Eisig strich der Wind um die schmale Gestalt des Elfen welcher, dicht in seinen blauen Umhang gehüllt, auf der Mauer des Walles harrte und durch das Schneegestöber nach Osten blickte. Die grauen Augen schienen im Anblick des Tanzes der Schneeflocken verloren, doch der Geist wanderte weit über die Gegenwart hinaus sich dabei jedoch immer im Kreis drehend.

Mutig waren sie ja, die Löwen. Seine Löwen. Für die er nun Verantwortung trug und denen seine Pflicht galt. Doch so wenige, gar so wenige. Wie viele würde der Orden im Kampfe mustern können? Ein halbes Dutzend sicherlich. Ein volles? Kaum. Gegen einen Feind dessen Zahl nicht ermessen werden konnte ohne jede Zuversicht zu verlieren. Sicherlich, der Wall war ein massives Bollwerk wie es seinesgleichen auf dem Eiland nicht gab, doch bedurfte es alleine um seine Mauern zu besetzen mehr Mannen als ihm zur Verfügung standen.

Hoffnungen hatte er, jedoch. So die Vorbereitungen gelingen und so die Verbündeten auf ihre Worte Taten folgen ließen, vermochte der Orden seine Aufgabe erfüllen und den Feind von den Städten abhalten, und sei es nur für einen Tag. Und jede Stunde zählte in den dunklen Tagen die bevor standen, dessen war er sich bewußt, auch wenn die Ironie dass gerade er, ein Fey, sich in solcher Eile befand, ihm nicht entging.

Langsam wandte er sich ab und schritt die langen Mauern hinunter, vorbei an der Stelle wo vor wenigen Tagen Unbekannte noch ein Katapult gestohlen hatten. Ein ganzes Katapult, unter seiner Nase verschwunden. Forthin zum Südturm des Walles, von wo aus er das wilde Lager der Orken betrachtete und die Brücke welche es mit dem Ödland verband. Verteidigen wollten sie die Brücke, so hatte Marion ihm berichtet. Unklar blieb, ob es ihnen gelingen würde und ob ihre Kräfte nicht woanders besser genutzt wären. So spielte er mit dem Gedanken ob es nicht weiser wäre Feuer an die Brücke zu legen so lange er dies noch konnte, doch die Konsequenzen nach dem Dunkel ließen ihn stocken dies weiter zu führen.

Und Mens? Zu früh diesen Gedanken weiter zu verfolgen, oder vielmehr, keine Zeit. Erneut hoben sich die Mundwinkel des Elfen zu einem bitteren Lächeln. Über sieben Jahrhunderte und nun mangelte es an Zeit weil Dinge auf diesem Eiland sich überschlugen in einer Hast die ihm befremdlich erschien. Nach dem Dunkel, so es ihm erlaubt sein sollte dessen Ende zu erblicken, dann würde er Zeit für sein Werk finden.