Er polierte den Silberkelch mit einem weichen Tuch, befreite ihn von jedem Rest der Feuchtigkeit in einer andächtigen Ruhe und Gelassenheit.
Endlich wieder war etwas zustande gekommen. Mit Saphira war er losgezogen, Tarjas hatte sich ihnen noch angeschlossen - alles in allem war es ein Tag gewesen, auf den man mit dem entschiedenden Gefühl zurückblicken konnte, dass man ein gutes Tageswerk geleistet hatte.
Bei den Auelfen in Avindhrell hatte sich die Novizin sogar einmal - wider allen Erwartens - als überraschend kompetent und brauchbar herrausgestellt. Blieb noch abzuwarten, wie man dem Problem mit dem Wasser auf die Spur kommen würde.. Aber als Priester "Khalebs" war das glücklicherweise nicht seine Aufgabe, das ließ sich ganz wunderbar delegieren.
Reibungsfrei waren die Segnungen in Ersont vonstatten gegangen, immer nach dem selben Muster: Höflich den Segen anbieten, dann ein paar passende Worte finden (einen alten Seefahrersegen für den Herren Serav, ein paar Worte über Tomaten und Viehtränken zum Bauern Huns) und dann einen Schluck aus dem Silberkelch nehmen lassen. Ein althergebrachtes Segenszeichen, dann einen gesegneten Zyklus wünschen. Einfach - selbst einfach genug für jemanden, der selbst sein Leben eigentlich nicht in den Dienst Xans gestellt hatte.
Das Silber auch immer so schnell anlief und gar wunderliche Farben annahm. Es blieb zu hoffen, dass den wertvollen Kelchen dieses Schicksal erspart bliebe.
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"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..."
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον