Betrübt trottete Litizia in den verschneiten Wald. Sie hatte sich immernoch keine Kapuze besorgt und ihr Haar wurde durch den herabfallenen Schnee wieder kalt und nass.

Doch diesesmal war ihr das ziemlich egal. Die Gedanken waren traurig und trüb. Ihre Gedanken waren bei dem heutigen Abend. Wieso musste sie soetwas schlechtes und grausames immer mit eigenem Auge sehen? Erst seit kurzem hatte sie die Städte wieder besucht und kaum war sie ein paar Momente in Brandenstein, schon durfte sie Zeuge eines Verrates mitten in der Malthuster Garde sein.
Sie half sogar die Verletzten zu versorgen und Leandra wurde auch ein Opfer, obwohl sie damit gar nichts zutun hatte. Sie war nur zur falschen Zeit am falschen Ort, sowie auch Litizia.

Warum ist die Welt der Menschen nur so grausam? Und sie sind es nur! Die Stadtmenschen. Immer die Stadtmenschen.... Macht und Reichtum. Das ist das einzige was für sie zählt.

Das kleine wäldliche Dorf indem Litizia damals lebte, es war mit den Dörfern der Auenelfen zu vergleichen. war stets friedlich und alle Familien halfen sich gegenseitig. Keiner hat an Macht oder Reichtum gedacht und dafür andere Menschen angegriffen oder ansatzweise an Verrat gedacht.

Warum sind die Menschen hier nur so abgrundtief böse? Auch die Geschichte mit den Schwarzmagierin und Markus hatte sie aufs tiefste geschockt. Sind es nicht auch die Schwarzmagier die von der Macht getrieben werden? Oder ist es der Hass auf die anderen Menschen?

Sie wusste es nicht und wollte es auch nicht wissen. Für sie waren die Menschen heute wieder nur schlecht und böse. Und das stimmte sie sehr traurig.

So trottete sie trübsinnig in ihre Höhle zurück und machte sich ein wärmendes Feuer für die Nacht, während sie leise um die verwundeten weinte. Sie hoffte innig, dass Erin nicht getötet wurde. Sie wird sich morgen nach ihr erkundigen... doch erstmal brauchte sie Schlaf, damit ihre Gedanken frei von der Trauer und der Enttäuschung werden....