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 Betreff des Beitrags: Prophezeihungen...?
BeitragVerfasst: 4.08.09, 18:35 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
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Wohnort: schon wieder so ein Ösi
Zärtliche Berührungen einer frischen Brise, die sein Haar durchwühlten, es in sanften Wellen um sein aufrechtes Haupt trieben. Der Duft frischen Holzes, Eiche und Tanne, gleichermaßen schwer und satt, vermischt mit Salz und Weite, wie sie von dem nahen Hafenbecken in seine Richtung getrieben wurde. Schwärze, friedliche Dunkelheit, verborgen unter geschlossenen Augenlidern, nur hier und da durchbrochen von wirren Mustern und Linien, da wo Fela sich nicht gänzlich aussperren würde. Ein entspanntes Antlitz, die Haut rosig und weich, kribbelnd von Berührungen ,heißen Stichen auf lebender Haut, wie Nadeln dann und wann , zu wenig um den gelassenen Frieden zu vertreiben, genug um sie in Formen zu wandeln, Kinder der eigenen Fantasie, Bilder der Vergangenheit, der Zukunft, des Gewesenen und dessen was hätte sein können und niemals sein würde. Friede und Stille , tief verborgen in den Grenzen des eigenen Selbst, behütet und beschützt vor unbedeutenden Äußerlichkeiten, zu unwichtig um daran sich stören zu lassen. Das rauhe Reiben des groben Seiles nicht mehr als die zärtliche Berührung einer Hand, fest umschlungen in den Seinen um beide zur Bewegungslosigkeit zu verbannen, willentlich und dringlich.
Geschwungene Lippen, der Geliebten geschürzt und offenbart, sie zu bedecken mit Küssen und Zuneigung, die allein in Träumen des Tages weiter erfolgen würden, jemals wieder erfolgen würden und dennoch nicht weniger genossen werden als wären sie real, lebendig und präsent.
Ihre Stimme in seinen Ohren, das Rauschen und Raunen der Menge, ihre Stimme in zarter Anmut, ihm verheißend was ihn erwarte würde, käme er nur nach Haus, zurück zu ihr , heim in die Umarmung ihrer Liebe, zurück an seinen Ort des Friedens und der Zuversicht.
Ein Seufzen auf den blassen Lippen, die Hände fester um ihre geschlungen, Halt findend und suchend, nie mehr verlierend, egal was sein mochte, sie würde nicht lassen, ihn nicht ziehen lassen, ihn nicht freigeben wie er sie nicht freigab, ihre Worte in seinen Ohren, ihre Versprechen, ihre Zuversicht, ihre Liebe, ihr Antlitz vor dem seinen, die Augen ein Lächeln, eine stürmische See die verspricht, nichts mehr zu verlieren, was sie sich jemals aneignen mochte.
Und doch, nun musste sie gehen, eine letzte Berührung , weich wie das Gras der ersten Frühlingssonne, flüchtig und vergänglich und doch nicht vergessen, würde sie doch wieder kommen, bald, würde nicht weit sein und ihn erwarten, seine Heimkehr, aber nun musste er die Augen öffnen und sehen, erkennen, von ihr lassen wenn auch nur für einen Moment....


Die Masse hatte sich versammelt, dicht gepackt wie ein Ameisenstaat drängte es sich um ihn herum, in sicherem Abstand jedoch zurück gehalten von einer Reihe Bewaffneter, die lange Hellebarden schwingend die Schaulustigen zurück hielten. Klar und machtvoll durchdrang die Stimme des Dieners des Astrael die Geräuschkulisse des Pöbels, dennoch nicht im geringsten dazu beitragend die Wut und den Hass des Mobs zu zügelnd, ganz im Gegenteil sich darin suhlend, ihn weiter entfachend und antreibend, wie schon bald der Wind es mit den Flammen tun würden, die rundum auf geteerten Fackeln ihrer einzigen Aufgabe an diesem Tage harrten. Und er mitten darin, gebunden und geschlagen, gefesselt an einem kräftigen Stamm, mit nichts mehr am Leibe als einer groben Robe, das frisch geschlagene Holz , dessen Duft seine Nase zuvor noch erfreute, spröde und unfreundlich unter den baren Füssen. Mordlust und Rachsucht in den Augen all jener, die ihn da begafften, das Weiße darin heraus getreten, starre Blicke die nur danach gierten, ihn unter den heissen Küssen der gesegneten Flammen vergehen zu sehen, sein Fleisch schmelzen und sein Haar zu Asche zerfallen zu sehen, nichts als Tod und Mord im Sinn. Und kein Wort der Gestalten, sich sich weiter im Hintergrund hielten, Ritter in strahlender Wappentracht, die Knappen und Pagen und der Hauptmann der Armee. Jene denen er einst, zumindest zum Teil, wenn auch nicht minder aufrichtig , gedient hatte.
Nichts als dunkle Zustimmung in ihren Blicken, keine Gnade für das verräterische Treiben das er zuletzt an ihnen begangen hatte, zu begehen gezwungen war. Ein bitterer Anblick, gar für ihn selbst der er als Attraktion des heutigen Tages im Mittelpunkt der Dinge stand.
Dagegen gar ein Grund zur Erheiterung, den Diener fluchen zu hören, ihn der Ketzerei, der Hexerei und manch anderer Dinge bezichtigend, von denen er manche tatsächlich und aufrichtig begangen hatte, andere nicht , bloße Hirngespinste, erschaffen um zu rechtfertigen und der Masse wohlgefällig zu sein. Und so sehr er es gewünscht hätte, das einzige Wesen das zu sehen ihm noch von Bedeutung gewesen wäre, es war nicht hier, hatte ihn vor einer Weile schon verlassen, wissentlich , sicher darin dass der Abschied der letzte war, den sie sich in dieser Sphere entgegnen würden, der letzte Moment des Beisammenseins. Doch war es sein Wille gewesen, der sie verbannt hatte, der sie fort gesandt hatte um nicht wieder zu kehren. Sein Wille ihn ziehen zu lassen, und ihr Verständnis dass es wichtig und richtig war, nicht weiter an ihm festzuhalten, nicht hier, nicht jetzt. Später würden sie sich wieder sehen, vielleicht, irgendwann, irgendwo, nur nicht mehr hier und nicht mehr jetzt.
Der Diener war am Ende, seine Rede gefallen, das Urteil gesprochen, nun war es Zeit für andere Dinge, sich hinzugeben der Umarmung des lechzenden Flammenmeers. Erinnerungen die in ihm erwachten, die Sicht schwindend und sich verzerrend, in Hitze verzogen und genommen, nur mehr das Flackern einer in sich zerlaufenden Masse vor Augen, welche bald schon darin folgen würden, sich zu ergeben , sich nieder zu legen und ein letztes mal zu schließen....

Zurück, weit zurück in den Lauf der Zeit, an andere Orte, andere Tage, wichtigere Momente als dieser jene, der der letzte sein sollte. Eine Taverne , gefüllt mit allerhand verkommenem Volke, verwahrlosten Kreaturen die im Sumpf des Weins Erlösung von den Nöten des alltäglichen Lebens suchen. Seefahrer, Diebe, Huren, Spitzbuben, versammelt und vermischt und darunter auch er. Keiner von ihnen, lange schon keiner mehr von ihnen, verharrend und erwartend, nichts im Speziellen, lediglich das eine, das ihm den Tag versüßen würde, die Ablenkung die zu finden er gekommen ist. Schließlich sie, die eine, einfach sie, die in die verrauchte Kammer tritt, unwissend was sie finden wird, auf der Suche, das zu sehen war ihm sogleich gegeben. Ihre Kleidung kaum passend, das Gesicht schmal, scharf geschnitten, nicht einmal besonders ansehnlich, verglichen mit jenem Weibsvolk, das sich sonst auf diesem Eiland tummelt, und doch von einer inneren Kraft gezeichnet, die es umso reizvoller, umso schöner erscheinen lässt. Verborgen zwar unter ersten Momenten der Verunsicherung, aber vorhanden, bereit gefunden und erweckt zu werden. Die Beute die zu finden er gekommen war, die Beute die er sich nehmen würde, jetzt und hier, keine Hoffnung auf Erlösung in Sicht, er hatte sie gefunden...

..und wieder ein Wandel , wieder eine Erinnerung, anders diesmal, eine Kammer, eine Höhle, feucht und kalt, ohne jedwedes Leben an sich darin. Und doch ein Lager, Felle, ein Feuer und zwei Wesen, gebettet auf ihr Lager, dicht an dicht, Wärme suchend bei dem jeweils anderen, Wärme und...Gesellschaft, mehr als die Abwesenheit von Kälte, das Wissen um die Nähe eines gleichen Geistes, das Wissen um die Nähe des anderen der dem eigenen Selbst entspricht. Er zuversichtlich, wissend, sicher, selbst im Schlaf ein Ausdruck seines Wohlbefindens. Und auch sie zufrieden damit, zufrieden und doch in jugendlicher Art und Weise verunsichernd, unwissend darin was sich offenbaren wird, was sie entdecken und finden wird, in sich selbst, ihn ihm, zwischen ihnen. Zarte Züge, so zerbrechlich in diesem Moment, furchtsam gar, mehr zu finden als erhofft, mehr als zu verstehen möglich , und doch so sehr gewünscht und genossen....

...wieder sie, so dicht vor ihm dass ihr Atem seine Wangen in Brand setzt, der Blick in ihre Augen ihn zu verschlingen droht.
Die bloße Wärme ihres Leibes eine Versuchung , der zu widerstehen ihm die Kraft, gleichsam der Wille fehlt. So nahe, näher als ein Sterblicher kommen sollte, ihr Duft präsent, unausweichlich, fordernd sie zu fassen, endlich zu nehmen was sie beide begehren, zu vergessen was noch zwischen ihnen stehen mag, sich aneinander zu schmiegen und nie mehr zu weichen, zu verschmelzen zu einem einzigen Wesen, einem einzigen Geist, verborgen in zwei Leibern. Nur danach sehnend, darauf hoffend, vom anderen gefunden zu werden um endlich Eins, endlich vollständig zu werden. Ihre Lippen, süß und warm auf den seinen, wissentlich daran gepresst, sich darunter auf tuend, den seinen hingebend , Genuss und Verlangen, wütend und verzehrend wie ein Flammenmeer, unausweichlich wie die morgendliche Flut.
Wo endet der eine Leib, wo beginnt der andere, wo hat es seinen Anfang gefunden, wo wird es sein Ende finden, wird es jemals eines finden...

..kein Ende, nur ein weiterer Anfang. Ein Tag wie jeder andere, zeitlos in diesem Moment. Eine Kammer, ein Bett , zwei Leiber , aneinander gepresst in sanfter Zärtlichkeit, Wärme und Berührung suchend und nicht mehr. Ihr Antlitz entspannt und so wunderschön, im Schlaf zarter, zerbrechlicher und beinahe nicht mehr von dieser Welt. Und dennoch sein, nur sein, hier und jetzt und immer. Ein sanfter Bogen ihrer Lippen, im Erwachen geformt, die Augen klar und tief, ihm geschenkt und offenbart, zu lesen wie ein Buch. Ihre Hand an der seinen, die seine an ihrer Wange, sie zu liebkosen und ihr zu huldigen, in zarten Berührungen, vergraben in dichtem Haar, sie zu halten und zu bewahren. Alsbald wieder sein werden zu lassen, zu vergehen im Moment und den Gedanken, die umschlungen einer werden sollten...

...Schmerz, bittere Pein und nagende Eifersucht, sie einfach nur fern von ihm zu sehen, über das Pflaster wandern in weiblicher Anmut und erwachsener Sicherheit. Ein Lächeln hier, ein Wimpernschlag da, Blicke in den seinen verankert, spottend gar seiner Pein entgegnet um wieder zu schwinden, sich anderen Dingen zuzuwenden , sicher darin dass er nicht weit sein wird, sie finden wird, dann und dort wo sie es wünscht, aufgebracht und erregt von ihren Gesten, allein dazu dienlich sich zu nehmen, was im gleichen Maße entgegnet wird, ungebunden , drängend, verlangend ...

...ihm zu folgen, über das weite Plateau hinweg. Umgeben und verhüllt von mitternächtlicher Tracht, allein ihr Antlitz zu erkennen und allein für ihn. Die Muster , Geschenk und Schwur zugleich, verspielte Zierde und gleichsam Ketten, die zu zerbrechen nicht mehr im Stande sind. In heller Regung, reagierend auf das Wirrwarr seiner Gedanken, die Erregung ihrer Selbst in jenem Moment, da sie sich wie zum ersten Male gegenüber stehen. Gleichauf auf einer Stufe, endlich zusammen, frei zu tun was ihnen beliebt, gemeinsam zu erleben, zu erfahren, zu wachsen und zu leben. Eine einzige Masse, Schwärze und Nacht, darunter lebendes Fleisch, aneinander geschmiegt, verbunden auf ewig , nicht mehr fähig zu bestehen ohne den anderen, nicht mehr willens fortzufahren allein...


...allein stand er an jenem Pfosten, der sein Grab werden sollte. Die Luft erhitzt und erstickend, brennend und erfüllt von glimmendem Funkenflug. Die Sicht vergangen, verblasst die Masse der Hassenden, verblasst die Aussicht auf jene die er gar einstmals Freunde genannt hatte. Sein Fleisch geschunden unter den bitter süßen Küssen des Flammenmeers, Schmerz, irgendwo am Rande seiner Wahrnehmung, ließ ihn dennoch umso klarer, umso deutlicher empfinden was wirklich genommen wurde in diesem, jenem letzten Moment. Nicht das Leben, nicht die Aussicht auf weitere Erfahrungen, auf mehr Wissen, mehr Macht, nicht die Essenz seiner selbst die alsbald in die Hallen des Herren hinab gerissen würde.
Mehr war es, das da von ihm gerissen wurde. Sie, die ihm genommen werden würde, entrissen um sie nur vielleicht einstmals wieder zu sehen, irgendwann, irgendwo, so sie ihm folgen würde, aber wäre er dann noch er selbst.
Weiter und weiter fraß sich das glimmende Wesen unter ihm hinein ins Fleisch, ließ ihn erzittern und endlich Schmerz und Agonie hinaus in den Pulk der Gaffer gellen. Ihr Name , ihren Namen, hätte man ihm zuhören wollen, hätte man gewusst was zu hören man hier befähigt wäre, so nur ungeformte Laute, allein in seinem Geiste von Wert. Schmerz, Schmerz, Dunkelheit, ....

...sie. Ein letztes Mal ihr Lächeln, welches sie ihm schenkt, durch die Gitter, durch die kalten, gefühllosen Mauern die ihn hielten. Ihre Hand, zart und sanft, fest in die seine gedrückt, umschlungen, ein letztes Mal gefasst, als würden sie sich doch nicht mehr trennen. Gedämpfte Laute, weich, vertraut, geliebt, ihm allein geschenkt. Versprechen, Bekundung, keinerlei Wehmut darin, nichts als Zuversicht, der Vergänglichkeit des Seins Hohn vergeltend. Blicke, ineinander verschlungen wie damals wie stets, tiefe Augen, geboren und geformt aus kristallenen Seen. Ein Kuss, der letzte Kuss, der erste Kuss, der einzige Kuss, keine Zeit, kein Schmerz, keine Furcht, nur Zuversicht. Sie muss gehen, wird gehen, sie will es nicht aber sie wird es tun, jetzt, endgültig, ein letzter Blick, sie ist entschwunden, gegangen....

...Feuer, Flammen, Hitze, Schmerz, ihr Antlitz, ein Lächeln, Wärme...nichts..


In Begierde geboren, in Lust erwachsen, in Flammen vergangen...

_________________
<@Shai> Du chauvinistisches Arschloch. :/

dead to the world - Armand Marcoul


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