14 Carmer 21 nach Hilgorad,

Ich habe heute meine längere Reise ins Ödland und nach Radak angetreten. Nachdem Gespräch mit Tyrus Helbas habe ich meine Uniform abgegeben. Er gab mir die Aufgabe, mich in Radak schlau zu machen, vor allem nach einer Kontaktperson zu suchen, die uns fortlaufend Informationen beschaffen kann. Mit voll beladenem Pferd verließ ich den Wall, ich musste mir erstmal ein Lager errichten. Von früheren Ausflügen ins Ödland konnte ich mich noch gut erinnern, dass es geeignete Höhlen für diesen Zweck gibt.

Es tat mir leid, dass ich mich von Cardos und Marion nicht kurz bevor meiner Abreise verabschieden konnte. Aber ich konnte einfach nicht mehr warten und am Wall verweilen. Ich muss endlich los und mein Vorhaben antreten. Ich habe Tyrus gebeten, meine gute Wünsche an Cardos zu überbringen und auf Marion acht zu geben. Ich werde sie beide sehr vermissen.

Nach einem ein stündigen Ritt fand ich endlich eine geeignete Höhle. Sie erschien verlassen, jedoch waren noch immer primitive Tische, Abtrennungen und eine Konstruktion ähnlich einem Thron vorhanden. Felle lagen auf dem Boden. Es war auch ein Brett mit Zeichnungen und schwer verständlichen Schriften. Ich denke, jemand schaut in dieser Höhle öfters vorbei, wo möglich handelt es sich um ein primitives Volk, Barbaren oder Khalandrier. Ich hoffe ich werde mich mit ihnen verstehen.

Ich bin zuversichtlich und habe mir ein Eck in der Höhle angeeignet. Ich habe meinen Schlafsack ausgebreitet und stellte all meine Vorräte dicht an eine Felsformung. Ich hoffe meine Vorräte werden nicht geklaut, sonst werde ich in der Wüste jagen müssen.

Es tut gut, alle Probleme hinter mir gelassen zu haben. Es ist eine lange Zeit her, dass ich mich so leicht und frei gefühlt habe.

15. Carmer 21 nach Hilgorad,

Ich habe heute einpaar mal Radak aufgesucht, leider konnte ich keine Kontaktperson finden, die gewillt ist zu reden. Meist schleicht das Gesindel durch die Gassen und bleiben fern. Auch ich laufe vermummt durch Radak und Ödland. Ich möchte nicht zu viel Aufmerksamkeit auf meine Identität ziehen.

Ich unternehme lange Ritte durch die Ödnis. Erschlage die Kreaturen, die ich begegne. Was mich wundert, ist, dass es Unmengen von lebendigen Goblins wieder im Ödland anzutreffen sind. Vor einpaar Wochen noch, gab es fast kein Leben mehr im Ödland. Es scheint mir, als ob die Sammler ihr Interesse an den Goblins verloren haben.

Ich besuchte heute den Ventusschrein, im Dunkeln passierte ich den Wall. Den Dunkelzyklus verbrachte ich hoch oben am Ventusschrein, nur der wilde Wind und die Kälte waren meine Begleiter. Beim Rückweg in die Ödnis während der Dämmerung, nahm ich wieder den Weg über den Wall. Es waren einpaar Mitglieder der Drachengarde, unteranderem dem Drachenmeister Andrael Emeril. Zwei Aspiranten hielten Wache, Alaun und der Wilde Hitoto. Wiederum wurde ich weder aufgehalten, noch habe ich wohl für Aufmerksamkeit gesorgt. Bevor ich wieder in das tiefe Ödland ritt, weiste ich die Aspiranten auf Vorsicht hin, ohne meine Identität preiszugeben.

Jedoch halte ich mich oft in der Nähe des Walls auf, um eine potentielle Gefahr früh genug zu erkennen und auch um ein Auge auf den jungen Löwen halten zu können. Ich schaue auch oft an der Grenze Lilienwalls vorbei. Meine Pflicht, das Grünland zu beschützen werde ich nicht vernachlässigen.