Noch am späten Endtag des 29. Oners erreichte ein bürgerlich gekleiderter Mann die Tore des Lehens Seeberg. Er hielt sich zur schlafenden Stunde eine Weile in den Straßen auf und studierte unter dem Blick der Wachposten die Aushänge. Bevor er im hiesigen Wirtshaus einkehrte, um seine blau gefroenen Glieder aufzutauen, bat er einen der Wachmänner, der Verwaltung zu Seeberg mitzuteilen, es wäre ein gelernter Schreiber zugegen, der sich um die Stelle in der Verwaltung bemühen wolle. Sein Name laute Heidenreich Frierhofe, doch all seine Erklärungen über besondere Qualifikationen verhallten im müden Gemüt der Wache, die zumindest den Kern der Sache an die Zuständigen weiterleiten wird.

Der Mann verabschiedete sich noch am darauf folgenden Tage, nachdem man ihm die Überstellung seiner Nachricht bestätigte. Die Glieder an den hiesigen Feuern aufgeheizt verließ er das Wirtshaus in Seeberg, um seinen Weg nach Falkensee zurück zu suchen. Dort sei er im öffentlichen Schlafsaal anzutreffen. Die gute Frau am Thresen wäre dann schon darüber informiert und würde die Antwort der Lehensverwaltung bei Abwesenheit des Herrn Frierhofe entgegennehmen. Was sich die gute Frau für ihre kleine Gefälligkeit bezahlen ließe, daran wollte der bettelarme Gelehrte im Moment lieber nicht denken.

Zum vierten Zyklus dieses Jahres hörte man Schreie hinter den erhöhten Burgmauern der Feste Seeberg ertönen. Für die Wachen, die kaum Zeit hatten, zu reagieren,w ar es ein seltsamer Anblick, als die hagere Gestalt eines Mannes wie ein Gespenst an ihnen vorbei zischte und hinter ihm her der wild um den Mund schäumende Braunbär. Dieses Tier musste vollkommen verrückt geworden sein, mitten in die Stadt einzudringen und harmlose Bürger anzufallen. Momentan halten die Wachen Ausschau. Vielleicht sollte sich bald jemand der Bedrohung für Leib und Leben annehmen. Als jemand die Kapelle zu Seeberg betrat, fand man den völlig entkräfteten Mann vor, wie er zu Vitama und dem Rest der Viere betete. Sein Name sei Heidenreich Frierhofe und eigentlich wollte er nur um Audienz bei der Verwaltung der Feste bitten, als ihn das Ungetüm auf dem Burghof anfiel.