Die Regentropfen plätscherten immer wieder auf die massiven Steine. Das Regenwasser was sich im Torhaus sammelte, floss durch die Risse in den Steinplatten, die beim letzten Angriff entstanden waren, weg. Kleine Bache formten sich auf dem Boden. Er beobachtete das ganze während er mitten im Torhaus stand, beide Tore niedergelassen, sicher aber doch gefangen.
Es war eine einsame Wacht, wie viele andere bisher. Er fühlte sich jedoch heute einsamer als sonst. Es schien ihm als ob er sie nun endlich verloren hätte. Langsam realisierte er es, je mehr er durch die Gitter blickte. Für einen Augenblick dachte er, das Wasser was auf dem Boden in alle Richtungen lief, seien seine eigenen Tränen. Doch er weinte eigentlich gar nicht, keine Träne, nichts was den Sturm in seinem Inneren andeuten könnte.
Sein Umhang flatterte beim Wind der aus dem Ödland wehte, als ob er sich befreien möchten würde. Doch wie auch er selbst, war auch sein Umhang gefangen, musste das gleiche Schicksal wie er teilen. Gab es nicht für uns alle viele unauffällige Fäden die uns gefangen hielten? Manche dünner, manche dicker.. Gestern war einer der dicken gerissen. Aber er war es schon so gewohnt, dass es nichts geändert hatte. Denn es war schon zu einem Teil seines Lebens geworden, auch wenn es ihn gefangen hielt, spürte er jetzt sein Fehlen.
Auf der anderen Seite halten sie uns gefangen, jedoch auf der anderen Seite helfen sie uns im Gleichgewicht zu bleiben. Und jetzt riss eines der wichtigsten Fäden. Als sei er ein Gegenstand, dass durch lauter Fäden von allen Richtungen in der Luft gehalten wird, wankte er zu Seite, doch schafften es die anderen Fäden noch ihn zu halten. Für jetzt.
Seine Gedanken wurden unterbrochen als ein lauter Dwarschim am Wall ankam...
_________________ William Glaron
|