Irgendwo auf der Insel…

Gleich einem Metzger Stand er vor dem Berg scheinbar wahllos aufeinander gestapelter toter Körper.

Arme und Gliedmaßen waren zumeist schon abgetrennt, das Fell an mehreren Körpern bereits vom Fleisch gelöst und dennoch war dieser Haufen so nicht für seine Arbeit zu gebrauchen. Wie oft hat er schon sich an der düsteren Kunst versucht, doch bisher war die Menge des Rohmaterials immer überschaubar gewesen, nie mehr als zwei oder drei Körper deren Einzelteile zu einem neuen Kunstwerk, zu einer neuen Schöpfung zusammengefügt werden mussten.
Mühsam Stapelte er nun jeden Arm den er Fand auf den einen Haufen und auf den anderen wurden Beine gestapelt, nur zu gern hätte er diese Arbeit einem Diener anvertraut, doch bei solch hoher Kunst wäre jede Verunreinigung eine Gefahr für das Vorhaben. Ein Zeitaufwendiges anliegen, die verschiedenen Körperteile zu ordnen, auch wenn vermeidlich schon jedes Blut aus den Stümpfen herausgequollen war, ergießt sich jedes Mal, wenn er einen von ihnen ergreift, der rote Lebenssaft auf den Boden und seine Kleidung. Bis zu den Knöcheln stand er in der roten Flüssigkeit doch scheinbar, schien es ihm nichts auszumachen, weder Wahn noch Vergnügen trieben ihn an. Seine einzige Motivation war das, was im Begriff war zu entstehen um für ihn und seine Brüder den Willen des Erbauers zu vollführen. Schmerzlich erinnert er sich an sein Noviziat, den ekel den er bei solcherlei Tätigkeiten früher empfunden hatte, doch schien ihm diese Zeit fern, als hätte sich ein Schleier des Vergessens über diese seltsame Menschliche Regung gelegt.

Nachdem die Aufteilung abgeschlossen war, fing er an einen der Torso in die Mitte des Raumes zu schleifen, gefolgt von jeweils einem Paar passender Beine, und vier Armen. Kurz betrachtet er diese Komposition ehe er seinen Kopf schüttelt und noch einmal einen zweiten Torso heranschleift.

Den zweiten Torso schneidet er das Fleisch von der Brust und entfernt die inneren Organe. Die Organe werden um den ersten Torso herum arrangiert, akribisch genau, ehe dann mit seiner Klinge Stich in den Unterleib, die andere Hand fährt in durch diesen in den Unterleib und schleift die Aorta des Wesens heraus, schneidet diese ein und beginnt dann mit einigen der Sehnen und Hautfetzen die Beiden Aorten miteinander zu verbinden, als wolle er den Blutkreislauf von beiden Organsystem zusammenfügen, mehrmals macht er dieses Flickwerk an weiteren großen Adern…
Dann drapiert er das Fleisch des zweiten Körpers über die dem ersten Körper neu hinzu geschenkten Organe und beginnt dann die Rippen und Schulterblätter sogar die Wirbelsäule an dem Fleisch mit einigen Sehnenfetzen zu befestigen.
Gleichsam akribisch werden die Arme nun mit den Gelenken verbunden, die groben Sichtbaren Nervenstränge werden miteinander vernäht gleichsam wie die Sehnen.

Einiges an Zeit vergeht bei seinem Handwerker, ist es doch bisher nur Handwerk und keine Magie. Jene Würde noch folgen… doch bevor es soweit ist… der Stapel der Leichen ist noch groß.

Zum höchsten Stand des Dorayon vollzog sich der Wechsel. Mit einem anerkennenden Blick schritt der Magister ad Sinister an dem Hochmagus, dessen Kleidung und Hände von Blut gezeichnet waren vorrüber und übernahm die Arbeit an den sich langsam formenden Körpern. Ihm wurde die Ehre zu Teil die sauber geschaffenen Körper zu verbinden. So legte er immer und immer wieder die Hände auf die Schnittstellen, welche hier fein säuberlich mit engem Zwirn, dort mit Nägeln verbunden war. Scharf gefauchte Worte drangen aus seiner Kehle, immer wieder hätte man in Anwesenheit die Run'schen Wörter "Say'", "Shra" und "Briaz" hören können.

Nach einiger Zeit traf seine Eminenz wieder ein. Er hatte sein Äusseres gesäubert und begutachtete nun das Werk. Es war kein Angst, ob Dilletantismus, es war derweil vielleicht ein gewisses Vertrauen in den ehemaligen Schüler gewachsen.

"Er ist bereit. Wir sollten zum Ritual übergehen."