Wie versprochen für alle die aus zeitgründen nicht mehr dabei waren gestern beim ende vom elfenfest, hier die geschichte die Safi erzählt hat.
Es gab eine Zeit, lange bevor Tare so war wie wir es heute kennen. Die jungen Rassen wandelten gerade erst seit einer Weile auf Tevras Rücken. Damals gab es 3 Fey. Natürlich nicht nur 3. Aber fuer unsere Geschichte entscheidend sind diese. Sie waren Geschwister. Feranel der Jüngste. Seine größere Schwester Marwinja und der älteste Bruder Tanirias. Sie lebten glücklich zusammen. Ihre Eltern waren schon lange heimgekehrt in die ewigen Lande aus denen wir kommen, und die 3 waren auch lange keine Kinder mehr, sonder Fey in der Blüte ihrer Zeit. Und so begab es sich, dass nicht so weit von den Dreien, Menschen siedelten. Gerade 10 Tagesreisen weg vielleicht, was damals wahrlich keine Entfernung war. Neugierig beäugten sie diese ihnen so fremden Geschöpfe. Wussten sie zwar wer oder was sie waren, aber wussten sie noch wenig über ihre Art oder ihr Leben. Weit weniger noch als diejenigen von uns die Auren nie verlassen haben. Der Jüngste war fasziniert von ihnen. Er wollte alles über sie erfahren. Wie sie lebten, wie sie starben, wie sie dachten. Und so beobachtete er sie. Tanirias hingegen war unsicherer. Sie vermehrten sich viel schneller als unsere Art und sie starben viel früher und sie breiteten sich in alle Richtungen aus. Marwinja hingegen kümmerte es nicht. Sie hatte kein Interesse an den Menschen. Sie war froh einfach sein zu dürfen. Und so langsam, stillschweigend begannen sie sich zu verändern. Der Älteste sah sich als Wächter. Er hatte die meiste Zeit gehabt und war dem Land verbundener als seine jüngeren Geschwister . Er war verwurzelt in den Zeiten und in den Elementen und er hörte die Stimme des Thertao in all seiner Macht. Und er schwor sich es zu schützen. Er hatte keinen Groll gegen diese neuen Bewohner. Aber er wusste sein Platz war in seiner Heimat, sein Platz war in den Wäldern und seine Aufgabe würde es sein die Wurzel zu bewahren. Feranel hingegen war jung und wissbegierig. Er zog umher und erkundete zuerst die Menschen in der Nähe, dann die weiter fort, schließlich die anderen Rassen die auftauchten. Und je mehr er erfuhr um so größer wurde sein Wissensdurst. Er verließ die alten pfade und suchte neue Wege. Verwarf manche von ihnen, aber war offen für andere Gedanken. Und so ergründete er manches Geheimnis, das keiner sonst je überhaupt entdecken sollte. Der jüngste Bruder wurde ein wahrlich Weiser. Doch so viel er bewirkte mit seiner Wanderschaft, hatte er die Pfade verlassen denen sein Volk seit Äonen gefolgt war. Er lebt mit Menschen zusammen in Städten, baute selbst solche, übertraf in den meisten Dingen alle anderen, doch die Stimme Tares wurde leiser in seinen Ohren in dem Maß wo sein Verstand schärfer wurde. Marwinja war traurig darüber dass ihre Brüder sich getrennt hatten. Sie war von kleinauf ein schlichtes Gemüt gewesen. Sie war nie wie ihr kleiner Bruder vom Wissensdurst zur Wanderschaft getrieben, aber sie war dem Thertao auch nicht so verwurzelt wie ihr großer Bruder. Sie war von schlanker Statur aber großer Kraft, in Körper, Geist und Herzen und sie trug viel Liebe zum Sein in ihrem Wesen. Sie wanderte ein wenig umher, verließ die Wälder, aber kehrte nie weit fort von ihren Wurzeln. Nicht in Tagesreisen gemessen und auch nicht in der Seele. Sie schaute sich einiges ab von den Menschen und brachte dies zur Perfektion. Sie fand vor allem an den Dingen die die jungen Völker im Blick auf ihre Umgebung entwickelten. Ackerbau, Hütten, Handewerk. Und sie verwandelte es in der selben Bedachtsamkeit wie stets in ihren Weg. Sie verlies die Wälder und zog in die Auen. Stets war sie mit dem im Einklang was sie umgab, doch waren die tiefen manchmal düsteren Geheimnisse und Wege der Wälder, nicht ihr Leben. Sie blieb bis ans Ende ihrer Tage von heiterem und sanften und für manche, die nicht verstanden, oft einfachem Wesen, aber die tiefe Liebe die sie in ihrem Herzen trug, war das was diese nie begriffen.
Oft noch trafen die Geschwister zusammen, nie lange, denn jeder vermisste seinen Weg und wollte zurück in sein Leben. Doch nie waren sie voll Unverständnis oder gar Groll gegeneinander. Immer wurden sie geleitet von dem was uns gemein ist. Unseren Wurzeln, Tares Kraft und dem Thertao. Auch wenn jeder dies auf eigene Weise sah, waren sie sich bewusst dass wir eins sind. Andere Fey schlossen sich ihnen an, oder gingen eben so ihrer Wege, fern ab von ausgetretenen Pfaden. Und über all die Jahrtausende ging viel verloren dabei, vor allem in manchen Herzen, die Liebe und das Verständnis füreinander und das Bewusstsein, dass wir am Ende alle immer nur Fey sind. Aber hier auf Siebenwind sind wir gezwungen zusammenzurücken und uns an einander zu erinnern, uns für die eigenen Augen oft fremden Wegen zu öffnen. Aber vielleicht führt uns dies wieder ein wenig dahin zurück dass es neugierig Fey geben mag und ängstliche, kleine große, zierliche, kräftige, kämpferische oder welche die ein besonders großes Herz haben, Fey die den Wurzeln des seins sehr verhaftet sind, die lieber mit Tieren sprechen, Fey die schneidern oder kochen. Es mag Fey geben die wie Tevra sind, oder wie Xan, wie Ventus oder Ignis, aber am Ende eben doch alle nur Fey im Herzen.
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
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