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 Betreff des Beitrags: Pfade der Pflicht und Ehre.
BeitragVerfasst: 10.03.10, 20:24 
Ehrenbürger
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Geschichten des Hauptmanns Konda, Diener des Fürsten von Morthum.

1. Lehre: Treue und Loyalität.
Vor einigen Lichthochs, in Vandrien. Ein kleiner Trupp Morthumer Soldaten lagert Nahe des vor kurzem erst eingenommenen Dorfes Wormald am Fuße der Klauenberge, eine Tagesreise von Weteka entfernt. Der Trupp besteht aus einem halben Dutzend Schwerer Infanteristen, einem dutzend Bogenschützen und einer Vierzig Mann fassenden Piken-Miliz. Die Männer haben bereits einige Kämpfe geschlagen, denn als sie Morthum verliessen war der Trupp noch 3 mal so groß. Man könnte fast meinen das die Stimmung schlecht wäre, ist sie jedoch trotz der misslichen Lage nicht. Seit 3 Tagen ernähren sich die Soldaten schon von Kornbrei und Wurzeln. Die Versorgungswege wurden durch die Vandrischen Truppen abgeschnitten und die zugesagte Unterstützung durch Ossian ist noch eine halbe Woche entfernt. Das Lager besteht aus vier größeren Zelten die in einem Halbkreis zur steilen Felswand stehen, etwas oberhalb des Lagers ist der "Fels des Meisters" , dort sitzt der alternde Hauptmann und trinkt täglich seinen Tee, ruhig und gelassen trotzt der möglichen Vernichtung.

"Meister Konda?" der Junge Offiziersschüler blickte verzweifelt zu dem alternden Krieger auf, welcher auf dem groben Felsen saß und genüsslich seinen Tee trank; "Meister Konda, Warum sind wir in diesem verdammten Landstrich..? - Vandrien ist nicht Morthum, und Morthum ist unsere Heimat." Der Hauptmann schwieg und blickte über seine Truppe die sich an den 3 Feuern in mitten des Lagers gesammelt haben und sich über die kärglichen Reste der Wurzelsuppe hermachten.

"Meister Konda!... Sprecht mit mir! Wie könnt ihr nur so ruhig sein!? Wir stehen auf verlorenem Posten..! lasst uns heimkehren nach Morthum!" der Schüler kniete flehend vor dem Felsen, zu dem Hauptmann emporblickend, welcher in aller Ruhe seinen Tee leertrank und seinen Blick dann erst auf den jungen herrabsenkte und seine rauhe alte Stimme erhob: "Steh auf mein Junge... Ich werde nicht mit einem Schwächling reden, der wie ein Hund am Boden kauert.."

Der Junge wurde blass und erhob sich eilig, es nicht wagend dem alten Meister zu widersprechen. "Meister.. aber warum das alles? Wir haben ihnen einen derben Schlag verpasst, sogar einen Tardukai haben wir erledigt, wir sind den Vandriern nichts mehr Schuldig.. Warum kämpfen wir hier noch?"

"Mein junger Schüler.. Wir waren Vandrien niemals etwas schuldig, im Grunde interessieren mich die Vandrier nicht. Aber wir sind durch unser Wort an unseren Herren gebunden. Durch unsere Ehre und unser Blut, sind wir an unser Vaterland gebunden.", warm und gar väterlich erklang die Stimme des Alten, als er sich erklärend gänzlich dem Jungen zuwandte.

"A...aber! Haben wir unsere Pflicht denn noch nicht Erfüllt? Morthum leidet ebenso , warum müssen wir hier sein? Nicht in der Heimat", der Junge war aufgebracht, denn er verstand nicht warum sie in einem fernen Land einen Krieg führten für ein Volk das niemandem der Soldaten etwas bedeutete.

"Warum folgen meine Männer mir..? Warum gehen sie nicht einfach, immerhin ist es nicht unser Kampf. - Loyalität und Treue. Darum sind wir hier mein Junge.... Aus keinem anderen Grund. Unsere Treue hält uns an diesem Ort. Treue für unseren Herrn und unser Vaterland. So wie du deinen Eltern Treue schuldig bist, so sind wir es alle unserem Herren und unserem Vaterland."

"Aber wie sollen wir Siegen? Die anderen Truppen aus Morthum stehen noch an der Grenze, die Ossianischen Truppen werden durch schlechtes Wetter aufgehalten und die Vandrier werden nicht vergessen das wir es waren die ihnen dieses Dorf abgenommen haben... Sie bereiten einen Gegenschlag vor.. Wir werden verlieren"


"Vieleicht mein guter Junge.. Vieleicht verlieren wir... Aber wir werden unsere Pflicht erfüllen, wie es die Ehre verlangt. Wenn wir sterben, sterben wir aufrecht, denn wir wissen das uns die Viere mit offenen Armen empfangen werden. Wenn wir dies niemals vergessen, können sie uns das wichtigste niemals nehmen..."


"Wir sind unsterblich Meister..?" Die Augen des Jungen weiten sich vor erstaunen... "das ist doch Schwachsinn"


"Es geht um deine Ehre , mein Junge.. Durch sie werden wir Unsterblich. Legenden sterben nie..." der Alte lächelt und hob die Teekanne vom Stövchen, sich den Tee neu einschenkend. "Dein Leben ist nichtig, es ist nur die Vorstufe deiner Seele um wieder eins zu werden mit der Macht der Götter. Sie gaben uns das Leben damit wir etwas damit erreichen und es nicht verschwenden... Ein Ehrenvoller Krieger lebt vieleicht kürzer doch tut er es besser als ein Feigling der ewig lebt. Ein Leben wird nicht besser nur weil es länger ist...Es ist ja kein Wein!" Der Hauptmann lachte kurz auf, ehe er wieder ernst und ruhig über das Lager blickte.


" Ich verstehe, Meister Konda. Was sollen wir nun tun..?" die Anspannung des Jungen verschwandt als er die Worte des Alten in sich aufnahm und die Wahrheit in ihnen erkannte...


"Wir werden ausharren, wie es unser Befehl ist. Bis Ossians Truppen kommen."


... und so vergingen die Tage....

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 Betreff des Beitrags: Re: Pfade der Pflicht und Ehre.
BeitragVerfasst: 10.03.10, 23:16 
Ehrenbürger
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2. Lehre: Mut

weiterhin Vandrien, einige Tage später. Am Morgen kam ein Vandrischer Trupp zum Lager und stellten die Morthumer vor der Felswand, es kam zu einem blutigen Scharmützel. Die Morthumer Milizen bildeten ein Karee aus speren, die Bogenschützen hielten die Klippen oberhalb der Truppen, die Vandrier griffen mit leichter Infanterie an. Der Kampf war lang und blutig, beide Seiten verzeichneten große Verluste. Das Grass färbte sich rot und der Wind trug die Schreie der sterbenden weit hinaus. Doch wärend alle um ihr leben kämpften so schien es als wäre es für den Hauptmann schlicht ein Tanz, den der alternde Schwertmeister mit seinem langen scheinbar Uralten Katana. Schlitzend und Hackend schritt er durch die Reihen der Feinde und seinen Truppen erschien es als wäre es dem Feind unmöglich den Alten auch nur mit einem Streich zu treffen. Doch mit der Dämmerung schwand nicht nur das Licht, sondern auch die Hoffnung der verbleibenden Morthumer doch dann übertönte lautes Hufgetrampel den Schlachtenlärm. Die Morthumer konnten sich gerade so noch an der Felswand in Sicherheit bringen als die Ossianischen Panzerreiter die Vandrier niedertrampelten. Der Kampf endete nach wenigen Augenblicken.

Am nächsten Morgen sitzt der Alte Morthumer Hauptmann wieder auf seinem Felsen. Von seinen Männern sind noch 5 Kampffähig, 3 schwer verletzt und der Rest gefallen. Ossian brachte zwar die Entscheidung aber eben nur ein Dutzend Panzerreiter. Wer weiss wie weit eine größere Truppe der Vandrier entfernt ist. Wärend der Hauptmann Konda seinen Tee trinkt tritt sein Schüler zu seinem Felsen...


"Meister Konda? Was werden wir nun tun? Ossian ist da, werden wir nun gehen..?" fragte der Junge Hoffnungsvoll..


"Nein, wir haben immernoch den selben Befehl.. aber willst du wieder darüber reden?" Der Alte lächelte gütig zu dem Jungen herrab, " Du hast dich als Krieger bewiesen, schmälere diesen Sieg nicht durch deine Unsicherheit..."

"Sieg...? Meister, wir haben kaum noch Männer und halten nun schon seit einer Woche dieses Dorf.. Wir wissen nichtmal warum!"

der Junge stampfte wütend auf, fordernd zu dem Alten blickend, "Ich will endlich wissen wofür wir hier kämpfen!"


"Wir kämpfen hier.. weil es unser Befehl ist. Es ist unser Befehl weil es unser Herr für richtig hält und er tut dies weil es ihm zum Ruhm gereicht." Der Alte setzte seine Tasse auf sein Tablett und füllte sie neu auf. "Es gereicht ihm zum Ruhm weil der König ihn darum bat, also handelt auch er in einem Befehl."

"Ich werde es wohl nie herrausfinden warum wir an diesen Ort verweilen... Wieso unsere Soldaten an einem so verlassenen Ort wie diesem liegen müssen... Aber wer bin ich schon.. ?" der junge seufzte betrübt auf, das Haupt zu Boden senkend.

"Ein stolzer Krieger deines Vaterlandes.. Du bist Doran Sturmwind und mein Freund Gerran kann stolz auf seinen Sohn sein.." der Alte nickte einige male anerkennend und trank weiter seinen Tee," Du hast in der Schlacht eine Tugend bewiesen... eine der Wichtigsten.. Du hast Mut beweisen..."

"Meister... seit 2 Lichthochs bin ich euer Schüler, nie habt ihr meinen Namen genannt!" Das Kinn des Jungen sinkt herrab völlig entrüstet.

"Bisher warst du auch nur ein Kind... heute hast du dich im Kampf bewiesen, zeigtest Mut als du dich dem Feind entgegen warfst wie ein wütender Wolf. Was wäre der Mensch ohne Mut? Ein Nichts, denn erst der Mut treibt unser Handeln vorran. Was wäre wenn niemals ein Bauer den Mut aufgebracht hätte , nicht mehr nur Korn anzupflanzen sondern sich mit Weintrauben versuchte..? Wir hätten niemals Wein gehabt...Wenn niemals ein Heiler das Risiko eingegangen wäre sich der Pest zu stellen..? Mut ist der Antrieb für Alles, er ist auch in den kleinsten Dingen... und in der letzten Schlacht hast du bewiesen.. das du deinen Mann stehen kannst... Ab Heute... bist du für dein Tun selbst verantwortlich... Denn du bist ein Mann.. Doran"


...Der junge Mann setzte sich neben den Stein in das Graß und die beiden Männer blieben einige Zeit sitzen, schweigend.. Sie dachten an ihre gefallenen Freunde, an das Gesagte und das was getan wurde aber vorallem schwiegen sie.

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