Zitat:
Nur ein paar Geschichten die in Vandrien spielen und meinem Wissensstand über die Region entspringen. Vielleicht gefallen sie dem ein oder anderen und schaffen einigen einen tieferen Einblick über die Region und wie es dort derweil ausschaut zu geben.
Grundlegend zu Vandrien: Vandrien ist eine Region in der Bürgerkrieg herrscht und Raziel von Vandrien, der ehemalige Fürst Vandriens, ist noch immer nicht Dingfest gemacht. Im Gegenteil, immer wieder kommt es in Vandrien aus dem Nichts zu Übergriffen auf kleinere Städte, Dörfer und Gemeinden. Einzig die großen mit Truppen besetzten Städte scheinen überwiegend Ruhe zu haben.
I. Ein Lied über RazielEs ist ein Dunkelzyklus in den schon späten Stunden. Der Ort eine schummrige Hafenkneipe in Vandris, der Hauptstadt Vandriens. So der Krieg auch in den großen Städten kaum noch spürbar ist, so ist er doch auch hier nicht ganz vergessen. Etwas wie Normalität gibt es hier in Vandrien seit her nicht, zu schrecklich und unwirklich sind die Geschichten aus dem Umland, welche immer wieder die Städte erreichen.
Auf etwas das man wohl gerade noch als Bühne bezeichnen könnte, sitzt ein junger Mann. Vielleicht 20 Weltenläufe hat er durchlebt. Seine Augen sind meist verschlossen, doch wenn man in sie Blickt ist in ihnen kaum Freude zu erkennen, das Leben hat ihn scheinbar längst gezeichnet. Ansonsten ist er unscheinbar, auf der Straße würde man ihm wohl kaum größere Beachtung schenken, zu schlicht, zu einfach wirkt er.
In Seinen Händen liegt eine hält, fest umklammert, als sei sie ihm Halt im Leben. Spielt er jedoch dieses Instrument, schaffen es seine Finger ihm einen wundervollen sinnlichen Klang zu entlocken, ein Spiel wie es nur ein wahrer Meister beherrscht, voll Sehnsucht und voll Traum.
Seine Stimme hingegen ist nicht so mitreisend, gewöhnlich wie sein Aussehen und um sein Gesang ziert sich seine Unsicherheit und durchtränkt jedes Wort gar, er scheint es nicht gewöhnt zu sein vor Publikum zu singen.
Zitat:
Wir sahen den Aufstieg von Raziel
Wie er sich zum Fürst aufschwang
Wie Vandrien gedieh unter ihm
Bevor das Unheil dann begann
Bellum selbst gab ihm Vision
Zu jagen einen Ketzerbund
Raziel zog aus und tilgte sie
Vom heiligen vandrischen Grund
Doch wie es sich schließlich begab
Der Ungenannte er schlief nicht
Und nahm Raziel was ihm am liebsten
Auf dass es ihm das Herz bricht
Die Herzen aus dem Leib getrennt
So fand er seine Liebsten vor
Weib und Kinder waren Tod
Und dann den Glauben er verlor
Die Zeit jedoch war unberührt
Und unbeirrt vergingen Tage weiter
Raziel versank in Bitterkeit
Keinen Tag ward er mehr heiter
Bis dann der Wahn ihn überkam
Und er die Kirchen brennen lies
Was schnell zu einem Krieg entfachte
Als Hilgorad ihm dann Feind hieß
Heiliger Schwur wurde schnell Unheil
Seine Treusten standen Raziel bei
Fochten Tapfer jede Schlacht
Als wenn das Sterben Leben sei
Und noch kein Ende ist in Sicht
Für dieses Leid und Schrecken
Raziel wartet seit her auf uns
Mit seinen dunklen Recken
Das Lied verklingt, doch die meisten Gäste sind mehr mit ihrem Getränk und sich selbst beschäftigt, als das sie dem Barden und seinem Lied wirkliche Beachtung geschenkt haben. Es verwundert somit kaum das der Applaus nur mäßig ist und auch nur wenige Dukaten den Weg zur Bühne finden.
Er klettert von der Bühne, sammelt die Dukaten auf und lässt sich von dem Wirt entlohnen, eher er in die Kühle Nacht entschwindet.