Der Troll von Hasenbreit
Es war vor gar nicht langer Zeit,
in Wallenburg, der Baronie,
da fraß ein großer Troll das Vieh,
und somit auch die Heiterkeit,
der Menschen des Dorfes Hasenbreit.
,,Wir müssen etwas unternehmen!“,
kamen alle überein,
doch selber streiten? Nein, nein, nein,
denn kann man so ein Ding nicht zähmen,
die Panik schien das Dorf zu lähmen.
Drum setzten sie ein Kopfgeld aus,
suchten einen tapfren Recken,
hinter breiten Schultern sich verstecken,
wünschte in Hasenbreit ein jedes Haus,
drum ging sogleich ein Brief heraus.
,,Wir haben einen großen Troll,
ihn zu erschlagen suchen wir,
zu töten, weil er Fraß das Tier,
das wäre, nun ja, wirklich toll!“,
schloss der Brief, das Maß war voll!
Und schon eine Woche später,
erschien ein ziemlich großer Mann,
,,Es scheint uns, dass er kämpfen kann“,
beschloss der große Rat der Väter,
und beschrieb wo er wohl fänd den Täter.
Der Hühne höhnte, tief und laut,
,,Den Troll erschlagen werde ich,
doch seid ihr ziemlich lächerlich,
dass ihr euch nichts zu machen traut,
drum kommst du mit mir, sobald es graut.“
Mit diesen Worten zeigte er,
auf den schwachen Gärtner Kant,
der hinter einem Fasse stand,
Schreckensbleich wurd er dann sehr,
doch sagte er kein Wörtchen mehr.
Der Morgen graute, für Kant zu schnell,
der Hühne mit ihm zum Trolle zog,
,,Dir wird nichts passieren“, doch war’s klar er log,
ängstlich schrie der Kant ganz hell,
doch packte ihn der Hühn im Fell.
,,Reißaus genommen wird heut nicht,
du gehst nun in die Höhle rein,
und ist dein Mut auch noch so klein,
du lockst ihn raus, du blöder Wicht“,
doch Kant der schien nicht sehr erpicht.
Die Höhle vor ihm, sprach ,,Kehr um!“,
es roch stark nach Tod und Tier,
der Kant er wünscht er wär nicht hier,
doch schlich er, den Rücken krumm,
zum tödlich Individuum.
Noch bevor er den Troll sah,
erklang ein tiefes Brummen, Brüllen,
ließ den Kant die Hosen füllen,
war das Wesen schon so nah,
und größer als er dachte gar.
Der arme Tropf lief noch hinaus,
doch retten konnte er sich nicht,
die Axt löschte aus das Lebenslicht,
der Anblick war der wahre Graus,
doch störte das den Hühnen nicht die Laus.
Dieser sprang nun seitlich vor,
hieb feste auf das Wesen ein,
so war es nun an ihm zu schrein,
Und dunkles Blut das floss hervor,
da hieb das Monster ihm aufs Ohr.
Das Läppchen flog schlichtweg hinfort,
doch brach darauf der Troll zusamm,
friedlich ruht er wie ein Lamm,
zufrieden trotz des feigen Mord,
verließ der Recke jenen Ort.
Doch im Dorfe Hasenbreit,
da überkams ihn sonderbar,
der Blick der war auch nicht mehr klar,
und dann war auch noch Übelkeit,
und jeder Schritt war ach so weit.
,,Helft doch, was ist mit mir los?“,
fragte der Hühne elendig,
,,So hilf mir doch, ich bitte dich!“,
bettelte der Hühne, nicht mehr groß,
ein jeden den er traf noch bloß.
Doch nur einer hätts gekonnt,
und dieser war bei Morsan nun,
der Gärtner kannt der Pflanzen tun,
und starb vergebens an der Front,
da der Hühn so unbesonnt.
Drum hört ihr Leute und hört gut,
ein jeder hat den gleichen Wert,
auch wenn er nicht Respekt erfährt,
so gibt es anderes als Mut,
denn dies ist nicht das höchste Gut!