viewtopic.php?f=85&t=106863Im warmen Schweinemist liegt ein Lumpenbündel. Ein Straßenjunge zieht an der Decke und entblößt eine verdreckte, widerlich verformte Visage, aus dem fauligen Mund mit den wenigen Zähnen, die wie grünliche Eiszapfen aus seiner Fresse ragen, kommt es: "Eh, warum weckst du mich!" Dann erzählt ihm der Bursche vom selbsternannten Hafenkönig. Da ragt plötzlich eine grobe Bärenpranke aus den Leinen und packt ihn am Arm: "Geh' zu Diego und sag' ihm, niemand legt sich mit dem Bärenringer an."
Der Bote rennt erschrocken davon und Markwart setzt sich schwerfällig auf, um zum Frühstück einen ordentlich Schluck Rum in seine Kehle zu gießen.
Er wischt sich über den Mund und murmelt vor sich hin: "Endlich habe ich wieder ein Zuhause. Wir im Viertel halten zusammen. Wenn er ein guter Anführer ist, werd' ich ihm folgen - wenn er nicht gut ist für meine Freunde, werde ich ihm die Seele aus dem Leib prügeln und er wird nur noch kriechen können wie eine Schlange!" Er betrachtet das Treiben am Hafen, wie Schiffe ein- und ausgeladen werden, wie Kinder im Dreck spielen und ein Betrunkener auf der Straße schläft. Das Pochen eines Hammers verrät, dass einer gerade dabei ist, seine Hütte instandzusetzen. Der Geruch der Gerberpisse steigt ihm in die Nase und von der Kneipe her ist zu hören, wie ein Weib gerade ihren Mann anschreit. Markwart krault sich den verfilzten Bart und lächelt freundlich drein. Er ist ganz sicher ein trunksüchtiger, gewalttätiger, vom Wahnsinn heimgesuchter Kerl. Doch in seiner alten, ungepflegten Fratze mit den eitrigen Furunkeln und den eingefallenen Augen liegt sehr viel Gutmütigkeit, als er sich seine neue Heimat besieht.
Warme Regentropfen prasseln hernieder und versickern im Dreck der engen Gassen. Er schaut herauf zur Turmuhr und dröhnende Glockenschläge hallen durch das Hafenviertel. Die Leute suchen Schutz unter den dünnen morschen Brettern, die als Dächer über die Hütten angebracht wurden. "Das werden deine Totenglocken sein, wenn du auf der falschen Seite bist, Diego das Messer. Ich habe drei Tage und drei Nächte mit einem Bären gerungen. In meinen Leib zog der Geist dieses Bären. Versuch's ruhig, mich aufzuschlitzen."