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 Betreff des Beitrags: Sayad Adud-kahijh
BeitragVerfasst: 15.10.10, 13:23 
Einsiedler
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Registriert: 9.03.09, 10:38
Beiträge: 153
Er ließ sie ungern zurück und jeder Schritt in Richtung Südfall wurde schwerer.
Das Mädchen kam frisch vom Festland herüber, dem Zeitpunkt ihrer Überfahrt nach zu urteilen, musste sie arg von Stürmen gebeutelt worden sein. Jetzt saß sie mittellos auf dem Marktplatz zu Falkensee. Wie viele waren in den letzten Jahren auf diese weise auf die Insel geraten? Und welches Schicksal hielt die Insel für sie bereit?
„Gib freimütig und Dir wird gegeben werden“
So hatte er gegeben, den Umhang, der ihn durch den letzten Morsan gebracht hatte, sein Hemd, weitere Kleidung, Essen und die Dukaten.
Dukaten ließen sich erfahrungsgemäß recht leicht wiederbeschaffen. Solange man sein Handwerkszeug beisammen hielt, für die anderen Dinge würde es kurz vor dem Morsan etwas mehr Aufwand fordern. „Löse Dich von den Sorgen des Alltags“
Die junge Frau freute sich so überschwänglich, dass er nicht recht wusste wie er ihr begegnen sollte und genau das machte ihm sorgen. Sie brauchte so viel und dankte so herzlich. Sie war anmutig, wirkte unschuldig. Rumold hatte keine Ahnung, ob er mit dieser Einschätzung richtig lag- einen Unterschied machte es ohnehin nicht. Das Inselgeziefer wäre bald zur Stelle, würde sie umkreisen, wie die Mücken in den Sümpfen. Vielleicht umwerben, vielleicht bedrohen. Lange würde sie nicht sitzen, auf dem Marktplatz in Falkensee. Bharkun behib iLla*
Verwundete hatte er bisher nie zurückgelassen, so war es gefordert, so würde es immer geschehen. Ob sie im Ödland vom Trupp zurückgelassen worden waren oder er sie durch Höhlen schleppen musste. Und ganz gleich welche Unvernunft sie in diese Lage gebracht hatte, ob sie mit schlechtverheilten Wunden in die sumpfige Ferrinhöhle gekrabbelt waren oder mit schlechter Ausrüstung ins Ödland gingen. Die meisten wollten sich nicht töten oder töten lassen und selbst Leid war ihnen zuwider, sie wussten es einfach nicht besser. Er selbst hatte so einige Male beinahe das Leben verloren und wusste was eine helfende Hand wert war, auch wenn es jedesmal eine gehörige Portion Glück gebraucht hatte erfolgreich dabei zu sein.
Aber wie sollte er hier helfen. „Kette Dich an nichts, kein Ding und kein Wesen, kein Bund und kein Schwur“ Verwundete konnten irgendwann wieder laufen oder waren an einem sicheren Ort. Wie war es mit den Wehrlosen? Darum hatte er sich nie Gedanken gemacht, immer geglaubt in den Städten wäre man recht sicher. Er war recht sicher, er hatte nichts woran man sicher bereichern konnte, kaum Ambitionen und war nicht wehrlos und reizvoll genug für das Inselgeziefer. Die Orden und Gilden nahmen gewöhnlich vor allem Leute auf, die eine Aufgabe suchten und ihre Künste einigermaßen anpreisen konnten, vor allem aber musste man sie aufsuchen. Und wenn man keine Familie hatte, hier in fremden Landen unter Wesen aus allen Ecken der Welt…
Mit Glück landete sie im Viertel, dort ist es zwar nicht immer schön, aber einer der überschaubareren Abgründe der Insel, mit klaren Regeln und Grenzen. Viele andere lagen wesentlich verdeckter und sahen von außen edel, ehrenhaft oder zumindest bodenständig aus.
Auf halben Weg war er sich fast sicher, dass ihre Suche bereits geendet hatte.
Er blieb stehen, schloss die Augen und versuchte seinen Geist zu reinigen „Nur eine leere Schale kann gefüllt werden“ – und so sollte es sein. Vielleicht irrte er sich in seiner Einschätzung, schließlich war Menschenkenntnis keine seiner Stärken. Er fasste den Speer fester und suchte den Weg fort zu setzen.
„Die Winde kennen Deinen Weg“ und sie würden das Schicksal kennen. Ileb u Ra**
Wichtig ist es alleine dem Weg zu folgen, die Dinge geschehen an diesem Weg. Und so war es. Den Gerüchten zum Trotz war das Gehöft nicht geräumt, zumindest passte sein Schlüssel noch und niemand hatte die Beete abgeräumt. Wintervorräte und ein warmer Platz für die Nacht- So war es immer „Gib freimütig und Dir wird gegeben werden“ Der nächste Weg würde zu neuen Stiefeln und einem Mantel führen oder ihn mehr als das kosten. „ Strafen und Gaben sind uns zugedacht, wer wären wir, sie nicht an zu nehmen?“

*Endophalisch für „Das Unheil liegt die sanften/schönen Kinder“
** Endophalisch für „ Die Weisheit kommt aus dem Schicksal“ –Meint „Hinterher ist man immer klüger“

_________________
Rumold- Wundflicker,Wahl-Endophalie und Panzer-Sadhu


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