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 Betreff des Beitrags: Alles hat ein Ende nur die Wurst hat Zwei
BeitragVerfasst: 14.12.10, 22:35 
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Prolog


Die Planke knarzte als Gin sich, halb taumelnd, vom Schiff auf das feste Ufer rettete. Schwankend hielt er inne, sich mit einer Hand an einer der Verladungkisten orientierend, mit der anderen Richung Magengegend greifend. Unfreiwillig krümmte er sich und ein Schwall von Erbrochenem, ergoss sich auf den Dielen des Brandensteiner Hafen´s. Nichts Neues für ihn. Die letzten Wochenzyklen hatte er die meiste Zeit in einen Eimer geblickt, dessen Anblick ihm mittlerweile fast vertrauter war als das Gesicht der eigenen Mutter. Adelshäuser und ihre Fehden ... und er mitten drinnen. Ein Lächeln stahl sich, wie bereits so oft zuvor, in seine Mundwinkel ehe es jäh vom Mittagessen des zuvorigen Tages abgelöst wurde.

Kapitel 1 - Der Anfang


Sein Ziel war klar. Bereits vom Hafenviertel aus hatte er die mächtigen Zinnen des Bergfrieds erspäht, der über alle anderen Häuser, wie eine mahnende Hand, hinausragte. Es war an der Zeit den Dingen Gestalt zu verleihen und Nicolai Tuljow war genau das richtige Werkzeug dafür. Eigentlich hätte er ihn nicht gebraucht, aber warum sollte er eine Gelegenheit ausschlagen ein paar Dukaten zusätzlich in die Tasche zu stecken, wenn sie sich so bereitwillig vor ihm präsentierte. Es war natürlich keine Frage des Geldes, das hier würde nach seinen Regeln ablaufen.

Allerlei Leute fanden sich im kleinen Hof der Burg, Mägde, Soldaten einige Handwerker und in einer Ecke belagert von allerlei Gesocks, der Mann den er suchte. Geduldig schlenderte er über die Pflastersteine, den Blick über die Fassade des Schloßes schweifend lassend, während er Interesse an einigen unfertigen Kunstwerken aus der Hand eines zweitklassigen Steinhauers heuchelte, um nicht weiter aufzufallen und geduldig auf die Gelegenheit wartete, die sich ihm unzweifelhaft bieten würde, früher oder später. Später ... wie sich herausstellte.

Am Abend fand er sich schließlich in der kleinen Kammer des Mannes wieder. Zwei Stühle, nur ein robuster Schreibtisch, der die beiden voneinander trennte. Argwöhnisch fühlte sich der Blick dieses sogenannten Tuljow´s an, Misstrauen drang aus jeder seiner Poren, füllte jeden Winkel des winzigen Raum aus und er hatte auch allen Grund dazu. Dabei konnte er sich glücklich schätzen, das ihre Wege sich kreuzten.

Er leistete den Eid, vor Bellum vor den Göttern, doch er war bedeutungslos. Die Völker Tares hatten sich diesen Krieg aufgebürdet, einen Krieg von unsterblichen Mächten der niemals ein Ende finden konnte. Unter ihnen stritten sich noch bedeutungslosere Parteien um Ländereien, Hoheitsrechte und Titel, während das wofür sie angeblich alle gemeinsam kämpften zu Grunde ging. Dieser ganze Konflikt, Ersonter Bund, Pakt der Viereinigkeit, Malthust gegen Ersont, die Vieren gegen den Namenlosen. Das alles war ihm egal.

Lange nachdem Fela sich langsam den krummen Buckel von Väterchen Tare hochgearbeitet hatte und die Nacht den ersten Strahlen des Tages gewichen war, sah man ihn aus der Richtung des kleinen Bellumschreins kommen, der Gang etwas federnder als zuvor, die Hände tief in den Seitentaschen seiner Hose vergraben. Einem Passanten wäre womöglich, der durchaus als zufrieden zu beschreibende Gesichtsausdruck aufgefallen.



Kapitel 2 - Der Anwärter mit langem Weiberhaar


Sein Weg führte ihn nach Falkensee. Und verdammt, es war bei weitem kein kurzer Weg! Aber als sei dies nicht Strafe genug, regnete es auch noch. Überhaupt hatte es seit seiner Ankunft nur geregnet. Selbst wenn die Sonne schien regnete es. Und hätte es einen großgaladonischen Wetterdienst gegeben, so hätte man vermutlich festgestellt das Siebenwind die Insel mit dem am Abstand höchsten Niederschlag auf ganz Tare war! In seinem Kopf kursierten schon erste empirische Erhebungen, Regen an 300 von 365 Tageszyklen in einem Götterlauf. Vermutlich regnete es hier sogar im kalten Morsan. Inselwetter.

Klatschnass, das einfache Hemd vollgesogen und vor Regenwasser triefend, die Hose durchweicht, die Füße kalt und klamm, stand er schließlich vor den Toren der Stadt, das Gesicht nur unwesentlich verzogen, lediglich eine Augenbraue schien von Zeit zu Zeit, wenn ihm einer der unzähligen Wassertropfen vom Pony auf die Nase tropfte, auf eine psychopatische Art und Weise zu zucken.
Doch es galt keine Zeit zu verschwenden.

Er fand sich im Gardeturm des Schlosses wieder. Vor ihm saß Araldo Niolet, Gardist, und nahm die erforderlichen Daten für die Aufnahme ab. Natürlich war er vorbereitet, hatte sich mit dem Lehen vertraut gemacht, landläufig verbreitete Meinungen studiert, um dem allgemeinen Konsens dem die Einheimischen folgten, besser nachvollziehen zu können. Seine rührende Hintergrundgeschichte, die aus der Feder eines betrunkenen Dichters aus der nächsten Dorfkneipe hätte stammen können, verfehlte ihren Zweck nicht, denn so war das Leben der meisten Leute auf Tare: Nicht mehr als der drittklassige Roman eines Autors, ohne besondere Wendungen, ohne Spannung, trist, monton und vorhersehbar, schlichtweg langweilig.

Dieser Niolet ... ein undurchschaubarer Mann, kalt wie ein Eisblock, irgendetwas an ihm weckte intuitiv seine Neugier.

Er machte sich mit der Stadt vetraut. Die Gassen waren gesäumt von hohen Handwerkshäusern, das Leben pulsierte und in den engen verwinkelten Straßen gaben sich Halsabschneider und Meisterhandwerker die Klinke in die Hand. Doch schnell kristallisierten sich einige Persönlichkeiten aus dem städtischen Leben heraus. Obwohl sie es selbst nicht merkten, waren sie es, die dieser Stadt am Rande des Ödlands leben einhauchten. Wie mit einem unsichtbaren Faden verbanden sie die Reisenden, die diese Stadt durchquerten, verknüpften ihre Schicksale mit dem anderer. Tief verwurzelt waren sie im Fundament des Lehens und nur ein starker Sturm würde sie aus ihrer Verankerung reißen können. Ein Sturm den er hinaufbeschwören würde, um die Grundfesten des Lehens zu erschüttern.
Ihre Namen waren:

Felis
Arn Toron
Isabella Roth

Und allen voran, die Mitglieder des Rates.


Kapitel 3 - Der Orden vom wachenden Löwen


Er hatte genug Informationen gesammelt, über das Lehen, die Garde und wie es zu Fall zu bringen wäre. Seine Vorgesetzten hatten es ihm leicht gemacht das in Erfahrung zu bringen.

"Ratsmitglieder haben dir keine Befehle zu erteilen!" , war nur einer der unzähligen Seitenhiebe, die jedoch eins ganz klar darstellten. Garde und Rat vertrauten einander nicht, sie arbeiteten nicht zusammen und waren am Ende, ohne den Rückhalt des anderen, nur ein Schatten ihrer selbst.

Auch mit den anderen "Gruppierungen" auf der Insel schien das Lehen Streit zu haben. Egal wohin ihn sein Weg führte, ob ins Tal der Dwarschim, nach Malthust, zu den Nortraven oder gar zum Falkenwall. Überall hörte er nur einen Namen.
Waldemar Delarie. Er sollte ihm bei Gelegenheit wirklich danken, dachte er mit einem schelmischen Lächen.

Sein Weg führt ihn heute erneut zum Löwenorden. Als er das erste Mal von ihnen gehört hatte, erwartete er einen Haufen grobschlächtiger. rauher Veteranen, die von den Kreaturen des Ödlands gezeichnet, den immerwährenden Kampf gegen die Dunkelheit schlugen. Als er jedoch bei der Gelegenheit ihres ersten Treffens, den Wall sondierte, denn wer wusste schon ob ihm dies eines Tages nützlich sein könnte, bot ihm sich ein seiner Meinung nach anderes Bild. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen stand da vor ihm, Frauen, Männer, junge Frauen, alte Frauen, Frauen und vor allem Frauen!

Wo war er hier gelandet in der Taverne von Falkensee oder in einem Harem von Crowahst?
Oder war dies gar einer der sagenumwobenen Amazonenstämme aus den Tiefen des endophalischen Dschungels? Gut hier und da schienen sich die Damen des Ordens, das ein oder andere Männchen zu halten aber vielleicht diente das auch nur zu Fortplanzungszwecken. Nachdenklich tippte er sich an die Lippe, vielleicht war es Zeit seine Prioritäten zu überdenken, aber ein energisches Kopfschütteln vertrieb den Gedanken ebenso schnell aus seinem Kopf, wie er gekommen war. Die Taverne im ersten Stockwerk setzte dem ganzen die sprichwörtliche Krone auf. Eine Ansammlung von Romanhelden und Schankmaiden, beschützten das Grünland.
Er senkte den Blick etwas und schmunzelte in sich hinein.
Sicher einer der Ort auf dieser Insel, an dem es sich gut aushalten ließ.

Heute aber sollte ihm der Löwenorden von Nutzen sein. Schon aus der Ferne erkannte er den Waffenrock des Malthuster Offiziers. Tuljow, im Beisein von einigen Löwen. Das traf sich gut, er konnte Zeugen gebrauchen. Der Rempler traf den Offizier unerwartet und verfehlte die Wirkung bei den empörten Löwen nicht. Auch Tuljow spielte seine Rolle, nicht ohne ein gewisses Talent, wie man neidfrei zugeben musste. Den Zettel dem Gin ihm zusteckte und der letztendlich der Grund für die ganze Aktion gewesen war, hatte niemand bemerkt.

Er atmete tief ein. Der Geruch von verbranntem Holz lag noch immer in der Luft, brannte sich tief in seine Lungen ein und hinterließ ein angenehmes Kratzen irgendwo zwischen Gaumen und Speiseröhre. Er mochte alles an diesem Ort, der Wind wie er pfeifend durch die verkohlten Überreste des Gemäuers bließ, die alte durch die Witterung heruntergekommene Fassade, sogar den alten durchnässten Sessel, der immer noch treu an seinem Platz stand. Wer früher wohl in dieser Ruine residiert hatte? Aber für solche Gedanken war jetzt kein Platz. Tuljow wartete bereits.
Das Spiel sollte beginnen.



Kapitel 4 - Verrat


Tuljow hatte sich seine Erkenntnisse angehört. Er gab ihm den Auftrag sich eine Liste der Bewohner Südfalls anzueignen, schenkte seinen weiteren Ausführungen jedoch eher wenig Beachtung. Südfall? Seltsam, was vermutete Nicolai in diesem kleinen abgelegenen Dorf? Vielleicht sollte er dem auf den Grund gehen, wenn die Zeit dafür reif war.

Unterdessen spitzte sich die Lage innerhalb Falkensees immer mehr zu. Das Armenviertel suchte die Stadt wie eine Plage heim, Auseinandersetzungen waren an der Tagesordnung, Inhaftierungen waren die Folge. Auch ein Ketzer wurde in dieser Zeit in die Kerker der Garnison gebracht.
Und er sollte ihm bald behilflich sein die Dinge zu seinen Gunsten zu wenden.

Johann Gottfried. Als er an diesem Tag die Garnison betrat, kam der Hauptmann ihm bereits entgegen. Hinter ihm lag die Leiche des Ketzers, und was für ein Zufall ein Schreiben, das den allseits hinterfragten Custodias, der Paktiererei mit der schwarzen Akademie der Linken bezichtigte.
Glücklicherweise konnten Tote nicht mehr reden und Hektor würde ohne Zweifel mit diesem Schreiben vor den Rat treten.

Er berichtete Tuljow von den Geschehnissen. Er war seiner Meinung das eine Verschärfung der Situation zwischen Rat und Ersonter Garde sicherlich von Vorteil sein würde.
Noch am selben Abend kehrte er zurück nach Ersont. Hektor hatte bereits wage durchblicken lassen was er vorhatte und es war nicht schwer ihn in einigen Gesprächen in die richtige Richtung zu lenken. Der Mann war stur wie ein Esel und wenn man ihn versuchte von etwas abzubringen, bestärkte ihn das nur umso mehr seinen Willen durchzusetzen.

Der Brief hat seine Wirkung nicht verfehlt. Alarich und Hektor hatten die Absetzung von Custodias als Rat verlangt. Drohungen waren die Folge von einer Hinrichtung war sogar die Rede, sollte die Garde sich gegen den Rat stellen. Der Stein war ins Rollen gebracht worden. Seine Erwartungen wurden übertroffen als der Hauptman und Alarich schließlich den Putsch gegen den Rat befahlen, hoch oben auf den Mauern von Falkensee.

Es trat ein was eintreten musste. Die Rätin Imea Ekula wurde als erste inhaftiert. Danach verbarrikadierte die Garde sich im Schloss, Bündnisse wurden geschlossen. Der Verrat einiger Kameraden, die versuchten die inhaftierten Räte Solice Aurora und Toran Dur zu befreien, kam ihm gerade Recht und sicherte ihm das Vertrauen des Hauptmanns. Noch war es nicht an der Zeit sich zu zeigen. Wie geplant hatte sich Malthust auf die Seite der Garde gestellt, und wartete ab wie sich der Putsch entwickelte. Als er jedoch den Leutnant im Hof des Schlosses neben Alarich sah und die dazugehörige Armee, war er überrascht. Eine Planänderung?

Ein "drohender" Angriff, eine List die Alarich dazu veranlasste persönlich die Tore der Stadt zu schließen, während die Malthuster und der Rekrut Gin sich auf die Suche nach versteckten Runen machten die sicher innerhalb des Gardeturms befinden sollten. Der Rest war reine Formsache. Er wandte sich zum Regal, dem Leutnant die Gelegenheit bietend auf die er gewartet hatte. Ein dumpfer Schlag auf den Kopf, Schlüssel wurden ihm entrissen, Leute trampelten in den Raum ... dann wurde es schwarz.



Kapitel 5- Die Flucht des Hauptmanns


Die Räte waren wieder frei, das Vorhaben der Garde damit gescheitert.
Doch Hektor erfüllte seinen Teil mit Bravur und blieb stur, hielt an seinen Bestrebungen fest, ungeachtet der Tatsache das ihre Widersacher, trotz der gewonnen Schlacht, aufs Neue erstarkt waren. Er bildete einen neuen Rat zusammen mit Arn Toron, Isabella Roth und der Elfin Serafina Ignitia.

Die Ratssitzung folgte, während er draußen an der Brücke die Stellung hielt. Dann sah er den Gardisten ... Nein ... es waren drei Gardisten der Ritterschaft. Bisher waren sie neutral geblieben, doch die Ereignisse am Tag der Schlacht hatten sie nicht sonderlich gutmütig gestimmt.
Ohne Umschweife teilte man ihm mit das der Graf selbst auf dem Weg war um mit dem Hauptmann zu verhandeln. Verhandeln? Wollte die Ritterschaft eingreifen? Nachdenklich stapfte er Richtung Schloss. Das war nicht gut. Er musste dafür sorgen das die Ritterschaft nicht dazu kam in Verhandlungen zu treten. Was er brauchte war ein Vorwand. Er hielt inne, drehte sich herum und stapfte zurück zum Schlosstor. Seine Augen weiteten sich einen Deut, ein kurzer Anflug eines Lächelns war zu erkennen.

Offensichtlich hatte der Graf nicht nur sein persönliches Geleit mitgebracht, sonderlich gleich den halben Löwenorden und ein dutzend anderer auf die der Hauptmann ein Kopfgeld ausgesetzt hatte oder die er als Feinde betrachtete. Eilig drehte er sich herum, ein Ork kreuzte seine Wege, tauchte auf dem Nichts aus und bot die Hilfe seines Stammes an und verschwand wieder. Zwar hatte er versucht die Situation abzuwiegeln, aber der Ork hatte nicht sonderlich zuversichtlich auf ihn gewirkt. Nun war Eile geboten.

Er stürmte völlig außer Atem, denn er war in der Tat außer Atem, in das Consultorium.
Sogleich berichtete er Hektor von dem bevorstehenden "Angriff" durch die Ritterschaft und ihre Verbündeten und den vermutlichen Vorwand des Grafen, sich nur zu Verhandlungen zu treffen. Sofort verließen sie das Schloss und suchten die nahe Taverne auf. Ein übereifriger Jüngling namens Tjure Odal begleitete sie. Der Kerl war ihm schon öfter aufgefallen, schien jedoch harmlos zu sein. Hektor hatte den Köder geschluckt und übergab Gin die Schlüssel für die Schlosstore.
Er sollte sie aufhalten, was er nur zu gerne tat, während der Hauptmann seine Flucht antrat.


Kapitel 6- Ein Graf vor verschlossenem Tore


Ruhig gab er die Anweisung an die Wachen weiter. In der Ferne konnte er noch die "neuen" Räte Arn Toron und Isabella Roth erspähen, als das Tor mit einem lauten Rattern auf die Steine prallte und ihm die Sicht nahm. Der Graf ließ nicht lange auf sich warten und verlangte in der üblichen herablassen Art eines Adligen sofort seinen Vorgesetzten. Unglücklicherweise schien Gin jedoch anderer Meinung zu sein und witterte seine Gelegenheit, einen Bruch zwischen Ersont und der Ritterschaft herbeizuführen. Es war durchaus amüsant dem alten Mann dabei zuzusehen wie ihm die Wut ins Gesicht stieg. Inzwischen war Tjure Odal zum Tor gekommen und hatte ihm berichtet das der Hauptmann über den See geflohen war. Natürlich hätte er den Grafen nun hineinlassen können, allerdings bereitete es ihm mehr Vergnügen ihm dabei zuzusehen, wie er vermutlich gleich in einen Schreikrampf ausbrechen würde. Am Ende Zog er unverrichteter Dinge ab.

Der Hauptmann war verschwunden, der Rat frei, auf den Straßen herrschte Chaos. Über einige Ecken hatte er erfahren das Felis, die Wirtin der Taverne bereits die Stadt verlassen hatte.
Sie war schneller eingebrochen als er erwartet hatte.

Schließlich traf er Toran Dur im Schloßhof. Der alte Mann schien Interesse an Verhandlungen mit der Garde zu haben und lud die Garde zu einem Konvent ein, an dem alle neuen sowie alten Räte beteiligt sein sollten, um über die Zukunft des Lehens zu entscheiden.


Kapitel 7 - Ein neuer Hauptmann

Er hatte es erwartet. Hektor war paranoid geworden. Seid der Rat ihm und Alarich mit dem Tod gedroht hatte, sah er in jedem Verhandlungsversuch der anderen Seite einen Anschlag auf sein Leben. Er überraschte ihn eines abends nahe des Wolperdingers, erstaunlich das der Kerl dazu in der Lage war sich auf subtile Art und Weise zu bewegen, auf ihn hatte er stets immer etwas ruppig gewirkt.

Eine lange Unterhaltung folgte im Keller der Gardetaverne. Der Hauptmann hatte sich für das Exil entschieden, er hatte aufgegeben, um sein eigenes Leben zu retten. Alarich würde ihm gewiss folgen, das war sicher. Und somit wurde Gin zum neuen Hauptmann ernannt.
Jetzt war es an der Zeit den letzten Schritt einzuleiten.

Das Konvent sollte über alles entscheiden.


Kapitel 8 - Politik

Ruhigen Schrittes betrat er an diesem Tag den Wall, der Einladung des alten Dur folgend.
Er hatte die Entscheidung des Hauptmanns vorerst für sich behalten. Einige verständnislose Augenpaare richteten sich auf ihn, als er das Torhaus betrat. Was machte ein Rekrut hier? War der nicht ein Verräter? Zynische Kommentare und kalte Blicke glitten an seiner ruhigen Fassade ab.


Dann war es soweit, die Leute wurden zusammengerufen. Bekannte Gesichter kreuzten seinen Blick, allem voran Isabella Roth und Arn Toron. Er hatte sich ausgiebig mit den Beiden beschäftigt.
Mit Isabella Roth war er bereits das eine oder andere Mal aneinandergeraten, sie war eine stolze Frau und das würde er sich zu Nutze machen. Die Abneigung, die beide gegenüber Custodias an den Tag legten, würde ihm dabei behilflich sein.

Er verkündete die Entscheidung Hektors als alle beisammen saßen. Sofort brach das zu erwartende Getose aus, niemand würde ihn akzeptieren. Ein Rekrut als Hauptmann, das sollte wohl ein Witz sein? Und das war es tatsächlich, ein Witz, ein schlechter Witz, den er notfalls mit der Waffengewalt der ganzen Garnison verteidigen würde. Aber soweit kam es nicht.

Toran Dur. Wer hätte erwartet das ausgerechnet dieser schlitzohrige alte Kerl für ihn in die Bresche springen würde. Sicherlich folgte er seinen eigenen Motiven, aber am Ende sollte es ihm Recht sein, wenn er nur wüsste wem er hier gerade Tor und Tür geöffnet hatte. Seine Position war vorerst gesichert und nun war der Zeitpunkt gekommen, da Custodias seine Chance witterte und ihm damit direkt in die Hände spielte.

Er war schließlich der Vorwand für das alles gewesen nicht wahr? Aber nun da Hauptmann Hektor nicht mehr da war, schien der Rat wert darauf zu legen was der neue Hauptmann dachte.
Dachten sie wirklich Custodias würde seinen Posten lange behalten? Ihm sollte es Recht sein, er spielte den versöhnlichen, unerfahrenen Hauptmann nur zu gerne, während er in die ausdruckslosen Gesichter von Isabella Roth und Arn Toron schaute und dem Geweihten, mit einem Lächeln, seinen Segen gab. Doch das war noch nicht genug. Diese Isabella war ihm ein Dorn im Auge, der nur darauf wartete sich noch tiefer in seinen Sehnerv zu verbohren.
Es war Zeit sich ihren falschen Stolz zu Nutze zu machen.
In seiner unendlichen Großzügigkeit, schlug er den anderen Ratsmitgliedern vor die werte Vogtess, ebenfalls in den Rat zu berufen, um die Interessen der Bewohner von Südfall zu vertreten.

Er lächelte schmal als er den eiskalten Blick aus den Augenwinkeln wahrnahm. Was würde sie tun? Sein Angebot annehmen? Ihren Stolz über Bord werfen? Nein, es war gut das er selbst diesen Vorschlag gemacht hatte, wäre ihm jemand zuvergekommen, wäre die Sache vermutlich anders ausgegangen.

Der Rest war Formsache, ein weiterer bedeutungsloser Eid, ein weiterer bedeutungsloser Kompromiss.

Als die Sitzung beendet war hatten Arn Toron und Isabella Roth das Lehen verlassen.
Das es sie ausgerechnet nach Brandenstein zog ... er musste unweigerlich grinsen ... war wohl die Ironie des Schicksals.


Kapitel 8 - Das Ultimatum


Der letzte Streich, das Ultimatum. Es war Zeit seinen Obulus an Malthust zu entrichten, schließlich sollte der Leutnant der sich bisher so brav an ihre Vereinbarung gehalten hatte nicht völlig leer ausgehen. Die Kirche hatte versagt, was Custodias anging. Von der Aussage des Calators vor dem Rat hatte er sich mehr erhofft, doch es gab subtilere Wege sich dieses Mannes zu entledigen, der da immer noch seine Stimme im Rat hatte.

Die Forderungen Malthusts trafen den Rat mit der entsprechenden Wucht. Schnell zeichnete
sich ab das nicht jeder im Rat, das Lehen für einen einzelnen Mann opfern würde. Es war am Vorabend der Verhandlungen als Gin die Freifrau Solice Aurora aufsuchte. Es war ein langes Gespräch, die Freifrau war nicht auf den Kopf gefallen, doch letztendlich bekam er was er wollte.
Ihr Wort.

Er hatte Malthust den nötigen Vorteil verschafft, Custodias verlor, um was er so sehr gekämpft hatte und Ersont zahlte den Preis.




ende



?

ps: sry für die hässliche formatierung ich bin unfähig.

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i hate for the glory


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