Königstag, der 13. Onar 21 nach Hilgorad I Ap MerDer alte Mann klopfte an die schwere Eisentüre, metallisch klang das dabei entstehende Geräusch. Eine weibliche Stimme rief von drinnen
"Moment". Die Tür öffnete sich langsam
"Grüße Euch...". Der Mann erwiderte die Begrüßung. Wie immer die fast gleiche Redensart
“Seine Majestät Hilgorad I Ap Mer und den Vieren zum Gruß.". Dann wurden Nettigkeiten ausgetauscht, übliche Floskeln halt die der Tarnung dienen. Die Frau reichte ihm einen großen Beutel mit Schlüsseln und einigen - mit Leder zusammen geschnürten - Laternen. Artig bedankte sich der alte Herr und hievte den Beutel wie ein Seesack auf die linke Schulter. Dann ging er, vorbei am Tempel, an den Marktständen weiter nach Norden und schlussendlich war er in Seeberg angelangt. Im Stall befestigte er den "Seesack" am Sattel, nur um sich dann mühselig am Sattelknauff empor zu ziehen. Mit gekrümmten Körper wie geduckten Kopf ritt er langsam aus dem Stall und zurück nach Brandenstein.
Dort angekommen, das Pferd hinter sich her zerrend schloss er die Ladentüre auf. Viele Kunden hatte er, doch all waren sie, bis auf Zwei Personen, von der Malthuster Garde. Er schaut verwirrt, die Brauen gehoben, fragend der Blick welcher durch die Reihen glitt. Er erkannt Erin Caoimme und Leanda, aber die anderen? Hatte man ihm nicht erst kürzlich in der Burg versprochen erst Endes des Mondes vorbei zu schauen? Wie auch immer, er fragte Leanda
"Was geschieht hier." . Angeblich wurde bei der ersten Untersuchung eine braune Robe entdeckt, die auch gestern jemand bei sich trug. Er nickte nur, wohlwissend dass er mit Lukas dem jüngeren am Schlachtenpass in genau dieser Tracht eine Straßenpredigt hielt. Wobei man sie schnell als Diener den Einer ausmachte und das obwohl er ihnen versicherte Prediger der Viere und Elemente zu sein. Scheinbar wissen selbst die größten Tölpel mehr über das Erscheinungsbild der Prediger Bescheid, als irgendwer sonst auf Tare. Der Laden sollte geräumt werden. Scheinbar will man in Brandenstein keine Händler.
Illegale Waren wie Dietriche, Gifte und Explosive Tränke gefunden. Der alte Mann verneinte schnell, zu Umfangreich war der Bestand um eine komplette Inventur anzufertigen. Man schien ihm zu glauben, somal wohl nicht alle Schlösser ausgetauscht wurden, denn einer der Personen hatte die Malthuster Wache hinein gelassen. Irgendwann gingen die Personen in den Keller. Er selbst verlud in der Zwischenzeit erste Waren, er ahnte schlimmes. Ab und schaut er im Keller nach was die Garde so trieb. Bei einem der letzteren Besuche stand eine Person vor einer Steinwand, nicht irgendeine, die Steinwand zum geheiligten Schrein. Woher wusste sie davon? Wie konnte das sein. Er ging wieder hoch und seine Bewegungen wurden hektischer. Er verlud Bestellungen von Kunden, schwitzte viel, gleichermaßen vor Anstrengung von Angst. Wieder kehrte er zurück in den Keller. Alle waren verschwunden, doch plötzlich öffnete sich die Steinwand. Er schaut blass und fragend daher. Wie konnten diese verirrten in so kurzer Zeit den geheimen Mechanismus finden und lösen. Eine Reihenfolge von gewissen Steinen muss gedrückt werden. Ein Meister der Feinwerkerei erdachte sich das Spiel. Wieder einmal waren die Tölpel zu Großartigen Taten fähig. Er war noch dabei sich zu schütteln als ihm gesagt wurde das der Vorbesitzer dort unten einen ausgefallenen Einrichtungsstil besäße. Er nickt nur, innerlich schreiend vor Erlösung. Er ging, doch vorher wurde ihm noch der Schlüssel zum Laden abgenommen. Das war wohl sein letzter Besuch in dem Laden. Der Ort bringt Unglück. Der Schrein entweiht, jemand wird dafür bezahlen und zwar mit seinem Leben.
Der alte Mann durchschritt das Tor am Wall. Begrüßte wieder freundlich die anwesenden Personen vom Löwenorden. Er selbst stieg nach der Brücke wieder aufs Pferd. Reiste ins heilige Land der wahrhaftig glaubenden. Es schien sich nichts getan zu haben. Nur der Schlangenwächter stand vor der Brücke. Bereit jeden verirrten den Kopf einzuschlagen. Er ging in den Hauptraum, niemand da, kurz lugte er noch in den Gebetssaal, auch niemand zu entdecken, von das aus in den Handwerkerbereich weiter zum Speisesaal, natürlich niemand zu sehen. Er setzte sich auf die Bank und schrieb etwas auf ein Pergament, welches er nach Fertigstellung an das Nachrichtenbrett neben den Kamin hängte.
Zitat:
Dem Erbauer zu Ehr werte Schwestern und Brüder,
mein Laden in Brandenstein ist erneut Gegenstand einer Untersuchung des Malthuster Bundes. Den Laden habe ich aufgeben müssen. Zu ungeeignet dieser Ort der ständig von der Brandensteiner Wache belagert wird. Die Anführerin nennt sich Leutnant Erin Caoimme. Weiblich, schwarze Haare, weiße Haut. Durch ihr energisches Vorgehen wurde auch der heilige Schrein entdeckt und entweiht. Dies ist Anlass genug um eine Beseitigung im Namen des einzig wahren Herren zu veranlassen.
Wer mit den Kopf von Erin Caoimme bringt soll mit 75000 Dukaten entlohnt werden. Des Weiteren erhält dieser eine beträchtliche Anzahl an Diamanten.
Im Auftrag des Herren. Meister des Holzes.
Die Schwingen des Erbauers mit Euch.
OG - So hängend am Nachrichtenbrett in Angihausen,
Era.