Es war bereits spät am Abend als Laylira mit kräftigen Bewegungen durch das Seichte Wasser am Strand von Seeberg schwamm. Das Wasser dort war bereits etwas wärmer geworden, jedoch erschien es immer noch zu kalt um einfach darin zu schwimmen. Mit ein wenig Magie hatte sie es jedoch geschafft das das Wasser um sie herum warm genug blieb um etwas den Abendlichen Badespaß auskosten zu dürfen. Die Wachen warfen wohl dann und wann einen Blick auf die Halbnackte Frau die dort Schwamm, da ihr Gesicht jedoch kein unbekanntes war gab es auch kein Grund für sie wohl einzuschreiten.
Sie schwamm an das Ufer und stieg aus dem Wasser. Nachdem sie sich die Haare ausgewrungen hatte bewegte sie sacht ihre Finger und formte zwei Zeichen in der Luft, zu der sie leise die Worte flüsterte "Trockne das was Nass ist". Sie hatte sich nie an Run gewöhnt. Zwar hatte sie daran inzwischen die Erinnerung wiedergefunden, allerdings beruhte ihre Magie weiterhin auf das Formen von Zeichen und den Bewegungen ihrer Finger. Fela begann schon stark am Horizont herabzusinken während sie etwas Feuer aufschichtete und es mit einem leichten Gedankenstoß ihrer Magie entfachte. Sie setzte sich auf einen der Baumstämme und betrachtet den Untergang von Fela.
Es war jetzt einige Tage her seid man ihr gesagt hatte, sie müsste Vertrauen Lernen. Vertrauen zu den Rittern, vertrauen darin das sie das richtige taten. Warum kam sie sich dann vor als würde sie damit all ihre Prinzipien Verraten? Angestrengt dachte sie darüber nach und wurde nur durch den Orangengen Schein von Fela abgelenkt die langsam hinter dem Horizont verschwand.
Sie hatte sich mit Rittern und Edelleuten angelegt, soviel wusste sie. Aber war es das Wert gewesen? Dort wo sie herkam, aus ihrer Heimat Garan, respektierte sie durchaus den Adel. Aber ihr Leben war immer ein einfaches Gewesen, geprägt von der Einfachheit der Natur und der Schönheit der sie Umgebenden natürlichen dinge. Als sie Erfahren hatte was sie gegen den Atmenden Tod ausgerichtet hatte hielt sie das erst für einen Witz, aber nach und nach waren die Erinnerungen zurückgekommen.
Fela war nun fast vollends verschwunden und sie begann sich langsam wieder anzukleiden. In diesem Fall wählte sie jedoch nur ein einfaches Hemd sowie eine Hose. Barfuß erhob sie sich und lief durch den Feuchten Sand während sie nachdachte. Was bedeutete es für sie das sie der Obrigkeit Vertrauen schenken sollte? Sie hatte genug Leid und Unheil gesehen das durch Männer verübt wurde, die der ehemalige Großmeister Sire Rondragon seine Rittergarde nannte. Und doch wurde nichts unternommen. Keine Konsequenz gezogen, nichts offensichtliches getan.
Es war ihr bereits mehr als einmal in den Sinn gekommen das der Adel dem sie sich durchaus verpflichtet fühlte es nicht Verdient hatte beschützt zu werden. Aber diese Gedanken waren Falsch. Auch sie waren Lebewesen aus Fleisch und Blut. Auch wenn sie sich nicht richtig erinnerte, so spürte sie doch immer noch diese leichte Präsenz in ihr die bis zum heutigen Tage seid ihrer Erleuchtung angehalten hatte. Es war die Liebe eines Wesens das selbst diejenigen Liebte, die in den Schatten gestürzt waren. Immer noch spürte sie die Präsenz dessen was sie damals berührt hatte.
Als sie den Artikel gelauscht hatte den ihnen Solos vorgelesen hatte von Eminenz Sandelholz war ihr durchaus klar geworden das das was er dort beschrieb auch durchaus auf die Situation auf dieser Insel übertragen werden konnte. Auf der einen Seite der Ehepartner, und auf der anderen die Partnerin. Nur in diesem Fall war es auf der einen Seite der Adel, und auf der anderen das einfache Volk. Aber keiner von ihnen konnte ohne dem anderen auskommen.
Sie sah hinauf zum Sternenhimmel der inzwischen zaghaft hervorgekommen war und seufzte. "Wer bist du?" Flüsterte sie leise zu sich selbst und legte sich eine Hand auf die Brust, als müsste sie sich versichern das ihr Herz noch immer Schlug. Diese Frage ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Wer war sie wirklich... war sie eine Weiße Magierin, stolz und folgsam gegenüber dem Adel, oder war sie doch eher die Rebellin über die sie soviel erfahren hatte und die sogar so dreist gewesen war die hohen Herrschaften offen herauszufordern.
Sie spürte wie die Wärme der Nacht sie langsam umfing und ihre Augen schwer wurden. Sie ging hinüber zur Hängematte und legte sich darauf, während sie Nachdenklich den Himmel musterte. Vertrauen sollte sie den Rittern...aber wie sollte sie Vertrauen zu ihnen aufbauen, wenn sie sich so fern des Volkes gaben und sie nicht dem entsprachen was sie sich von einem Ritter erhofft hatte. Nämlich für das Volk da zu sein, koste es was es wolle. Ihre Augen wurden schwer während sie langsam auf der Hängematte einschlief. Die Wachen konnten durchaus noch die Gestalt in der Hängematte ausmachen, eine Frau in einfachen Kleidern die dort Selig ruhte.
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„Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“
- Edmund Burke
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