dunkeltief sprach man. Das die letzten Jahre oftmals sehr hart wurden in diesen finstren Tagen, doch, dieses Jahr schien dies alles noch schlimmer ob der Uneinigkeit der Grünländer. Die Feinde rieben sich sicher schon Ihre Hände. Als er dann in einer kurzen Gesprächpause in die kleinen Flammen der Kerzen sah schien es Ihm fast als würde er die Insel schon brennen sehen, doch Seeberg würde halten! Und wenn er sein Leben geben müsste. Er rechnete nicht damit alsbald in den Stand des Ritters erhiben zu werden, zu ungeschliffen schien er Ihm dabei zu sein, zu unfertig in seiner Art. Und doch würde er seinem Eid folge leisten und die Schwachen schützen. Jene die sich eben nicht selbst schützen konnten. Laske würde dies wollen, er konnte Ihn nicht erneut vergrätzen und enttäuschen. Morsan möge seiner Seele gnädig sein. Zurück in Seeberg dann hatte er die Gruft seines Ehemaligen Mentors noch aufgesucht gehabt und an dessen Ruhestätte in einem Gebet neue Ruhe und Kraft erbeten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 20.11.11, 23:07 
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Sie hätte ihm nicht zürnen können. Nicht, dass er sie mit ihrem Bitten vor so unendlich vielen Monden abgewiesen hatte und sie sich allein der von Lifna prophezeiten Gefahr stellen musste. Sie zürnte ihm auch nicht, als er nach seiner Rückkehr seine Traumwelt mit der Realität vermischte. Damals hatten sie selten mehr als vier Sätze gewechselt, konnte er ihre Nähe nicht ertragen, sich dieser schwierigen Situation nicht stellen. Nun glaubte er, was ihm seine Träume vorgaukelten: dass er für seine Rückkehr eine freundschaftliche Knüpfung verdient hätte. Für nichts?

Für Härte, Zorn und Unverständnis? Mit solch Plumpheit war er auf sie zugekommen, so grob fordernd, wenn sie auch die Schuld und sein Bedauern für einen Moment in diesen nachher so erkalteten Augen zu sehen vermochte. Er hatte damals nie gesehen, wer sie war, und konnte heute nicht sehen, was davon in ihr übrig blieb – zu sehr schwirrten seine Gedanken um ihn selbst. Und sie verstand es. Er musste sich hier wieder finden, seinen Platz einnehmen und sich orientieren. Und wenn es bedeutete, dass er sie nun für ihr Zurückweichen verachtete und sie ebenso wie alle anderen hinter ihrem Rücken mit argen Attributen versah, dann war es der Preis den sie dafür zahlte – vielleicht auch mit für ihn zahlte. Es reichte, wenn einer den Kummer trug... und die Abweisung, die man ihrem Wesen entgegenbrachte, schmerzte.

In der Schlossküche lehnte sie mit diesen Gedanken an der steinernen Kante der Arbeitsfläche, der Blick in das Küchenfeuer gerichtet. Adowen stand nahe bei ihr, hatte ihr eine Botschaft aus Seeberg gebracht. Seine ruhige und bedächtige Weise auf sie und ihre Reden zu reagieren, war eine Wohltat für ihre Seele, die ständig im Angesicht der Angst um die Sicherheit ihres Lehens um Stärke kämpfen musste, es sich nicht zu sehr anmerken zu lassen. Sie hätte von ihrem Freund so vieles für sich erbitten können. Aber…

„Bitte hab auf Tascaro Acht.“


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 21.11.11, 16:19 
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Seine Beine waren eingeschlafen und mit Ungnade dachte er an den Augenblick, in dem das Blut seine Gliedmaßen wieder durchströmen sollte, erst Schmerz bringend, dann dieses widerliche Kribbeln. Doch ans Sitzen war bei diesen dunklen Kissen auf dem Boden nicht zu denken. Der Blick war mal nachdenklich, mal voller Trauer auf die Laute gerichtet, die vor dem Sarg des Ritters lag. Hin und wieder streifte er mit seinen vernarbten Fingern über die Saiten des Instruments, peinlich darauf bedacht (und doch irgendwie begierig danach) an diesem Ort des Schweigens ihnen keinen Ton zu entlocken.
Er vermisste ihn, trotz allem. Er hatte viel Glück gefunden, er hatte vieles erreicht, dennoch fehlte er. Und er hatte ein schlechtes Gewissen. Lag es auch an der Maske, die ihn von allen entfremdete, dass er sich so verlassen gefühlt hatte? Zu spät hatte er sie vielleicht abgelegt, zu spät erkannt, dass Laske ihn als Freund brauchte und nicht als Diener Astraels. Die Rettung seiner Seele, für viele sicherlich eine Großtat, wäre dann nicht notwendig gewesen. Es schauerte ihn, als er an die letzten Worte Laskes dachte und es entlockte ihm ein trauriges Lächeln. Kein Kuss, keine vitamagefällige Umarmung hätte sie einander näher bringen können, auch wenn wenige Augenblicke später Galtor seinen Dienst treu verrichtete.

Seeberg könnte ihn nun dringend gebrauchen, einen Ritter mit Sorge um die gesamte Insel, mit dem stillen Pflichtbewußtsein Laskes. Still war Seeberg nun auch, aber es war eher die Stille eines Morsanackers. Er hatte es immer geahnt ohne die mächtige Hand des Königs im Rücken, mit einem schwachen König, waren auch die Ritter schwach. Unfähig die Lehen und die Völker zu einen im Kampf gegen den Ungenannten und seine Schergen, unfähig Frieden zu vermitteln und zu halten zwischen den Grünlandparteien, unfähig ihre besten Diener von der Willkür einiger Verblendeter zu schützen, unfähig kompetente Führer und Soldaten hervorzubringen und zu halten. "Seeberg darf nicht fallen!" war das einzige was ihnen zum Dunkeltief einfiel, zu einfältig um zu erkennen, dass genau diese Art der Isolation, diese Art des kleinkindartigen Sandburgbaus ihnen in den Augen aller Völker die Kompetenz absprach, noch einmal diese Insel zu führen.

Bei diesen Gedanken erschrak er plötzlich, da er sich bei einem sehr ungewöhnlichen und beinahe ketzerischen Gedanken ertappte: Er wünschte sich Siegfried Steiner zurück...

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<Fili>und wenn Custodias ein verlogener bastard ist, der uns alle um seinen finger wickelt
<Fili>dann ist er offenbar so gut darin, dass er sich das verdient hat

Fiete: Gott sei Dank, noch ein Ritter!
Hagen: Das hat noch nie jemand in der Geschichte Siebenwinds gesagt!


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 23.11.11, 10:12 
Edelbürger
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Langsam glitt er vollständig in den Badezuber. Er spürte wie die Wärme in die Glieder fuhr und schloss die Augen den Kopf auf den Rand der Wanne legend. Es war eine gute Idee gewesen sich ein Bad zu gönnen auch wenn er dafür alles hatte selbst erledigen müssen. Bedienstete gab es kaum noch auf Schwingenwacht. Anders war alles, nichts mehr erinnerte an Finianswacht, dort war stets ein reges Treiben in der Burg fest zu stellen gewesen, nun jedoch sah man ab und an Magier gen Akademie streifen oder aber einen Ritter. Ja, die zeiten hatten sich geändert, die Veränderungen hatten Menschen gebrochen, Menschen wie Frau Baldasti. Dereinst hatte sie dem Großmeister Ihr Herz geschenkt, doch als dieser fort ging ließ er Sie zurück, allein und gebrochen. Seit dem war es berg ab gegangen bei Ihr. Es zerbrach einem das Herz dies zu sehen, und doch war es nicht zu spät. Er würde versuchen Ihr wieder auf die beine zu helfen. Sie musste die Vergangenheit hinter sich lassen, so wie auch er es tat, zumindest so gut Ihm das gelang. Doch er verstand es, er verstand dass sich viele die alten zeiten zurück wünschten, sie waren um som vieles einfacher als sie es heute sind. Es gab ein Lehen, es gab eine Obrigkeit und es gab ein Gesetz, nun sind es derer Sechs. Wie konnte der König die Insel nur so zerreißen. Aber er hatte es getan, und er war der König, was er beschied war unumstößlich. Auch wenn dadurch mehr Chaos als Frieden das Eiland regiert.

Er schaut hinüber zu den Fackeln an den Wänden welche den kleinen Raum erhellten, die Flammen zuckten hin und her und dabei stob immer wieder schwarzer Ruß hinauf gen Decke. Kaum etwas war wie es vor seiner Abreise war, doch er würde nicht aufhören danach zu streben die Position der Ritterschaft wieder zu verbessern, Ihren Ruf wieder zu altem Glanz zurück zu führen und gemeinsam mit den anderen Lehen einen Weg für eine friedliche und gemeinschaftliche Zukunft der Insel zu finden.

Er seufzte und schloss dann die Augen, sanfte Müdigkeit erfasste Ihn und Lifna zog Ihn alsdann in Ihre Welt. Ein neuer Traum...

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 29.11.11, 14:00 
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"Heja, los Brauner, schlag die Hufe in den Boden und treibe vorran!", rief er dem Fuchs zu. Er richtete sich im Sattel auf, der kühle Bellums Wind strich Ihm durch sein Gesicht und warf den Zopf zurück, wild hin und her schlagend. Unter Ihm der kräftige Leib des Pferdes welches sich durch den Waldboden kämpfte und wild schnaufte. Er hatte die Schenkel fest an den Leib des Tieres gepresst, die Knie leicht gebeugt und den Rechten Arm fest im Winkel, in der Hand den Störtzer welcher fast Wagerecht voran zeigte. Das Herz pochte Ihm in der Brust als sein Blick das Schild fixierte welche er zwischen den Bäumen an einem Seile aufghängt hatte. Er lehnte sich noch etwas weiter vor im Sattel, presst den Arm mit der Lanze noch etwas fester an den Oberkörper und zielte dann. Noch zwei Schritt...noch ein Schritt... Mit lautem Krachen traf die Lanze den Schild welcher vom Seil riss und gen Links, zwischen die Bäume, davon flog. Als er den Stoß ausgeführt hatte entspannte er sich, ließ sich langsam in den Sattel sinken und hob die Lanze an, diese war aufgrund des geringen Wiederstandes immernoch vollkommen intakt. Er sah hinauf, den Schaft entlang, und ließ das Pferd dann noch austraben bevor er es wendete und zu der Stelle an der das Schild hing zurück kehrte. Er glitt aus dem Sattel, legte die Lanze zu Boden und ließ sein Pferd etwas verschnaufen und grasen. Selbst machte er sich auf die Suche nach dem Schild.

Er betrat den Waldrand und sah sich suchend auf dem Boden um bevor er etwa 20 Schritt entfernt einen Eber im von Laub bedeckten Waldboden scharren sah. Er fixierte Ihn und auch der Eber schien seiner nun gewahr geworden zu sein. Beide sahen sich an, eine imposante Erscheinung war dieses Geschöpf. Als das Pferd kurz aufwieherte schüttelte der Eber sich kurz und trabte dann fort, weiter hinein in den Wald. Noch einen Moment sah der Knappe Ihm nach bevor er dann wieder nach dem Schild suchend weiter umher stapfte. Nur ein kurzes später dann hatte er Ihn gefunden. Er beugte sich nieder und hob Ihn auf. Beim genaueren betrachten fiel auf das er gebrochen war an der Stelle wo die Lanze eingeschlagen hatte. Er wog den Schild umher und nicjkte dann einige Male. Zum Pferd zurück kehrend verstaute er die Überreste in der Satteltasche und nahm sich ein Brot hervor welches er dann langsam verspeiste. Auch der Fuchs bekam ein Stück des Laibes ab, er hatte doch schließlich eine gute Arbeit geleistet. Und das obwohl er noch nicht oft diese Übung mit Ihm getan hatte. Ritter Lichtenfels würde zufrieden sein. Wenn er sich denn noch daran erinnerte. Wenn er wieder bei Kräften wäre. Er seufzte leicht. Seit er entführt war hatte er sich verändert, nicht nur die Wunden welche den ganzen Körper zeichneten, geschlagen von dem Feuer welches Magnifizenz Sila beschworen hatte und in Ihm untergegangen ward. Nein, es war auch die entzogene Lebensenergie, das äußerlich erscheinende Alter welches aus dem jungen Knappen einen alten Mann gemacht hatten. Einen wie es wirkte gebrochenen alten Mann. Die Viere meinten es nicht gut mit der Ritterschaft. Was nur mochte er erwarten wenn er die Schwertleite erhalten hatte. Würde auch er auf dem Grund des Sees dahinsiechen, oder würde auch er von Wunden übersäht werden, oder gar so enden wie Lennard? Er strafte sich selbst ob solcher Gedanken. Er hatte den Weg gewählt und würde Ihn fortsetzen, egal was da auch kommen mochte an Prüfungen. Kaum war der Laib aufgezehrt, da schwang er sich in den Sattel, schnitt mit einem Dolch die Seile los und verstaute diese ebenfalls in der Satteltasche bevor er dann gen Seeberg zurück kehrte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 5.12.11, 09:40 
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Langsam ließ er sich auf das Rechte Knie sinken und neigte den Kopf hin gen Gruft. Leise sprach er einige Worte und ließ dann das Zeichen der Acht vor sich, mit dem Finger durch die Luft fahrend, entstehen. Die Unendlichkeit, dort war er, Laske, sein Mentor. Immernoch war er es den er am liebsten nennen würde so man Ihm nach seinem Lehrritter fragte. Doch er war nicht mehr in diesen Sphären. Ein Seufzen und er scholt sich selbst diesen Gedanken gehabt zu haben. Die Zeiten hatten sich gewandelt, er war nun ein Knappe der Ritterschaft und nicht der eines Einzelnen Ritters. Ritter Lichtenfels hatte sich seiner angenommen und den Kampf zu Pferde geprobt wie auch geprüft. Seine Durchlaucht, Graf Robaar, hatte Ihm ebenfalls so manches beizubringen gesucht als er Ihn mit sich auf seine Termine nahm. Und so tat ein jeder etwas für seine Ausbildung. Gestern nun war Adowen ebenfalls Ritter geworden, und nicht ohne Stolz auf den Kameraden hatte er die Zeremonie im Tempel zu Falkensee verfolgt. Er war froh das es erneut einer der Knappen zum Ritter geschafft hatte, und so es denn der Herr Bellum wollte, so würde auch er eines Tages die Schwertleite erhalten, auch wenn Ihm dieser ganze Tohowabo der vielen Gäste zu viel war, und an Stelle Adowens wäre es Ihm wohl auch unangenehm gewesen.

Er legte die Hand auf die Gruft Laskes und ließ dann den Kopf folgen, welchen er auf die Hände bettete. War er ein guter Knappe? Oder war er ein Schlechter? Natürlich hatte er Fehler und seine persönliche Beziehung mit Awa überschattete das Verhältniss zu Ersont. Warum nur verhielt er sich wie ein Bengel? Er hatte zu viel gewagt und alles auf eine Karte gesetzt, wobei dort nie etwas gewesen war das er hätte gewinnen können, zumindest nicht im Sturme. Er konnte Ihr nicht zürnen, er musste sich wenn dann selbst zürnen. Und dies tat er auch.

DIe Zeit als Knappe war die Zeit des Lernenes, die Zeit um Kontakte zu knüpfen ohne den Stempel des Ritters und somit der vielen Vorurteile. Er hatte diese Zeit bislang so gut es geht genutzt, so befand er selbst. Und er würde, solange es denn noch so fortwähren mochte, weiter versuchen die Menschen als Knappe kennen zu lernen. Er erhob sich und verließ die Gruft alsdann, droben sich gen Altar berautend verließ er die Kapelle. Auf dem Weg zurück gen Burg dachte er an die Kämpferschule an welcher er als Lehrer dereinst gelehrt hatte, nun war jene fort. Er dachte auch daran das sich eben wie schon so oft gemerkt vieles auf der Insel verändert hatte. Als er den Weg gen Burg hinauf stieg zierte einen Wimpernschlag ein Schmunzeln die Züge. Amaris war Hochmeister des Greifen geworden, dies würde den Grafen sicher stolz machen, war es doch sein Knappe gewesen und nun also war er auf diesen Ehrenwerten Posten gehoben worden. Auch seine Zeit würde kommen, irgendwann, er würde sich keine Gedanken mehr über das Wann und das Wie machen wollen. Er würde auf die Tafelrunde und die Viere vetrauen, Sie würden wissen wann es soweit sein müsste und sein würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 7.12.11, 09:39 
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Langsam Schritt er über die Zinnen der Burg und ließ den Blick schweifen, während die Monde droben am Himmelzelt gemeinsam mit den Sternen Ihr helles Licht nieder warfen. Kühl war es und einer eisiger Wind fegte über die Mauern und den Hang gen Berggipfel hinauf. Der Morsan hatte also Einzug gehalten und begonnen sein weißes Gewand über Tare zu werfen und allem einen ruhigen und fast friedlichen Anstrich zu geben. Unschuldiges Weiß, so sah er aus, der Schnee, welcher sich nunmehr auf Bäume und Felder legte und die kalte, dunkle Jahreszeit einläutete. Der Blick des Knappen ging hernieder zum See und er beobachtete einen Moment auf die Zinnen gelehnt wie sich die Wellen noch am Ufer brachen, doch nicht mehr lange und auch dort würde Morsan eingegriffen haben und einen Spiegel aus Eis über die Oberfläche gezogen haben. Ein tiefer Atemzug als er sich von den Zinnen abstieß und eine feine Wolke seines Atems stieb gen Himmel hinauf. Er sah Ihr nach und hob dann die Rechte, seine Handfläche nach droben zeigend schaute er einigen Flocken nach welche sich auf die Innenseite niederließen und dort rasch schon schmolzen. Alle waren wie diese Flocken, alle vergingen, Einige früher Einige später, doch im Angesicht der Zeit und der Gefahren musste ein jeder vergehen.

Er setzte seinen Weg fort und sinnierte über den Waffenrat nach welcher gestern im Remter stattgefunden hatte. Auf der einen Seite hatte es Ihn überrascht das kein Streit aufgekommen ward, zumindest keiner welchen man erwähnen konnte, abgesehen von den Nicklichkeiten. Selbst Malthust und Ersont saßen nebeneinander an der Tafel und diskutierten über die Pläne zum Dunkeltief. Und doch war es auf der anderen Seite wie eh und jeh. Man verrannte sich in Details, wechselte vom Kleinen ins Kleinste, und verlor doch aus den Augen warum man den Waffenrat einberufen hatte. Es wurde über einen Angriff auf den Skelettfürsten beraten, diesen Auszuschalten suchend noch vor dem Dunkeltief, also noch innerhalb dreier Wochen, doch man würde dafür die Vorbereitung der Verteidigung von Städten und Häusern vernachlässigen. Sicher war es ein Gegner welchen es galt auszuschalten soweit möglich, doch dafür einen Angriff auf einen Unbekannten Feind zu wagen und zu riskieren das viele Kämpfer und potentielle Verteidiger verletzt würden und für eine etwaige Verteidigung der Städte ausfallen würde, das war nicht aufzuwiegen. Man sollte den Gegner schwächen, aber nicht um jeden Preis. Der Vorschlag von Ritter Teyahuri war plausibel. Die Feste des Feindes mit Katapulten angreifen und so viele Gegner wie möglich auf diese Weise vernichten.

Er schlug die Türe hinter sich zu als er die Knappenkammer, welche er nun alleine bewohnte, betrat. Der Blick wirkte leer und er warf den Umhang über die Lehne des Stuhls und die Stiefel gen Ecke bevor er sich dann an den Sekretär nieder ließ und die Dokumente von Yves vor holte, welche er zu bearbeiten hatte. Er schloss einen Moment die Augen und schon zuckten die Blitze vor seinen Augen. Das Bild von brennenden Häusern und sich türmenden Leichen flackerte vor seinem inneren Auge. Es folgten die Bilder von Sammlern und Skeletten, von Kämpfenden Recken aller Grünlandparteien Siebenwinds, von über Ihre gefallenen Männer gebeugten Frauen. Siedlung um Siedlung sah er fallen, das Grünland wurde überrannt. Er riss die Augen auf, er wollte es nicht mehr sehen, diese Träume und Gedanken waren Ihm zu wieder. Er murrte einmal und sah sich in der Kammer um. Eines der Schriftstücke zur Hand nehmend begann er dann mit der Erfüllung seiner Aufgabe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 9.12.11, 12:09 
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Mit aller Gewalt drückten sie sich gegen die Innenseite der Tür. Ein Vibrieren durchfuhr ihre Körper, ein Ächzen ertönte bei jedem Stoß, der von außen gegen die einfache Tür vollzogen wurde. Gefährlich knarzte das Metall der Angeln. Gepresst und atemlos wurden Worte nach hinten in den dunklen Raum gesprochen, doch statt einer Antwort folgte ein ängstlicher, spitzer Schrei und Strahlen von Fackellicht drang durch den Spalt im Holz, als die blutige Axt wieder herausgezogen wurde. Mit weit aufgerissenen, panischen Augen vermochten die Männer, welche die Tür mit blankem Leib zu halten versucht hatten, durch diese eingeschlagene Kerbe die glatten, im Licht rot leuchtenden Totenschädel zu sehen. Es klapperten die Knochen und Kiefer, die Waffen in den knorrigen Fingern.

‚Gebt uns die Toten. Es ist das Gesetz des Fürsten.‘

„Mach das nicht! Geb‘ ihnen nicht unseren Sohn!“, erklang die Hysterie einer der Frauen, die sich mit in diesem einfachen Haus der Armen versteckte. Sie warf sich schluchzend über den kalten, ausgebluteten Leib eines Jugendlichen. Die Großmutter griff mit den Händen um die Schulter der Mutter, selbst eiskalt ihre dürren, tief grabenden Finger. Auch sie durfte nicht sterben. Die Tür brach auf und die Axt spaltete erst einen Schädel, während das nachrückende Skelett dem nächsten wehrhaften Mann das rostige Schwert in den Brustkorb rammte. Der einfache Lehmboden wurde blutig rot und irgendwann verebbte das Geschrei, so wie es auf der Straße schon innegehalten hatte. Nur die Toten wurden noch von still arbeitenden Skeletten zusammen geräumt.

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Dann drehte sich alles, aus fremden Häusern wurden steinerne vertraute Bauten. Die Welt war optisch verzogen, als blickte man durch Glasscheiben, die quadratisch geschaffen zum Rande ihrer Fassung dicker und undurchsichtiger wurden. Egal zu welchem Fenster sie sich bewegte, sie standen überall. Die Skelette, die das Haus umkreisten und Wache vor jeder eisernen Tür hielten, während das Gewicht der Dämonen schwer auf den Dächern der Häuser lag und regelmäßig Schindeln herunter auf die Straße knallten. Ein gutturaler Schrei erfüllte nun ihren Schädel, pochend, brutal und schmerzerfüllt, von Trauer und übermenschlichen Zorn. Ein Wolf aus puren Flammen nahm Anlauf und sprang sie an, mit weit aufgerissenem Maul. Dann versank alles in Feuer.

Keuchend rollte sie sich aus dem Bett, landete mit den nackten Beinen und etwas nachgezogener Bettdecke auf dem Teppich. Durch die transparenten Vorhänge vermochte sie mit noch nicht ganz wachen Augen die Glut hinten im Kamin auszumachen. Kühle… sie brauchte Kühle, hatte das Gefühl ihre ganze Haut würde brennen. Die Lippen und der Mund waren ihr trocken und hinter ihrer Stirn hämmerte es gewaltig. Sie hatte lange nicht mehr vom letzten Dunkeltief geträumt, hätte mit Adowen nicht darüber reden dürfen an diesem Abend. Erschlagen lehnte sie sich an das Bett zurück.


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 10.12.11, 18:32 
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Er wand sich in seinem Bett, immer wieder erwachte er, dies war keine ruhige Nacht, zu viel war es das in seinem Kopfe umherspukte. War da doch zum einen Lennard, der Ritter welcher sein Leben aufs Spiel setzte um wieder jünger zu sein, wohl verstand er Ihn, doch es war eine zu große Gefahr, dem Skelettmeister seine Insignien der Macht zu stehlen, aus seiner Burg, das konnte doch nicht gelingen, nicht mit weniger als einer Hand voll Streitern. Als Yves meinte er solle Lennard begleiten hatte dieser abgelehnt, wohl weißlich um die Gefährlichkeit des Unterfangens. Als Yves dann fort war, er alleine mit dem Ritter zurück blieb, ja, es war als wäre etwas in Ihm zerbrochen. Als wäre Lennard nurnoch ein Schatten seiner selbst. Und doch, lebte er doch.

Der Knappe legte sich von der Rechten auf die Linke. Schloß die Augen erneut, und doch kamen da nur wenige Augenblicke später die nächsten Gedanken. Warum wollte Sie sterben? Warum war sie gefangen in der Vergangenheit und in der Hoffnung Ritter Steiner würde zurück kehren? Er würde es nicht, dessen war er sich sicher! Und dann fragte Sie Ihn ob er Ihr helfen wolle, ob er sie auf dem Weg in Morsans Reich unterstützen wollte. Das konnte Sie nicht von Ihm erhoffen. Er konnte Sie nicht sterben lassen. Er musste Sie wach rütteln, er musste Sie aus diesem Loch holen. Aber wie nur? Es war zum verzweifeln!

Erneut wandte sich der Knappe herum und schloss die Augen, diesmal von Erfolg gekrönt verfiel er nach einiger Zeit in einen tiefen, erholsamen Schlaf, welchen Ihm Lifna wohl aber nicht die gesamte Nacht gönnen wollte. Er kam an, kam an in diesem Traum, erneut einer, einer von diesen .. Träumen. Aber warum nur? Warum immer er? Er konnte nichts dagegen tun, denn schon war er mitten in jenem Traume.

Der Wappenrock den er trug war wohl einst der eines Ritters gewesen, nun jedoch war er nurnoch ein Schatten dessen. In Fetzen hing er hernieder, getränkt mit Blut und verschmiert mit Dreck. Darunter blinkte das Stahlkettenhemd hervor. In der Linken trug er den Schild, auch dieser hatte wohl schon einiges erlebt, die untere Spitze fehlte. In der Rechten trug er das Heft der Klinge, es lag schwerer als sonst in der Hand. Und er sah auch sogleich den Grund hierfür, eine Wunde aus welcher stetig ein feiner Bach des Lebenssaftes troff war ein Stück unterhalb des Ellebogens zu sehen. Er atmete tief und sah sich um, ausser Ihm waren nur zwei andere Streiter zu sehen in dem kleinen Raum, jene standen in die andere Richtung gewandt, so konnte er nicht erkennen um wen es sich wohl handeln würde. Der Blick streifte eines der Fenster und er sah draussen die Flammen an den Fenstern lecken. "Irgendwo hier müssen sie sein..!" rief einer der Mitstreiter hinter Ihm. Droben hörte er er ein Gepolter und Getöse. Er wartete nicht lange und stieg die Treppe hinauf.

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Ein Untoter taumelte Ihm entgegen. Kurz stockte er und führte dann einen kurz geführten Streich aus welcher dem Untoten den Kopf von den Schultern riss. Er sah dem Leblosen Gesicht hinterher und wich dem voran fallenden Körper aus. Dieser rumpelte nun die Trepen nieder und kam am Fuße der Treppe zum liegen. Die dunklen Augen dann hatten sich schon wieder gelößt und er sah die Treppe weiter hinauf. Dort droben warteten einige Skelettkrieger. Sie versuchten wie es schien in einen der Räume einzudringen. Er straffte sich, griff Klinge und Schild fester und stürmte dann hinauf. Ein lauter Schrei eilte Ihm voran "Für Bellum..!", rief er und kaum am Absatz angekommen rauschte sein Schwert durch den Brustkorb eines der Skelette. Sie mussten gerade die Türe getürmt haben, den zwei Skelette stürmten in den Raum. Von drinnen schienen kleine Flammen hinaus zu zucken und er konnte an den Wänden den Schatten einer Frau erkennen. Sie schien gerade nach hinten zu stürzen. Er fasste erneut Mut, hielt den Schild vor sich und stürmte vor, die Waffe hoch über sich haltend.

Als er dann den Rahmen der Tür passiert hatte fand er sich in seiner Kammer wieder. Die bloßen Hände wie vormals im Traume haltend. Er sah sich verwirrt um. Er war wohl geschlafwandelt. Kurz brauchte er um sich zu orrientieren, senkte die Hände und ging langsam zurück gen Bett, er setzt sich auf dessen Rand nieder, legte das Gesicht in die Hände und seufzte einmal. Wieder eine kurze Nacht..

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 20.12.11, 11:28 
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Gemessenen Schrittes ging er über den Wehrgang auf den Mauern der Unterburg. Sein Blick schweifte immer wieder über die Wälder vor den wehrhaften Mauern. Eigentlich müsste man diese Bäume etwas zurück schlagen um eine Schneise von etwa 3 Schritt breite zu haben auf der man den Feind empfangen konnte so er denn anstürmte. Auch ein Graben vom See her wäre hier nicht verkehrt gewesen, er würde im kommenden Vitama einen Plan zu einem solchen Umbau vorlegen, nun aber war es zu spät dafür. Die Zinnen hier waren hoch genug um sich dahinter im Falle der Fälle zu verbergen und breit genug um einem Bogenschützen den nötigen Platz zu bieten. Jedoch waren die Mauern nicht sonderlich hoch was es einem Feind beim Sturm mit Leitern erlauben würde recht einfach die Mauern zu bestürmen. Er wandte sich um und sah auf den Stall am Nordtor, hier würde man Pferde einquartieren damit diese rasch zur Stelle wären im Falle eines Ausfalles aus der Burg. Auch der Bestand an Eimern musste hier aufgestockt werden um etwaige Brände rasch löschen zu können.

Er ging dann weiter gen Osttor um dort die Funktionsfähigkeit der Falltore zu prüfen, beide waren rasch hinab gesaust und hatten Ihren Dienst somit gut erfüllt, leider boten die Gitter keinen Schutz vor Bogenschützen, man sollte gegeben falls noch zwei bis drei Schutzwände aufbauen welche man vor die Gitter schieben konnte.

Am Tor im Süden angekommen trat er durch dieses und sah hinaus auf den See. Friedlich sah alles aus, noch, doch dies würde sich ändern.

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Dieses Tor musste ebenfalls geschlossen werden, man würde darauf achten müssen das hier kein Feind unbemerkt eindrang, auch der Durchbruch für den Bach musste bewacht werden, ein Posten hier war unablässig. Dann ging es weiter gen Westtor, hier sah alles gut aus soweit, stabile Mauern, hohe Zinnen. Von hier war auch am wenigsten mit einem Angriff zu rechnen, doch die Wachen würden natürlich auch hier während der Dunklen Tage die Augen offen halten. Die Anzahl der Eimer würde auch hier vermehrt werden. Man musste auf alles gefasst und vorbereitet sein. Und doch, es waren nicht die Mauern welche den Schutz ausmachen würde, es waren die Soldaten welche die Mauern bewachten. Jene welche Ihr Leben aufboten um dem Feind entgegen zu treten und Ihn zu bezwingen so er es wagen würde hier angreifen zu wollen. Seeberg sollte und durfte nicht fallen! Er würde sobald es sich einrichten ließe mit Darkaan reden, der Plan musste abgestimmt werden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 16.01.12, 11:37 
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Ruhig saß er auf der Bank, den Ellenbogen auf die Lehne gestützt und den Kopf in die Handfläche gebettet sah er gen Feuer. Er beobachtete wie die Flammen über das trockene Holz leckten, wie sich knisternd und knackend, wehrlos das Holz in sein Schicksal ergab und sich von den Flammen verspeisen ließ um sich zu wandeln in Ruß und sich im Raume verteilende Wärme. Die züngelnden Flammen ließen Ihn zurück denken an die Bilder welche er am letzten Tage des Dunkeltiefs in der Parallelwelt Falkensees wahrgenommen hatte. Ein Schauer lief Ihm über den Rücken und er verkrampfte sich unbewusst. Es war fast wie die Träume welche er dereinst gehabt hatte. Die Träume welche Ihm die Zukunft zu zeigen schienen. War dies nun nur ein anderer Traum, ein anderes Kapitel dieser Träume gewesen? Soweit durfte es doch nicht kommen, und bislang war es nicht soweit gekommen. Verluste gab es dennoch. Seeberg war vom Feind erobert, und ob man es zurück gewinnen würde war ungewiss. Die Ritter hatten abermals Ihre Heimat verloren. Waren sie nicht fähig genug gewesen dem Feind Paroli bieten zu können? Sie, die wohl am besten ausgebildeten Krieger der Insel? Welch eine Schmach.

Er lößte den Kopf aus der Hand und ließ diese dann zur Faust geballt auf die Lehne sausen. Ein leises knacken und ein Klirren der Ringe des Kettenhemdes begleiteten den Aufprall. Er brummte und Zorn funkelte kurz in seinen Augen. Er fühlte sich plötzlich so schwach und klein. War er denn schon bereit ein Ritter zu sein? Er hatte die Ausbildung fast beendet, und doch kam es Ihm oftmals vor als wenn er noch ganz an deren Anfang stehen würde. Langsam erhob er sich, warf den Umhang um und schloss die Fibel. Dann verließ er das Lokal und machte sich auf den Weg gen Tempel, dort würde Ritter Aurinas warten um Ihm eine Lehrstunde zu erteilen. Er hoffte das er den Ritter zufriedenstellen könnte. Er hoffte auch das er den Grafen nicht enttäuschen würde. Und er hoffte das er Laske , wo auch immer er nun war, nicht enttäuschen möge. Es waren keine guten Zeiten für die Ritterschaft. Und doch, Jammern würde nicht weiter helfen, würde nicht ungeschehen machen und würde es nicht vollbringen einen Neuanfang zu wagen, einen wie es für die Ritter nun schon so viele gegeben hatte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 23.02.12, 13:52 
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Beständig war das klicken und klacken der Standuhr zu seiner Linken zu vernehmen, als er in der kleinen Verwaltungskammer in der Oberburg saß. Seine Aufmerksamkeit lag auf einigen Schriftstücken welche er soeben fertig gestellt hatte. Zufrieden nickte er, dann öffnete er eine Schatulle und nahm ein Siegel hervor welches er in das frische, warme, weiche Wachs drückte. Dann legte er eines der Dokumente nach dem anderen zur Seite.

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Anschließend ein Blick gen Uhr, dann nahm er eine Dokumentenrolle hervor welche des Siegel des Ordo Bellum trug und öffnete diese. Das Schreiben überfliegend brummte er dann leicht und nickte aber anschließend langsam. "Dann wollen wir den Remter herrichten...", meinte er zu sich und lehnte sich dann zurück in die Lehne, den Blick auf den Kandelaber gerichtet. Seeberg war erobert, und die gröbsten Spuren beseitigt, doch die Burg sah immernoch arg mitgenommen aus und dies würde wohl auch einige Zeit so bleiben. Kaum Resonanz hatte es gegeben auf die Aufrufe. Doch es gab auch wichtigere Aufgaben. Der Großmeister war zu befreien und die Burg wieder zu sichern. Die Hand legte sich auf den Knauf am Ende der Lehne und er griff fest um diesen. Die Augenlieder schlossen sich und ein tiefer Atemzug durchdrang die Lungen sodann. Ich hoffe Awa wird glücklich mit Ihm, und er wird sie nicht hintergehen und benutzen wie seine ehemalige Gemahlin, die arme Khyra musste sicher nicht unbedingt erbaut sein ob solch einer Nachricht. Es sollte nicht sein, es wird niemals sein, so soll denn zumindest das Band der Freundschaft noch zwischen der Edeldame und mir bestehen, mit Vitamas Segen. Vor dem inneren Auge dann einen Moment lang der Schein von Flammen und Feuer. Die Augen öffneten sich und er wischte sich durch das Gesicht. Malthust hatte alles verloren und die Diener des ehemaligen Fürsten von Vandrien herrschten nun über die Perle im Westen. Marnie und auch Lautnant Caomin würden nicht aufgeben bis die Stadt wieder in der Hand der Vieretreuen läge, und auch Ihm ging es nicht anders, doch es gab zu viele Unwegbarkeite und zu viele Gegner im Moment. Merkwürdig war es auch das der Skelettfürst sich bislang so ruhig verhalten hatte nach dem Dunkeltief. Würde er nachsetzen, er hätte wohl leichtes Spiel einen ungesicherten Wall zu überrennen. Aber er konnte nicht nur schwarz malen, er musste optimistisch in die Zukunft sehen und das würde er.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 13.03.12, 11:59 
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Eilig kratzte die Spitze der Feder über das Pergament. Hinter den Stapeln von Dokumenten und Büchern saß er am Schreibpult in seiner Kammer. Kerzenschein erhellte diese und deer Wachs einer der selbigen tropfte langsam immer wieder nieder auf einen der Stapel Pergamente. Misgelaunt nahm er dies zur Kenntniss und kurz verharrte der Blick auf dem beständig anwachsenden Wachstropfen auf dem Blatte. Die Feder hob sich und er strich sich mit der Rückseite selbiger kurz hinter dem Ohr. Ein Seufzer entfuhr Ihm und er lehnte sich dann zurück, den Kopf in den Nacken legend, die Augen schließend. Er hatte nicht gedacht das es so viel Arbeit geben würde nach seinem Ritterschlage. Und doch, es gab so viel zu tun. Jeden Tag erreichten Ihn neue finstere Nachrichten. Entführungen, Überfälle, Nöte. Diese Tagen waren wirklich mehr als Finster, es gab jene die mit Scheuklappen durch Ihre kleine Welt liefen und nur sahen was Sie denn sehen wollten. Und es gab Jene die versuchten das Gesamtbild zu sehen und von dessen tiefgründigkeit und abscheulichkeit erschlagen und erdrückt wurden. Da half es auch nichts das der Vitama angebrochen war und sich die erstzen zarten Knospen Ihren Weg aus dem tiefen Morsansschlaf bahnten und Tare in mildere Farben tauchte. Gerade gestern hatte er am Hang drunten in der Siedlung einige Blumensprößlinge zwischen den Felsen entdeckt.

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Der Schlaf kam dieser Tage viel zu kurz, und wenn er denn statt fand, so suchten Ihn Träume heim, finstere Träume. Er hatte sich damals geschworen nie so ein Griesgram, nie so missmutig und mürrisch zu werden wie es so viele andere Ritter zuvor taten, jedoch war er da noch nicht gewahr was es hieß Ritter zu sein. Er muss nun dennoch all seine Kraft aufbringen um voran zu kommen. Zerbrechen durfte er nicht, wanken durfte er nicht und mit jemandem darüber reden konnte er nicht. Der Feind schläft nicht, die Zeit stoppt nicht und das Elend wird nicht ohne entsprechende Taten einhalten. Er öffnete die dunklen Augen, richtete sich wieder auf und machte sich rasch wieder daran seine Arbeit fort zu setzen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 15.03.12, 12:37 
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Unruhig welzte sich der vom Schweiß überzogene Körper auf dem Bett hin und her. Die Augenlieder fest aufeinander gepresst, ebenso die Lippen. Das Haar nass vom Scheiße an den Kopf geklebt. Der Gesichtsausdruck angespannt. Und doch war er nicht hier mit seinem Geiste. Lifna hatte Ihn geholt und erneut in einen dieser Albträume geführt. Was hatte er nur getan das Ihn diese finsteren Visionen immer wieder heim suchten? Er fand sich im Moment im Hofe der Burg Schwingenwacht wieder, jedoch nicht in der Form wie jetzt. Der Himmel war Blutrot über Ihm, die Mauern nurnoch ein Schatten Ihrer selbst. Die Trutzburg war geschliffen, vom einstigen wehrhaften Charakter war nicht mehr viel geblieben. Keine Menschenseele war zu sehen, nur hier und da Fetzen von Wappenröcken, leblose Körper und Blut, überall Blut und Schutt. Krampfhaft umfasste er die Klinge in seiner Hand, dann greller Schrei von droben, von der Bergkuppe her. Er verkrampfte sich und fiel auf seine Knie, die Hände auf die Ohren pressend. Es zeriss Ihn fast innerlich und die Trommelfelle wollten Ihren Dienst versagen als der Schrei erlosch und ein trommeln einsetze. er hob den Blick wieder, griff nach dem Heft der Klinge und hob diese vom Boden zu sich. Unsicher der Blick aus den dunklen Augen herum, dann scholt er sich, erhob sich und mit einem tiefen Atemzug fasste er wieder Kraft und Mut und hob die Stimme. "Was ist das hier? Wer ist hier?" Rief er hinaus in das schummrige Rötliche Licht das den Burghof geflutet hatte. Das Trommeln wurde intensiver und plötzlich fiel etwas schräg hinter Ihm gen Boden. Er wandte sich um, konnte jedoch nicht mehr erkennen was es war denn es fiel hinter einen Haufen aus Schutt. Langsame, kleine Schritte machte er auf das was dort liegen mochte hin. Plötzlich erhob es sich, kam auf Ihn zu. Das Herz wollte Ihm in der Brust zerspringen und die Lungen zerreißen. Die weißen Knochen zeichneten sich durch die Haut der Hand ab welche das Heft der Klinge nun noch fester hielt. Er erkannte es langsam, es war die Rüstung des Großmeisters, doch es schien nicht als sei er es welcher in Ihr steckte. Vielmehr schaute Ihn etwas aus zwei dunklen Höhlen heraus an wo einst Augäpfel gesessen hatten. Es kam auf Ihn zu und scheppernd und klackend fixierte es den Ritter. "Istrigur, du hättest nicht hier sein sollen..", knarzte das Wesen hervor, und er erkannte die Stimme, es war die des Großmeisters, wenn auch etwas rauher als sonst. "Mein Meister wird nicht erbaut sein, der Fürst haßt ungebetene Gäste, ich werde das Elend besser schnell beenden!" Das Wesen stapfte weiter auf Ihn zu, hob die Klinge und hieb nach dem Ritter. Mit einem grellen Klirren traf Stahl auf Stahl und aus einem kleinen Funken wurde ein grelles Licht. Es umspann die Beiden und breitete sich wie ein Ballon aus bevor es pulsierte und mit einem lauten Knall implodierte.

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Er riss die Augen auf und fand sich auf dem Bette wieder. Die Decke hatte er wohl gen Boden geschoben. Die Matratze war Schweißdurchnäßt. Er richtete sich langsam auf, erhob sich von der Bettkante und ging hinüber zu seiner Wasserschüssel um sein Haupt hinein zu tauchen. Einige Augenblicke verblieb er darin, das eisige Wasser wekcte seine Lebensgeister und brachte die Orrientierung zurück. Ein Tuch greifend hob er den Kopf wieder, trocknete sich knapp die Haare und trat an das Fenster gen Hof. Er wischte sich durch das Gesicht und starrte dann in die Ferne. GEdanken an den Traum und dann an Yves trieben durch seine Gedanken und er seufzte leise auf. Es erdrückte Ihn, diese Hilflosigkeit da man dem Großmeister nicht helfen konnte. Wer weiß was für Folter Ihm der Feind antat. Sich jedoch mit einem Diener Angamons zusammen zu tun um Ihn zu befreien. Das war nicht möglich, es musste einen anderen Weg geben. Würden die Viere Ihnen doch nur ein Zeichen senden? Wut keimte in Ihm auf und die geballte Faust schlug an die Steinwand vor Ihm. Blut rann aus der aufgeplatzten Haut und der Schmerz betäubte kurz die Sinne und Gedanken an die vielen Aufgaben und Dinge die Ihm andauernd durch den Kopf liefen. Das Leben als Knappe war leichter, das wusste er nun, aber zu führen hier auch zu Entscheiden, hieß auch zu Verantworten. Er versuchte an etwas positiveres zu denken als er das Tuch um die Hand wickelte. Der süße Duft stieg Ihm in die Nase und die langen, wallenden Strohblonden Haare. Dieser Gedanke vertrieb Ihm die dunklen Geister und den Gram und er ergab sich in Ihn für einige Augenblicke bevor er sich dann wieder besann und sich ankleidete um seinem Tagewerk nach zu kommen.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 15.03.12, 13:51 
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Die Gedanken des letzten Schlafes hinter sich lassend ging er durch den Remter. So groß und kühl, so wuchtig und leer. Er ließ den Blick schweifen und schnaufte leise bevor er das Tor gen Burghof aufschob. Der Blick fand das zerstörte Torhaus voran und er blinzelte knapp, es quittierend, wie er es jeden Tag tat seitdem die Burg wieder in der Obhut der Ritterschaft war. Was war denn aus dem Zwergischen Baumeister geworden der hier im Auftrage des Gardemeisters das Ausmaß in Augenschein nehmen sollte und den Wiederaufbau planen sollte? Und was war mit dem Herrn Erudin Gropp welcher mit der Überwachung und organisation des Wiederaufbaues betraut werden sollte? Innerlich verdammte er sich, die Lethagie und den Orden. Große Pläne, ehrene Gedanken und Ziele, doch es haperte an deren Umsetzung. Es haperte an Anpackenden! Dies galt jedoch nicht nur für Seeberg, dies galt nicht nur für die Ritterschaft, dies galt allerorten auf der Insel. Die Lehen besannen sich auf sich, dachten an Ihre Belange und an Ihren Vorteil. Warum nur hatte der König damals einem solchen Irrsinn zugestimmt und ein geeintes Lehen zerschlagen und dem Feinde mehrere Happen vorgeworfen welche er sich nun Stück für Stück holte. Südfall lag in der Hand der Gegner, welches gegners? Wer wusste es schon, waren es doch unzählbar viele. Brandenstein, besetzt von Angamongläubigen! Unfassbar, und man wagte es nicht den Feind anzugreifen .. man wagte es nicht? Was nur war aus dem Orden geworden. Zu Zeiten von Sire Steiner hätte der das Kommando zum Sammeln gegeben, es hätte keiner gefragt warum, alle hätten sich dem angeschlossen und man hätte diesen Abschaum aus dem Grünland gefegt, hinaus aufs Meer, wo sie doch ersaufen könnten! Wo war die Gemeinsamkeit geblieben? Kaum eines sprach mehr mit dem anderen. Es war ein Fluch für die Malthuster Ihre Heimat zu verlieren, jedoch ein Segen für Seeberg und die Zukunft Siebenwinds. Es wurde dadurch etwas angestoßen das langsam ins rollen kam. Bald würde das Banner seiner Majestät wieder hoch über den Häuptern von vielen tapferen Recken wehen und dem Feinde das fürchten lehren. Ein schmales Grinsen streifte die sonst so finsteren, eisigen Züge. Es schien als hätte sich der Frost in seinem Herzen breit gemacht. Doch da war etwas das Hoffnung und Wärme aufkeimen ließ. Eines Tages würde die Insel wieder gemeinsam stehen, wieder der Finsterniss. Ein gemeinsames Treffen der Lehensoberhäupter, es würde ein erster Schritt sein hin zur Verständigung, hin zu mehr Zusammenarbeit, hin zu einer möglichst eng verwobenen Zukunft. Aber der erste Schritt nur, einer von vielen auf diesem Marathonlauf. Er erreichte die Unterkunft seiner Durchlaucht, in der Hoffnung diesen anzutreffen und etwas Zeit von ihm geopfert zu bekommen.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 19.03.12, 09:46 
Edelbürger
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Düstre Gedanken trieben sich in seinem Kopfe rum als er vor der Trainingspuppe stand. Das Übungsschwert in der Hand, hieb er immer wieder nach dem vermeindlichen Gegner. Langsam zeichnete sich vor Ihm das Antlitz von Lucius ab. Noch grimmiger wurden die Gesichtszüge und noch heftiger in Ihrer Intensität die Schläge. Dieser verdammte Dreckskerl. Wie konnte solch eine Made nur jemals in den Adelsstand erhoben werden? Was nur hatte den Grafen damals geritten nicht die Niederträchtigkeit und Manipulativität des ehemaligen Hauptmannes zu erkennen? Ein Ochs, ein Zwerg, ein Dachschlag. Immer wieder hieb er nieder auf den Feind aus Holz, Stoff und Stroh. Ein Knacken und ein Reissen hallten durch die Halle im Keller der Burg. Eines Tages würde es nicht diese Puppe sein welche für die Worte des "edlen Herrn Gropp" büßen musste. Er würde sich erfreuen wenn der kalte, blanke Stahl seines Schwertes den Weg in die Brust, dieser Ausgeburt von Niederträchtigkeit, bohren konnte. Die Klinge senkend wandte er sich um und nahm tiefe, kräftige Atemzüge in seine Lungen auf. Die Stirn mit dem Ärmel des Hemdes trocken wischend ging er zu dem Waffenständer und hing das Schwert wieder in die Halterung. Den Kopf in die Schüssel mit kaltem Wassser tauchend brummte er erneut. Wie konnte es dieser Wurm wagen solcherlei Worte gegen Ihn zu aus zu sprechen! Er nahm sich seinen wattierten Waffenrock und ging hinauf in den Hof. Dort angekommen sattelte er Sardin, sein Roß, auf und eilte sodann mit diesem hinaus aus der Siedlung, gen Westen hin. Mit finsteren, missmutigen Zügen passierte er die Tore und schwenkte ein auf den Weg gen Pass. Hinter sich die Silhouette von Seeberg lassend.

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Diese Strafe welche da Heute auf dem Markte zu Falkensee an dem Soldaten vollzogen wurde war seines Erachtens zu hart gewesen. Sicher musste man von Zeit zu zeit ein Exempel statuieren, jedoch sollte man dabei nicht über das Ziel hinaus schießen und immer den Glauben an die Götter im Hinterkopf bewahren. Es war jedoch Sache des Militärs, er hatte keine Befehlsgewallt. Seine Bedenken hatte er vorgetragen, was nun weiter getan wurde lag nicht mehr in seiner Macht.
Die Zügel locker in den Händen haltend hatte er soeben Vänskap passiert und ritt nun weiter gen Südwesten, dort auf einer Lichtung inne haltend und sich im feuchten Gras niederlassend. Den Blick wandt er zum Sternenbesetzten Nachthimmel und seufzte. Gedanken von seinen Erlebnissen in Khalandrien keimten wieder in Ihm auf. Dort hatte er am Lagerfeuer mit seinen Kameraden gesessen und die Glieder ausgeruht nach Tagen des Kampfes und des Marsches. Es war noch nicht lange her als er, um dem Reiche beizustehen, wieder zum Festland zurück kehrte und sich dem Heerzug von Baron Jüterwald anschloss. Und doch schien es als seien es Ewigkeiten. Er hatte dort viel gesehen, viel erlebt und viel getan, auch solches das nun des öfteren Bereute. Es war geschehen, es war nicht mehr zu ändern, er hatte um Vergebung gebeten und diese sollte Ihm gewährt sein, und doch waren da immernoch die Bilder, und sie würden bleiben, auf Ewig.

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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 20.03.12, 13:38 
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Ein angenehm kühler und feuchter Duft lag in der Luft. Der Abend klang aus, die Stadt beruhigte sich langsam und manch einer fand bereits den Weg in seine warmen Wohnstuben zurück und traf sich in den reichlichen Tavernen der Stadt mit Freunden und schloss neue flüchtige Bekanntschaften.

Awa indessen suchte wieder die Ruhe ihres Heimes, saß auf den Stufen zu ihrem Garten und schmiegte den dünnen Körper in ein weiches, wärmendes Fell. Ein anderes Fellbündel lag neben ihr auf den Stufen, zwei weitere – jedoch noch mit vier Beinen versehen – trollten verspielt durch den Garten und versuchten sich gegenseitig zu fangen, um dann doch wieder abzulassen und eine Weile durch die Beete zu schnuppern.

Ein leiser Seufzer entfuhr ihr, als sie sich entsinnte, warum sie sich für ein Momente der Beruhigung zurückziehen musste aus den Mauern ihres gemeinsamen Zuhauses. Schmerzliche Enttäuschung.


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Boldini, Giovanni: Hände einer Frau beim nähen



Obgleich es ihr schlecht genug ergangen war, sodass sie sich kaum regen oder sprechen wollte, hatte sie ein schlechtes Gewissen gehabt, als sie zwar im Morsansschrein war, es aber nicht zu Istrigurs Ritterschlag schaffte. Sie konnte die Jubelrufe und die Feierlichkeiten durch einen dumpfen Schleier wahrnehmen. Sie hatte niemals den Ritterschlag eines Knappen versäumt, mit dem sie bekannt war, und Istrigur hatte ihr fälschlicher Weise das Gefühl gegeben, dass er...

„Hund, geh von den Heckenrosen weg!“ Ihr Tier hieß wirklich Hund, sie sprach es auch aus wie einen Namen. Derweil, während der goldbraune Hund sie erwischt anblickte, hob sie den schwarzgrauen Umhang auf ihrem Schoß, den sie im Morsansschrein in vielen Zyklen bestickt hatte. Jeder Knappe bekam von ihr einen solchen besonders liebevoll und aufwändig bestickten Umhang. Lennard, Adowen... Istrigur hatte sie einen gestickt, im Kerzenlicht der Morsankerzen, während sie versuchte zu vergessen, was passierte und sich an das jetzige Leben zu erinnern. Er würde ihn wohl nicht mehr bekommen.

„... dass ich dann wieder zu meiner Hure ins Bett steigen würde...“, hallten leise die Worte ihres Verlobten in ihrem Kopf wieder. Nein, nicht seine Worte. Die eines unbedachten Jungritters zu einem gestandenen Mann über eine andere Frau. Inmitten des Getummels auf dem Markt. Zornige Worte, verletzende Worte. Worte, die einen den Glauben an eine Person verloren gehen lassen.

Zorn schmerzte den, der in ihn sich trug und jene, die ihn zu spüren bekamen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Am Fuße des Berges und nah beim See..
BeitragVerfasst: 28.03.12, 10:14 
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Der Rüstung entledigt hatte sich der junge Mann an die Feuerstelle im Remter gesetzt. Nachdenklich blickte er in die Flammen und ließ die Geräusche und das Licht und Schattenspiel auf sich wirken. Die frischen Erinnerungen der letzten Tage liefen als eine Art Film vor seinem inneren Auge ab und nur ab und an rührte er sich, einen Schluck aus dem Weinpokal nehmend.

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Leicht schmerzten noch die Wunden des Kampfes von Gestern und auch die Hämatome, welche seinen Körper überdeckten, meldeten sich von Zeit zu Zeit mit pochendem Schmerz. Er war jedoch recht zufrieden. Nicht nur das es gelungen war die Eingeschlossenen wieder zu befreien, nein, vielmehr war es auch gelungen den Wall in seiner Gesamtheit zu erobern und die Schergen des Feindes von dort zu vertreiben. Auch ohne die Hilfe von Malthust und Ersont war dies gelungen, und doch grämte Ihn der Gedanke an den Verrat welchen Erin da betrieben hatte. Er hatte Ihr alles dargeboten und sich für die Malthuster Wacht eingesetzt, und doch stieß man Ihm vor den Kopf. Er würde dies nicht einfach so zu Ende gehen lassen, nicht auf diese Weise. Diesen Triumph würde er Gropp nicht gönnen. Auch die Gedanken an Yves kamen wieder hoch. Ein wirrer Mann, gebrochen ob der Gefangenschaft, er hoffte es nicht, doch nur die Zeit würde alle Wunden heilen. Sicher, er war zu grob gewesen, jedoch nagte es an Ihm, alles nagte an Ihm, es war wie eine beständige Tortur derzeit. Man durfte nur Hoffen das es alsbald wieder ruhiger werden würde, aber was war schon ruhig auf dieser Insel, wo nicht nur der Feind jenseits des Walles wartet, nein, selbst in Falkensee werden Ränken gesponnen, welche jedoch nur den Sinn haben das Grünland zu schwächen. Was nur ritt Ihn? Er schüttelte den Kopf. Er würde Awa sicher seine Lügen in den Kopf gesetzt haben, er hätte nicht so unbedacht mit Ihm reden sollen auf dem Markte, er lieferte Ihm so die Munition welche er brauchte. War Sie schon verloren? Er durfte nur hoffen das Sie Ihm nicht allumfänglich alles glaubte was er sagte. Es würde sich sicher nochmals die Möglichkeit zu einem klärenden Gespräch ergeben.

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Dann kamen Ihm diese zarten Locken in den Sinn, geschmeidig, wohl riechend, strahlend. Eine wohlige Wärme durchfuhr Ihn und er entspannte sich augenblicklich, welch schöne Bilder und Gedanken. Zarte Haut, schlanker Körper und achso hilflos. Er seufzte leise und schollt sich dann selbst. Sie gehörte einem Anderen, was nur hatte er da getan? Ein Grollen, dann leerte er den Pokal und schloß die Augen, sich kurzweilig in Lifnas Obhut begebend.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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