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 Betreff des Beitrags: Die Hoffnung in Thjareks Sternbildern
BeitragVerfasst: 22.09.09, 08:52 
Einsiedler
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Einzelne Wattewölkchen zogen, getrieben vom leichten Wind, über den blauen Himmel hinweg. Sanftes Wiegen des Grases in jedem Luftzug und Fela die ihre wärmenden Strahlen hinab auf Tare sandte und da lag sie, mitten im Gras, den Blick hinauf zu den Wolken, so wie man es als Kind tat, wenn man man Formen in den Wolken erkennen wollte. Die Szenerie sah nach außen perfekt aus, doch war sie es nicht, zumindest nicht in ihrem Inneren. Eigentlich suchte sie die Sterne am hellerleuchteten Firmament. Sicher, es war nicht möglich sie bei Tageslicht zu sehen, aber irgendetwas in ihr sehnte sich nach ihnen. -Thjarek gab uns die Sternbilder um uns zurecht zu finden.- Das hatte er gesagt und trotz des vielen Bieres, vermischt mit dem Eiswasser waren die Worte in ihrem Geist hängen geblieben und hallten noch immer nach in ihr.

Sie hatte sich verirrt, wenn auch nicht sichtbar in ihrem Lächeln, nicht hörbar in ihren Worten und doch fehlte ihr der Weg, den sie früher immer hoch erhobenen Hauptes gegangen war, aber sie war sich auch bewusst, dass selbst wenn sie die Sterne nun sehen könnte, diese ihr nicht helfen würden. Sie hatten sie vom Norland nach Siebenwind bringen können und sie halfen so vielen auf ihren Wegen weiter, nur für ihren Weg hatten sie keine Lösung, dennoch wäre es tröstlich gewesen sich in den Sternen verlieren zu können. Dies Leben war eines voller Prüfungen die Thjarek und Eydis für alle Nortraven bereit hielten, was aber wenn man an diesen Prüfungen zu zerbrechen drohte?

Es war noch nicht lange her, da war alles in bester Ordnung. Sie hatte ihre Arbeit in einer Taverne in Sturmbach, ihre Eltern, ihren Bruder, ihre Familie, Freunde und einen Haufen von Verehrern, aber heute war alles anders. Vater und Bruder würde sie in diesem Leben nicht mehr wieder sehen, ihre Mutter, ihre Familie, ihre Freunde und die Verehrer hatte sie zurück gelassen. Sie fragte sich, warum sie es hier überhaupt erzählt hatte, was geschehen war. Sie hätte es auch einfach für sich behalten können um gar nicht mehr daran erinnert zu werden, aber sie hatte es nicht getan. Man musste die Erinnerungen einfach hochhalten und achten, so schwer es einem das Herz auch machte und genau das tat es. Ein Lächeln kaschierte zwar ihre Gefühle zu meist, doch konnte es sie selbst nicht täuschen, so sehr sie es sich auch wünschte.

Tränen rannen ihr über die Wangen, liefen wie Tautropfen über das Gas, ehe sie im Erdboden versiegten. Sie vermisste sie so sehr und nichts auf Tare schien dies bessern zu können. Was würde wohl aus ihr werden, wenn sie nicht darüber hinwegkam? Sie war immer so Stolz auf ihren Bruder gewesen. Er hatte so vieles erreicht und doch hatte ihm all das den viel zu frühen Tod gebracht. Galas, unfähig allein ihre Kriege zu führen, so dass aufrechte Nortraven für sie ihr Leben lassen mussten. Es war zum verzweifeln.

Nach und nach wurde es dunkler um sie herum als Fela rotglühend im nahen Meer versank und die Monde und Sterne nun mehr doch ihr schummriges Licht hinab schickten, was fast schon etwas tröstliches hatte. -Thjarek gab uns die Sternbilder um uns zurecht zu finden.- Das hatte er gesagt und wieder hielt sie sich an dem völlig abwegigen Gedanken fest.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Hoffnung in Thjareks Sternbildern
BeitragVerfasst: 30.09.09, 05:32 
Einsiedler
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Leicht wippte das kleine Boot auf den Wellen auf und ab. Eine winzige Nussschale mitten in einem Meer. Viel war aus der Ferne nicht zusehen, eigentlich nur das Boot, was scheints unbemannt dort draußen auf dem Wasser trieb, aber das Boot war nicht herrenlos. Sie lag in der Mitte auf den hölzernen Planken, den Kopf angelehnt an der Bank und sah hinauf in den dunklen Nachthimmel, wieder einmal, wie so oft, die Sternbilder über sich betrachtend.

Wie allein und dumm konnte man sich eigentlich fühlen? Nach ihren derzeitigen Maßstäben, konnte es da wirklich noch schlimmer werden? Noch als sie so darüber nachdachte, schoss es ihr durch den Kopf, dass dies wohl kaum das Ende bedeuten konnte. Nichts besserte sich wirklich, eigentlich wurde es von Tag zu Tag nur noch schlimmer. Eine tiefe Leere hatte längst ihr Herz erfasst und hielt es in eisernen Klauen.

Sie strich sich eine lose Haarsträhne, welche ihr vom leichten Wind ins Gesicht geweht worden war wieder hinter das Ohr und atmete tief durch. Sie musste es sich einfach selbst beweisen, dass alles wieder gut werden konnte, dass alles so laufen konnte, wie sie es sich wünschte. Bliebe nur noch die Frage zu beantworten wie sie es schaffen sollte.

Sie wischte sich mit beiden Händen über das Gesicht, riss sich aus den Gedanken und setzte sich auf. Ließ den Blick langsam über das Wasser streifen, ehe sie das Dorf betrachtete. Vielleicht war es doch die falsche Entscheidung gewesen nach Siebenwind zu reisen. Vielleicht hätte sie lieber mit einem ihrer Verehrer den Bund schließen und Kinder gebähren sollen. Vielleicht hätte ihr dieser Weg doch mehr Kummer ersparen können.

Vielleicht, vielleicht, vielleicht.

Sie hasste sich dafür, für jedes vielleicht, für jeden Augenblick in dem sie sich den Gedanken hingab, das würde ihr alles nichts nützen. Sie war nun einmal das was sie war, eine kleine Köchin, weit ab der Heimat deren Herz schwer zu kämpfen hatte um nicht einfach so aufzugeben.

Nach einigen Augenblicken griff sie nur wieder die Ruder und brachte das Boot zurück zum Steg, nur um sich gleich wieder in die Arbeit auf dem Feld und beim Kräutersammeln zu werfen. Wer arbeitete war danach zu müde um nachzudenken und das war gut so.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Hoffnung in Thjareks Sternbildern
BeitragVerfasst: 12.10.10, 04:25 
Einsiedler
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Regentropfen zerplatzen in kleinere Tropfen auf dem Tisch und färbten das Holz mit jedem weiteren verstreichenden Augenblick immer dunkler. Das leise, monotone Prasseln umhüllte die gesamte Terasse und gab der Dunkelheit etwas beruhigendes. Man konnte einfach die Augen schließen und sich völlig in jenen Geräuschen, welche vom Meeresrauschen nur weiter unterstützt wurden, verlieren. Ein gedämpftes Ploppen eines Flaschenverschlusses ging fast in der beruhigenden Monotonie der Umgebung unter. Sie saß, gerade so noch vom Dach gegen den Regen abgeschirmt auf einer der Bänke, ließ den Blick hinaus in den Regen gehen und trank einen Schluck Bier direkt aus der Flasche. Wie man sich doch an die Gegebenheiten der Insel gewöhnen konnte, noch vor einem Götterlauf hatte sie gedacht, dass der Regen sie in den Wahnsinn treiben würde, mittlerweile konnte sie diesem Wetter sogar etwas gutes abgewinnen. So langsam aber sicher mochte sie den Regen sogar, so lange sie nicht gerade völlig durchgeweicht wie ein Straßenköter, dort draußen sein musste, wenn sie es nicht wollte. So vieles hatte sich geändert, manches zum Guten, manches zum Schlechten, aber wenigstens konnte sie voller Stolz von sich behaupten, dass sie wenigstens noch nicht aufgegeben hatte und das war das wichtigste an alle dem hier. Ob ihr Bruder wohl auch stolz auf sie wäre, wenn er da wäre und sie so sehen könnnte? Oder wäre er entsetzt über sie? Wenn er nun vor ihr stehen könnte, würde er es überhaupt bemerken in wie weit sie sich hier auf der Insel verändert hatte? Konnte irgendwer allein durch einen Blick in die Augen sehen was sich im tiefsten Inneren abspielte?

Das sie umgebende Prasseln wurde etwas lauter als der Regen nur stärker aus den dicken, dunklen Wolken hinab zu Boden fiel, die Temperatur sank dabei spürbar und auch das mochte sie. Die oft viel zu warmen Tage in der Mitte des Jahres waren endlich vorbei, nicht mehr lange und es würde Schnee fallen, vielleicht noch ein paar Wochen, vielleicht ein wenig mehr, aber er würde kommen und würde die Insel unter seiner dichten, kalten und weißen Decke verschwinden lassen. Es würde ein wenig so sein als wäre man im Norland, ein wenig heimatlicher würde es wieder wirken und auch darauf freute sie sich schon jetzt. Es waren wie so oft dieser Tage die kleinen Dinge an welchen sie sich erfreute. Es waren die Kleinigkeiten über welche sie sich gestattete nachzudenken. An manchen Tagen war es eben gut das große Ganze gegen die eher unbedeutenden Sachen zu tauschen, denn in Belanglosigkeit konnte man sich geborgen fühlen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Hoffnung in Thjareks Sternbildern
BeitragVerfasst: 20.10.10, 03:35 
Einsiedler
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Das kanns nich sein, so ein Dummkopf!

Das Schimpfen konnte man ewig weit durch den Wald hallen hören. Ein Reh wurde davon aufgeschreckt und hastete so schnell es konnte von ihr weg.

Ob der auch ma seinen Kopp benutzt ehe er handelt?

Vor sich hin maulend, kickte sie ein Steinchen weg welches ihr im Weg gelegen hatte und es landete vor einem Baum, nachdem es einen hohen, weiten Bogen durch die Luft genommen hatte. Wie konnten Kerle nur so sein? Warum musste man sich gleich prügeln, wenn man nur angesehen wurde? Hatte Shelan ihm irgendetwas getan? Nein und dennoch hatte er ihn zusammen geschlagen, obwohl er wusste, dass Shelan kein Gegner für ihn war und warum? Weil er gerade schlechte Laune und etwas getrunken hatte. Kerle waren eindeutig die Prüfung die Thjarek für die Frauen ausgedacht hatte, da gab es nichts dran zu rütteln.

Nachdem sie schon einiges vom Dorf entfernt war blieb sie abrupt stehen.

Das was sie am meisten an der Sache ärgerte war, dass sie sich darüber ärgerte. Er schaffte es immer noch im Hand um drehen, dass sie wütend war. Er schaffte es auch immer noch, dass sie sich etwas zu Herzen nahm und das wurde ihr so langsam zu viel. Als er ging und noch einmal zurück sah um weiter herum zu fluchen und sie mit einzuschließen... dass hatte sie getroffen. Die Erkenntnis darüber traf sie ebenso hart wie sein ganzes Verhalten. Es schien so unendlich lange her zu sein, dass man sich einmal mochte.

Nur noch wütender kickte sie den nächsten Stein von sich fort und marschierte weiter durch den Wald. Sollte er doch in den Wassergraben fallen und absaufen! Dann musste sie sich wenigstens nicht mehr über ihn aufregen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Hoffnung in Thjareks Sternbildern
BeitragVerfasst: 20.10.10, 13:31 
Ehrenbürger
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Registriert: 10.02.10, 20:34
Beiträge: 551
Lieber tausend Feinde, als nur einen falschen Freund. Dies war sein Motto, seit er vom Krieg wieder nach Siebenwind heimkehrte. Da war man stets fair zu einem, sogar eine Edelhure spendierte er diesem Shelan und zum Dank, gab es nur abwertende Blicke. Egal wie viel man auch für einen tut, der Dank bleibt immer schlechte nachrede hinter dem Rücken. Scheinbar schien Vidkunn, all die zeit über recht gehabt zu haben, als er sagte das man als Berserker, alleine viel besser dran ist, als seine Zeit mit Heuchlern und Schwächlingen zu verschwenden.
Irgendwie brachten einem Feinde, mehr Respekt und Achtung entgegen, als es die vermeidlich, eigenen Leute taten und in dem Falle waren die Orks ihnen voraus. Bei den Orks wurde einem Krieger, immer stets der Respekt gezollt der einem Zustand und wenn er ehrlich zu sich selbst war, erfuhr er bei den Grünpelzen, viel mehr Respekt als bei Nortraven wie Shelan.

Nachdem Faustkampf in der Taverne, hörte man nur noch das laute Knallen, der Eisentür als er ins Haus verschwand. Es gab für ihn keinen Grund mehr, Rücksicht auf irgendwen zu nehmen, der einen nicht Respektierte und nicht Manns genug war, es einem ins Gesicht zu sagen.

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"... und fortan einte sie ein düsteres Geheimnis."


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Hoffnung in Thjareks Sternbildern
BeitragVerfasst: 20.10.10, 14:03 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 13.08.09, 16:23
Beiträge: 731
Nie hätte er sich gedacht dass er von der Seefahrt wegkommen würde...ob er es gewollt hätte? Wohlkaum, seither er nun auf der Insel ankahm bestand sein Leben beinahe nur aus saufen und üben...besser zu werden...etwas erreichen...wohl war es sein Glück, dass Svandis ihn überredete zu bleiben, auch wenn es ihm und seinem eigentlichen Wunsch wiederstrebte. Wo man auch ist, Thjareks Prüfungen findet man überall, da konnte man eben nicht nach Wünschen gehen...

Dass Halgar ihm seltsam vorkahm war nichts neues für ihn, doch dass er Shelan gegenüber so Reagiert?...vielleicht war es nur der Alkohol...
doch...es war ein einzieger Blick... ~Wenn man nicht's verträgt sollte man's lass'n~ dachte er sich, dennoch passte es ihm nicht, Halgar wusste genau, dass er kaum Kampferprobt war, vorallem gegen einen Berserker, doch wenn er genau dies unter Ehre verstand...
"Zu feige um mit Fäusten zu kämpfen"
~Pah, der Kerl is nur zu feig um ne Klinge abzubekomm~

Es war ein Blick, eine Braue, einen Zentimeter zu hoch gezogen? Was sollte er in diesem Moment großartig denken? Ein Halgar, der wache hält, vollkommen betrunken und stetig zwischen Taverne und Dorfeingang herrennt...oder hatte es ihm einfach nicht gepasst, dass er mit Svandis redete? Wollte vielleicht ein falsches Wort mitbekommen und war eh schon auf Ärger aus
...es war der Alkohol...und sollte es nicht so sein, so sollte es sich doch bald zeigen, es gab andere Dinge, über die er nachzudenken hatte...

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-In Gedenken an das Armenviertel...-


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