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 Betreff des Beitrags: Die vielleicht letzte Prüfung
BeitragVerfasst: 8.07.10, 23:25 
Edelbürger
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… Leichen, egal wo er hinsah lagen die Leichen der erschlagenen Bestien. Erst als der letzte Feind von der scharfen Nortravenklinge durchbohrt wurde, wurde seine Sicht wieder klar…
Wie unzählige male davor, wenn er dem Berserkerrausch verfiel, endete die Welt für einen Augenblick. In einer wilden Reihenfolge von Schlägen, Hieben und Stichen rang er seine Feinde nieder, spürte keinen Schmerz, keine Erschöpfung… sondern nur Zorn, Wut und Hass auf seinen Feind.
Wild schnaubend, knurrend und brüllend vor Zorn warf sich der Nordmann in die Reihen der untoten Kreaturen, erschlug jeden einzelnen ehe der Rausch endete und er jede Wunde am Leib spürte, wo ihn die Klauen und Waffen der Feinde getroffen hatten… und die Müdigkeit… wann hatte er das letzte mal geschlafen? Wann gegessen?
… Wie lange irrte er bereits durch die Ödnis? Ächzend vor Schmerz und Erschöpfung lies sich der junge, in dunkle Ledergewandung gekleidete Nordmann auf den abgestorbenen Boden des Ödlands sinken und versorgte so gut es ging die zahlreichen Wunden am Leib…
Er spuckte einen Batzen Blut zu Boden, nahm die dunkle Bärenmaske vom Kopf, so dass ihm die langen, verdreckten blonden Haare ins Gesicht fielen und ihm für einen Augenblick die Sicht versperrten. Aber das war ihm nur recht… er hatte genug von der Ödnis in der er sich verlaufen hatte, genug von abgestorbenen Bäumen, kargen Felslandschaften und düsteren Höhlen. Von Käfern und gammligen Pilzen als Nahrung…
Erschöpft lehnte er sich an eine Felswand und schloss die Augen, versuchte sich zu konzentrieren… zu erinnern…
Früh hatte er sich von der noch schlafenden Erin und seinem Sohn verabschiedet, ins Ödland wollte er… Geld verdienen. So dachte er zumindest…
Doch nun… lag er irgendwo in diesem von den Göttern verlassenem Land… wie ein wildes Tier versuchte er zu überleben, töte für Nahrung… und tötete um nicht als Nahrung zu enden.
Nur drei Dinge, drei Dinge hielten ihm am Leben, sorgten dafür das sein Verstand scharf blieb und der Überlebenswille nicht versagte.
Erin, sein geliebtes Weib… mit ihr zusammen sein, mehr wollte er nicht… bis für ihn die Zeit gekommen wäre an Thjareks Tafel Platz zu nehmen, doch viel zu wenig Zeit hatte er mit ihr verbringen können… er hatte ihr so viel zu verdanken, soviel zu sagen… wie würde es ihr ergehen… würde sie um ihn trauern? Ihn verfluchen? Diese Gedanken taten ihm noch mehr weh als die zahlreichen Wunden an seinem Leib…
Dann war da noch Wulfgar… sein Sohn. Für ihn war der Junge immer ein Nortrave, ein Abbild seiner selbst… er wollte ihn aufwachsen sehen, ihn zum Krieger machen… ein weiterer Grund um durchzuhalten.
Und dann war da Thjarek, ein Herrscher… groß und mächtig und Gott der Nortraven. Er musste daran glauben dass seine Tourtour eine Prüfung des Allvaters war, ihn zu prüfen ob er würdig wäre an seiner Seite Platz zu nehmen.
Stöhnend öffnete er erneut die Augen, blickte in die Dunkelheit der Ödnis, ehe er erschöpft zurück sank und einschlief. Die letzen Gedanken kreisten um seine Familie…

[OOC-Kommentar entfernt]

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"... und fortan einte sie ein düsteres Geheimnis."


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F steht für Feuer, das wütet und lodert,
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 Betreff des Beitrags: Re: Die vielleicht letzte Prüfung
BeitragVerfasst: 9.07.10, 23:37 
Edelbürger
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"Er wollte nur ins Ödland" ging es ihr Tag ein Tag aus durch den Kopf... "So wie jeden Tag, er ist ein Berserker was soll ihm schon geschene? Er hat auch versprochen wiederzukommen und tat es immer" waren die Gedanken die sie seit bald 2 Wochen mit sich trug.
Sie funktionierte nurnoch. Gab dem Kind die Brust, windelte ihn, spielte mit ihm, legte ihn in die Wiegen, las oder sang ihm etwas zum Einschlafen vor, raffte sich ab und an zum Dienst auf.
Tag ein, Tag aus, nichts interessierte sie mehr. Sie verzeichtet auf all ihren Status welchen sie immer mit sich trug. Keinerlei Schmuck oder Prunk fand sich an ihn. Nur den Ring den er ihr damals schenkte.
"Erin. Sevilla und ich haben uns entschieden zu heiraten und du sollst uns bitte trauen"
Diese Worte trafen Erin wie ein Messerstich ins Herz. Ihren besten Freund so glücklich zu sehen erinnerte sie selber an ihr Unglück. An das Glück, was sie verlassen hat. Noch wollte sie sich nicht eingestehen, dass etwas fuchtbares passiert ist, aber tief im inneren wusste sie es. Er würde nie wieder kehren nach Hause zu seiner Familie.
Wieder ein neuer Tag.
Wieder der gleiche Trott wie vorher. Sie kümmert sich um ihren gemeinsamen Sohn und legt ihn dann ins Bettchen, ehe er kurz nach Felas Untergang am Abend nochmals was zu Essen bekommt.
Sie verweilt derweil alleine in dem Haus, was ihr viel zu gross vorkommt, kalt einsam und völlig verlassen.
Fela geht unter und sie erhebt sich vom Stuhl, auf welchem sie sass und unentwegt aus dem Fenster starrte. Wie jeden Abend geht sie zur Treppe hin um ins Zimmer von ihrem Sohn zu gehen. Sie beugt sich über die Wiege um nach dem Kind zu greifen...
"Nicht auch noch er" waren ihre letzten klaren Gedanken, ehe sie ohne Unterbrechung schreit.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die vielleicht letzte Prüfung
BeitragVerfasst: 10.07.10, 01:02 
Edelbürger
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Hier stand er also, allein in der verdorbenen Ödnis… nur wenige hundert Schritte vom Nortravenlager entfernt. Er atmete tief durch, sanfter Regen prasselte auf seinen geschundenen Leib und er seufzte erleichtert, das kühle Nass erinnert ihn an sein geliebtes Norland, die Heimat…
Stöhnend taumelte der junge Berserker auf die Lagertüren zu, nur wenige Augenblicke und er wäre in Sicherheit… langsam wanderte die Zunge über die spröden, geplatzten Lippen… gleich war es soweit… gleich konnte er aufatmen…
Taumelnd griff er nach den Lagertüren, wollte sie öffnen doch seine Kräfte ließen nach und er sank leise ächzend auf die Knie, er war erschöpft, müde… für einen Augenblick schloss er die Augen, er schloss die Augen und träumte…
… leise stieg er die Treppe runter, wollte Frau und Sohn nicht sofort wecken. An den Fellen angekommen, sank er auf die Knie und musterte die schlafende Erin, fuhr ihr lächelnd mit einer Hand durchs lange schwarze Haar und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie blinzelte, lächelte wie sie es immer tat wenn sie noch müde die Augen öffnete und ihn erblickte. Vorsichtig strich der Nordmann ihr durchs lange Haar…und murmelte leise Worte, „Psscht… schlaf weiter, ich sehe nach Wulfgar und lege mich dann dazu“… sie gähnte leise, lächelte auf und reckte sich etwas um ihn wieder zu küssen, ehe sie zurück in die Felle sank und einschlief.…„
… So leise er konnte robbte der Hüne zu dem kleinen, schlummerndem Kerlchen in der Wiege und strich ihm vorsichtig über den kahlen Kopf. „Mein Stolz… mein Sohn… du musst auf deine Mutter aufpassen wenn ich einmal nicht mehr bin…du musst…“.
Ein lautes, hasserfülltes Kreischen weckte ihn aus dem Halbschlaf und ruckartig drückte sich der Nordmann auf, griff zu seiner Klinge und spähte hinter sich in die Finsternis der Ödnis…
Da sah er sie, bleiche Knochengestalten die sich nur aufgrund verderbter Hexerei noch auf den Beinen hielten, mit schartigen Waffen in den Händen und obwohl ihre Augen über die Jahre längst weg gefault oder von Raben gefressen wurde, konnte er die hasserfüllten Blicke förmlich auf der Haut spüren.
Langsam erhob sich der junge Nortrave und blickte über die Schulter zum Lager und dann nach vorn in die Horden von Untoten die auf ihn warteten… „Dies ist heiliger Boden… keiner von euch Bastarden wird…wird einen Fuß in dieses Lager setzen…“ brachte er krächzend, jedoch laut genug heraus damit es die Unholde hören konnten… wenn sie ihn überhaupt verstanden.
Sein Blick richtete sich zum Himmel und wieder schloss er die Augen, legte langsam seine Rüstung ab… die Unholde warteten… leise seufzend genoss er den feinen Regen im Gesicht, ehe er seinen Rucksack von sich warf… immer noch warteten die Unholde… den Blick langsam auf die Meute richtend griff er zum Schwert. Nur noch bekleidet mit dem dunklen Kilt der Fornvinnr und seiner Berserkermaske. Die Klinge mit beiden Händen ergriffen spähte er na
„Tut mir leid Erin, diesmal werde ich nicht zurückkommen… diesmal nicht…“ murmelte er noch, die Stimme zitterte jedoch bereits und die Augen des jungen Nordmanns rollten vor Zorn.
Schreiend sprang er nach vorn, es surrte ein Pfeil heran und traf seine Brust… Blut spritzte gegen die Lagertür hinter sich, doch er spürte keinen Schmerz
Einen letzten Kriegsschrei auf den Lippen lockte er die Unholde vom Lager und dem Schrein weg, tiefer in die Ödnis… „THJAAAAAREEEK!“.
Schallte es durchs Ödland ehe der Nordmann wie eine Welle auf den Fels gegen die Unholde prallte…
Als er unzählige erschlug, völlig vertieft im Rausch… kreisten die letzten Gedankenfetzen noch um seine Familie. Um Erin, die er über alles liebte… seinen Sohn… dem er nun nie das segeln würde beibringen können.
Als er tief im Ödland durch die Masse der Feinde zu Boden geworfen wurde, keuchend sich auf den Knien verteidigte spähte er zum Wolken behangenen Himmel… ein einzelner Felastrahl löste sich und blendete ihn förmlich. Er schloss die Augen…konzentrierte sich ein letztes mal.. „Erin…“. Murmelte er noch, ehe eine rostige Axtklinge heran schwirrte und den Schädel vom Rumpf des Nordmanns trennte. Und so kam der letzte Berserkergang von Ragnarr Sohn des Ansgir, Berserker Vänskaps, liebender Gefährte und Vater. Und das nächste was er nach der Dunkelheit noch wahrnahm waren feste Planken unter seinen Füßen und eine hohe, leuchtende Gestalt auf einem hölzernen Thron die ihn mit einem Handwink zu sich bat…

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