So sich jemand falsch dargestellt fühlt oder er/sie die Ereignisse anders in Erinnerung hat oder Ergänzungen geben möchte, so möge er/sie mir eine PN schreiben.
Schlafsaal
Der Körper des Elfen lag beinahe stumm für einige Tage auf den Laken. Eine tiefe Entspannung hatte sich mit jedem Tag mehr und in ihm ausgebreitet. Zuviele Eindrücke harrten ihrer Zuordnung, es wurde Zeit dafür...
Eine Seeschlange
Er war in Brandenstein gewesen als die Finsternis erwachte, hatte die letzten Tage zuvor unter den Menschen dort verbracht. Sie hatten es eilig, wie so oft in ihren viel zu kurzen Leben. Er hatte Zeit sie zu betrachten, sie für ihre kurze Lebensspanne zu bemitleiden und für ihre Tatkraft zu bewundern. Sie lebten so kurz und konnten so viel erreichen. Vielleicht war es von den Göttern ausersehen, waren die Menschen das Bindeglied zwischen seinem Volk und den noch Tatenorientierteren wie den Orks. Und sie waren so verschieden, einige glaubten streng an die Viere und ihre Reiche, andere schienen an Geister und andere Welten zu glauben. Eine recht dunkelhäutige Menschenfrau, erzählte ihm sogar von einem Glauben, der dem elfischen Gedanken von der Reise nach Lothorien sehr nahe kam. Konnten Menschen etwa auch dorthin reisen? Konnten sie von dort wieder zurückkehren? Gab es noch andere Orte nach dieser Existenz Extra für die Menschen und jedes andere Volk? Hatte ein jeder in seinem Glauben recht? Oder würden einige bitter enttäuscht sein wenn sie die nächste Ebene erreichen würden? So viele Fragen, er schob sie einfach beiseite, er würde es erkunden müssen.
Finsternis
Eine andere Zeit, Anbruch der Finsternis. Er entsann sich. Ja dies waren die Bilder. Die wandelnden Toten, die verderbten Skelette, die wieder auferstanden so man ihnen nicht mit Feuer zu Leibe rückte oder ihren Kopf nahm. Unbewusst kräuselte sich die Nase in seinem tiefen Schlaf, der Gestank der Untoten war trotz der Kälte widerwärtig. Erneut gönnte er sich einen kurzen Blick zu den Menschen. Ihre Geschmacksnerven sind verkümmert im Vergleich zu den unsrigen, was das für ein Segen sein kann. So ging es durch seinen Kopf. Das Tor war gehalten worden, die Untoten gestoppt.
Die überwundene Mauer
Da vernahm er es, leise zunächst, doch rasch sich nähernd. Es klang wie Schritte, große, mächtige Schritte. Gut dass die anderen es auch vernommen hatten. Das Tor war zu, eine Feuerschneise loderte davor. Doch durch die Flammen sah man ein riesiges Ungetüm. Mehrere Schritt groß. So groß dass es einfach die Stadtmauer überkletterte. Seine zwei Köpfe blickten suchend unter die Verteidiger, die mächtigen Arme spannten sich zu einem weiten und machtvollen Schwinger. Glücklicherweise war es nicht besonders schnell, aber diese Keule, diese große Keule. Sie hatte nur einen Zweck: Vernichtung unter die Feinde zu tragen. Die Soldaten stürmten auf es zu, versetzten ihm Schnitte, eine riesige Schlange verbiss sich in ihm. Sein Katana hatte die Sehnen der Keulenhand durchtrennt. Brüllend ging es zu Boden, vermischte sein dunkles Blut mit dem Wasser des kleinen Teichs. Es war die Taitla die dieser Verunreinigung Einhalt gebot, ihre Schlange sog das Dunkle aus dem Wasser und nahm es in sich auf, versiegelte es in sich bis nichts mehr übrig war. Endlich konnten die Verteidiger durchatmen. Sie wahren viel zu wenige und sie waren verletzt. Aber sie waren siegreich geblieben. Sie konnten sich erholen, konnten aufatmen bis zur nächsten Welle. Die Hoffnungen lagen hoch. Die Freude stand den Kämpfern in den Augen.
Die Kälte
Doch es wurde kalt, sehr sehr kalt und auf der Brücke erschien ein Mann. Selbstsicheren Schritts trat er auf den kleinen Brückenbau aus Holz. Seinen feinen Züge waren ebenmäßig, dezent, ja auch ein Elf konnte die Schönheit in diesem Antlitz erblicken. Aber diese Kälte, diese unbändige Kälte die von diesem Mann ausging in Wort und Tat. Einen "Feiertag" hatte er den Beginn des Dunkeltiefs genannt. Das offenbarte die Abgründe seiner Seele mehr als es sein Gesicht vermochte.
Doch offenbar schienen nicht alle so weit blicken zu können. Die Menschenfrau die eben noch so sehr gegen die Untoten gekämpft hatte. Die Silberhaarige, sie schien ihre Blicke nicht von ihm lassen zu können, hing an seinen Lippen. Er wollte jemanden mitnehmen, seine Blicke blieben auf ihr haften. Niemand mit Verstand würde mit diesem Wesen gehen.
Waffenruf
Ja!
Ihr Ruf klang durch die nachtschwarze Dunkelheit, betäubte die Verteidiger für einen Augenblick mehr als jeder Zauber es vermocht hätte. Auch er konnte nicht glauben was er gehört hatte. Glücklicherweise versperrten zwei Kämpfer die Brücke, so dass sie keine Gelegenheit hatte auf diesen Mann zuzustürmen. Allerdings wagten sie sich auch nicht vor. Es konnte lang dauern, ES könnte Magie verwenden und sie einfach mit sich nehmen. Sie war geblendet von der Schönheit des Wesens, so wie manch Menschenmann von der Anmut einer Feyfrau es war, sogar noch schlimmer.
Er tat es ungern so übereilt, aber jemand musste handeln, musste ES das wie ein Er aussah aus Brandenstein bekommen. Er wandte sich ab, die Augen gen Himmel rollend. Die Hoffnung keimte in ihm dass dieses kleine und untalentierte Stück Schauspiel alle Anwesenden die zu ihm blickten davon überzeugen möge, dass er gehen wollte. Stattdessen verschwand er hinter den Häuserfront und schlug einen Haken. Die kleine Insel zu der die Brücke mit dem Wesen führte hatte eine zweite Seite nahe der Mauer...
Im Schatten der Mauer schlich er sich an, leicht geduckt, den Mantel eng an sich gezogen. Die Dunkelheit war nun sein Verbündeter, war es schon auf dem Festland manchmal gewesen. Nun galt es. An der Mauer angelangt legte er den langen, weissen Mantel ab, zog sich die Reste seiner Rüste aus. Auch die Schuhe mussten hierbleiben und alle Waffen die er nicht brauchte. Es würde ihn nur herunterziehen, vollgesogen mit Wasser, so war es besser. Seine Augen schlossen sich für einen kurzen Moment. Seine Ohren verrieten ihm dass er noch etwas Zeit haben würde. Ein stummes Stoßgebet zu den Göttern, soviel Zeit musste sein. Dann nickte er. Eine Arbeit musste getan werden...
Langsam nahm das Wasser ihn auf, geduldig trat er ein, Hast brachte hier nichts, Entschlossenheit... ja, Hast... nein. Das Wasser war eisig kalt. Es sog ihm in das knappen Hemd. Seine Schwimmbewegungen unter dem Wasserspiegel wahren nicht rasch genug um den Körper zu wärmen. Glücklicherweise war es nicht weit. Seine Füße, frohren. Er konnte spühren wie die Magie der Fey durch seinen Kreislauf fuhr, heilte und wärmte wo sie konnte um ihn ein wenig länger bereit zu halten. Je näher er dem Ziel kam, desto anregender wurde der Moment. Würde er rechtzeitig kommen? Würde er etwas unternehmen können?
Das Ufer
Seine feine Muskulatur lies ihn ein wenig zittern, doch die Magie in ihm hielt ihn warm so gut sie es vermochte. Er war kein Magier, seine Verbindung war begrenzt, aber sie konnte nun der Schlüssel sein zum Gelingen. Eine kleine Kapelle aus Holz stand auf dem See. Sein Bein wand sich über die Balustrade. Die Stimme des Dämons trug belustigt durch die Luft. Sehr gut, er war abgelenkt. Auch das andere Bein wand sich herüber. Langsam begaben sich die nackten, kalten Füße auf das Holz. Schritt für Schritt, Herzschlag für Herzschlag, beides war eines, war ein Rhythmus dem es zu folgen galt. Der Dolch glitt sacht aus der Scheide, sein Körper begab sich in einen duckenden Gang.
Die Brücke
Die erste Stufe war sein. Noch drei Schritt. Die zweite Stufe... war auch genommen. Noch zwei Schritt. Die dritte Stufe... es war leicht. Noch ein Schritt. Sein Dolch wurde zu einer Verlängerung des Arms, dieser wiederum eine des Auges. Seine Augen fixierten den Nacken des Wesens. Der Dolch würde durch das Rückrat bis zum Hirn dringen wenn er traf und es vielleicht, vielleicht mit einem Streich vernichten. Der letzte Schritt, seine Armmuskeln spannten sich sein Ziel war in Sicht... er stach zu...
Ein höflicher Attentäter
VORSICHT!
Sie rief noch mehr, sein Ziel geriet in Bewegung, rasend schnell. Seine Waffe fand kaum Widerstand, er stolperte nach vorn direkt gegen den Grafen. Bedauern, drang durch seine Seele, bedauern dass es misslungen war. Doch er brachte das Wesen aus dem Gleichgewicht, drückte sich ab. Das Wesen zog sein Schwert aus der Scheide, sogleich wurde die Luft noch um einiges kälter. Ein Kämpfer drang auf die Brücke, sein Schild kollidierte mit dem Grafen, warf diesen über die Balustrade. Zwei Kämpfer schafften die Silberne weg, er konnte es aus den Augenwinkeln sehen. Doch der Sturz lies den Dämon nur wieder auf die Füße kommen. Ärgerlich blickten seine kalten Augen hinauf zur Brücke auf der Elf und Kämpfer standen. Er ließ den Dolch in die Scheide gleiten. Seine Augen erfassten einen Schnitt am Hals. Er hatte getroffen, hatte Schaden angerichtet. Es konnte Schaden erleiden, sicher würde man es auch vernichten können. Er verneigte sich vor dem Grafen. Bat diesen um Verständnis dass er handeln musste und bot ihm Revanche an. Das Wesen schien überrascht von solcher Höflichkeit. Nach einem kurzen Gespräch verschwand Es. Das Es mit dem Namen Tarant... es würde sich seine Revanche noch holen.
Ein Bad Seine Sache wurden ihm gebracht, Lobesworte begleiteten ihn, sogar eine Einladung in die Badekammer der Burg bekam er. Es erfüllte ihn mit Freude dass seine Tat anklang fand. Er hatte etwas tun müssen und er hätte wohl sein Leben verlieren können. Seine Kräfte wahren bei weitem noch nicht vollständig zurückgekehrt. Er bat darum dass man die Silberne ebenfalls zum Bad bringen möge und folgte dann, mit zittrigen Schritten der dunklen Köchin der Burg. Sie bemühte ihrerseits die Magie, das Wasser im Bad fing an zu dampfen und seine gefrohrenen Glieder begannen aufzutauen. Ohne Scheu legte er seine Kleider ab. Tiefe Gefühle gestattete er sich nicht, auch die sinnliche Lust gestattete er sich nur wenn er tiefe Gefühle für sein Gegenüber empfand. Sein Körper jedoch, das war ein Werkzeug und es nahm nichts von seinem Wert ihn in einer solchen Situation zu verbergen.
Nachdem er seine Kleider sorgsam zusammengelegt hatte, stieg dieses Werkzeug in das warme Wasser. Er genoss das Gefühl wie die tiefe Kälte von der angenehmen Wärme verdrängt wurde. Im Dampf der inzwischen aufgestiegen war, sah er die Silhouette der Frau. Offenbar war sie ebenfalls dabei ihre Kleider abzulegen. Das Bad war groß und Gesellschaft war nicht unerwünscht. Solange sie nichts versuchte was selbst ein Mensch als anrüchig warnehmen konnte, würde er sie nicht abweisen. Und in der Tat nahm sie in etwas Abstand im Bad, so dass es ihm nicht aufdringlich erschien.
Alsbald kamen auch der tapfere Schmied Andakor und die Frau mit dem Silberhaar. Sie versuchten sie zu sich ins Bad zu laden, es war schließlich genug Platz. Der Elf erbot sich sogar dem Schmied aus der Metallrüste zu helfen, so etwas konnte schon schwierig sein wenn man es allein tun musste. Doch er lehnte ab. Seis drum. Es entspann sich ein Gespräch. Der Elf jedoch schwieg. Sie wollten ihr begreiflich machen, wollten dass sie verstand, dass der schöne Graf nur Lug und Trug war, dass sein Herz so er eins besaß böse bis ins Mark war. Doch immer wieder schien sie abwesend. Schließlich lenkte sie ein und der Schmied und die Silberne machten sich auf zum Abschied. Nur die letzten aufrichtigen Worte gab ihr der Elf noch auf den Weg. Verzeih dass aus deiner Verabredung mit dem Grafen nichts wurde. Bald darauf brachen auch er und die dunkelhäutige Menschenfrau wieder auf. Er nahm sich ein Bett in der Zuflucht in Brandenstein. Morgen schon würde ihn ein weiterer Dunkeltag erwarten.
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