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 Betreff des Beitrags: Verdammt, dem Meister zu dienen
BeitragVerfasst: 21.03.11, 00:53 
Einsiedler
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Registriert: 21.03.11, 00:44
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Mulmig war es Kasimir Mantar schon, als er vor der Spelunke stand. Vieles hatte er schon gehört von diesem „Viertel“ und den rauen Gesellen, die sich zumeist in dieser Taverne einfinden, die man zur blutigen Ratte oder so ähnlich nennt.

Seinen ganzen Mut fasste er und riss die Tür zur Taverne auf. Kurz blieb er stehen, schaute sich im Schankraum um, dabei sich mühend, mit seinem Blick und seiner ganzen Körperhaltung Sicherheit auszustrahlen.

„Bekommt man hier einen guten Wein?“ fragte er mit fester Stimme, während er zu den Männern schaute, die an einem in der Ecke stehenden Tisch saßen. „Gewiss bekommt Ihr hier guten Wein in der Ratte. Setzt Euch nur.“

Der diese Antwort ihm gab, so dachte er sich, war wohl der Wirt. Dieser machte auf ihn einen gar nicht so furchtsamen Eindruck, sondern schien recht höflich zu sein. Auch die anderen am Tisch sitzenden Männer schauten nicht wie finstre Gesellen aus. Etwas erleichtert atmete er einmal tief durch und setzte sich an einen Tisch.

Er dachte nach, was man ihm geraten, um recht wackre Männer zu finden, die es vermochten, die Tat zu vollbringen auf dem Morsanacker zu Falkensee. Er dachte aber auch darüber nach, welch Schicksal dem Bruder beschieden war, dem gleicher Auftrag erteilt wart wie ihm jetzt. Bei diesem Gedanke fröstelte ihm leicht.

„Setz Dich zu uns an unsren Tisch.“ Die Worte rissen ihn jäh aus seinen Gedanken. Etwas verwirrt schaute er zu den Männern am Tisch. „Ihr meint mich?“ „Ja. Komm, setz dich zu uns.“ Warum auch nicht zu ihnen sich setzen, dachte er bei sich. Ich lerne sie kennen und so vielleicht auch ein, zwei Männer, die ich für diese Tat zu gewinnen vermag.

Eine Weile lauschte er dem Gespräch, dabei aber nur mit einem Ohr zuhörend, da er immer noch daran denken musste, was seinem Gefährten geschah, der versagt hatte. Grausam war Jorge Borgiacremo, doch wohl noch grausamer und unerbittlicher musste jener sein, den er bisher noch nicht kennen gelernt hat – der Meister.

„Arrangar?“ Verwirrt schaute er die am Tisch sitzenden Männer an.





Erleichtert schlenderte er die Gasse entlang zum Marktplatz von Falkensee, daran denkend , dass schon bald es vollbracht sein mag, was ihm aufgetragen wurde, dabei gar nicht merkend, dass er im Selbstgespräch vor sich hin brabbelte:

„3000 Dukaten hat man mir gegeben, auf dass die Tat vollbracht, diese Gebeine aus dem Grab entwendet. 2000 Dukaten für die Männer, da bleiben für mich 1000 Dukaten übrig. Dieser Jorge muss ja nichts davon erfahren und für 1000 Dukaten kann ich mir das Leben für eine gute Zeit recht versüßen. Nur gelingen muss es, muss es unbedingt.“

„Es wird mir gelingen, es wird mir gelingen. Was auch immer es damit auf sich haben mag mit diesen Gebeinen des Toten. Es muss gelingen, es muss gelingen, diese Gebeine muss der Meister bald in seinen Händen wissen.. Gelingt es nicht, dann ist es mein Tod. Darum – es muss, es muss … und 1000 Dukaten… nicht schlecht, nicht schlecht“


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdammt, dem Meister zu dienen
BeitragVerfasst: 23.03.11, 23:13 
Einsiedler
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Enttäuscht verließ er die Taverne und das Viertel. Aschfahl war sein Gesicht und seine Gesichtszüge waren gezeichnet von der Furcht, die in ihm aufkam.

An den letzten drei Abenden hatte er vergeblich die Taverne aufgesucht, denn den Mann, den er dort anzutreffen gehofft hatte, er war nicht dort gewesen. Und so war es auch an diesem Abend. Er wusste darum, dass Jorge Borgiacremo ungeduldig sein würde; er wusste auch darum, dass er dessen Ungeduld zu spüren bekommen würde, wenn er diesem Greis davon berichten würde, dass die Tat noch nicht vollbracht, das Grab auf dem Morsanacker von Falkensee noch unberührt, die Gebeine, die der Meister wünschte, noch an diesem Ort in heiliger Erde liegen.

Zu allem Überdruss geriet er noch in die Fänge zweier Recken des Ersonter Bundes. Innerlich fluchend fragte er sich selbst, warum er sich nur auf dem Marktplatz aufgehalten hatte. Er wusste doch, dass dort nie etwas los ist, sich höchstens Fuchs und Hase eine gute Nacht wünschen und ansonsten diese Ersonter Recken vor Langeweile nichts Besseres zu tun haben als in fremde Taschen herum zu wühlen.

„Bleib nur ruhig! Lass Dir nichts anmerken! Sei höflich und befolge ohne Widerworte, was sie Dir sagen, das du tun sollst. Bloß keinen Verdacht erregen.“ Mit diesen Gedanken beruhigte er sich, als die zwei Ersonter Recken ihn durchsuchten. Und diese Gedanken halfen, dass er ruhig blieb und die beiden Recken keinen Verdacht schöpften. Erleichtert verließ er den Wachraum des Burghofes und schmunzelte ein wenig, als er über die Brücke zurück gen Marktplatz schlenderte.

Doch der Gedanke, dass er gleich dem Jorge Borgiacremo Bericht erstatten musste, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren und das Grinsen in seinem Gesicht verschwand jäh. Er wusste um die Grausamkeit, zu der dieser alte Mann fähig war. Auch wusste er, dass man diesen Greis nicht täuschen konnte, wie er es eben geschafft hatte, die beiden Recken des Ersonter Bundes zu täuschen.







Zum ersten Mal hört er diese Stimme – die Stimme des Meister. Eiskalt läuft es ihm den Rücken herunter, als er die Stimme seinen Namen aussprechen hört. „Kasimir Mantar heißt der Mann, den Du beauftragt hast, die Gebeine mir zu bringen, die ich brauche, Jorge?“ „So ist der Name des Mannes, den ich beauftragt habe, Meister.“ „Gut – noch sieben Tage gebt ihm. Hat er in dieser Zeit es nicht vollbracht, dann weißt Du, was Du zu tun hast.“ „Gewiss, Meister.“ „Ist alles vorbereitet für Toran Dur? Doch nein. Instruier erst diesen Kasimir und mahne ihn eindringlich zu erfüllen, was ihm aufgetragen. Dann komme zurück, Jorge. Wir werden dann sprechen, was zu geschehen hat mit diesem Graumagier. Andere Ohren brauchen das erst einmal nicht zu hören.“ „Gewiss, Meister! Ich eile!“


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdammt, dem Meister zu dienen
BeitragVerfasst: 21.04.11, 22:00 
Einsiedler
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Die Stimme des Meister hatte ihn wieder einen eiskalten Schauer den Rücken herunter laufen lassen, als er in der Halle in Radak gestanden hatte und dem Gespräch lauschte, das der Meister mit Jorge Borgiacremo führte.

„Warum muss es mich wieder treffen? Warum wird mir immer solch heikler Auftrag nur übertragen?“ dachte er wieder bei sich, als er sich auf den Weg nach Brandenstein machte. Bei dem Gedanken an Brandenstein kam ihm in dem Sinn, sich mit einem Schiff einfach davon zu machen, doch verwarf er diese Überlegung gleich wieder eingedenk dessen, dass Getreue des Meisters überall auf dem Einland sich finden und solch ein Vorhaben schnell entdeckt sein wird – zu schnell wohl.

Als er den Schlachtenpass passierte und sich nördlich der Brandensteiner Forst entlang seines Weges erstreckte, dachte er daran, wie er es wohl anstellen müsse, um das zu erledigen, was ihm aufgetragen wurde. Schon die Vorstellung daran, sich mit diesen Wilden, diesen Goblin zu treffen, ließ ihn das Herz in die Hose sacken. Darum war er froh, dass sein Weg ihn erst einmal nach Brandenstein führen musste, um dort das Gold zu holen, mit welchem er das Wohlwollen der Goblin erkaufen sollte.

In Brandenstein schlenderte er erst einmal durch die Gassen und wunderte sich über die vielen neuen Gebäude. Es schien ihm, dass die ganze Stadt sich geändert hatte. Wieder an seinen Auftrag denkend, kamen ihm wieder sorgenvolle Gedanken an seinen Auftrag, die verstärkt wurden durch die so menschenleeren Gassen von Brandenstein. Darum beschloss er, erst einmal in die Taverne zum Roten Drachen einzukehren, um mit einem Glas Wein oder auch zwei die Sorgen fortzuspülen.

„Im Brandensteiner Forst muss ich suchen nach diesen Goblin“ dachte er bei sich, während er aus dem Osttor die Stadt verließ, das von dem Gold schwer bepackte Pferd hinter sich herziehend. Er wusste um die Bedeutung seines Auftrages. Die Goblin sind ganz vernarrt darauf, Gold zu besitzen. Doch wusste er, dass es nicht einfach sein wird, die Goblin dazu zu bringen, den Frieden mit Malthust zu brechen und die Gegend im Lehen Malthust wieder unsicher zu machen. Viel Gold wird es dazu brauchen, die Goblin bei Laune zu halten. Viel mehr, als in den Satteltaschen sich fand. Doch wird es den Gegner schwächen, wenn die Goblin die Gegend um Brandenstein unsicher machen. Sie werden die Recken des Vierepakts auf Trab halten und womöglich auch Kräfte des Löwenorden binden. All das wird dem Ziel dienen, den Lilienwall halten zu können. Und dieser Wall, das wusste Kasimir Mantar, musst unbedingt gehalten werden.


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