Tizian schnaubte vor Wut.
Er schmiss den Zettel aus Hadern auf seinen Tisch in der Diele, nahm seinen Umhang ab und warf ihn desinteressiert über den Kleiderständer. Wieder und wieder las er die Worte, die auf dem Zettel standen.
"Ihr werdet aufgefordert..." "...unverzüglich..." "...Eure Tiere vor die Stadtmauer..."
Wieder und wieder schüttelte er den Kopf. Diese Narretei wollte ihm nicht in den Kopf gehen.
Er hatte damals ausgehandelt, dass er seine Tiere vor seinem Haus halten dürfe, sofern er sich um deren Dreck kümmerte. Seine Tiere befanden sich innerhalb der Stadtmauern, weil diese Nachtwächter es nicht fertig bekamen, die Gegend frei von Trollen und Goblins zu halten. Sogar innerhalb waren seine Tiere bereits diesen Kreaturen zum Opfer gefallen!
Tizian hatte sich damals mit Tränen in den Augen beschwert - er hatte um seine seltenen, kostbaren Höhlenbären getrauert. In Stücke gerissen wurden sie, von einem Troll, der Tizians Haustür eingetreten und das Innere seiner Wohnung verwüstet hatte. Auch starben dabei zwei seiner wertvollen Jagdhunde, doch das schien niemanden zu interessieren.
Auch das Wohl der Bürger schien niemanden zu interessieren, ebenso wenig deren ehrliches und aufopferndes Auskommen, das sie pflegten.
Tizian zerknüllte den Brief, dessen Kuvert die Aufschrift "Mahnung" trug, und warf ihn in die Flammen, die in seiner Feuerstelle loderten.
...kurz darauf konnte man beobachten, wie er im Kerzenschein sitzend schrieb. Ein Stapel Papier, mehrere Umschläge, ein volles Tintenfass...
Und mit der Zeit wurde der Papierstapel niedriger, die Umschläge gefüllt, und das Tintenfass schließlich leer.
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