Ich renne. Ich jage etwas. Blitze erhellen die Nacht. Ich sehe mein Opfer. Langsam komme ich ihm näher. Noch ein, zwei Sätze. Meine Pranken schnellen nach vorne. Meine Kiefern schließen sich um den Nacken des Orks. Blut, warmes Blut fließt aus der tödlichen Wunde.
Ein weiterer Blitz zerreißt die Nacht.
Langsam öffne ich die Augen. Es ist Dunkel. Nur schwerlich kann ich die Umrisse der Bäume erkennen. Die Bilder aus meinen Traum kehren zurück. Ich spüre wie ein kalter Schauer mich erzittern läst. Mit einer leichten Handbewegung lasse ich meine Augen aufleuchten und endlich kann ich die Umgebung erkennen. Wieder drängen sich die Bilder aus meinen Traum in meine Gedanken und langsam fange ich an zu verstehen.
Ich war auf der Jagt. Orks hatten die Wälder die ich meine Heimat nenne Geschändet.
Überall lagen die enthaupteten Leichen der Bären. Und so ging ich auf die Jagt.
Schon lange hatte ich mich nicht mehr in die Gestalt des Bären begeben.
Langsam kam die Erinnerung zurück. Und wieder Spürte ich wie der Geist des Bären mich übermannt hatte.
Langsam ließ die Wirkung des Zaubers nach und die Bäume verschmolzen wieder mit den Schatten der Umgebung.
Es war eine finstere Nacht, kein Stern schien am Himmel zu leuchten, selbst der Mond verbarg sich hinter den Wolken. Und doch sah ich zwischen den Bäumen einen hellen Schimmer. Langsam ging ich in die Richtung des Scheins. Ein seltsamen Gefühl stieg in mir auf und ließ mich erschaudern. Plötzlich stand ich vor einer etwa hüft hohen Mauer. Und nun wusste ich auch wo ich mich befand. Ich kannte dieses alte Gemäuer. Diesen verfluchten Ort hatte ich des öfteren bei meinen Wanderungen gesehen. Und doch hatte ich sie nie betreten.
Im inneren der Ruine sah ich drei Gestalten die um eine art Altar standen. Seltsame Zeichen waren auf dem Boden gemalt. Nur wenige dieser Symbole konnte ich erkenne. Ein leises murmeln drang an meine Ohren und ich spürte wie sich eine dunkle Macht zusammen ballte. Langsam schwoll das Gemurmel zu einem leisen Gesang an.
Dann trat einer der Männer langsam an die, auf den Boden gemalten, Zeichen.
Plötzlich durchfuhr mich eine eisige Kälte und drei Reiter sprengten auf die Lichtung.
Ihre schwarzen Pferde stürmten an den Männer vorbei. Dann wendeten die Reiter ihre Tiere und blieben vor dem Menschen stehen. Im selben Moment riss die Wolkendecke auf und der volle Mond schien auf die Lichtung. Zwei der Männer stürzten zu Boden und die abgetrennten Kopfe rollte langsam im Mondlicht über den Boden. Langsam ritt einer der Reiter auf den letzten Menschen zu. Die blutrot Rüstung funkelte im Licht des Mondes. Eine tiefe Stimme drang in meinen Geist und ich sah an dem entsetzten Gesicht des Menschen das auch er sie spürte. *Geh und sage deinem Herren das wir seine Diener jagen werden* Dann wendeten die Reiter ihre Pferde. Das letzte was man von ihnen sehen konnte das Zeichen eines abnehmenden Mondes auf den Umhängen.