Nun sind schon einige Tage vergangen, seit dem sie die glückliche Nachricht vernommen hatte, dass sie ein Kind erwarten würde. Ihr Herz machte jeden Tag mehrere Sprünge und sie wünschte sich das kleine quängelnde Bündel am Besten jetzt gleich schon in ihren Armen. Aber sie müsste doch noch einige Monde warten! Viel zu lange, viel zu viel Zeit in dem sie immer praller werden würde. Aber da müsse sie wohl durch, so wie es jede werdende Mutter tun müsse.
Ein bisschen Sorge bereitete ihr der werdende Vater. Ob er sich mittlerweile damit anfreunden konnte? Bestimmt noch nicht. Vielleicht wird dies erst passieren, wenn er ein erstes Lebenszeichen seines zukünftigen Sohnes oder seiner zukünftigen Tochter spüren würde. Schließlich war es auch ein Geschöpf seines Leibes.
Ein wenig Angst machte ihr auch das Gerede von Erin. Dass Tarrant den Leib von Litizia verfluchen hätte können, oder vielleicht schon hat. Dass sie kein gesundes Kind auf die Welt bringen könnte. Papperlapapp! Kein weiteren Gedanken sollte sie daran verschwenden. Alles nur Angstmacherei. Und schließlich hat sie nichts schändliches mit diesem Dämon getan. Noch nicht mal einen (naja.. einen einzigen vielleicht) Gedanken hatte sie an so etwas vergleichbarem verschwendet. Tarrant, Graf Tarrant so wie er sich selbst nennt, ist zwar vom Aussehen eine wirkliche Augenweide, aber sie wusste schon irgendwie, dass er im innern ein sehr düsteres Wesen sei, dem man lieber nicht allzunah kommen sollte - auch wenn sie es sich irgendwie schon gewünscht hatte - damals!
Aber heute ging es um viel mehr. Um eine Familie, ein Haus, einen festen Wohnsitz. Sie hatte sich entschieden nicht mehr in den Wäldern oder in Höhlen zu Leben. Heutzutage wäre dies keine gute Basis für eine Familie. Durch die Schergen des Einen ist es einfach viel zu gefährlich. Sie bräuchte den Schutz einer starken Gemeinschaft, den Schutz einer kleinen Stadt. Sonst würde wohl ein kleines lebendiges Bündel nicht lange überleben.
Sie strich sich sanft über den noch flachen Bauch. Bald würde er sich wölben, und sie freute sich schon darauf - irgendwie. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und beugte sich wieder über ihre Schreibunterlagen. Laureyn müsse sie bald weiter in den Buchstaben unterrichten, damit sie endlich fließend schreiben und lesen konnte...
Ihr Leben ging vorran, ihr Leben strahlte vor Glück. Auch wenn der Verlust Leandras ab und zu an ihr nagte, so hatte sie sich entschieden, dass dies ihr Leben nicht trüben sollte. Denn wo auch tot ist, ist auch Leben und sie würde alles für dieses neue Leben unter ihrem Herzen tun ....
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Leyadhia, Fey'simîl - Waldelfe Litizia Silberfeder
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