Dort wo das Herz sich wohlfühlt ist die Heimat, hatte ihm sein Mentor gesagt als er vor über einem Mondzyklus aufgebrochen war um nach Siebenwind zu kommen. Doch konnte er Siebenwind wirklich Heimat nennen, wo er nicht mal ihre Sitten und Gebräuche nachvollziehen konnte ? Betrübt sah er aus dem Fenster, lauschte dem trommelnden Geräusch der Regentropfen, welche auf den Boden prasselten, sah den Gardisten zu wie sie Schutz in der Wachstube suchten und ließ die Gedanken ein wenig schweifen..
..Vieles hatte er schon erlebt in der kurzen Zeit da er hier war. Er hatte einige interessante Menschen und Geschöpfe getroffen, aber noch mehrere die Uninteressant und Gesichtslos geblieben waren.Einer von ihnen, Halgar der Sohn des Hakon, ein unmanierlicher Hühne, hatte sich wider seiner Erwartung als jemand herausgestellt auf den Verlass war, als jemand zu dem er aufschauen konnte und durch den er keinen Spott zu erwarten hatte. Jemanden den er Freund nennen könnte. Ein anderer war Danniel gewesen, ein etwas eigentümlicher Magier, der jedoch für eine genehme Kurzweil sorgte mit seiner Abenteuerlust und da war noch die zu Verehrende. Er konnte gar nicht beschreiben wie sie war, kannte er sie doch eigentlich nicht, dennoch fühlte er sich auf eine gewisse Art und Weise zu ihr hingezogen..
..Er schloss die Augen und zog die Luft tief ein um sich vom Fenster abzuwenden. Seine Schritte führten ihn zu seinem Bett zurück. Der Schlafsaal war leer, einzig Cristo teilte sich den Saal mit ihm wie es schien, aber auch jener war viel unterwegs. Er zog die Stiefel aus und ließ sich auf seinem Bett nieder um die Hände hinter dem Kopf zu verschränken und starrte an die Decke..
.. Sir Rondragon hatte etwas von einer Akte erzählt in der seine Taten niedergeschrieben wurden, jedoch bezweifelte Salachain stark, dass sein Kampf gegen die schwarze Riesenspinne in Falkensee oder die Rettung des kleinen Mädchens vor dem Ork darin erwähnt würden. Er hatte schon einige Tage keinen einzigen der Ritterschaft erblickt und fragte sich langsam ob sie ihr Versprechen wahr machen würden und ihn in den Knappenstand berufen würden, oder ob sie ihn nur in diese Kämpferschule steckten um ihn aus dem Weg zu haben, damit er sie nicht belästigte mit seiner Hilfsbereitschaft. Diese hatte er immerhin allen angeboten. Rittern wie auch einfachen Mägden und doch schien die ausgestreckte Hand sie alle nicht zu scheren, ihm kam es gar so vor als ob vielen Männern hier es wichtiger war den Frauenröcken nachzujagen als sich auf ihre Aufgaben zu besinnen. Er musste an die Abende im Seiltänzer denken, einem Ort den er beim ersten Anblick zugedacht hatte ein Stück Heimat in der Ferne zu sein, jedoch hatte der Seiltänzer sich eher als eine verschwommene Illusion der Heimat herausgestellt. Die Gäste dort geiferten offen Frauen nach, die Themen waren ohnehin meist die Frauenwelt und wenn man nicht über anzügliche Witze auf Kosten von Frauen lachte, dann war man wieder der Fremde. Doch wie konnten sie ihn den Fremden , den Ausländer nennen wo sie doch in einer Schankstube saßen die optisch den Stuben seiner Heimat nachempfunden war? Wie konnten sie ihn den Fremden, den Ausländer nennen während sie endophalischen Wein tranken , ja gar soffen, als wäre es ein Alltagsgut? Er hatte Halgar, bei einem seiner Besuche in dessen Dorf von seinen Gedanken berichtet, und Halgar hatte die passenden Worte dafür gefunden. Sie nannten ihn Sandfresser und Ausländer, weil sie in sich Angst vor ihm hatten. Weil er sie verunsicherte mit seinem hohen Maß an Manieren und Disziplin, weil er sie grau aussehen ließ mit seinen Gebehren und seinem Verhalten. Halgar , der Hühne dem er eigentlich nie solch Ratschlag zugetraut hatte, war es auch gewesen der ihn bestärkte weiterhin die Knappschaft anzustreben und sich für und vor Sir Rondragon dem höchsten der Ritter zu beweisen. Dieser wäre, so hatte Halgar gesagt, ebenfalls jemand den er Freund nannte und da Halgar bisher nie falsch gelegen hatte mit seinen Ratschlägen wollte Salachain ihm auch dieses mal Glauben schenken und zog neue Hoffnung daraus..
..Abermals wandte er den Blick zum Fenster als ein Blitz das Szenario in der Schlafstube erhellte. Dann sah er zu dem Tisch, auf dem er ein weiteres Gedicht angefangen hatte und langsam begann er vor sich hinzulächeln.
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