...für einen höheren Zweck, ein großer Pakt für einen Menschen.Lange hatte er nichts mehr von ihr gehört - doch als sie nun wieder vor ihm stand, war sie verlockend wie eh und je.
"Wo warst du?""Ich musste mich eine Weile verstecken... mein letzter Auftrag war gescheitert."
"Was für ein Auftrag?"Sie erzählte es ihm, zumindest in Andeutungen. Panik beschlich ihn - wenn er es richtig deutete, war
er selbst das Ziel des Auftrags gewesen.
Seine Hand tastete möglichst unauffällig nach der Schublade, in der er den scharfen Ritualdolch aufbewahrte. Sie hatte ihn vor ein paar Minuten schon bemerkt und festgestellt, dass er sich perfekt eignete, um in empfindliche lebenswichtige Körperstellen gerammt zu werden. Ein weiterer Hinweis?
Dann ging es ganz schnell. Seine Hand bekam den Griff des Dolches zu fassen, er rollte sich von seinem Schemel ab und in vermeintliche Sicherheit; ihre Hände langten hinunter zu ihren Stiefelschäften und zogen zwei Klingen heraus. Eine Pattsituation. Oder...?
"Ich will dir einen Handel vorschlagen."
"Und was für einen? Mein Leben für deinen Erfolg?" blaffte er zurück.
"Nein. Ich arbeite für dich, nehme deine Aufträge entgegen. Und du hütest mein Geheimnis."
Wie zum Beweis ließ sie die Klingen sinken und schob sie ihm mit der Stiefelspitze zu.
"Ich gebe dir mein Blut darauf. Und du weißt, was dies bedeutet."
Ja, das wusste er. Er war misstrauisch, mehr vielleicht, als es normal sein sollte. Doch die Idee, die sich in ihm manifestierte, schien ihm brilliant. Einer der Dolche wurde zurückgeschoben, er griff in eine Hosentasche und zog ein Pergamentblatt heraus und warf es ihr ebenfalls zu.
In wenigen Minuten war es geschehen. Er besaß ihr Blut. Den Schnitt an ihrem Unterarm hatte sie selbst mühsam verbunden. Die Formel, die er gemurmelt hatte, hatte er erst vor Kurzem in einem Werk über Flüche entdeckt - und er hatte gehofft, dass es irgendwann einmal soweit sein würde.
Und das war jetzt. Eine Dienerin, die er an sich gebunden hatte. Versuchte sie ihn zu schädigen, schädigte sie sich selbst. Er kostete es voll aus - und ein Lächeln legte sich auf seine Züge, als sie ihn "Meister" nannte.
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