... oder: Wie der Schuft sein Stofftier verlor.
Am Mittentag, dem 13. Dular geschah es wohl, dass, gerade als draußen der Apell der Malthuster Wacht begann, plötzlich der Gefangene aus der hintersten Zelle verschwand.
Der Tathergang? Kaum mag man ihn ausmachen, wurden doch dabei keine Spuren an den Schlössern oder ähnliches hinterlassen, lediglich die Welt der Magie könnte jemandem eine Idee geben wie es ablief.
Denn kurz nachdem der Apell begann erschien wie aus dem Nichts hinter dem Gefangenen eine Gestalt.
Auf den ersten Blick eine düstere, gar furchterregende Gestalt wie sie da erschien, gekleidet in eine schwarze Lederrüstung und eine feine Weste aus Schwarzbärfell, umschmeichelt von einem tiefschwarzen, mit Gold bestickten Umhang, das Gesicht umschlungen von einem schwarzen Schal über welchen die langen, schwarzen Haare wild hinabfallen, im Gürtel ein Metzgermesser.
Auf den zweiten Blick fiel der Körperbau auf, welcher wohl schon als etwas schwächlich bezeichnet werden kann, ist er doch auch lediglich ungefähr 1 Schritt und 65 Fingerbreiten groß, vermutlich wiedermal einer dieser Bücherwürmer.
Wenige Augenblicke dauerte es , da wanderte er schon wie ein Geist durch die Gitterstäbe hindurch, ergriff sich das Hab und Gut des Gefangenen und floss wieder durch das Gitter hindurch.
In der Zelle wieder angekommen ließ er ein Stück Pergament auf den Boden fallen :
Haltet Vedex in Gedanken
Mauern sind mir keine Schranken
Könn'n nicht hindern meine Pranken
, dass sie schützen die Bekannten!
Fast schon erleichtert schnaufte Vedex aus, nachdem der Riss offen stand, welcher ihm und dem Gefangenen die Freiheit wiedergab"Ob es wohl je jemand lesen wird?" Mit feinem Sand wird die noch feuchte Tinte getrocknet und das Buch zugeklappt.
Mit einem kurzen Lächeln auf den Lippen wird der Kater, welcher ihm während des Schreibens Gesellschaft leistete, kurz getätschelt, das Buch in einem Regal verstaut.