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 Betreff des Beitrags: Wenn du da bist...
BeitragVerfasst: 8.04.10, 20:12 
Edelbürger
Edelbürger
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Wenn du da bist...


Er saß stumm im Vitamaschrein, und in seinen Gedanken ließ er die letzten Monde und Wochen Revue passieren. Unvorstellbar wieviel in dieser kurzen Zeit passiert war, und wer weiß wie es gekommen wäre hätte ihn dieser Bär in Südfall nicht angefallen. Bei der Erinnerung daran musste er unweigerlich auflächeln und blickte auf die Statue der Herrin Vitama, an welche er kurz zuvor ein kleines Gebet gerichet hatte.

Angst konnte man es wohl nicht nennen, oder zumindest würde Quirian es sich nicht selbst eingestehen wollen, doch große Sorge wohl um das Wohl seiner Verlobten und auch des Ungeborenen, ja Sorge war es bestimmt, welche ihn manchmal überkam.

Hoffnung, ja er hoffte, dass alles gut gehen würde. Die Geburt, dass sie alle gesund sein mögen, dafür hat er gebetet, aber auch dafür das Kind anzunehmen als sein eigen Fleisch und Blut, er liebte es jetzt schon, aber trotzdem war da noch dieser kleine nagende Zweifel, was denn wäre wenn es mal Fragen stellen würde, oder wenn es ihm gar nicht ähnlich sehen würde.

Eine kleine wegwischende Handbewegung und verflogen waren diese Zweifel jedoch gleich wieder, "Es wird schon alles gut werden" murmelte er sich selbst bekräftigend zu und blickt ein wenig fasziniert zu der Statue welche die Liebliche abbildete. Beinahe starrend betrachtete er das nicht vorhandene Gesicht und schüttelte dann den Kopf. Es war schon erstaunlich, die spektakulärsten Illusionen und arkanen Dinge konnte er vollbringen, dabei ist doch der Segen Vitamas ein weitaus größeres Wunder als es ein Magus es je vollbringen können würde, naja.. er konnte es schon... wieder musste er schmunzeln bei dem Gedanken an den Entstehungsvorgang. Im Geiste malte er sich das wunderschöne Antlitz von Tiana aus und kratzte sich am Kinn. Er seufzelte ein wenig ehe er wieder die Mundwinkel ein wenig anhob, was sollte denn wirklich noch Schlimmes passieren, jetzt wo dieser Toras auch weg war. Nichts stand ihrem Glück noch im Weg... oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Wenn du da bist...
BeitragVerfasst: 22.05.10, 11:24 
Altratler
Altratler
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Seit sie die Leitung des Hospitals abgegeben hat, war sie oft noch da um nach dem rechten zu sehen. Immer dann, wenn Quirian nicht da war um ihr zu sagen, dass sie nicht gehen solle, da es zu gefährlich sei mit den Spinnen die unterwegs sind. Immer dann, wenn sie wusste, dass Falkensee schlief. Immer dann, wenn man ihr nicht vor Augen halten konnte, wie unnütz sie doch im Moment war.

Die einzige Ablenkung die sie in ihrem ereignislosem Alltag hatte, seit sie nicht mehr arbeitete, war es sich um Phil zu kümmern. Mittlerweile sah sie ihn schon mehr als ihr eigenes Kind, als das ungewollte, das in ihr heranwuchs.
Vitama ist gewiss enttäuscht von ihr, dass sie solche Gedanken hegte, doch konnte sie es nicht verhindern. Sie sah das Kind in sich nur als Mahnmal. Nichts was aus Liebe, aus Zuneigung, aus einem Wunsch heraus, entstanden ist. Ein ewiger Makel, der sie ihr ganzes Leben begleiten wird, da sie Fehler machte, da sie naiv war - unwissend.
Jeden Tag betete sie, seit jener junge Diener Bellums, Rondal Botun, sie darauf hinwies auch vor jedem Mahl, das sie zu sich nahm. Ebenso betete sie für Rondals schwerkranken Vater, auf dass Vitama ihm noch ein paar gesunde Götterläufe beschere, ehe Morsan ihn zu sich holte. Sie hoffte auch um Mitleid und Vergebung, dass das Kind sich nicht nach seinem Erzeuger richtete, sondern wenigstens ihre Augen und ihre Haarfarbe annehmen würde, so dass nicht jeder ihre Schande sehen konnte.

In stillen Momenten, in denen sie ihren Gedanken freien Lauf ließ, wünschte sie manchmal, das Kind würde das Licht Tares nicht erblicken. Doch kaum war der Gedanke geformt, konnte sie auch ihre Tränen kaum noch zurückhalten und scholt sich selber über diese lästerlichen Gedanken. Würde sie das nur einen Schritt näher dahin bringen wo "er".. Nein, sie wollte nicht an ihn denken. Das ist ihr einziges Geheimnis, welches sie bis zu dem Tag in sich tragen wird an dem sie im Sterbebett liegt und die letzte Beichte gab, ehe Galtor ihr seine Hand reichen würde um sie an den Ort des ewigen Friedens zu bringen.

Es sollte, nachdem was mit Toras geschehen war, ihr einziger Makel bleiben. Nie wird sie den Kuss vergessen, aus nie dagewesener Leidenschaft geboren, als hätte Vitama selbst den Kuss gesegnet. Die Schamesröte stieg ihr ins Gesicht als sie daran zurückdachte, nicht da sie sich dafür schämte, sondern da es ihren Körper nach dem jungen Krieger verzehrte.

Doch, sie entschied sich für Quirian. Den sanften Mann, der sie auf Händen trug, ihr Felas Strahlen vom Himmel holen würde, so er es nur könnte. Der sie nicht im Stich ließ, der ihr verzieh, obwohl sie so lasterhaft war.

Toras war der, den ihr Körper wollte, doch Quirian der, den ihr Herz benötigte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wenn du da bist...
BeitragVerfasst: 26.05.10, 14:30 
Edelbürger
Edelbürger
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Wohnort: Linz, Österreich
Er sah ein wenig abgekämpft aus in den letzten Tagen und Wochen, hetzte er sich doch selbst ständig hin und her zwischen Akademie und dem trauten Heim, doch machte ihm dies nicht das Geringste aus, lediglich ein wenig kürzer angebunden mag er gewirkt haben, nahm sich nie lange für etwas Zeit, so war es auch gestern, als er den Novizen Ferofax vertröstete er müsse nach Hause.

Lange war er da gesessen und hatte Tiana betrachtet, beinahe neben ihr gewacht, ehe er am nächsten Tag geweckt wurde, wohl im Bett liegend. Erst wunderte er sich noch, warum er sich nicht ganz ausgezogen hatte, ehe die Worte von seinen Ohren zum Gehirn drangen, als wären sie fern und nicht real.

"Ich glaube es ist so weit... ", hörte er noch und blickte ein wenig perplex auf das Fruchtwasser welche von der nahen Entbindung kündete und die Bettdecke benetzte. Selten in seinem Leben hatte er sich so hilflos und fehl am Platze gefühlt wie in diesem Zyklus. Mit verkniffenem, schmerzverzerrtem Gesicht trug ihm Tiana auf Tücher, Wasser und einen Dolch zu holen. Das Ganze immer wieder durchbrochen von einem ersticken Keuchen und Japsen, das sie plagte wenn sie gerade nicht, wie in den Pausen zwischen den Wehen Luft einsog und auspustete. Seine Hände zitterten wie Espenlaub, als er das Wasser in dem Topf aufwärmte und eilig hinabrannte ins Bad, dabei am Ende zwei Stufen auf einmal nehmend, um die Tücher zu holen.

Schnaufend kam er wieder am Bette an, wo Tiana schon schnaufend da lag. Er saß wie bestellt und nicht abgeholt neben ihr und versuchte ihr Mut zuzusprechen und ihr zu helfen, wenngleich er selbst sich so unheimlich deplatziert fühlte. Vorsichtig griff er ihre Hand und jene wurde sogleich fest gedrückt, beinahe dankbar, als würde er ihr damti einen Teil des Schmerzes abnehmen, zwang er sich zu einem Lächeln und streichelte über ihre Stirn welche er danach abtupfte. Ohne jegliche Scham betrachtete er Prüfend ihr Geschlecht und er konnte seinen Augen kaum Glauben so weit auseinandergedehnt war dort alles, als würde man versuchen sich einen Kürbis auf einmal in den Mund zu schieben. Kurz war er ein wenig erstarrt ob der Bilder die sich ihm darboten, ehe er ihr Mut zusprach und sie bekräftigte in ihrem Tun.

Immer weiter drang das kleine Leben voran und einige Schmerzensschreie später hörte man ein kleines, schmieriges, faltiges Mädchen in den Armen des sonst so reservierten Magisters Quirian Grint leise schreien, während ihm selbst die Freudentränen über die Wangen hinabschossen.

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