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 Betreff des Beitrags: Wohin mit meinem Herz? [Litizia Silberfeder]
BeitragVerfasst: 28.09.09, 23:31 
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Ich saß an einem kleinen Teich am Rande der Wälder nördlich von Falkensee. Es war schön hier, und es war bereits Nachts. Über mir funkelten die Sterne und neben mir wogen sich die Weiden im sanften kühlen Wind. Ich schaute in das Wasser des Teiches. Die Sterne erhellten die Nacht ein wenig, so dass ich mein Spiegelbild sah. Doch wusste ich nicht genau was ich sah. Ich grübelte, was aus mir geworden ist und was noch aus mir werden wird.

Die Insel ist so anders als dort von wo ich her kam. Ich kann mich noch an die vielen Freundschaften zu den Auenelfen erinnern, die mein Dorf gerne und mit Freude pflegte. Doch hier bin ich bisher keinem Auenelfen begegnet. Ich vermisse sie. Waldelfen habe ich damals im Tiefenwald auch gesehen. Nicht sehr oft, aber schon ab und zu. Hier scheinen die Menschen so etwas wie Waldelfen gar nicht zu kennen. Die einzigen Kreaturen mit Spitzen Ohren waren die Hochelfen, die anscheinend sehr viel in den Städten unterwegs waren, und die Orken. Bei den Orken hatte ich wirklich große Probleme die überhaupt zu verstehen, aber so schlimm waren sie gar nicht. Nur etwas missgestaltet im Gesicht, aber dafür können sie bestimmt nichts.

Das mit den Elfen finde ich auch gar nicht so schlimm, aber selbst Menschen gibt es nicht von meinem Schlag. Wo sind die Menschen die den Wäldern treu geblieben sind, die noch wissen wie man ohne Koch, Hausfrau oder einem Haus aus Stein und Holz leben kann? Ich fühle mich fremd in den Städten. Nur wenn ich in den Wäldern bin, fühle ich mich frei und geborgen. Aber auch einsam.

Ich würde gerne Asghar wieder sehen. Er hatte mir in den ersten Tagen meiner Ankunft das Leben gerettet. Er sah aus wie ein Kind des Waldes, ich wusste nicht viel von ihm. Näher kennen lernen wollte ich ihn damals, doch nie war er wieder gesehen.

Und jetzt? Jetzt will ich eine Familie gründen. Naja, irgendwann in ein paar Jahren vielleicht. Aber mit wem? Die einzigen, die etwas Mumm in den Knochen haben, sind die Soldaten hier, mit ihren Kettenpanzern und Schilden. Alles aus Stahl und Platte. Im Wald würden sie in einem Umkreis von zwei Städten zu hören sein. Aber vielleicht kann ich mich ja anpassen? Vielleicht, ... muss ich auch einfach nur lernen mich einer Stadt und einem Haus.. und einem solcher Menschen anzupassen. Nur weiß ich immernoch nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich würde mich von mir selbst entfernen... und ich weiß nicht ob ich dann glücklich sein würde.

Ob ein Soldat wirklich das richtige für mich wäre? Simon ist kalt wie Stein mir gegenüber. Er ist meinen Blicken absichtlich ausgewichen und er scheint für Awa mehr zu empfinden als für mich. Auch wenn er es nicht zugeben würde, überhaupt etwas zu empfinden. Vielleicht sollte ich meine Energie nicht mehr an ihm verschwenden.

Außerdem habe Angst mich vom Wald zusehr zu entfernen. Ich war zu oft in den Städten in letzter Zeit. Es muss doch jemanden geben, der so lebt wie ich.. irgendjemanden muss es doch geben!

Ich glaube es ist langsam an der Zeit, die Wälder Siebenwinds zu erkunden ....

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Leyadhia, Fey'simîl - Waldelfe
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 Betreff des Beitrags: Re: Wohin mit meinem Herz? [Litizia Silberfeder]
BeitragVerfasst: 29.09.09, 10:12 
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Jetzt war ich kurz in Brandenstein um ein paar Sachen von Hilamos zu holen. Ich wünschte mir heute, ich wäre nicht zu diesem Zeitpunkte dagewesen.
Und ich hätte nicht gedacht, dass es mein Herz so sehr getroffen hat.

Da sah ich Awa und Simon Händchen halten und irgendwelche tiefen Blick austauschen. Warum hat es mich nur so verletzt? Und warum hat es mich noch mehr verletzt, als er mich so abwertend ansah. Als wäre ich Nichts. NICHTS. Nichts nur ein kleines Mädchen, für den er nichts übrig hatte, als Verachtung.

Was? Was habe ich nur falsch gemacht, dass ich diesen Blick und vor allem diese Lüge verdient hätte. Er hat mich angelogen. Hat mir vorgeheuchelt, in seinem Leben wäre keinen Platz für eine Frau, dem er das Herz schenken könnte. Und siehe da! Kurz nachdem ich ihn ansprach, war da plötzlich diese hübsche Schneiderin. Es machte mich traurig und wütend zu gleich.

Ich ging ohne Worte zu meinem Freund Dunkelmähne, verließ diesen Ort, der mir nur Schmerz bereitete. Ich grub mein Gesicht in die Mähne meines Freundes und weinte leise. Warum weinte ich? Wollte ich ihn doch vergessen und ihn sein lassen. Mich nicht mehr um ihn kümmern. Und trotzdem schnürte sich meine Brust zusammen. Ich habe so etwas zuvor noch nicht gespürt und ich musste die Tränen fließen lassen, sonst hätte es mich komplett erdrückt.

Emanuel der Unteroffizier war es, der mir über den Weg lief und mich ansprach, was mit mir los sei. Ich habe ihn kurz betrachtet und erkannte ihn. Er war damals mit mir und Simon im Heilerhaus, als die Geisterzwerge zurvor angegriffen hatten. Er beruhigte mich ein wenig und wir redeten. Er verdeutlichte mir, dass ich Simon gegenüber, wohl alles falsch gemacht hätte. Alles was man als Frau nur falsch machen konnte.

Trotzdem.. trotzdem hatte ich die Lüge und diesen Blick nicht verdient. Nein. Wo ich ihm doch niemals etwas böses wollte, straft er mich so sehr damit.

Und das.. . das machte mich so unendlich traurig.

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Leyadhia, Fey'simîl - Waldelfe
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 Betreff des Beitrags: Re: Wohin mit meinem Herz? [Litizia Silberfeder]
BeitragVerfasst: 29.09.09, 13:42 
Festlandbewohner
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Als sie Litizia am früheren Abend in ihrer Schneiderei erklärt hatte, dass zwischen ihr und dem Mann, dem die Jägerin so angetan war, nichts wäre, wobei nicht man konkretisiert wurde was da hätte sein können, fühlte sie sich zur Nacht um so schuldiger.
Sie hatte nicht ahnen können, dass sie Simon noch mal zufällig in Brandenstein treffen würde, wo sie dort doch eigentlich nach einem anderen Mann gesucht hatte. Und sie wusste auch nicht wie diese Nacht enden würde oder der nächste Tag beginnen.

Es war mehr ein unglücklicher Zufall, dass Litizia sie draußen bei den Ställen an der Roten Seeschlange „erwischte“, tief versunken in ein leises Gespräch, in innige Blicke. Umso erschreckender war der plötzliche Umschwung in Simons Miene gewesen, als er die junge Jägerin in der Dunkelheit ausmachte. Awa erkannte sogleich den Schmerz in den Augen Litizias und Scham überkam sie, die sie zwang den Blick wieder abzuwenden. In dem Moment wusste sie nicht mehr, ob ihr das Herz wegen ihm so schnell schlug oder es das schlechte Gewissen war, das von Innen anfing zu brodeln.

Awa erinnerte sich nicht mehr, ob noch ein Wort gesprochen worden war. Litizia lief weg, die Schneiderin konnte es ihr gut nachempfinden... so eiskalt wie sie der verachtende Blick Simons getroffen haben musste.
Wenige Augenblicke später aber schien er wieder wie verwandelt.

Und vielleicht war es gut, dass Litizia nicht wesentlich später dazugestoßen war.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wohin mit meinem Herz? [Litizia Silberfeder]
BeitragVerfasst: 29.09.09, 14:18 
Einsiedler
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Nach solchen Momenten hatte er sich im tiefsten Inneren gesehnt. Nicht ohne Absicht zog er sie aus der Taverne um sich den Augen der Öffentlichkeit zu entziehen. Dementsprechend böswillig, nach den Worten die über Litizia berichtet wurden, fiel seine Reaktion aus, als Litizia die Situation betrat. Doch wie hätte er seinen Standpunkt anders begreiflich machen sollen? Die vorsichtigen Worte am Anfang stießen auf kein Gehör. Die Höflichen wurden ignoriert. Gar als er von Worte auf Gestik und Mimik umschwang, ihr mit Ignoranz die Beziehung zwischen Litizia und ihm klären wollte, fehlte jegliche Einsicht auf ihrer Seite. Da war es nur erleichternd als er Emanuel, den Mann mit "Erfahrung" in solchen Dingen, mit ihr sprechen sah. Das Thema war geklärt, für diesen Abend. Denn, wie es für einen aufrichtigen Mann gehört, war das letzte Wort noch nicht gesprochen.

"Letztlich bin Ich weder das "Gute" noch das "Böse" ..."


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