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 Betreff des Beitrags: Und Morgen bin ich tot...
BeitragVerfasst: 9.03.10, 22:21 
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You will be forever mine
though you go as you shall
though you die die die sleep
as you shall die i shall love you always between your bodies
i pray that i shall be forever thine
if i say to you love then listen
you shall be crowned above all.


[ Nature & Organisation – Bloodstreamruns ]


I. Ein Brief
Ein Liebesbrief voll leerer Worte.
Zitat:
Liebste Layra,

so viel Zeit ist inzwischen vergangen, das große Meer trennt uns und doch, kaum ein Tag verstreicht an welchem ich nicht an dich denken muß. Jedes mal aufs Neue muß ich mich zwingen meine Gedanken von dir zu lösen. Einer Narbe gleich brannten sich deine letzten Worte in meinen Geist vielleicht gar in mein Herz hinein, eine Narbe welche mich stets zeichnen wird und stets wird sie mich an dich erinnern. Ein Monster war ich für dich, als ich dich beschützen wollte, mehr noch als damals würdest du Heute vermutlich dieses Monster in mir sehen.

Vielleicht wird es dich wundern wenn du dieses liest, doch meine Gebete schließen dich oft mit ein. Ja, ich bete für dich. Anstatt meiner soll er über dich wachen und er soll dir ein Licht in der Dunkelheit sein, seine Schwingen sollen schützend um dich liegen und im Stillen hoffe ich, dass er vermag dir die Einsamkeit zu nehmen.

Oft frage ich mich was ich dir sagen würde, würde ich einmal noch vor dir stehen und würde ich dir einmal noch in die Augen sehen dürfen. Vielleicht würde ich dir dann das sagen, was ich dir nicht sagen konnte bevor unsere Wege sich trennten. Vielleicht würde ich aber auch einfach nur schweigen und mich daran erfreuen dich noch einmal gesehen zu haben. Vermutlich wäre dieses auch das Beste, denn mich bindet der Selbe Schwur wie einst mein Vater ihn im Leben band und vermutlich bindet dieser Schwur ihn noch jetzt, wo er schon tot ist. Dieser Schwur würde mir nicht erlauben mich so an dich zu binden, wie ich es mir vermutlich wünschen würde wenn ich dich wirklich noch mal sehen würde und wie du es auch verdient hättest.

Doch genug der Worte nun, eigentlich habe ich ja doch nur die Erinnerung an eine Zeit die lange nun schon Vergangenheit ist und die so sehr ich mich auch bemühe, mit jedem Tag ein wenig weiter ergraut und verblasst. Vielleicht ist dieser Erinnerung auch irgendwann ganz vergessen.

Hast du mich wohl schon vergessen?


Die Kohlen in der Pfanne glimmten nur noch schwach und drohten fast schon zu erlöschen. Er schürte sie an, bis neuerlich die Flammen aufschlugen. Sein müder Blick wanderte nochmals über die Zeilen, welche er gerade noch zu Papier gebracht hat. Ein Lächeln huscht über seine Züge beim lesen und für einen kurzen Moment hellten seine Gesichtszüge etwas auf. Doch kein echtes Lächeln war dies, ein fernes Lächeln, mehr einer Erinnerung an ein Lächeln gleich und von Schmerz gezeichnet. Doch zufrieden schien sein Nicken und mit einem Seufzer flammten die Flammen in der Kohlepfanne nochmals auf…

…als der Brief verbrannte.

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* Velyan Tziradai - Tardukai (Hauptcharakter)
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 Betreff des Beitrags: Ein Traum?
BeitragVerfasst: 10.03.10, 02:01 
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The relics of our yesterday
a young beast
quietly waiting
and then with stealthy footsteps
imposing its presence more and more
it disappears when you doubt


[ Rome - Les Hirondelles ]


II. Traum
Über einen letzten Traum.

Als er seine Augen wieder öffnete sah er was er gerade getan hat. Der Schädel des Jungen auf dem er saß war eingeschlagen, überall war Blut. Vor Panik waren die Augen des Jungen noch geöffnet, doch kein Atem, keine Regung, kein Anzeichen das er noch lebte. Wie auch, als es längst schon genug war schlug er immer noch weiter auf den Schädel des jungen ein mit dem Stein, immer weiter. Noch immer hielt er den Stein fest in der Faust umschlossen, als sei dieses alles an das er sich noch klammern kann und dann nahm er es wahr, ihre Schreie.

Er wusste wo er war, er war dort schon oft gewesen, doch lange schon wirkte es nicht mehr so lebendig und echt, so echt als wäre er diesmal wirklich wieder dort.

Vorsichtig und langsam nur drehte er seinen Kopf, bis er sie sah, Layra.

Er hatte vergessen wie schön sie eigentlich war damals, hätte er ein Bild von ihr, es wäre ihm das teuerste auf der Welt gewesen. Schwach nur erhellte sie das Licht aus dem Raum der offen stehenden Tür zum Garten hin, ihr rotes Haar war glatt und sie trug es offen. Gekleidet war sie schlicht in einem dunkel roten Kleid. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre blauen Augen waren geweitet von dem Schrecken und nass von ihren Tränen. Ihre Schreie verstummten als er ihr in die Augen blickte. Ungläubig wiegte sie nur den Kopf als wollte sie die ganze Welt in diesem einen Augenblick verneinen.

Warum? Hauchte sie ihm entgegen. Er hat dich geschlagen, antwortete er wie damals.

Wieder wog sie nur ungläubig den Kopf und machte einen Schritt zurück, er wusste was gleich kommen würde, sie würde Monster sagen, dann würde sie es wiederholen, nur schreiend.

Seien Augen schlossen sich und Tränen fanden den Weg über seine Wangen, diese Erinnerung, dieser Traum, was immer es auch war, es schmerze mehr als Jede Wunde es je könnte und es wirkte so echt diesmal, viel zu echt.

Du hast nur noch wenig Zeit.

Die Augen riss er wie vom schlag getroffen wieder auf, seinen Blick hob er an und wendete ihn zu ihr. Ein Flehen hatte sie nun in den Tränenfeuchten Augen und vor sich hielt sie nun eine Sanduhr in den Händen, in welcher nur noch wenig Sand abzulaufen hatte. Auch war ihm als würde in der Ferne ein Rabe krächzen.

Komm zu mir zurück, du kannst noch immer einen anderen Weg beschreiten.

Er richtete sich auf und Schritt auf sie zu, der Körper des Jungen welchen er getötet hatte war fort und mit ihm auch das Blut, so als wäre das ganze nicht passiert und erst jetzt merkte er das auch der Stein, welchen er so fest umklammert hatte weg war.
Dicht vor ihr blieb er stehen, sein Blick war inzwischen gänzlich Tränenkleidet. Seine Hand zitterte als er ihr über die Wange strich. Ihr blick war weiterhin unnachgiebig und flehend, voller Sehnsucht und Hoffnung und erst als er begann leise zu sprechen schlossen sie sich langsam.

Nein, kann ich nicht…

Es begann dunkler um ihn zu werden und auch Layra schien davon betroffen.

Drei Worte nur sagte er noch während er seinen Blick nicht von ihr löste, während sie schwand und ihn alleine zurück lies in der Dunkelheit.

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 Betreff des Beitrags: Von Liebe und Ruhm.
BeitragVerfasst: 10.03.10, 04:01 
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Alone he sits by the lake
His image in the lake his only friend
Can’t you hear the last wolf’s serenade?


[ Hagalaz Runedance – Serenade of the last wolf ]


III. Traumlos
Wenn Träume sterben.

Eine weitere Nacht ohne Traum. Seit jener Nacht mit dem seltsamen Traum fühlte er sich leer, so leer als sei alles aus ihm gewichen. Schwerfällig nur richtete er sich auf der Bettkante auf. Erholsam war sein Schlaf nicht gewesen und immer zu musste er an die seltsamen Erlebnisse aus jenem Traum denken.

Selbst wenn er wollte, es gab kein zurück mehr. Seinen Schwur hatte er schon lange geleistet, den Selben Schwur welchen einst sein Vater geleistet hat, den Treueschwur auf Fürst und Gottkönig.

Hätte Layra auch real vor ihm gestanden und ist seine Liebe für sie auch noch so tief, niemals könnte er ihr der Mann sein, welchen sie an ihre Seite verdient. Seine Treue galt nicht ihr allein, er war auf dem Weg ein Paladin zu werden, ein Paladin Angamons.

Einem Paladin ist die Wollust untersagt, doch seine Liebe zu Layra war eine andere, etwas tieferes, entfernt von der unreinen Liebe die mit vielen teilbar ist und von der Hure Vitama gepredigt wird um die Verblendeten abzulenken. Seine Liebe war etwas reines, etwas bedingungsloses, nicht geprägt von Wollust und Egoismus sondern geprägt von Beständigkeit und Unantastbarkeit.

Aber dieses Opfer, seine Liebe, war er bereit zu geben. Ein Paladin wird schließlich aus seinem eigenen Opfer heraus geboren.

Ob Vater stolz auf mich wäre? Ruhm, das war ihm eigentlich gleich, er strebte nicht nach dieser falschen Vorstellung, dieser Lüge welcher so viele Recken Bellums nacheiferten. Wie mutig und ehrenvoll auch Jemand ist, sein Name wird nie in die Unendlichkeit der Geschichte eingehen und unvergessen für alle Zeit sein. Dem neuen Khetai machte er dies längst klar, selbst der Name von Königen ist wenige Jahre nach ihrem Ableben schon vergessen, wer kennt Heute schon noch Levara.

Seine Hand strich über den Wappenstein an seiner Klinge „Gnade“. Das alte Familienwappen war darauf zu erkennen. Lange schon diente seine Familie in Vandrien den jeweils herrschenden Fürsten, ewig treu. Nun war er der letzte seiner Familie, vermutlich der letzte welcher dieses einst stolze Wappen in den Kampf führen wird. Eine schwere Bürde die er zu tragen hat, was ihm bleibt ist sie zu tragen mit Würde.

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 Betreff des Beitrags: Familie
BeitragVerfasst: 10.03.10, 17:11 
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Etwas älter schon, doch an dieser Stelle passend. Diese Geschichte handelt von den Eltern des Charakters, überwiegend vom Vater.

And has time been more to you then facing the death
In thoughts of revenge in every breath
Yearning for peace you never will have


[ Dies Natalis - Angels and Ghosts ]



IV. Familie
Über einen Vater und Tardukai.

Sie schlugen ihn, sie peitschten ihn doch brechen konnten sie ihn damit nicht. Seine Ausbildung bereitete ihn auch auf solche Situationen vor und niemals hätte er seinen Schwur und dem was mit diesem einher ging gebrochen und verraten. Es wäre ein Verrat nicht nur an seinem Fürsten, sondern vor allem auch an seinen Kameraden und seinem Gott gewesen. Eher hätten sie ihn töten können als das er dieses getan hätte oder gar er sich selbst, zumindest schwor er sich dieses eher er auch nur ein Wort verraten hätte.

Nun lag er zusammengekauert auf dem Stroh im Zellenboden, sein Rücken schmerzte ihm und ebenso der Magen vor Hunger welchen er nun auch wieder verspürte. Man gab den Gefangenen zu Essen, doch nur so viel das sie am Leben blieben, nicht soviel das sie auch bei Kräften blieben. Darüber hinaus war auch dieses eine gute Folter Methode, wie Varlon es selber wusste.

Sein Leben war aber ohnehin ein Leben voller Entbehrungen gewesen inzwischen nicht nur weil man in Kriegszeiten sparsam sein musste, sondern weil ehr auch versuchte Rein zu sein, so gut er es vermochte und dieses hieß ebenfalls auf vieles zu verzichten im Leben.

Seine Kraft zog er aus den Gebeten an ihn, seinem Gott, dem einzig wahren Gott, Angamon dem Erlöser und Befreier, doch selbst jetzt in Gefangenschaft betete er nicht für sich um Kraft, stets bat er nur darum das Angamon seine schützenden Hände über jene hielt die Tardukai genannt wurden, sowie über seinen geliebten Fürsten Raziel und natürlich seiner geheiligten Heimat, Vandrien.

Gefangen wurde er durch einen ehrlosen Hinterhalt, zusammen mit seinem Kameraden Beneth und ihren beiden Schülern Rael und Leon. Rael wurde schwer verwundet bei der Gefangennahme vor ein paar Tagen, sie war eine junge und auch nüchtern betrachtet attraktive Frau. Gebürtig aus Malthust wollte sie dem Fürsten dienen als sie erfuhr das er im Sinnen Angamons handle und eine Tardukai werden, lange schon folgte sie dem Gottkönig vor dieser Entscheidung. Leon hingegen war der Sohn seines Kameraden Beneth und folgt der Familientradition in der Armee des Fürsten zu dienen, wie es einst schon seine Familie zu den Zeiten tat, als sie noch den Wolfsmärkter als Rittern dienten. Einer seiner Vorfahre sprach einst den Schwur der Tardukai als er das erste mal erklang und seit her war es Tradition innerhalb der Familie diesen Schwur zu sprechen, selbst als der eigentliche Schwur der Tardukai in die Vergessenheit geriet und Vandrien sich dem Galadonischen Reich anschloss, der Tardukaischwur wurde zu jener Zeit nicht mehr gesprochen und doch mancher Orts wurde er also doch noch im geheimen praktiziert.

Alle vier waren bei dem Hinterhalt gefangen genommen worden, jeder für sich wurde in eine eigene Zelle gesperrt, welche in verschiedenen Zelten standen und bewacht wurden. Das kleine Zeltlager beherbergte nur knapp 50 Mann und lag in der nähe von Pas, dem damals letzten widerstand und Bollwerk des Fürsten Raziel, wo sich nach und nach alle verbliebenen Getreuen des Fürsten sammelten und wo sich Geschichten um Heldenmut, Treue und Ruhm häuften und mehrten, teils verwunderliche Geschichten denen man keinen glauben schenken mochte so man sie hörte, wo Tardukai in großer Unterzahl ganze Heere Galadons in die Flucht schlugen. Varlon aber wusste um die Wahrheit in diesen Geschichten, spürte er selbst doch Angamon an seiner Seite und wusste er um die ungenannten Dinge die ihn seit her begleiteten, die Tardukai genossen das Wohlsonnen Angamons.

Die Soldaten Galadons verstanden nicht, warum die Getreuen des Fürsten noch immer in ihren Augen blind zu ihrem Fürst hielten, auch wenn der Krieg längst verloren schien, einer unüberwindbaren Übermacht standen sie inzwischen gegenüber bestehend aus den Galadonischen Regimentern und der Inquisition, doch nicht zu brechen war ihr Wille wie es schien, egal wie viel des Landes sie eroberten, die Getreuen des Fürsten gaben nicht auf.

„VARLON!“ Varlon riss die Augen auf, schrie da Jemand nach ihm? Waffen klirren, Stahl traf auf Stahl, Schreie von Entsetzen und Schmerz. „VARLON!“ wahrlich es war die Stimme seines Kameraden Gerrit und ungläubig dem was er hörte erwiderte er nur den Ruf mit wenig Kraft „GERRIT!“ die Befehle auf Vandrisch waren klar und laut selbst für Varlon noch gut hörbar „Keine Gnade mit den Verblendeten!“. Das Zelt öffnete sich, kurz schien es Varlon als würden Schatten eintreten und eine Dämonenhafte Fratze über ihm kauern und ihn anlächeln als lechzte sie nach ihm. Sein Blick wurde klarer, die Schatten und die Fratze wichen, eine Gestalt in schwarzer Rüstung beugte über ihm „Varlon, ein Glück, du lebst, du lebst“. Er schloß Varlon in die Arme und fing an zu weinen, Gerrit war Varlons Bruder und ihm das letzte was ihm geblieben war auf Tare. Für einen Moment schloß Varlon die Augen und genoss die Umarmung seines Bruders, einen kurzen Moment des Friedens und der Geborgenheit den er sich nach Tagen der Gefangenschaft erlaubte, ehr seine schwache Stimme nur fragte. „Rael, Leon, Beneth?“. Der Tränenfeuchte Blick Gerrits war fest und ein strenges beruhigendes Nicken folgt nur auf die Frage begleitet von einem leisen „leben“.

Gerrit half Varlon auf und stützte ihn beim gehen, draußen sammelten sich die Getreuen des Fürsten, vermutlich alle Soldaten Galadons lagen erschlagen dar auf dem Boden, grausame Wunden die deutlich nicht nur von en Klingen der Getreuen Soldaten stammen konnten, alleine hätte der Trupp welcher ihn befreite dies wohl auch nicht vollbringen können, doch sah er nichts weiter auf dem Platz und so eilten sie schließlich davon. Kurz schien es Varlons als hörte er ein wirres Kirchen in den Bäumen und das der Platz welchen sie verließen zu neuem Leben erwachte, ein leichtes rötliches Glimmen sah er lediglich, ein fünf gezackter Stern welcher zwischen den Leichen aufleuchtete und kurz schien es ihm noch das Gestalten sich aufrichteten, ehr in jedoch die Kraft verließ und er einschlief.

Einen halben Zyklus wanderten der Trupp, bis sie ein Lager erreichten und dort endlich etwas Ruhe fanden. Die Wunden der Recken wurden versorgt und Gerrit wachte über seinen schlafenden Bruder, ihn beim schlafen die gesamte Zeit über beobachtend, bis Varlon schließlich wieder aufwachte aus seinem langen schlaf. Noch immer nicht bei vollen Kräften und doch voller Tatendrang lies er sich eine der schwarzen Rüstungen bringen, welche so üblich war für die Tardukai und natürlich einen der blut roten Umhänge, welche ihre Rücken zierten. Seine geweihte Klinge konnte ebenfalls aus dem Gefangenenlager gerettet werden und lag wieder in seinen Händen, neue Kraft erfüllte ihn, doch war diese Kraft nicht natürlich, das war ihm gleich bewusst. Er war bei ihm.

Voll Trauer und Schmerz vernahm Varlon schließlich die Verlustmeldungen der letzten Tage, viele Kameraden aus alten Tagen die er gut kannte waren unter diesen Meldungen und auch Provinzen die er gerne durchritt lagen nun in Feindeshand. Unweigerlich musste er an seine Familie denken, welche nun nahe an der Kriegsgrenze lebte und auch Gerrit war klar das Varlon seine Familie versuchen würde zu retten.

„Ich muß wissen das es ihnen gut geht und muß sie in Sicherheit schaffen“ sagte Varlon schlicht zu seinem Bruder, ohne näheres zu erwähnen. Gerrit kannte auch so die Gedanken Varlons gut genug, als das nichts weiter zu erwähnen nötig war. „Und der Fürst?“ fragte Gerrit nur. „Vor dem Fürsten werde ich Rechtschaffenheit ablegen, sobald ich wieder vor ihm stehe, er wird meine Entscheidung verstehen und jede Strafe dafür sei mir willkommen“ sowohl Varlon als auch Gerrit wussten um die Falschheit dieser Worte, der Fürst würde solch ein Verhalten nicht dulden, es war ein Handeln wider dem Sinnen des Fürstens und sogar Angamons und doch war es unabdingbar. Es gab Dinge die waren Gegeben, Varlons liebe zu Frau und Sohn war ein solches, und Gerrits Treue seinem Bruder gegenüber, die Entscheidung das dessen Weg auch der seine sei, eine eben solche. Im geheimen war Varlon aber auch froh und stolz auf einen solchen Bruder, alleine würde er diese Bürde nicht tragen können, doch wie bei so vielen Dingen im Leben vermochte er es seinem Bruder nie sagen wie sehr er ihn eigentlich liebte und dankbar war dafür. Kein Wort würde dem gerecht werden und es ausreichend genug wiedergeben was er empfand.

Was er weder zu wagen noch zu hoffen vermochte war, das Beneth sich ebenso weigerte von Varlons Seite zu weichen, tief war die Hingabe an seinen einstigen Lehrmeister, eine Tiefe Verbundenheit verband die Tardukai meist zu ihren Schülern, welche trotz der harten und oftmals ungerechten Ausbildung wuchs und zu einem unüberwindbaren Band gedieh. Mit ihnen würden die Schüler Rael und Leon mitkommen, auch wenn Raels Zustand nicht kampffähig war, doch der Pfad Angamons erlaubte keine Schwäche, vor allem nicht im Krieg, er würde beten für sie.

Ein Tarduka Namens Ordys sollte den Trupp nach Pas führen und ihre baldige Rückkehr und Ankunft verkünden, sie hätten noch eine Aufgabe zu erledigen eher sie zurückkehren konnten. Das es etwas persönliches war verschwieg Gerrit und bat in einem stillen: „frage nicht“ darum dies auch nicht ausführen zu müssen, denn Lügen gab es unter den Tardukai keine und so nahm Ordys jenes großmütig als gegeben hin, er wusste vermutlich um Varlons Familie und wusste um die Sicherheit der seinen, er hätte nicht anders gehandelt.

Die Wege trennten sich somit und mit einem schlichten: „wir sehen uns in Pas!“ begleitet von dem typischen: „die Schwingen des Gottkönigs mögen euch stets Schützen auf eurem Weg“ welches einen bitteren Unterton barg, ob der Ungewissheit eines wirklichen Wiedersehens in Pas. Ihr Weg war gefährlich, das wusste jeder der fünf die diese Reise antraten.

Es dauerte einige Zyklen bis sie ihr ziel erreichten, der Bauernhof lag ruhig da und der warme Sommerwind wanderte in Wellen durch die ährenbesetzten Kornfelder, trotz des Krieges war sein Hof bewirtschaftet, Varlon verlangte dieses von seinen Bediensteten. Er hatte eine Hand voll Angestellte an seinem Hof, wie nun zu Zeiten der Ernte waren es Sieben stück.

Die Angestellten sahen ihren Herren zum Hof reiten und so eilten sie auch zu jenem um ihren Herren zu begrüßen, voll Freude und Sorge waren sie ihren Herren hier am Hof zu sehen und natürlich neugierig was er hier wollte und ob er neue Weisungen hatte für den Hof.

In schnellen strengen Worten lies er nach seiner Frau und seinem Sohn schicken und gab Befehl das ihre Sachen gepackt werden sollen, ebenso wies er an, das sich die Angestellten im Speisesaal sammeln sollten. Lea trat an Varlon heran, lange hatte er seine Frau nicht mehr gesehen und lange ruhte sein Blick in ihrem. Es waren keine Worte nötig um die Liebe und Treue zwischen ihnen beiden auszudrücken, somit schwieg er lediglich und blickte in ihre Augen, ehr er an ihren Hinterkopf griff und ihr einen langen sanften Kuss gab. Ihr war zum weinen zu mute, sie vermisste ihren Mann und doch wusste sie, das sie dieses nun nicht durfte, denn dieses würde ihm nicht helfen, nicht in diesen schweren Stunden.

Dann trat Varlon in sein Arbeitszimmer um eine schwere Truhe in den Speisesaal zu schaffen, in welchem sich bereits die Angestellten, seine Frau, sein Sohn und seine mit angereisten Kameraden sammelten. Die schwere Truhe stellte er auf dem Tisch ab und öffnete sie. In wenigen Worten verteilte er kleine Beutel, an einen jeden Bediensteten im Raum, in jedem Beutel waren genug Dukaten für einen Sorgen freien Neuanfang, irgendwo in Galadon. So als wusste er das dieser Krieg bald verloren sei.

Mit beschämten Haupt nahm ein jeder der Bediensten einen solchen Beutel an, wissend was diese Geste zu bedeuten hatte, ehr draußen ein lautes Rufen los ging. „Im Namen seiner Majestät, alle Bewohner mögen vortreten.“. Ein Blick aus dem Fenster zeigte einen stolzen Trupp Soldaten und Varlon wusste warum sie da waren. Ein Blick gen Rael und die Worte: „Keine Widerworte, ihr schafft meine Frau und meinen Sohn heraus durch den Hinterausgang.“ "Ich bleibe bei dir“, sprach da eine Stimme von hinten, es war die Stimme seiner Frau Leas, er wendete den Blick und sie fuhr mit Tränen in den Augen und doch einem schwachen Lächeln auf den Lippen. „Keine Widerworte, Tardukai“. Ein Stummes Nicken entgegnete er ihr und der Blick wendet zu Rael zurück, „also los ihr habt euren Befehl“ und so eilte Rael aus dem Raum zur Küche um den Hinterausgang des Hauses zu nutzen.

„Ihr anderen seid frei zu gehen, dieses seie mein Kampf, sie sind wegen mir hier“ und so zog er sein Schwert, was seine Entscheidung unterstrich das er nicht fliehen würde. Die Bediensteten wendeten herum und gingen bereits zur Tür, ehr Gerrit das Wort ergriff und die Worte von Arnhorte einleitete „Niemals werden wir weichen“ und wie selbstverständlich Sprach der Schüler Leon weiter „denn wir sind die Treusten der Treuen“. Varlons Herz war erfüllt von Freude ob der Worte und trat an Leon heran, seine Hand legte er ihm auf die Schulter und sprach nur. „Als Schüler sollt ihr diesen Kampf nicht bestreiten, dieses sei ein Kampf den nur die Tardukai bestreiten müssen“ Leon senkte beschämt und mit der Wut kämpfend sein Haupt und ein leises „aber“ entwich ihm und Varlon fiel ihm gleich ins Wort. „Kein aber, Tardukai Leon“ und Varlon ihm seinen eigenen Umhang um. Natürlich war Leon nun kein Geweihter Tardukai, das wusste er und doch war er erfüllt von stolz durch diese Geste.

Die bediensten wendet wieder herum, teils waren sie schon lange bediensten an diesem Hof, andere wiederum waren Treu dem Fürsten ergeben und so traten sie alle Sieben geschlossen zu den Tardukai und sprachen. „Herr, auch wir wollen mit euch stehen“. Da zerbarstete bereits die Haustür, sie wurde eingetreten von den inzwischen ungeduldig gewordenen Soldaten. Was als Waffe dienlich war, wurde den Angestellten in die Hand gedrückt und Varlon öffnete die Tür des Speisesaals mit den Worten: „Also dann Brüder, lasst uns nicht Mutlos sein in dieser Schlacht.“.

Am Abend brannten 13 Scheiterhaufen vor dem Hof. Rael wurde kurz nach verlassen des Hofes aufgegriffen, ihr Mündel, der Sohn Varlons, wurde in die Obhut eines Waisenhauses gegeben.

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 Betreff des Beitrags: Ehrlosigkeit
BeitragVerfasst: 12.03.10, 20:10 
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Ich bin von vielen Winden
Zu Gott empor gereicht
Werd ich den Frühling finden?
Vielleicht…


[ Graumahd ]


V. Ehrlosigkeit
Über einen ehrlosen Ritter.

Ein ganzer Berg zerknüllter Pergamente hatte sich bereits angesammelt auf dem Tisch vor ihm. Der Befehl des Satai war klar und deutlich, ein einfacher Brief für einen Gefangenaustausch. Immer wieder jedoch schweifte er ab in Beleidigungen und Anfeindungen und seine Hand schmerzte bereits ob des ungeübten Schreibstils welchen er für dieses Schrieben zu benutzen hatte.

Das Ehrlose verhalten des Ritters auf dem Schlachtfeld setzte ihm zu, die Bilder wie er auf die wehrlose Heilerin zustürmte und selbst noch als sie zu Boden ging weiter auf sie einschlug erinnerten ihn zu sehr an seine Heimat und dem dort immer noch herrschenden Krieg.

Er hätte den Ritter noch angreifen können, doch das Opfer wäre vermutlich sein eigenes Leben gewesen, die restlichen Feinde waren schon zu nah als das es ein ehrenvoller Zweikampf hätte werden können. Wäre er doch nur schon Tardukai, er würde diesem elenden Feigling von einem Ritter zum Duell fordern und seiner gerechten Strafe zuführen.

Vier Gläubige werden vermisst und lediglich eine Geweihte der Hure haben sie zum Austausch. Ob der Ritter sich überhaupt zeigen wird? Oder wird er sich feige in Seeberg versteckt halten? Zuzutrauen wäre es ihm.

Die Geweihte tat ihm Leid, ein zartes, zerbrechliches Geschöpf, gefoltert bis fast zur Besinnungslosigkeit und nun muß sie sich auch noch auf einen Ritter verlassen, der unbewaffnete Frauen nieder streckt.

So ihm jene Gläubigen, welche die Geweihte gefoltert hatten auch zu wider waren, so empfand er doch aufrechte Dankbarkeit dass jene sie, ohne eine Gegenleistung zu fordern, der Bruderschaft überlassen hatten. Eine Form von Größe die er nicht erwartet hatte und in ihm Hoffnung keimen lässt das jene noch einen ordentlichen Pfad unter dem Antlitz Angamons beschreiten werden.

Dann war da noch diese Arkane, mit ihrem tiefen Schmerz der sie zu so viel Hass antrieb, der sie scheinbar nicht sehen lässt was Recht und was Unrecht ist und in ihrer ganzen Verzweiflung und der Angst vor Einsamkeit nach seiner Hand zu tasten scheint. Er wird ihr diese wohl reichen müssen, groß sein, ein Paladin sein und dadurch stark sein für andere.

Ein Tardukai fleht nicht um die Kraft Angamons, noch betet er je für sich selbst. Das Gebet des Morotai war an diesem Abend sehr lang.

Er betete für die Geweihte, das ihre Schmerzen mild sein werden und sie Angamon doch noch erkennen vermag trotz dem was passiert ist.

Er betete für die Gläubigen Recken, welche die Geweihte der Bruderschaft überließen, dass sie dem Pfad Angamons eines Tages Ehrenhaft bestreiten werden.

Er betete für die Gläubigen welche in Gefangenschaft geraten sind, das sie stets voll Hoffnung bleiben werden, was ihnen auch passieren mag.

Er betete für den ehrlosen Ritter, das er seinen Frevel erkennt und ihn büßt.

Er betet für seinen Fürsten, für die heilige Bruderschaft der Tardukai und für seine geliebte Heimat Vandrien.

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 Betreff des Beitrags: Verlust
BeitragVerfasst: 12.03.10, 23:12 
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Where are the tortured souls now?
Who can justify their pain?
Is this humanity, then this is no place for me


[ Hagalaz Runedance – Your world in my eyes ]


VI. Verlust
Auf einem Schlachtfeld in Vandrien.

Verängstigt saß der junge bei seinem Kameraden, ihm die Hand haltend während dieser ohne Aussicht auf Hoffnung langsam am sterben war. Das Gesicht seines Kameraden war mit Blut verschmiert, die Augenlieder zitterten teils wohl vor Schmerz aber sicherlich auch vor Angst. Der rechte Arm fehlte und ein Schwerthieb drang tief in die Seite ein, immer wieder zuckte der Leib des Mannes auf und leise sprach er wie im Delirium wirre und überwiegend unverständliche Dinge.

Der Kampf tobte in nähe weiter und mit verängstigten Augen blickte der Knabe immer wieder in Richtung der Kämpfenden. Die Truppe der Fürstentreuen war ein zusammen gewürfelter Haufen mit teils viel zu jungen und kampfunerfahrenen Männern oder gar Knaben, wie er selber eigentlich noch einer war, aber diese Kämpfe machten aus Knaben ebenso rasch Männer. Es waren auch viele Söldner darunter, aber nur wenige wirkliche Getreue des Fürsten.

Der Kampf war gegen ihre Gunsten entschieden, ein schlichter Blick zu den Kämpfenden reichte aus um dieses zu wissen und am Ende blieb ihm nur die Flucht vom Schlachtfeld, alleine.

In der Nacht sah er schließlich nur noch aus der Richtung des Schlachtfeldes Licht aufsteigen, Feuer. Es waren Scheiterhaufen wie er sie noch oft sehen würde in seiner Heimat die mehr und mehr in Feindeshand fiel.

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 Betreff des Beitrags: Bedingungslosigkeit
BeitragVerfasst: 15.03.10, 04:20 
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master, i serve you
and i serve the language
of failure and doubt
I’ve come to sell you my anguish
we all thought that the moon
should be turned to blood
and that it’s the worst thing
to try to please and please not
[


[ Rome – A Legacy Of Unrest ]


VII. Bedingungslosigkeit
Im Dienste des Gottkönigs.

Bedingungslos war seine Liebe zu Layra, er verlangte nicht mal dass sie seine Liebe erwidern würde und liebte sie trotzdem. Ebenso bedingungslos war auch die Liebe zu seinem Vater, dessen Erbe er ohne einen Zweifel antrat. Heute zeigte er, dass er ebenso bedingungslos dem Fürsten zu dienen bereit ist, nicht einmal mehr das eigene Leben achtete er noch.

Als der Satai sagte welchen der drei Wege Lunarius bestimmt hat, gab er kein Widerwort. Sein Meister hatte bestimmt und er hat seinem Meister gegenüber keine Widerworte zu geben, das lernte er bereits. Auch wusste er das der Weg, welchen sein Meister für ihn vorher bestimmt hat, eine Falle war, eine offensichtliche Falle. Wider besseren Wissens, beschritt er diesen Weg. Schließlich schnappte die Falle zu und sein Körper war mit Schmerz erfüllte, Schmerz der ihm jegliche Kraft und schließlich auch Bewusstsein raubte.

Ein Tardukai Kniete neben ihm und kümmerte sich um ihn als er wieder zu sich kam. Mehr noch als jemals zuvor fühlte er sich nun wie einer von ihnen, eine weitere kleine Prüfung hatte er bestanden, er machte dieses aus an der Art wie er behandelt wurde. Kein Vorwurf, keine Fragen, es wurde nicht weiter darüber gesprochen.

Es wird noch eine weitere Prüfung kommen, die vielleicht wichtigste Prüfung in seinem Leben und doch weiß er auch, dass er stets aufs neue geprüft werden wird.

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 Betreff des Beitrags: Rechtschaffenheit
BeitragVerfasst: 24.03.10, 03:54 
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My devotion will never fade
I'll honor you every night
I will strike down with a vengeance
On the fears that haunt your soul


[ Of the Wand and the Moon - My Devotion will never fade ]


VIII. Rechtschaffenheit
Durch Worte, nicht durch Klingen.

Das Kerzenstümpchen spendete nur noch wenig Licht, doch vertieft hockte er über dem Pergament und die Feder kratzte leise während sie über das Papier wandert um eine Schrift auf das Papier zu bringen, welche er nur langsam gewöhnt war zu verwenden.

Als der Satai neben im stand, hatte Lunarius ihn nicht bemerkt, der Satai wollte scheinbar auch nicht bemerkt werden beim betreten des Raumes. Als er sich aufrichten wollte um ihn ordentlich zu begrüßen, drückte dieser ihn lediglich zurück auf den Stuhl, schweigend.

Den neuen Siebenwindboten legte er ihm hin und ein Schreiben welches er nur allzu gut kannte, das Schreiben des Arkanen Lorion, welches er selber einst besorgt hat. Zeigt was ihr gelernt habt Morotai, die einzigen Worte welche der Satai an ihn richtete, eher er mit schweren Schritten den Raum verlies, jeder einzelne Schritt war wie eine kleine Ohrfeige für ihn, welche ihm seine Unaufmerksamkeit wieder und wieder vor Augen führte. Seine eigene Scham schien diesmal genug Strafe zu sein, vielleicht spielte der Satai auch nur wieder mit ihm.

Ein Schreiben soll er also aufsetzen, ein Schreiben der Tardukai, ein Schreiben wider den Lügen der Verblendeten. Auch dieses Schreiben stellt nur wieder eine der unzähligen kleinen Prüfungen dar, welche er zu meistern hat in diesen Tagen.

Es waren bereits späte Nachtyklen als Lunarius endlich fertig war mit dem Schriftstück, in Form und Ausdruck wie es ihm selber gefiel und das ausdrückte, was er mit der heiligen Bruderschaft und dem Paladintum verband. So wie er es geschrieben hätte, wäre er selber schon, aber nein dieser Gedanke zu Ende gedacht wäre ein Frevel und darum hat er zu ruhen.

Er betrat den Raum in welchem der Satai dem Kamin zugewandt stand, Lunarius keines Blickes würdigend, warum auch, er war nur ein Schüler. Er wusste nicht mal ob der Satai bemerkte dass er herabkniete um ihn zu begrüßen, während er leise den üblichen Gruß auf Vandrisch raunte.

Schweigend reichte er dem Satai das Schreiben. Das Haupt, wie immer, in Deut abgewandt vor seinem Lehrmeister. Ohne ein weiteres Wort ging dieser aus dem Raum heraus, wieder war Lunarius alleine, alleine mit seinem Glauben. Einen Befehl gab es nicht, es bedarf auch keine Befehle mehr für ihn, er wusste was zu tun ist, er hat sich vorzubereiten.

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 Betreff des Beitrags: Menschenhass
BeitragVerfasst: 25.03.10, 04:17 
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Who is this who walks beside us
cloaked in sorrows and in tears
smoothly whispers in our ears now
when we listen there is no one
there for us to hear


[ Lux Interna - Into Nothing (Blackwatersong)]


IX. Menschenhass
Von Wölfen und Schafen.

Die Aushänge hingen, das brave Volk sammelte sich alsbald vor den Aushängen als sie bemerkt wurden. Er konnte sie beobachten wie sie am lesen waren, wie sie lachten, wie sie schockiert waren, wie sie darüber diskutierten und stritten. Er verachtete sie, er verachtete sie alle gleich.

Am meisten verachtete er wohl wirklich ihr lachen. Ein dicker Mann mittleren Alters stand vor dem Aushang und hielt sich den Bauch, sein Maul war weit geöffnet beim lachen, es trieb das Gemüt Lunans fast zur Weißglut an, bis dieser sich schließlich abwendete und ging.

Zwei Schwerthiebe, zwei einfache Schwerthiebe hätten gereicht um diesen widerlichen Kerl für alle Zeit in die nächste Sphäre zu schicken. Er umfasste den Griff seiner Klinge Gnade, Stumm mahnte die Klinge ihn durch ihren einfachen Namen, der Name war gut gewählt. Jeder Verblendete kann erweckt werden, jede Seele ist wichtig und es wert errettet zu werden, so wurde es ihm gelehrt.

Doch was waren dass für Seelen welche dort versucht wurden zu erretten? Eine Adelige welche versteckt in ihrem selbst gewählten Käfig ausharrte, eine Rätin welche helfende Hände ausschlägt und ihre Position stets verteidigt, gleich ob sie es muß. Eine verbitterte Frau deren Ruhm alter Tage längst geschwunden ist, eine Weißmagierin die eigentlich nur sich selbst für wichtig hält und sich deswegen gerne mal aufspielt. Sowie eine einfache Schneiderin welche sich in ihre Arbeit flieht und versteckt vor der Welt.

Natürlich merkten diese fünf die Fesseln welche ihnen angelegt wurden von den Vieren und das Leid welches diese Fesseln mit sich bringt, doch würde auch nur eine von Ihnen den müden Finger krumm machen um dieses zu ändern? Ob Lorion überhaupt ahnt was er sich dort aufbrummt für eine Last und Bürde? Sie werden Mündel sein.

Eine größere Last als man wohl von einem einfachen Gläubigen erwarten kann, es wird lange dauern bis ihre Seelen geheilt und stark genug wären um unter den Verblendeten bestehen zu können, so sie überhaupt bereits waren ihre Augen auch nur einen Deut weit zu öffnen.

Aber Lorion hatte sich wohl längst entschieden und es kann ihm wohl wirklich nur beigestanden werden bei seinem Vorhaben. Vielleicht werden es wieder die Paladin sein, welche diese Mündel auffangen müssen um sie vor den flammenden Scheiterhaufen der Verblendeten zu erretten.

Herr lass diesen Gläubigen nicht Kraftlos sein.

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 Betreff des Beitrags: Scorvus
BeitragVerfasst: 25.03.10, 16:20 
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Your wisdom is fine - a crown that you wear - immaculate child


[ Backworld - Immaculate Child ]


X. Scorvus
Eine Lektion die nicht auf dem Lehrplan stand.

Lass dich von deinem Hass nicht verzehren, war nicht genau das die Lektion welche ihm Scorvus gelehrt hat? Sie standen vor dem Kadaver eines Daimoniden und er sagte zu Lunarius, er sollte sich stets an die Tugenden halten welche ihm gelehrt würden, ansonsten würde er irgendwann so enden wie diese Kreatur.

Diese fünf Frauen waren nicht das Problem, die graue Menschenmasse in ihrer Verblendung war es ebenso wenig. Er selber war das Problem, die Wunde in seinem Herzen die nicht heilen wollte, die Wunde welches Layras Worte gerissen hatte, dass war das Problem. Er war kein Monster, er war nicht das Monster welches sie in ihm sah. Er war nicht wie dieser Daimonid vor dem Scorvus und er damals gestanden haben.

Scorvus war ein besonderer Tardukai, ein Mann von dem er damals lernen wollte, er spürte die Reinheit in seinem Herzen, ein wahres Vorbild und weiter noch spürte er eine Art Verwandtschaft zu ihm, denn auch sein Herz schien eine Wunde zu zieren die nicht heilen wollte.

Doch der Gottkönig hatte einen anderen Weg für die beiden vorhergesehen, einen der Lunarius nicht seinen Schüler werden lies und Scorvus wegführte von ihm.
Wäre Scorvus nun da, er würde ihm wohl nur eine einfache Frage stellen wollen: "Werden auch diese fünf in uns nur Monster sehen können?“.

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 Betreff des Beitrags: Einsamkeit
BeitragVerfasst: 29.03.10, 13:57 
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[ In Gowan Ring – Boat Of The Moon ]


XI. Einsamkeit
Über das Leid der Verblendeten.

Nur im Märchen findet man die große Liebe, doch schlimmer wärs wenn allein man bliebe.“ Eine einfache Zeile aus einem schlichten Reim und doch wollten diese Worte nicht aus seinem Gedächtnis weichen. Sind so die Gedanken der Verblendeten? Eine Angst vor Einsamkeit, dem alleine sein?

Kannte er dieses überhaupt noch? Alleine sein? Einsamkeit? Vielleicht in seinen schwachen Momenten damals, als sein Glauben ihn nicht gänzlich erfüllte, als er zweifelte. Vielleicht fühlte er sich da hin und wieder alleine und einsam, aber nun auf dem Weg zum Paladin, nein. Er wusste Angamon stets an seiner Seite, er wusste seine Brüder und Schwestern aus der heiligen Bruderschaft stets an seiner Seite. Opfer, diese brachte er und diese war er auch bereit zu geben, doch keines dieser Opfer war ein Leben in Einsamkeit und so er sich auch nach Layra in seinem Herzen sehnte, so fühlte er sich doch nicht einsam nur weil sie nicht da war.

Als Paladin wird er anderen diese Einsamkeit nehmen und sie zum wahren Glauben führen, mit Rechtschaffenheit und Ehre den Verblendeten die Augen öffnen. Doch der Weg bis dahin ist noch weit und doch, mit jedem der zu ihnen kommt und mit welchem er zu reden hat, wird ihm klarer wie weit er eigentlich schon aus seinem Weg voran geschritten war, wie fern ihm das Gestern eigentlich schon geworden ist.

Die Erinnerungen an die Tage in Vandrien grauen immer weiter aus, an einzelne Stimmen kann er sich kaum mehr noch erinnern und auch schon die Gesichter von einigen Menschen sind gänzlich grau geworden im Geist und er vermag sie sich kaum noch lebendig ins Gedächtnis rufen.

Doch würde er sich diese Dinge im Geiste lebendig halten, er würde sich vermutlich doch einsam fühlen und sich dahin zurück wünschen.

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 Betreff des Beitrags: Alptraum
BeitragVerfasst: 30.03.10, 02:51 
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The dreadful cries of murdered men in forests.


[ Of The Wand And The Moon – A Dirge ]


XII. Alptraum
Denn auch Monster können sterben.

Langsam ritt Lunarius auf hohem Ross erhoben, durch die golden leuchtenden und reich mit Ähren besetzten Kornfelder voran. Die Felascheibe brannte förmlich auf Tare herab, es war ein wunder schöner warmer Tag in seiner Heimat Vandrien und keine Wolke schien es zu wagen den blauen Himmel zu verdecken. Nicht weit herab beugen musste er sich um die Ähren mit seinen Fingerspitzen berühren zu können und seine Hand schließlich durch dieses goldene Meer streichen zu lassen. Der leichte Wind wanderte wie Wellen durch das Feld und in der Ferne vermochte man einzelne Vögel zwitschern hören.

Wie lange sehnte er sich danach schon, wie lange gab es diese Heimat so für ihn schon nicht mehr. Tränenfeucht war sein Blick als er ihn hob um sich umzusehen. In der Ferne erblickte er einen Hof, welcher ihm wohl vertraut schien, es war der Hof seines Vaters, auf welchem er als Kind aufwuchs.

Er trieb die schweren Lederstiefel in die Seiten des Pferdes, welches daraufhin los stürmte auf den Hof zu, das lange dunkle Haar von Lunarius wehte im Reitwind nach, eher das Tier schließlich am Hof zum stehen kam. Lunarius sprang ab vom Rücken des Pferdes und eilte in den Hof hinein.

Im Hof selber erwartete ihn gähnende Leere, eine dunkle Halle in welcher eine große Treppe hinaufführt in das obere Stockwerk, an dessen Ende stand eine Frau mit abgewandten Gesicht, nur ihr langes rotes Haar war zu erkennen.

Lunarius trat langsam die Treppenstufen hinauf, Schritt für Schritt, sich der Frau nährend, er wusste längst in welches Gesicht er gleich blicken würde nur nicht ob er sich freuen oder weinen sollte deswegen.

Etwa einen Schritt war er noch von der Frau entfernt, welche sich noch immer nicht ihm zu wandte, seine rechte fuhr langsam aus in Richtung ihrer Schulter, eher ein laut gerufenes „NEKRA!“ von der Tür aus hallte.

War dieses die Stimme seines Vaters? Er wusste es nicht mehr mit Bestimmtheit und wendete sich um, der Stimme zu. In der Tür erblickte er eine schwarz gerüstete Gestalt. Die Brust des Mannes zierte ein schwarzes Kettenhemd, die schwarzen Schulterplatten waren durch einen Schädel mit einer schweren Kette verbunden. Der Helm des Mannes war mit zwei Hörnern geschmückt, einem dämonenhaften Engel gleich stand er in der Tür, in der Rechten, für den Kampf bereit, ein Vandrisches Bastardschwert.

Die Augen von Lunarius weiteten sich, als er den Namen des Mannes auf der Rüstung entdeckte „Varlon“ daneben prunkvoll verzierend ein Leitsatz der ihm selber stets in den Geist kommt „Dih Arkinum vara morotar nah Okrin ta keretry Erath“ was bedeutet „Dein Reich soll auferstehen aus der Asche der gereinigten Welt“ und das Wappen seiner Familie, war ebenso auf der Rüstung zu erkennen, es war sein Vater.

Einen Schmerz spürte er, ein Dolch drang tief in seinen ungeschützten Rücken ein. Leise und voller Verachtung in der Stimme, vernahm er ein gewimmertes „Monster“ in seinem Ohr, diesmal von einer vertrauten Stimme.

Du Monster

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 Betreff des Beitrags: Vergänglichkeit
BeitragVerfasst: 31.03.10, 03:42 
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White tears fall from heaven
All faults will be washed away
Icy flames fired from heaven
We can’t even remember our names


[ Antlers Mulm - White Tears ]


XIII. Vergänglichkeit
Jeden Tag verfallen wir ein Stückchen mehr.

Mit offenen Augen lag er reglos auf seinem Bett. Der Raum war dunkel, Licht hätte er in diesem Moment nicht ertragen, er liebte die Dunkelheit, wo er mit seinen Gedanken alleine sein konnte. Das Bett war nass vom Schweiß und froh war er das er alleine schlief, sein Schrei muß markerschütternd gewesen sein.

Viele Nächte nun hatte er keinen Traum mehr und dann dies, war dies die Rache Morsans, der seinen Lakaien Lifnas zu ihm entsandte um ihn zu quälen?

Er sollte aufhören zu denken. „Dih Arkinum vara morotar nah Okrin ta keretry Erath“ war es das? Musste er vergehen? Musste alles was ihn ausmachte, das ihn zu ihm machte, vergehen? Musste er zu einer leeren Hülle werden um neu entstehen zu können? War das Leben denn nicht schon vergänglich genug?

Lunarius richtete sich im Bett auf zum Sitz, sein Kopf dröhnte und sein Rücken schmerzte, als habe ihn wirklich ein Dolch durchbohrt. Vom Nachttisch griff er seinen Dolch vandrischer Machart und umklammerte den Griff fest.

Er muß aufhören zu denken, dies war ihm klar. Doch viele Fragen klammerten sich um seine Gedanken, Fragen auf welche er keine Antwort wusste, deren Antwort vielleicht nur der Gottkönig selbst wusste. Die Zeit seiner Prüfung nährt sich unaufhaltsam, sie wird vermutlich darüber entscheiden ob er leben wird oder stirbt. Erschreckend daran fand er eigentlich nur wie gleich es ihm inzwischen war ob er lebte oder tot war.

Lunarius drückte sich hoch, den Griff des Dolches noch immer fest umklammert. Die Klinge aus der Heimat erinnerte ihn daran, wie vieles ihm eigentlich schon längst vergangen ist.

Er wird aufhören zu denken.

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 Betreff des Beitrags: Gebet
BeitragVerfasst: 1.04.10, 01:06 
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All my prayers are silenced
To love is to lose
And to lose is to die


[ Death in June – Fall Apart ]


XIV. Gebet
Im Geist, fernab von allem.

Der monotone Choral seines Gebetes verstummte und nur langsam realisierte er wo er sich befand und dass er alleine war, alleine in der Dunkelheit. Lediglich ein kleines Kerzenstümpfchen, welches schon seit einiger Zeit drohte zu erlischen, spendete flackernd ein wenig Licht in dem Schrein.

Wenigstens eine kurze Zeit konnte er aufhören zu denken, einzig sein Gebet, sein Glauben erfüllte ihn im diesen Moment. Doch so kurz ihm dieser Moment auch schien, es war ein kompletter Hellzyklus, welchen er in dem kleinen Schrein zubrachte und betete, für andere wäre dies eine lange Zeit gewesen.

Sein Blick fing sich wieder auf dem Dolch vandrischer Machart, welcher neben dem Kerzenstümpfchen lag. Einige wenige Tropfen Blut waren an der Klinge getrocknet, sein Blut, sein Opfer, Blut reinigt und es gab vieles was an ihm, was aus seiner strengen Sichtweise heraus gereinigt werden müsste.

Das Geräusch, welches der Dolch beim ziehen über den Tisch machte, erinnerte ihn an das Fallbeil einer Guillotine. Mit schwachem Blick nur musterte er weiter den Dolch. „Ka keretry Blodh“ stand auf der Klinge, das reinigende Blut. Gäbe es eine art Liturgie welcher er folgt, es wäre wohl die des Blutes gewesen. Ein einfaches, dunkel rotes Tuch strich über den Dolch, ihn säubernd von dem getrockneten Blut und der Dolch fand wieder zurück in die zugehörigen Scheide an seinem Gürtel.

Der schnelle und schmerzfreie Tod einer Guillotine würde ihm wohl verwehrt bleiben, so die Verblendeten ihn zu fassen bekommen würden. Lange und qualvoll würde er auf einen der Scheiterhaufen verbrennen, welche er schon so oft sah. Sie würden trockenes Holz nehmen, damit er nicht zu vor erstickt im Qualm. Alles Dinge die ihm bewusst waren, auch das sie denken das ihr Feuer reinigt.

Doch nun war es wieder Zeit, er würde wieder unter die Verblendeten müssen, unter die Schafe. Ein Kind der Wolfsmarkt war er, unter dem Wolf geboren, unter dem Wolf lebend und unter dem Wolf eines Tages sterbend für Fürst Raziel und Gottkönig Angamon. Unter den Verblendeten kam ihm oft eines in den Sinn „Allein sitzen, allein ruhen, allein gehen, unermüdlich. Indem er sich selbst zähmt, wird er glücklich allein - allein im Wald“ ein altes Sprichwort aus der Heimat und unter den Verblendeten war er wirklich stets allein, es würgte ihn und viele unter den Verblendeten wirkten abstoßend auf ihn.

Doch dieses war sein Angedachter Platz und in Demut erfüllte er ihn, wartend, wartend auf den Ruf seines Herren.

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 Betreff des Beitrags: Verloren
BeitragVerfasst: 2.04.10, 05:52 
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XV. Verloren
Treibend, nicht länger schreitend auf dem Pfad Angamons.

Layra sagte einst, „wir lernen Dinge scheinbar erst zu schätzen, wenn sie fort sind, in einer unerreichbaren Ferne und wir die Gewissheit haben sie wohl nie wiederzusehen.“. Sie sagte dies als Lunarius mit sehnsuchtsvollem Blick in Richtung Vandrien sah, wie er es oft tat damals.

So sie auch noch Kinder waren zu dieser Zeit, sie sollte Recht behalten wie ihm erst im Alter wirklich klar wurde. Seine Heimat war ihm stets höchstes Glück und er vermisste seine Heimat, ebenso vermisste er Layra und er fragt sich ob er auch sein Leben vermissen wird, wenn es eines Tages fort sein wird.

Viele Vandrier traf er auf dieser Insel schon an, Flüchtlinge vor dem noch immer tobenden Bürgerkrieg in der Heimat und aus den verschiedensten Beweggründen tauchten sie auf dieser Insel auf.

Seltsamerweise finden sich die wenigstens im Gebiet Malthusts wieder, dem Gebiet des Paktes der Viereinigkeit, in welchem auch Vandrien ein Teil war. Ein neues Vandrien unter dem Fürst Serass von Vandrien.

Lunarius hasste Serass, abgrundtief. Vor einigen Weltenläufen stand er sogar vor ihm, hier auf der Insel Siebenwind. Was er damals nicht wusste, sie beide suchten das Selbe, nur aus anderen Beweggründen heraus. Auch Serass führte die suche nach den Tardukai damals auf diese Insel, ein Brief der heiligen Bruderschaft forderte seinen Zorn heraus und rief ihn zur Insel, seine blinde Wut lies ihm keine Ruhe bis er letztendlich auf der Insel war. Als er vor Saress stand, trug dieser noch voll verblendetem Stolz die Tracht der verbrecherischen Inquisition, die inzwischen nach viel verursachtem Leid, aufgelöst wurde. Zu gerne hätte er Saress getötet, verdient hätte dieser Bastard es.

Sein Meister würde ihn vermutlich bestrafen wenn er diese Gedanken kennen würde, für einen Paladin sind diese Gedankengänge unwürdig. Vieles hatte sich in jüngster Zeit wieder verändert für ihn. Aufgaben sollte er nicht mehr selber erfüllen, es heißt nur noch er soll sie weiterleiten. Die langen und strengen Gespräche, die oft einem Verhör glichen und in welchen seine Sichtweisen abgefragt wurden, endeten ohne eine Strafe für ihn. Aber gäbe es auch eine Strafe, es wäre ihm vermutlich inzwischen gleich. Die Antworten fließen nur so aus ihm heraus, wie Blut aus frischen Wunden, nicht einmal nachdenken muß er für sie, sie sind inzwischen in ihrer Gänze ein Teil von ihm.

Wurde er denn schon, ohne das er es merkte, zu einer dieser leeren und verlassenen Ruinen, aus welchen neues entstehen kann?

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 Betreff des Beitrags: Tardukai
BeitragVerfasst: 7.04.10, 01:47 
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Gestern fuhr ich Fische fangen,
heut bin ich zum Wein gegangen,
Morgen bin ich tot.


[ Werner Bergengruen - Leben eines Mannes ]


XVI. Tardukai
Niemals werden wir weichen - wir die wir die Treusten der Treuen sind.


"Erhebt euch Tardukai und kniet nieder!" die Worte des Satai waren eindeutig und verständlich, nun war er also ein Tardukai. Eine ungewohnte Sanftheit und Vertrautheit lag in der Stimme des Satai, eine Sanftheit nicht wie sie Liebende untereinander pflegten, sondern viel mehr eine Sanftheit die einen lange vermissten Bruder willkommen heißt, willkommen in der lange entbehrten Heimat.

Doch die Ereignisse der letzten Zyklen zerrten an ihm. Layra nochmals zu sehen, zu sehen wie sie stirbt durch die Hand seines Vaters. Seinen Vater nochmals zu sehen, den Richtspruch Angamons an ihm selbst vollführen zu müssen, zu sehen wie Varlon alles verriet an was Lunarius glaubte, diese Ereignisse schmerzten ihm in der Seele.

Mit Layra und seinem Vater starb auch ein Stück von ihm, tief in ihm drinnen. Eine Wunde die neuerlich zu bluten begann und sich aufs Neue bemerkbar machte. Neue Zweifel keimten in ihm auf, war dieses wirklich ein Teil seines Vaters, scheiterte sein Vater wirklich am Kodex? Wird vielleicht auch er irgendwann scheitern am Kodex?

Er darf nicht, nein er wird nicht scheitern!

Das Geschenk Layra noch mal sehen zu dürfen, wurde ihm zu Teil, so wie er es sich wünschte. Angamon gewährte ihm dies und machte es ihm zum Geschenk, auch wenn er sich gewünscht hätte dass dieses wieder sehen anders verlaufen wäre. Doch lies es wenigstens seine ergraute Erinnerung an sie wieder aufflammen und machte sie wieder zu etwas lebendigem und greifbaren für ihn.

Doch was nun? Hatte Layras Tod etwas zu verheißen? Hatte der Tod seines Vaters etwas zu verheißen? War dies sein Wille, der Wille Angamons, dass er es schafft los zu lassen von ihnen? Die beiden betrachtete er immer als einen Teil von ihm, einem unabdingbaren Teil von ihm, denn was war er schon ohne seinen Schmerz? Welche Bedeutung hatte es das Angamon diese beiden in seiner Prüfung auftauchen lies? Sollte er los lassen von diesem Schmerz, oder machte dieser Schmerz ihn gar erst komplett? War es das was ihn zu einem Paladin machte?

Ja, was war er schon ohne seinen Schmerz? Vermutlich nur ein dunkler Paladin, ein Getreuer des Fürst Raziel von Vandrien, ein Tardukai.

So er auch nicht wusste was Angamon ihm mitteilen wollte, mit den Erlebnissen in seiner Prüfung, so wusste er doch eines mit Bestimmtheit. Selbst als Tardukai galt es noch vieles zu lernen.

~ Ende ~

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 Betreff des Beitrags: Re: Und Morgen bin ich tot...
BeitragVerfasst: 8.05.10, 17:14 
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[ Rome - The Torture Detachment ]


XVII. Satai Var
Eine letzte Lektion seines Meisters.

Schweigend standen die drei Tardukai vor dem am Boden liegenden Satai. Eine tiefe Wunde klaffte auf seiner Brust und lies ihn viel Blut verlieren. Seinen Gegner den Feldherren hat es jedoch nicht minder getroffen.

Bringt die Gläubigen in Sicherheit“ ein gekrächzter, letzter Befehl des Satai. Die erstickende Stimme verriet das Blut seine Lungen längst füllte und er dabei war zu sterben. Der Blick in die Augen hinter die Sehschlitze des Helmes mit den Dämonenhaften Schwingen verriet Lunan das er nun keine Schwäche zeigen darf – nicht vor den anderen Gläubigen. Wie gerne hätte er gesagt das er versteht. Schlicht erklang es drei Kehlen zugleich nur „Jah Satai“. „Wohin wollt ihr gebracht werden“ fragte der Thaumaturge der Sammler. Es verstrichen einige Atemzüge des Schweigens, die anderen beiden Tardukai warne zu gebannt von dem Anblick ihre sterbenden Satai, Meisters und Freundes.

Lunans Haupt senkte sich ab, sein Herz war voll Schmerz, die rechte ballte sich zur Faust, so fest das der Schmerz ihn ablenkte. „Wohin wollt ihr gebracht werden?“ Hallte wieder die Frage. „In die Zuflucht der Wahrhaft Gläubigen“ Sprach Lunan schlicht, das Haupt erhebend und kein Zeichen von Schwäche zeigend.

Der Herr möge uns beistehen“ Sprach einer der Feradai, Wut kochte in Lunan auf, am liebsten hätte er ihn für diese Aussage getötet, stattdessen nur eine Standpauke, weitere Ablenkung, weiteres Verdrängen.

Was in der Zuflucht geschah, glich ihm einen Traum, unwirklich und schnell verging es, eine Flucht in Alltägliches, nichts was hängen blieb und dann, als er alleine war fühlte er sich leer und ausgebrannt.

Seinen Kopf lehnte er an der Wand an und rutschte herab zum Boden. Wie lange er an die Wand starrte wusste er nicht mehr nur an die eine Frage in seinem Geist erinnerte er sich: „was nun?

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Zuletzt geändert von Daimion: 18.06.10, 05:30, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Und Morgen bin ich tot...
BeitragVerfasst: 30.05.10, 19:44 
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So wie die Starken auseinanderstreben - streben die Schwachen zueinander...

[ Fenris Erben ]


XVIII. Feiglinge
Wie Zweifel an der Gnade aufkommen

Verachtenswert, ein anderes Wort fiel ihm im Zusammenhang mit den Priestern der En’Hor nicht mehr ein. Das Angebot einer Entschuldigung und die Frage, was sie für eine Wiedergutmachung wünschen würden, wurde mit einem einfachen „dazu ist es nun zu spät“ abgetan. Doch wo Friedenswille herrscht, ist es nie zu spät. Ihr Wille war klar, sie wollten Blut und sie dienten dabei vollends dem Willen des Schlächters Bellum, ohne es scheinbar in ihrer Verblendung zu merken.

Doch dieses alleine lies ihn sie noch nicht verachten, fiel mehr war es die Aussage das die En’Hor Gläubigen sich rächen wollten und nun rufen sie in ihrer Feigheit alles zusammen, was sich auch nur entfernt mit den En’hor in Verbindung bringen lässt, ohne dabei lächerlich zu wirken, Wobei der Magierturm? Egal der Gedanke war es nicht weiter Wert weiter gedacht zu werden.

Wenn sie wenigstens den Mut hätten ihren Konflikt alleine auszutragen, könnte er über ihre Verblendung hinweg sehen. Vielleicht würde er ihnen sogar ihre Rache gönnen, aber so bleibt ihm nur einen dezenten Brechreiz zu unterdrücken.

Elende Feiglinge.

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Zuletzt geändert von Daimion: 18.06.10, 05:29, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Und Morgen bin ich tot...
BeitragVerfasst: 12.06.10, 05:25 
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All tired an nacked
i trade my gun for a blanket
and get some sleep tonight
to wear tomorrow scars with pride


[ Rome - Le Chatiment du Traitre ]


XIX. Erkenntnis
Die Leere eines dunklen Paladins.

Leise kratzte die Klinge über seinen Unterarm während sie die friedlich vor sich her tänzelnde Kerzenflamme reflektierte. Die Venen unter der bleichen Haut des Unterarmes stachen deutlich blau hervor, fast als riefen sie schon nach der Klinge und das kratzen der Klinge selbst klang ihm eher einem verführerischen Lied gleich, dass ihm das Ende allen Leidens, Ruhe und Frieden versprach.

Er war ausgebrannt, frei von Hoffnung und an Träumen leer. Längst war ihm sein Leben aus den eigenen Händen entglitten und er war sich dem nun auch bewusst. Würde er auch noch so tief die Klinge in seinen eigenes Fleisch treiben und würde ihm auch der letzte Tropfen roten Lebens aus dem Körper bluten – es würde sich nun nichts mehr ändern.

Zitat:
Als Kind träumte ich davon ein Paladin zu werden
Augen wollte ich die ungetrübt die Welt erblicken
Schwingen die mich durch all die Schlachten tragen
Nie sollte mein Herz sich in Bosheit verstricken

Nun schmerzt mir das Herz es ist verziert von Narben
Mit schwarzen Schwingen erwehre ich mich der Pein
Meine Augen sind geschlossen sie sahen längst genug
Als Paladin träumte ich davon wieder Kind zu sein


Mit einem kräftigen Stoß wurde die Klinge in den Tisch getrieben, die sonst so stolze und vor Kraft trotzende Haltung des Paladins war einem Häufchen Elend gewichen und eine einzelne Träne erkämpfte sich den Weg aus seinen Augen und starb noch auf der Wange, eher sie ihren Weg herab vom Kinn auf den Tisch antreten konnte.

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* Velyan Tziradai - Tardukai (Hauptcharakter)
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Zuletzt geändert von Daimion: 18.06.10, 05:29, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Und Morgen bin ich tot...
BeitragVerfasst: 18.06.10, 05:27 
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and you feel good in your prison
how long is that going fine
out in the critical distance
I ... can make the rules of the game


[ Escape with Romeo - Somebody ]


XX. Sonnenaufgang
Ein kleines bisschen Misanthropie.

Niemals in seinem Leben zuvor, beobachtete er einen Sonnenaufgang so ausgiebig und lange wie in diesem Moment, ganz so als wäre es das letzte Mal dass er Gelegenheit dazu haben würde, vielleicht war dem auch so.

Seinem Tardukai Bruder Lineas war es nicht entgangen, Lunarius hatte sich sehr verändert seit er ein Tardukai geworden ist, doch hätte Lineas auch verstanden worüber Lunarius nachdachte? Die Gedanken die ihn kränkten und würgten waren nicht leicht nachzuvollziehen. Vermutlich hätte Lineas ihm nur entgegnet, dass sein Leben in Angamons Händen läge und dass er seinem Pfad bis zum Ende zu folgen habe und dies hätte Lunarius nur bestätigt in seinem Verdacht, dass er nicht mehr zu verstehen war.

Es war nicht der Weg des Tardukai der ihn zweifeln lies, es war nicht sein Glaube an Angamon oder der Richtigkeit der Sache. Es war die Insel selbst oder viel mehr ihre Bewohner.

Einen um den andern diese verblendeten Bastarde hätte er abschlachten können und sein Schwert hätte nicht aufgehört zu schreien nach mehr und mehr von ihnen. Sie hätten es alle verdient seine Rache zu spüren, die Rache des ausgestoßenen Sohnes.

Nicht mehr als Kleingeister konnte er in den Bewohnern der Insel noch erkennen, die in ihrer Arroganz und Selbstherrlichkeit nicht im Stande waren etwas zu erkennen das hinter ihrem eigenen Horizont lag. Sie hatten nicht genug Verstandeskraft das Ganze zu erkennen und die Geschicke welche die Insel umgaben zu begreifen.

Er hätte einen nach dem anderen von diesen verblendeten Bastarden abschlachten können und seine Klinge hätte nicht aufgehört zu schreien nach mehr und mehr von diesen Kleingeistern. Ein jeder von ihnen hätte es verdient gehabt abgeschlachtet zu werden und in die nächste Sphäre geschickt zu werden.

Wer sich mit wachsender Begeisterung das Bein auf dem er steht abschlägt, hat nichts bessere verdient, es wäre sogar noch ein Akt der Gnade dann.

Jenes Bewusstsein war in letzter Zeit in Lunarius gewachsen, dass es zu wenige waren für die es sich lohnte Zeit und Mühe zu opfern auf dieser Insel, er würde hier nichts mehr verändern können.

Viele sah er schon von der Insel abreisen, vielleicht war es bald an der Zeit ihnen zu folgen.

Sein Blick lag noch immer auf der inzwischen aufgegangenen Sonne - Zeit schlafen zu gehen.

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 Betreff des Beitrags: XXI. Makel
BeitragVerfasst: 14.09.10, 16:36 
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Of submission
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Than existence
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That will not
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[ Death In June - Death Is The Martyr Of Beauty ]


XXI. Makel
Von Wunden an der Seele

Richte“ zischte eine Stimme verurteilend in seinem Geist, „Bekehre“ flüsterte eine andere Stimme sanft.

Der trübe müde Blick des Tardukai war wie so oft in letzter Zeit auf dem Bild des Fürsten Raziel gerichtet. Das Bild rief Erinnerungen wach in seinem Geist und machte sie wieder lebendig für einen Moment. Erinnerungen an vergangene Prüfungen die er durchlaufen musste um seinen Weg auf dem Pfad Angamons soweit beschreiten zu können. Erinnerungen wie er einst selbst vor dem Fürsten stand, doch war es wirklich nur ein Traum? So viel sah er in den Augen des Fürstens so viel, Schmerz.

Die Augen des Tardukai schlossen und wandten sich ab von dem Bild, zu sehr erinnerte der Schmerz welchen er in den Augen des Fürsten sah an seinen eigenen und dies ertrug er nicht.

Er fühlte sich schwach, schwächer als je zuvor in seinem Leben. Immer konnte er auf den Stahl in seiner Hand vertrauen. Im Löwenorden einst unterrichtete er andere im Kampf – keiner war ihm wirklich gewachsen damals, vielleicht Sarel nur. Selbst seinen Meister – seine Heiligkeit Var, konnte ihm im Kampf nicht widerstehen und unterlag ihm. Sein Schüler – anfangs noch um Welten unterlegen, war nun schon ein Ebenwürdiger Gegner geworden, doch wie? War er so schwach geworden? Oder war dieser dumme Wurm im kämpfen besser als im lernen der Tugenden?

Am meisten jedoch schmerzte ihm die Niederlage gegen den Dwarschim. Seine eigene Arroganz und sein Hochmut ließen den Dwarschim eine Wunde reißen in seine Seele, die seit dem blutet. Seine Ehre hatte er bewahrt und doch, der Schutzschild - seine Seele war angekratzt und nur noch mehr Zweifel durchtränkten ihn und nagten an seiner Seele weiter und weiter. Er konnte nicht genug beten und nicht genug bluten um diese Schuld von sich zu waschen, er diente in diesem Moment nicht Angamon sondern nur sich selbst – wie verachtenswerte und wie verdient war diese Niederlage.

Der Makel der Schwäche haftete ihm seither an, was hatte sein Leben noch für einen Sinn, wenn er nicht mehr kämpfen kann? Das kämpfen war stets einer seiner Inhalte im leben, stets übte er sich im Kampf und nun, nun verlor er so häufig. Brach er?

Halbherzig überflog er die Berichte, welche sich auf dem Tisch stapelten. Einige Namen fielen ihm immer wieder ins Auge. Namen von Verblendeten, welche es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht haben nach wahrhaft Gläubigen zu suchen um sie ihren Göttern zu opfern. Die Gläubigen Angamons sitzen überall, dass wissen diese Jäger nur zu gut und in ihrer Angst, in ihrer verachtenswerten Angst vor dem wahren Glauben, der Erkenntnis ihrer eigenen Falschheit – morden sie.

Sein Blick wanderte zu der dunklen Klinge welche in ihrer Schlichtheit auf dem Tisch lag. War es an ihm diese Verblendeten aufzusuchen und den wahrhaft Gläubigen wieder mehr Luft zum Atmen unter den Verblendeten zu verschaffen?

Denn so er sich auch schwach fühlte, es war immer noch besser mit dem Schwert in der Hand aufrecht zu sterben als Kraft und Kampflos zu vergehen.

Er würde beten und auf ein Zeichen hoffen.

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