Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 11.07.25, 01:17

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Keine Geschichte für einen ausgemachten Dummkopf
BeitragVerfasst: 2.10.09, 01:55 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
Benutzeravatar

Registriert: 9.02.05, 05:24
Beiträge: 503
Wohnort: Geschlossener Vollzug
Das ist keine Geschichte für einen ausgemachten Dummkopf

Hartmut Eberfeld war noch nie von einem Orken überfallen oder von einem Elfen vergewaltigt worden. Hartmut Eberfeld glaubt auch nicht an Angamon. Die Gottheit, an die Hartmut in erster Linie glaubt, ist auch nicht Vitama. Es ist auch nicht Morsan. Ebensowenig ist es Astrael. Würde ihn jemand fragen: "Glaubst du an Bellum?", so würde er nicht den Kopf schütteln.

Hartmut Eberfeld ist nicht älter als 21, und auch nicht jünger als 21. Außerdem hat er auch keine braunen Haare. Er hat ebensowenig schwarze Haare. Weiße Haare hat er auch nicht. Seine Haare sind auch noch nicht grau geworden. Zu sagen, dass der junge Mann einen blonden Lockenkopf sein Eigen nennt, wäre sicher nicht übertrieben.

Hartmut Eberfeld ist nicht in Venturia geboren. Er ist auch nicht in Ersonts End geboren. Auch in Ravins Höh kam er nicht zur Welt. Sein Geburtsort ist auch nicht Ventria. Ebensowenig wurde er im Tiefenwald geboren. Im Norland kam er ebenso nicht zur Welt wie in Necris. Würde man sagen, er käme aus einer kleinen Baronie nördlich von Draconis, so wäre dies nicht gelogen.

Hartmut Eberfeld hat nicht drei Geschwister. Er hat auch nicht vier Geschwister. Ebensowenig hat er fünf oder mehr Geschwister. Er hat auch nicht nur einen Bruder. Er hat auch nicht nur eine Schwester. Würde man darauf wetten, dass er einen Bruder und eine Schwester hat, so würde man wohl nicht danebenliegen.

Hartmut Eberfeld hat keine drei Elternteile. Er hat nicht mehr als einen Vater, und nicht mehr als eine Mutter. Der Vater heißt nicht Alrik. Er heißt auch nicht Hans. Er heißt auch nicht Robert. Er heißt ebensowenig Nils. Sondern Max. Die Mutter heißt nicht Anna. Auch nicht Elisabeth. Stefanie heißt sie auch nicht. Ebensowenig Ulrike. Birgit auch nicht. Und schon überhaupt nicht Gabriele. Auch nicht Liane. Josefine auch nicht. Ebensowenig Josephine mit ph. Nicht Elrfriede, nicht Anja, nicht Eva, nicht Luise, nicht Silvia, nicht Anita - nicht Sophia. Aber Alina.

Der Bub lief nicht mit einer Eisenstange durch das Dorf, um andere Kinder damit zu verprügeln. Auch nicht mit einem Zauberstab. Ebensowenig mit einer Zaunlatte. Nicht mit einem Zahnstochter, auch nicht mit einem Baumstamm. Würde man jetzt behaupten, es wäre auch kein Holztecken gewesen, wäre das nicht richtig. Es ist nicht so, dass der Bub sich nicht oft vorgestellt hätte, dass er nicht einen Holzstecken, sondern ein Schwert in Händen hielt

Hartmut Eberfeld besuchte keine Schule. Er lernte dort nicht lesen. Er lernte dort außerdem nicht schreiben. Rechnen lernte er dort auch nicht. Er lernte dort auch nichts über Tare, und die drei Monde Vitamalin, Astreyon und Dorayon. Er lernte dort nichts über die Götter, lernte nichts über König Hilgorad - und auch von Siebenwind erfuhr er dort nichts. Hartmut hatte nämlich einen Privatlehrer - dieser verpasste es nicht, dem Bub das Lesen, Schreiben und Rechnen beibzubringen, ebensowenig wie er es versäumte, Hartmut über die drei Monde Vitamalin, Astreyon und Dorayon aufzuklären, und ihm aus dem Leben Hilgorads und die Entdeckung Siebenwinds zu berichten.

Hartmut Eberfeld kämpfte nicht am liebsten mit der Schaufel. Er kämpfte auch nicht gern mit der Gabel. Auch nicht mit dem Dolch. Nicht mit der Pike. Nicht mit dem Stab. Nicht mit der Keule. Ebensowenig mit dem Morgenstern. Nicht mit der Bola. Nicht mit der Armbrust. Nicht mit dem Bogen. Nicht mit Wurfsternen. Nicht mit Katapulten. Nicht mit Mädchen. Sondern am liebsten mit dem Schwert.

Hartmut verpasste es nicht, oft mit dem Schwert zu üben. Er war nicht unbegabt. Es war auch nicht so, dass er sehr spät den Umgang mit dem Schwert erlernt hätte. Es zeigte sich, dass die Mühen nicht umsonst waren - schon bald reichten die Künste des alten Lehrers nicht mehr aus. Und so war es nicht verwunderlich, dass ein neuer Lehrer herangeschafft werden musste, der nicht schlechter war als der Knabe.

Hartmut Eberfeld war außerdem nicht dumm. Wie man eine Wunde reinigt, und einen Verband anlegt, lernte er nicht in der Schule. Auch nicht vom Lehrer. Nicht vom Vater. Nicht von der Mutter. Nicht von der Schwester. Nicht vom Bruder. Auch nicht vom Großvater. Nicht von der Großmutter. Nicht von Freunden. Nicht vom Geweihten Bellums. Nicht vom Geweihten Morsans. Nicht vom Geweihten Astraels. Auch nicht vom Geweihten Vitamas. Auch von keinem Elementargeweihten. Erst recht nicht von einem Anhänger Angamons. Es soll nicht verschwiegen werden, dass er es von einem nicht ungewöhnlichen Heiler erlernte.

Hartmut war kein unidealistischer Mensch. Gerechtigkeit war ihm nicht egal. Er war auch kein kleines Licht, er wollte nicht so ärmlich sein, wie manche der kleinen "Schreibtischhengste", die in irgendwelchen Amtsstuben nichts auf die Reihe brachten, und nichts anderes konnten, als Sachen, die sie nicht kannten, die sie überforderten, und die sie mit ihrem eingeschränkten Horizont nicht erfassen konnten, nicht zu akzeptieren. Ehre war für ihn nicht ein leeres Wort. Mit der Wahrheit hielt er es nicht anders.

Hartmut Eberfeld war nicht arm. Vor allem seine Eltern waren nicht arm. Sonst hätten sie ihm ja auch keine so gute Ausbildung ermöglichen können. Hartmut war auch nicht sehr traurig darüber.

In seiner Jugend hatte der Bub nicht sonderbare Begegnungen mit irgendwelchem Gesocks. Er hatte auch keine Erscheinungen. Keine Götter sprachen zu ihm. Nichts wurde ihm auferlegt. Er hatte keine Visionen. Er verlief sich nicht im Wald.

An seinem elften Geburtstag verpasste er es nicht, sich sein erstes Schwert schenken zu lassen. Er zögerte nicht, fortan die Schwertkampfstunden nicht zu verpassen. Er aß auch nicht schlecht. Er war auch nicht faul. Er war nicht bewegungslos. So wuchs der Bub nicht schwächlich heran. Zu sagen, er wäre kräftig, ist nicht gelogen.

Die Langeweile mochte er nicht. Einmal unternahm er keinen Ausflug auf den Markt. Nicht zum Wirt. Nicht zum Bader. Nicht zum Tempel. Nicht zum Biberfänger. Nicht zu einem kleinen verhunzelten Wichtigmacher, der nicht richtig lesen, und vor allem nicht richtig schreiben konnte, und er erst recht nicht mit Humor gesegnet war. Der kleine Wicht war ihm intellektuell unterlegen. Deswegen verstand der nicht, was der Hartmut überhaupt machte. Aber zum Glück kannte der Hartmut den Wichtigmacher nicht. Und so gab ihm der Wicht auch keinen Hinweis, und erzählte ihm nichts von der Höhle, wo es kein Abenteuer für Hartmut zu bestehen gab.

Der Bub verirrte sich nicht im Wald, als er durch Zufall eine Höhle fand. Er war auch nicht beim Pilzesuchen. Ebensowenig war er beim Jagen - darin wurde er auch nicht unterrichtet. Es war nicht erstaunlich, dass es auf dem Weg zu seiner Großmutter war, die nicht auf dem elterlichen Anwesen wohnte. Dort gefiel es ihr nicht. Gegen den Wald hatte sie dagegen nichts. Und so lebte die Großmutter nicht im Dorf, sondern im Wald.

Hartmut hatte sie nicht grußlos zurückgelassen, als er sich nicht auf unmittelbarem Weg nach Hause machte. Er ging auch nicht eine Abkürzung. Ein kleiner Umweg kam ihm an diesem Abend nicht ungelegen. Und so wunderte es ihn nicht, als er plötzlich in einem Waldstück war, das er noch nicht kannte.

Und da entging ihm nicht eine kleine Höhle. Aus der Höhle entsprang kein Licht. Man hörte auch nichts. Das hinderte Hartmut nicht, sich der Höhle nicht fernzuhalten. Eine Fackel hatte er nicht dabei. Nicht ohne etwas Furcht ging er hinein. Lärm machte er dabei nicht. Hören konnte er nichts. Daher erkannte er nicht, was im Inneren der Höhle nicht gestört werden wollte. Zum Glück hatte er sein Schwert nicht vergessen - das lies er nicht zurück, wenn er in den Wald ging. Und so war er nicht wehrlos, als ein nicht sehr starker, und auch nicht sehr junger Goblin sich ihm nicht freundlich näherte.

Der Knabe begrüßte das Wesen nicht mit freundlichen Worten. Das Wesen war ihm auch nicht wohlgesonnen - es machte keine Anstalten ihn nicht zu töten. Und so kämpften die beiden nicht nur zur Schau, denn es war nichts anderes als das Leben, das der Knabe nicht verlieren wollte. Da er es nicht verpasst hatte, die Schwertkampfstunden nicht zu schwänzen, gelang es dem Goblin nicht, dem Hartmut was anzuhaben. Am Ende war es der Goblin, der nicht mehr lebte. Der Knabe dachte sich nichts, als das Wesen starb. Es machte ihm nichts aus. Es war das Schicksal dieser Wesen, nicht mehr das Licht Tares zu erblicken, wenn sie nichts anderes konnten, als ihm nicht wohlgesonnen zu sein. Daran zweifelte er nicht. Er wollte nichts anderes als ein Krieger sein.

Schließlich war es dann nicht mehr so, dass der Bub jünger blieb. Auch das Alter zog an ihm nicht vorbei. Er war nicht mehr fünfzehn. Er war auch nicht mehr sechzehn. Er wurde nicht jünger. Er ignorierte das nicht. Nicht erst im Alter von neunzehn Jahren begann er, nicht mehr einfach so in den Tag hineinzuleben. Weil das ging nicht. Endlich war es nicht mehr so, dass er keinen Plan mehr hatte. Hartmut war nicht länger unklar, was aus ihm werden sollte.

Hartmut Eberfeld wollte nicht zuhause bleiben. Er wollte auch nicht nach Draconis. Nicht in den Tiefenwald. Nicht nach Khalandrien, in den Norden. Nicht nach Endophal, in den Süden. Nicht nach Venturia. Nicht nach Ventris. Nicht nach Ersonts Tal. Nicht nach Vandris. Nicht irgendwo hin. Er wollte nicht irgendwo hin, wo schon so viele vor ihm waren. Er wollte nichts Gewöhnliches machen.

Eines Tages verlief sich Hartmut nicht im Wald. Er begegnete dabei auch keinem Wolf. Weder der Vater, noch die Mutter schrieben ihm vor, was er machen sollte. Doch war es nicht so, dass Hartmut seine Zukunft gleichgültig gewesen wäre. Er wollte nicht in seiner Heimat bleiben, soviel war nicht unzweifelhaft. Er wollte auch keine Kriegerschule in einer der großen Städte besuchen. "Warum gehe ich eigentlich nicht nach Siebenwind?", dachte er sich nicht selten. "Lockt nicht gerade dort das Abenteuer? Erzählt man sich nicht, dass dort Geschichte geschrieben wird? Warum hat der König Siebenwind nicht aufgegeben, und den Anhängern des Bösen, des Niederträchtigen überlassen? War es nicht an der Zeit, dass neue, nicht feige, und nicht dumme Menschen sich auf den Weg dorthin machten, damit dort nicht wieder schlimme Sachen passierten?"

Aber Siebenwind war nicht das einzige, über das er grübelte. Denn es war nicht so, dass er nicht eine schöne junge Frau kennengelernt hätte. Aber er hat sich leider nicht in sie verliebt. Dafür erwiderte eine andere Frau seine Liebe nicht - keine Frau in seinem Alter, sondern eine, die nicht mehr so jung war. Sie war nicht schon immer da, sondern sie tauchte erst vor einiger Zeit auf, und wich nicht mehr von ihrer Seite. Anita war nicht ihr Name. Auch nicht Sahra. Nicht Josefine. Auch nicht mit ph. Isabella auch nicht, weil sie schrieb sich mit z.

Da sie seine Liebe nicht erwiderte, verminderte das nicht seinen Wunsch, nach Siebenwind zu gehen. Es gab eigentlich nichts, was ihn in seiner Heimat noch hielt - was ihn nicht sogar auf den Gedanken brachte, dieser nicht den Rücken zu kehren. Er hielt es schon überhaupt schon nicht mehr aus daheim. Und so machte er sich nicht viele Gedanken über die Heimat, die ihm nicht mehr so wichtig war, als er seine Sachen nicht packen ließ, sondern selbst packte. Eigentlich nahm er auch gar nicht so viel mit. Er nahm keine 1000 Dukaten mit. Auch keine 500 Dukaten. 300 Dukaten nahm er auch nicht mit. Ebensowenig 200 Dukaten. Auch nicht 40 Dukaten. 30 Dukaten auch nicht.

Ebensowenig nahm er zwei Dukaten mit. Nicht vier Dukaten. Nicht 28 Dukaten. Nicht acht. Auch nicht sieben. Er nahm nicht weniger als 400 Dukaten mit. Er nahm aber auch nicht mehr mit. Er wollte nicht komplett arm ankommen. Außerdem vergaß er nicht, sich sein Schwert einzupacken. Etwas zu essen ließ er auch nicht außer Acht.

Er weinte nicht, als er es auch nicht verpasste, sich von den Eltern zu verabschieden. Er vergaß auch seine Geschwister nicht. Sie wollten ihn nicht ziehen lassen. Aber er hörte nicht auf sie. "Ich kann nicht bleiben", verschwieg er ihnen nicht. "Hier hält mich nichts mehr", nicht nur das machte er ihnen klar. "Nichts will ich weniger, als nicht nach Siebenwind zu gehen, selbst wenn ich nicht zurückkommen sollte." Erben würde er eh nicht. Denn nicht er war es, der das elterliche Anwesen nicht ausschlagen würde, er war der Bruder, der nicht zurückstehen würde, und der als nicht Zweitgeborener nicht die geringeren Rechte hatte. Für ihn würde in der Heimat nicht viel bleiben.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass er an nichts anderes mehr dachte, als nicht in der Heimat zu bleiben, um nicht die vielen Abenteuer, die es zuhause wohl nicht gab, auf Siebenwind zu verpassen.

Er will auf Siebenwind kein Geschäft eröffnen. Er will auch nicht die Magierakademie besuchen. Er will keine Rothirsche jagen. Er will auch keine Hasen jagen. Er will dort nicht ein Anhänger des Einen werden. Er will nicht ins Hafenbecken von Brandenstein pissen. Er will auch nicht nach den Ruinen Tiefenbachs suchen, von denen er im übrigen noch nie im Leben etwas gehört hat. Er will auch keinen Ork heiraten. Ebensowenig will er einen Waldelfen schwängern. Er will auch keinen Zwerg knutschen. Keinen Hobbit kitzeln. Keinen Myten näher kennenlernen. Oder einen Harold suchen.

Hartmut Eberfeld will nicht unbekannt sein. Er will nicht als feige gelten. Er will auch kein Abenteuer verpassen. Von Siebenwind will er auf keinen Fall unverrichteter Dinge wieder abreisen. Er will auch nicht scheitern, wenn er das Abenteuer sucht, indem er solange nicht aufgibt, bis er sein erstes Monster in den Untiefen der Noob-Dungeons erschlagen hat.

Und so machte sich Hartmut nicht auf den Weg nach Draconis, um ein Schiff zu besteigen, das ihn nicht nach Siebenwind brachte. Er reiste auch nicht nach Ersonsts Höh. Nicht nach Ventris. Nicht nach Endophal. Nicht ins Norland. Nicht in den Tiefenwald. Auch nicht nach Venturia, das war zu weit weg. Von seiner Heimat im Norden von Draconis aus machte er sich nicht auf den Weg nach Norden. Nicht nach Westen. Nicht nach Osten. Denn war es nicht der einfachste Weg, sich nach Süden aufzumachen, denn er wollte nicht irgendwo hin, sondern zu einem Schiff, das ihn nicht nach Endophal, und auch nicht ins Norland, sondern nach Siebenwind brachte? Hatte nicht Rothenbucht einen großen Hafen vorzuweisen?

Und so zögerte er nicht lange. Er machte nicht viele Pausen auf dem Weg nach Rothenbucht. Es kümmerte ihn nicht, was die Leute nicht von ihm dachten, als sie ihn auf seinem Weg zur Hafenstadt nicht ansprachen. Es dauerte auch nicht einen Tag, bis er da war. Es dauerte auch nicht zwei Tage. Da er zu Fuß unterwegs war, dauerte es auch nicht drei Tage. Er war nicht mit dem Pferd geritten - denn er hätte nicht gewusst, was er mit dem Pferd in Rothenbucht gemacht hätte - und wäre es am Ende nicht gestohlen worden, nachdem er nicht mehr da war?

Und so war es kein Felatag, als er in Rothenbucht ankam. Es war auch nicht Mittag. Es war nicht Vormittag. Es war nicht bewölkt, und es regnete natürlich auch nicht. Er war nicht mehr so frisch, als er am Endtag ankam. Er wollte nicht lange warten in der Stadt, so nahm er sich auch kein Zimmer, in keiner Herberge, was er ohnehin nicht bezahlen wollte. Er wollte nicht lange in der Stadt bleiben. Daher ging er auch nicht auf den Markt. Er ging nicht einmal in den Tempel. "Wobei, in den Tempel gehen schadet nicht", da machte er sich nichts vor. Trotzdem tat er es nicht, und blieb dem Tempel fern. Er ging auch in kein Puff. Er gab kein Geld für Prostituierte aus, die er am Ende eh nicht mochte. Wobei er den Weibern nicht abgeneigt war - es wäre sogar gelogen, zu behaupten, dass er die Frauen nicht liebte.

Er zögerte nicht lange, und machte keine Umwege, als er den Hafen nicht noch später erreichen wollte. Dort bestieg er nicht das Schiff mit dem dummen Namen "Maria Magdalena". Ein Schiff mit dem Namen "Nussschale" konnte er im Hafen nicht finden. Ebenso kein Schiff mit dem Namen "Siebenwind-Segelschiff". Auch kein "MS Missipissi". Kein Kreuzfahrtschiff namens "Donau". Oder "Aida". Sondern ein Schiff mit dem Namen "Seemöwe".

Hartmut kam nicht nach einem Tag auf der Insel Siebenwind an. Auch nicht nach zwei Tagen. Er kam nicht nach drei Tagen an. Nach vier Tagen auch nicht. Am fünften Tag war er noch immer unterwegs. Am sechsten Tag gab es mittags keine Pfannkuchen auf der "Seemöwe", die nicht "Maria Magdalena hieß".

Am siebten Tag erschuf Hartmut keine Wurst, die er am achten Tag auch nicht über Bord warf. Nach neun Tagen war noch kein Land in Sicht. Am zehnten Tag war das Schiff immer noch nicht da. Hartmut kam nicht am elften Tag an. Auch nicht am zwölften. Nicht am dreizehnten, nicht am vierzehnten, nicht am fünfzehnten. Am sechzehnten Tag auch nicht. Ebensowenig am siebzehnten Tag.

Am neunzehnten Tag war Siebenwind noch nicht erreicht. Auch am zwanzigsten Tag war die Insel noch nicht in Sicht. Am einundzwanzigsten Tag kam Hartmut nicht auf Siebenwind an, nicht am zweiundzwanzigsten, nicht am dreiundzwanzigsten, nicht am vierundzwanzigsten, nicht am zweiundzwanzigsten, nicht am dreiundzwanzigsten, nicht am vierundzwanzigsten, nicht am fünfundzwanzigsten, und erst recht nicht am sechsundzwanzigsten, auch nicht am siebenundzwanzigsten Tag.

Am achtundzwanzigsten Tag befand sich Hartmut nicht mehr an Board des Schiffes. Er war aber nicht ins Wasser gefallen. Das Schiff befand sich auch nicht mehr auf dem freien Ozean. Es war auch nicht zurückgefahren nach Falandrien. Auch nicht nach Endophal. Hartmut befand sich auf keinem großen Kontinent.

"Wenn das nicht Siebenwind ist", dachte er sich da!


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de