Geschichten des Hauptmanns Konda, Diener des Fürsten von Morthum.
1. Lehre: Treue und Loyalität. Vor einigen Lichthochs, in Vandrien. Ein kleiner Trupp Morthumer Soldaten lagert Nahe des vor kurzem erst eingenommenen Dorfes Wormald am Fuße der Klauenberge, eine Tagesreise von Weteka entfernt. Der Trupp besteht aus einem halben Dutzend Schwerer Infanteristen, einem dutzend Bogenschützen und einer Vierzig Mann fassenden Piken-Miliz. Die Männer haben bereits einige Kämpfe geschlagen, denn als sie Morthum verliessen war der Trupp noch 3 mal so groß. Man könnte fast meinen das die Stimmung schlecht wäre, ist sie jedoch trotz der misslichen Lage nicht. Seit 3 Tagen ernähren sich die Soldaten schon von Kornbrei und Wurzeln. Die Versorgungswege wurden durch die Vandrischen Truppen abgeschnitten und die zugesagte Unterstützung durch Ossian ist noch eine halbe Woche entfernt. Das Lager besteht aus vier größeren Zelten die in einem Halbkreis zur steilen Felswand stehen, etwas oberhalb des Lagers ist der "Fels des Meisters" , dort sitzt der alternde Hauptmann und trinkt täglich seinen Tee, ruhig und gelassen trotzt der möglichen Vernichtung.
"Meister Konda?" der Junge Offiziersschüler blickte verzweifelt zu dem alternden Krieger auf, welcher auf dem groben Felsen saß und genüsslich seinen Tee trank; "Meister Konda, Warum sind wir in diesem verdammten Landstrich..? - Vandrien ist nicht Morthum, und Morthum ist unsere Heimat." Der Hauptmann schwieg und blickte über seine Truppe die sich an den 3 Feuern in mitten des Lagers gesammelt haben und sich über die kärglichen Reste der Wurzelsuppe hermachten.
"Meister Konda!... Sprecht mit mir! Wie könnt ihr nur so ruhig sein!? Wir stehen auf verlorenem Posten..! lasst uns heimkehren nach Morthum!" der Schüler kniete flehend vor dem Felsen, zu dem Hauptmann emporblickend, welcher in aller Ruhe seinen Tee leertrank und seinen Blick dann erst auf den jungen herrabsenkte und seine rauhe alte Stimme erhob: "Steh auf mein Junge... Ich werde nicht mit einem Schwächling reden, der wie ein Hund am Boden kauert.."
Der Junge wurde blass und erhob sich eilig, es nicht wagend dem alten Meister zu widersprechen. "Meister.. aber warum das alles? Wir haben ihnen einen derben Schlag verpasst, sogar einen Tardukai haben wir erledigt, wir sind den Vandriern nichts mehr Schuldig.. Warum kämpfen wir hier noch?"
"Mein junger Schüler.. Wir waren Vandrien niemals etwas schuldig, im Grunde interessieren mich die Vandrier nicht. Aber wir sind durch unser Wort an unseren Herren gebunden. Durch unsere Ehre und unser Blut, sind wir an unser Vaterland gebunden.", warm und gar väterlich erklang die Stimme des Alten, als er sich erklärend gänzlich dem Jungen zuwandte.
"A...aber! Haben wir unsere Pflicht denn noch nicht Erfüllt? Morthum leidet ebenso , warum müssen wir hier sein? Nicht in der Heimat", der Junge war aufgebracht, denn er verstand nicht warum sie in einem fernen Land einen Krieg führten für ein Volk das niemandem der Soldaten etwas bedeutete.
"Warum folgen meine Männer mir..? Warum gehen sie nicht einfach, immerhin ist es nicht unser Kampf. - Loyalität und Treue. Darum sind wir hier mein Junge.... Aus keinem anderen Grund. Unsere Treue hält uns an diesem Ort. Treue für unseren Herrn und unser Vaterland. So wie du deinen Eltern Treue schuldig bist, so sind wir es alle unserem Herren und unserem Vaterland."
"Aber wie sollen wir Siegen? Die anderen Truppen aus Morthum stehen noch an der Grenze, die Ossianischen Truppen werden durch schlechtes Wetter aufgehalten und die Vandrier werden nicht vergessen das wir es waren die ihnen dieses Dorf abgenommen haben... Sie bereiten einen Gegenschlag vor.. Wir werden verlieren"
"Vieleicht mein guter Junge.. Vieleicht verlieren wir... Aber wir werden unsere Pflicht erfüllen, wie es die Ehre verlangt. Wenn wir sterben, sterben wir aufrecht, denn wir wissen das uns die Viere mit offenen Armen empfangen werden. Wenn wir dies niemals vergessen, können sie uns das wichtigste niemals nehmen..."
"Wir sind unsterblich Meister..?" Die Augen des Jungen weiten sich vor erstaunen... "das ist doch Schwachsinn"
"Es geht um deine Ehre , mein Junge.. Durch sie werden wir Unsterblich. Legenden sterben nie..." der Alte lächelt und hob die Teekanne vom Stövchen, sich den Tee neu einschenkend. "Dein Leben ist nichtig, es ist nur die Vorstufe deiner Seele um wieder eins zu werden mit der Macht der Götter. Sie gaben uns das Leben damit wir etwas damit erreichen und es nicht verschwenden... Ein Ehrenvoller Krieger lebt vieleicht kürzer doch tut er es besser als ein Feigling der ewig lebt. Ein Leben wird nicht besser nur weil es länger ist...Es ist ja kein Wein!" Der Hauptmann lachte kurz auf, ehe er wieder ernst und ruhig über das Lager blickte.
" Ich verstehe, Meister Konda. Was sollen wir nun tun..?" die Anspannung des Jungen verschwandt als er die Worte des Alten in sich aufnahm und die Wahrheit in ihnen erkannte...
"Wir werden ausharren, wie es unser Befehl ist. Bis Ossians Truppen kommen."
... und so vergingen die Tage....
_________________
SCREW YOU!
|