Schmerz
Der Mensch ist eigens dafür erschaffen um Schmerz zu empfinden. Nur fünf Sinne hat er um das Wohlbefinden wahrzunehmen, für den Schmerz dagegen ist er an jeder Stelle seines Körpers empfänglich.
Wo man ihn sticht, blutet er.
Wo man ihn verbrennt, bilden sich Blasen.
Die Lungen, die Leber, die Eingeweide vermögen ihm keinerlei Genuss zu verschaffen.
Doch entzündet sich die Lunge und lässt ihn Husten, die Leber schwillt an und lässt ihn an Fieber leiden, die Eingeweide verschlingen sich und verursachen schmerzvolle Geschwüre.
Ihr habt nicht einen Nerv, nicht einen Muskel, nicht eine Sehen unter der Haut, die euch nicht vor Schmerzen schreien lassen könnten.
Langsamen und schlürfenden Schrittes wandert sie durch die durch Brandenstein. Bei jedem Schritt schmerzen ihre Knochen und Muskeln. Noch immer
hat sie keine vorstellung wie viele Sommerläufe wirklich vergangen sind und welchen Tribut ihr Herr von ihr fordern würde dafür das sie noch stets
auf der Irdischen wandelte. Es fühlt sich nicht richtig an das sie hier ist, es fühlt sich an als sei ihr Leben bereits gelebt und jegliches Recht darauf
vor langer Zeit verwirkt.
Wenn all deine Lügen niederstürzen, sucht er dich auf in lodernder Gier.
Was dereinst war, wird nie wieder sein. Richten wird er dich im lodernden Schein des Feuers.
So will ich sehen wie der Meister vor dir steht und dich niederbrennt bis auf deine Verräterische Asche!!
Nicht zuletzt die Angst ist es welche die zerbrechliche Frau peinigt. Die Angst davor ihrem Herren nicht gerecht zu werden und seinen
Zorn auf sich zu ziehen. Am Hafen Brandensteins angekommen sackt sie auf einigen Holzkisten zusammen und murmelt leise unkentliche
Worte vor sich hin.
Wer auch immer am Hafen ankommen würde, wird wohl nur ein Häufchen Elend vorfinden, sofern die vor sich hinsiechende Frau überhaut
einem auffallen sollte...