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 Betreff des Beitrags: Heiß und Kalt.
BeitragVerfasst: 1.10.10, 15:37 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
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Kalariel hat geschrieben:
Aus einer kleinen Höle Nahe Südfalls dringt gedämpftes Licht, keine Geräusche.Häte sich ein einsamer neugieriger Wanderer oder ein vorbeikommender Waldelf näher dort hin verirrt und einen Blick in die Höle geworfen, würde er eine fast ganz verglügte Schale sehen, würde merken dass ein süßlicher Rauchgeruch im Höleninneren hängt, der schwer sofort Besitz ergreift von jedem der den Raum betreten sollte. Eine sehr spärlich bekleidete Frau (genau gesagt mit einem endophalisch anmutenden bauchfreien kurzärmeligen Oberteil und einem achtlos um die Hüfte gewickelten Lendenschurz, so wie langen edlen Handschuhen die bis knapp über die Ellenbogen reichen und barfuß) mit flammend roten, wirren, halb zurückgebundenen Haaren kniet dort am Boden, die Knie sind aufgeschürft und die Beine etwas schmutzig, vor allem die Fußsohlen. Neben ihr liegt ein zugeschlagenes und und vor ihr ein offenes Lederbuch. Beide haben die selben im Einband eingelassenen im Halbdunkel der Höle deutlich sichtbar, glühenden Kristalle eingelassen. Das Buch in das sie mit schwarzer Tinte sehr langsam und penibel gerade schreibt, sieht deutlich abgegriffener aus als das andre.
Der Blick hat etwas fiebrig irres an sich und Gänsehaut bildet sich auf den Armen. Es ist kühl in der Höhle.
Der Rest des Raumes ist übersäht mit kleinen Schalen, Tuben und Tiegelchen, mit Pinseln und Kohlestiften, Kohlestaub und Kohlestücken, so wie Kreide und einigen Bildern verschiedener Größe und Leinwänden. Ein paar Felle und zerschlissene Decken sind in der Höle verteilt. Alles in allem ein sehr wirrer, surrealer Anblick.


Wie lange habe ich dich nicht mehr in meinen Händen gehalten. Wie lange ist es her, dass ich meine Gedanken in Buchstaben gekleidet habe.
Wenn ich meine letzten Zeilen lese und denke wie viel seitdem geschehen ist... Ich habe ein wenig meinen Frieden mit allem machen könne. Ich habe festgestellt dass meine Worte zu hart waren, zu schnell geurteilt. und dennoch steckt etwas Wahrheit darin.

Aber im Grunde ist es unerheblich was ich damals gedacht habe, nun ist ohnehin alles ganz anders. Sie sind fort, alle fort. Mit Rias ist meine Familie verschwunden. Er ist aufs Festland zurückgekehrt, mit einem kleinen Bauernhof. Mit Lu ist meine Aufgabe gestorben, meine Leidenschaft, ist die kleine Flamme verglüht, die mich antrieb, er wurde nach Vandrien strafversetzt was man mir sagte. Man hat ihn nicht länger decken können. Mit Laske ist das Gute in mir gestorben, mit ihm habe ich meine große Liebe verloren, er ist gestorben, er wurde von einem Dämon geholt. Und ich bin schuld. Ich war nicht da. Er hat sich allein gefühlt, seine Freunde haben ihn verlassen. Dabei war ich immer da. Ich war doch nur kur auf Reisen...
Wie soll ich leben ohne euch. Wie soll es weitergehen. oft denke ich daran einfach aufzubrechen, zu sehen ob ich euch finde die noch leben, aber ich glaube nicht daran.

Die Welt ist so leer. Ich möchte nur noch schlafen. Ich will euch bei mir haben. Aber nur in meinen Träumen seid ihr bei mir. Nur im Schlaf, nur in den Momenten zwischen Wachen und Träumen, kann ich euch deutlich spüren.
Wie oft habe ich das Buch gelesen in den letzten Tagen, wieder und wieder. Als hätte ich Angst zu vergessen.
Was will ich eigentlich. Die Zeiten werden nicht zurück kommen und es werden keine neuen solchen Momente kommen.
Ich habe es versucht, wirklich versucht. Ich habe versucht wieder Freunde zu finden, aber auf Seeberg war kein Platz für mich. Ich habe versucht eine Aufgabe zu finden, aber ich bin nunmal kein Händler und kein Schreiber. Ich habe versucht jemanden zu finden der die Flamme in mir wieder zu entfachen versteht. Sei es in Liebe, oder in Leidenschaft, aber es ist nicht gelungen.
Der Sex mit Heeron war nett, aber sonst war da nichts. Er ist ein ganz guter Kerl im Grunde, aber er kann mit mir nicht mithalten. Und er wird dich niemals ersetzen können Lu und erst recht nicht dich Laske....
Dabei war es im ersten Moment so schön mit jemandem reden zu können über das wie es mir geht, es war schön die Begierde in seinen Augen zu sehen als er mich gegen den Schrank drückte. Aber es war nicht das selbe. Ja auch er ist gewohnt sich zu nehmen was er will, und auch er hat es dennoch es so elegant gelöst. Nicht oft hat mich jemand gebeten zu bleiben. und noch seltener mit den Worten "Bitte bleib noch eine Weile. Bleib bei mir, wenigstens heute Nacht"
Er ist genauso einsam wie ich nur auf eine andre Art. Er lebt damit. Ich kann das nicht. Er hat Pläne. Ich möchte einfach nur sterben.
Es war gut seinen heißen Körper zu spüren, die Leidenschaft, ihm den Rücken zu zerkratzen, danach von ihm verflucht zu werden, dafür etwas in ihm geweckt zu haben. Es war nett mit ihm zu plaudern, und dann war es vorbei. Dann war da eine Mauer, dann war da das Schweigen und die Wut und die Leere. Am Ende war nichts zwischen uns... und es hat mehr geschmerzt als zuvor. Jedes Mal das bischen Hoffnung das aufflammt und wieder erstickt und nichts als noch mehr Leere und Kälte zurück lässt. Dennoch wünsche ich ihm alles Glück Tares, für diese Stunden, und bin ihm zutiefst dankbar. Denn so groß die Leere danach auch ist, tut ein Moment Wärme, ein kurzer Moment der jemand bei dir ist, so gut.
Ich werde ihm mein Geschenk später in den Briefkasten legen das ich für ihn gezeichnet habe. Auch wenn etwas am Aussehen noch nicht stimmt. Ich kann den Finger nicht ganz darauf legen was es ist. Ich war noch etwas weggetreten beim Zeichnen und nun finde ich den Fehler in dem Bild nicht. Aber egal. irgendwie fühlt es sich dennoch sehr richtig an. Vielleicht richtiger als wie wenn ich es ausbessern würde.


Ich habe Guntram wiedergetroffen, der nun Astraelgeweihter ist und sich anders nennt. Er ist verträglicher geworden, aber auch kummervoller wenn er an seine Vergangenheit denkt. Auch in seinem Leben ist kein Platz für mich, auch wenn er mehr Freund ist als er es früher war.
Was soll ich nur tun. Eigentlich möchte ich nur sterben. So wie das letzte Mal als ich in dieses Buch schrieb. Damals haben sie mich zurückgeholt, sie haben alle meine Versuche vereitelt. Beim ersten Mal Rias, beim zweiten Mal Guntram und beim dritten Mal Lucius. Und sie haben auch meinen Lebenswillen zurückgeholt nach langem. Aber nun? nun ist niemand da der mich hindert, und doch schaffe ich es nicht. Denn da ist dieser verdammte winzigkleine Funken Hoffnung an den ich mich klammere.

Dabei weiß ich nicht einmal auf was ich hoffe. Auf einen Kerl der es schafft die Liebe zu Laske aus meinem Herzen zu verdrängen und seinen Platz einzunehmen? Wie sollte dies jemals geschehen.

Jemand der mir eine Aufgabe gibt? Wie sollte jemand. Für Leute wie mich ist kein Platz , niemand braucht einen Manipulator mehr hier. Ab und an ein paar Schlösser aufbrechen für Leute die in Radak herumhängen, aber das ist keine erfüllende Aufgabe. Und sein wir ehrlich, selbst wenn mich jemand brauchen könnte, würde ich mir nicht selbst im Weg stehen? habe ich doch nicht mehr diesen Biss wie früher. Bin ich müde geworden, schwach, habe ich nicht das Gefühl mehr es würde sich für irgendetwas lohnen. oder jemanden...

Worauf hoffe ich? dass jemand komt, der genauso verdorben ist, genauso leidenschaftlich wie Lucius? jemand der die Flamme der Leidenschaft, die Freude am Spiel, wieder entfacht in mir? Jemand der es schafft die Bande zu lösen die mich an ihn binden und selbst Macht über mich zu gewinnen? Oder andersherum ich wieder meine Freude an kleinen sadistischen, manipulativen Spielen zuurückgewinne? Nein. Ich bin einfach zu müde.

Hoffe ich dass jemand mir ein Zuhause gibt? jemand den ich als Familie sehen, den ich beschützen will? Ach ich könnte es nicht einmal mehr, selbst wenn es so jemanden gäbe, würde er mcih weich machen und mir würde der Gegenpol fehlen.


Und nun sitze ich hier in dieser kleinen kalten Höhle und warte dass die Leinwände trocknen damit ich malen kann. Das was mir noch Ausdruck gibt, das was mich noch antreibt im Moment. Meine Finger kribbeln, ich freue mich aufs Malen. Gut meine Knie sind vom herumrutschen auf dem Hölenboden aufgescheuert aber das macht nichts.


Später sieht man eine ungewohnt unstete Schrift die mehrmal neu aufgesetzt wurde, als hätte sie sie zu verschiedenen Zeiten immer wieder eilig hineingeschrieben.

Es ist kalt, der Rauch des Nachtschattens liegt in der Luft, die Kohle ist fast verglüht. aber das macht nichts. Ich kann noch malen, auch wenn die Knie wieder bluten

Mir ist inzwischen nicht mehr kalt, eher heiss das ist gut, dann zittern die Finger beim Zeichnen nicht mehr so. Das Bild füllt sich fast wie von allein. Verflixt ich habe Blut aufs Bild getropft.

Ich bin müde, aber ich kann nicht aufhören. wenn ich aufhöre, was bleibt dann noch...
... Mist ich war eingeschlafen, nicht diese Träume, bitte nicht diese Träume




Noch immer liegt der süße geruch im Zimmer, ein hauch von blauem Dunst den sie noch mit hinein brachte als sie vom Garten hereinkam. Tief atmete er den Geruch ein und füllte seine Brust mit etwas lang verwehrtem, lang verlorenen, wie die wärmenden strahlen der Sonne, erfüllte dieser giftige Qualm seine verdorrten Lungen mit leben. Still am Tisch seiner Stube stehend hielt er den Krug mit schwarzem Bier in den Händen, sein blick viel in das pechschwarze Gebräu, welches den zustand seines Gemüts wieder spiegelte. Eigentlich war es dumm sie wieder gehen zu lassen, aber er war schon nichts anderes mehr gewohnt außer berechnende Gleichgültigkeit, Kälte und die immer mit anhängende Einsamkeit. Er schloss die Augen und ihm fuhren die Bilder durch den Kopf, die Düfte durch die Nase, den Geschmack auf der Zunge, den diese Frau ihm letzte Nacht schenkte, er dankte... und hasste sie gleichzeitig dafür, dafür Glut in eine längst erloschene Esse geworfen zu haben und welche Gefahr lief neu zu entfachen.

Das Schwarze Bier in seinem Krug begann leichte Wirbel zu ziehen und sein blick verfinsterte sich immer mehr als er in die schwarze Masse starrte... immer wieder huschten ihm schemenhafte Fratzen durch das Gewirr aus wabernder Flüssigkeit in seinem Krug, sie lachten ihn aus.. zogen hämisch spottende Grimassen, er versuchte sich zu wehren, zusammenzureißen, doch immer mehr brodelte es in ihm... das Gefühl aufkeimender Wut in seinem Bauch machte sich breit... aufsteigend bis zu seiner Brust, die zu zerbersten drohte, als dieser Anflug nach der gier auf mehr, mehr Gefühl, mehr Lust, mehr... leben, sein Herz heftiger zum schlagen brachte. Diese Gefühle brachten Unruhe in ihn, seine linke Hand rieb nervös den Daumen und die Finger aneinander, begierig nach dem Gefühl, warmen Blutes auf der haut, lechzend.

Er öffnete die Lider und man könnte meinen das fahle, ergraute blau, in seinen Augen, leuchte geradezu auf, langsam goss er das dunkle Bier leise plätschernd auf den Holzboden, welches sich in die ritzen der Holzdielen verkroch, kurz darauf zerschellte der Krug auf selbigen... und er wusste... er würde heute.. seit langem wieder einigen Gefühlen... einigen Begierden... freien lauf lassen, er rüstete sich... nahm seine Waffen... und er gab sich hin... der Gewalt des Kampfes...

dem lebenspendenden Gefühl des Hasses ...

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