Vorwort diese Geschichte spielt sich im Vandrien von vor etwa 15 Jahren ab und wird in unregelmäßigen Abständen vermutlich weitergeführt.
I, that was once delighted every morning,
Hunting the wild inhabiters of forests,
I, that was once the music of these valleys,
So darkened am that all my day is evening,
Heartbroken so that molehills seem high mountains,
And fill the vales with cries instead of music.
aus Ye Goatherd Gods von Sir Philip Sidney
I. Schweigend durch die NachtSie liebte ihn noch immer, nach all der Zeit, nach all dem was zwischen ihnen lag und nach all dem was passiert ist. Sie merkte es weil sie wieder nicht ihren Blick von ihm abwenden konnte, wie er in seiner schwarzen Rüstung gehüllt mit erhobnen Haupt voran ritt und ihr wieder keinen Deut an Beachtung schenkte.
Sein Blick war voller Bestimmtheit und doch lag zugleich etwas gebrochnes in ihm. Vielleicht wirkte es auf sie auch nur so, weil sie ihn schon so lange nicht mehr Lachen gesehen hat und dabei liebte sie sein Lachen doch so sehr. Wenn er lachte, da ging in ihrem Herzen die Sonne auf und erfüllt sie, doch nun war sein Lachen nur noch eine graue Erinnerung für sie, welche kaum noch mit Leben gefüllt war.
So voller Würde, so nah und doch so fern, all dies war er in diesem Moment einmal mehr für sie.
Um sie herum war es Dunkel, einzig in der Ferne schienen ein paar schwache Lichter eines Dorfes und auf dieses Dorf ritten sie zu, es sollte ihr vorläufiges Ziel sein. Dies Dorf glich ihr einer Insel, einer Insel in einem Meer aus Dunkelheit und wie Motten zog diese erleuchtete Insel die beiden Reiter an.
Das Reiten und Schweigen neben ihm war sie gewohnt, doch kränkte und schmerzte es sie immer wieder aufs Neue und immer wieder aufs Neue musste sie mit sich kämpfen nicht mit diesem Schweigen zu brechen, doch so war es am besten für sie beide. Die Tugend der Reinheit sollte eigentlich unterbinden was sie empfand und doch tobte in ihr die Wolllust, ein tiefes sehnsüchtiges verlangen nach ihm. Einst, da waren sie ein Paar, ein Liebespärchen, vor dem Krieg. Die Erinnerung daran ist wie eine schmerzende Narbe die sie nun in ihre Herzen trägt und die scheinbar niemals ganz verheilen will. Oft erinnerte sie sich daran wie er sie in die Arme schloss, in welchen sie dann schwach sein konnte. Doch nun musste sie selber stark sein und ihre Gefühle waren ihr eigener kleiner Krieg. Jeder Tag war ein neuer Kampf mit sich selbst, nicht zu reden, es zu ignorieren und zu schweigen, nur um in einem Moment der Ruhe deswegen zu leiden und letztendlich vermutlich auch irgendwann daran zu vergehen.
Es tat weh, nur ein einziges Lächeln wünschte sie sich von ihm.