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 Betreff des Beitrags: Gedankensterne
BeitragVerfasst: 30.03.05, 15:25 
Ehrenbürger
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Die Dielen an der Decke bis zum Vorhang zählten genau 23 Teilstücke. Wenn man das kleine Endstück in der Ecke nicht mit zählte.
Die Kerze auf dem Schrank flackerte endlich und erlosch, ließ nur noch das Licht des Vitamalin zurück um das vom hellrosa Vorhang geteilte Zimmer sanft zu erleuchten.
Langsam wurden seine Gelenke steif und träge drehte er sich auf die Seite, zog die Knie bis zum Kinn hoch und starrte auf den Schrank neben dem Bett, der die Sicht auf die Wand versperrte.
Na gut, bei dem schwachen Mondlicht, dass durch den Vorhang drang, hätte er die Mauersteine auch kaum zu zählen vermocht.
Die Bisswunde im Unterschenkel pulsierte im Takt seines Herzschlages vor sich hin, und das leise Atmen von Ihr war das einzige Geräusch, dass seine Gedanken ablenken konnte.
Nicht, dass viel dazu gehörte, seine Konzentration zu zerstören.
Kreuz und quer huschten seine Gedanken über die verschiedenen Felder seiner Probleme und Erlebnisse: Drache und Prinzessin spielen in der Taverne. Ob Mirella wirklich wen finden würde, der mitspielte?
Ein Angriff, mit dem Harwarn nicht rechnen würde. Harwarn, der große, starke, ruhige Riese, vor dem er fast soviel Angst wie Respekt und Zuneigung hatte. Der unbesiegbar schien.
Einen Moment stellte er sich vor, wirklich zum Prinzessinnen entführenden Drachen zu werden und dem Nordmann damit vielleicht einen Treffer versetzen zu können. Der Gedanke ging weiter und Blut rann hinein, was ihn fast genauso entsetze wie die Vorstellung, den Nordmann wieder und wieder zu enttäuschen. Was, wenn es ihm tatsächlich irgendwann gelang, ihn zu besiegen - und er ihn dabei sogar verletzte?
Er zog die Knie noch weiter an und schlang die Arme darum. Kraft war Macht und das brachte Gefahr mit sich. Stark sein hieß vorsichtig sein. Damit man nicht die verletzte, an denen einem etwas lag. Der Gedanke, sich soviele Sorgen um so etwas zu machen war absurd. Seit wann gab es denn Menschen, die ihm so wichtig waren, dass ihn die Gedanken an sie den Schlaf raubten?
Mit einem tiefen Seufzer streckte er sich wieder lang aus und verschränkte die Arme im Nacken, starrte an die stetig schwächer werdenden Flecken Mondlichts an der Decke.
Das Schlimmste an all dem war, dass diese Menschen sich auch noch um ihn sorgten. Ihre entsetzten Gesichter, wenn er mal wieder blutend und zerschlagen aufkreuzte und halbherzig behauptete, alles sei in Ordnung.
'Ich will nie wieder dein Blut sehen!'
Trotzig murmelte er "dann schau doch weg!" und hätte sich im gleichen Herzschlag fast selbst geohrfeigt. Das war nicht fair.
Nicht fair waren auch die ständigen Bilder von Ihr, die ihn mühelos von seinen Grübeleien ablenkten und er wusste, dass ihm dann jedesmal ein dämliches Lächeln über die Lippen huschte.
Ihr Duft stand ihm noch immer in der Nase - kein Wunder, sie lag ja nur zwei Schritt entfernt in ihrem Bett und schlief - und reizte ihn, aufzustehen und sie zu betrachten. Wie sie friedlich schlief mit diesem lieben Lächeln.
'Sei nicht albern.'
War das gestern ernst gewesen oder nur ein Spiel?
Nur ein Spiel, wie es Harwarn und Thelos Gropp zu spielen schienen, um gutmütige Zankereien und giftige Gebräue?
Ein Spiel mit den Gefühlen, die er nicht begriff, die ihn aber ständig zu überwältigen drohten?
Dieses seltsame warme Flimmern im Bauch, die Hitze im Kopf, die jedes Denken ausschaltete?
Anders als das, was der Anblick der schönen, leidlich bekleideten Frau am Ring gestern hervorgerufen hatte, aber ähnlich angenehm.
Konnte diese Freude, die zu groß schien für den eigenen Körper, denn etwas schlechtes sein?
Nein, eigentlich nicht.
Aber es hatte seinen Vater zerstört. Das begriff er nun.
Wenn einem jenes starke Gefühl also zum Verhängnis wurde, konnte man daran zerbrechen und sich verlieren.
Das Risiko war enorm!
War es das wert?
Langsam setzte er sich auf und schwang die Beine über das Bett, stand vorsichtig und bemüht leise auf. Behutsam schob er den Vorhang beiseite und trat auf bloßen Füßen hindurch, bis zu ihrem Bett.
Das Licht des untergehenden Astreyon fiel in einem einzigen Strahl durch die geöffnete Fensterlade und erleuchtete Ihre Züge, verlieh ihnen in seinem kalten Licht eine ungewohnte Schärfe. Dann versank der Mond hinter dem Horizont und das Licht wich dem des Vitamalin, der hinter einer Wolke hervorbrach und sein Leuchten auf ihrem entspannten Gesicht ausbreitete. Die Kanten glättete und die Schatten verschwimmen ließ. Sanft spielte das Mondlicht auf Ihrem Haar, verlieh ihm schimmernde Reflexe. Lauter kleine Sterne.
Er wollte danach greifen, hielt sich aber zurück und beschränkte sich darauf, zu lächeln.
Ja. Das war es wert.

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Inaktiv. Grund: die Nettigkeit des Rates, der wie üblich keine Ahnung hat, wie man mit Spielern umgeht, noch dazu welchen, die sich für Siebenwind einsetzen.
Eventgeilheit ftw!


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 Betreff des Beitrags: Von Eichhörnchen, Turteltauben und Ritterglucken
BeitragVerfasst: 31.03.05, 02:02 
Edelbürger
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Beiträge: 3012
Mein Eichhörnchen...


Elena schmunzelte, während sie die Decke bis fast über ihren Kopf schlug und sich darin einrollte. Ein seltsames Schicksal war es doch - sie kam auf diese Insel, um ihren Bruder zu suchen, 'verfolgt' von einer Leibwache, einem Angehörigen der Burgwache Rabenhains und somit ihrem Vater unterstellt und nun...

Früher war er ihr eher selten aufgefallen - meist nur dann, wenn er wieder unweigerlich in ein Missgeschick gestolpert war oder wenn sie nach den Tieren im Stall geschaut und ihn dort beim Ausmisten gesehen hatte.
Nein, sie hatte viel lieber für einen der Gardisten der Baronswache von Rabenhain geschwärmt - drei Jahre lang hatte sie ihm immer nur mit schüchternem Blick hinterher geblickt, leise geseufzt, sich im stillen Kämmerlein eine rosige Zukunft, wie man sie sonst nur aus den kitschigsten Romanen her kannte, ausgemalt, immer innerlich gebetet, er möge sie doch ansehen und sich sofort Hals über Kopf in sie verlieben, immer und immer wieder kleine Herzchen in ihr Tagebuch gemalt, bis... er heiratete.
Sie schwor sich damals, gerade sechszehn Jahre alt, nie wieder jemanden zu lieben und nie wieder fröhlich zu sein. Ein Vorsatz, der etwa drei Tage lang hielt.
Danach schwärmte sie nur noch dann und wann für andere Angestellte in der Burg oder malte sich in ihren Träumereien den perfekten Mann aus. Tier- und kinderlieb, sanft, aber auch stark, wenn es drauf ankam, humorvoll, schöne Augen und das Herz auf dem rechten Fleck...

... genau wie er, Zacharias.
Zufrieden seufzte sie auf - sie hatte ihren Bruder gefunden, dem es, bis auf die viele Arbeit und etwas, was nun in der Vergangenheit liegt, gut ging, sie hatte in der Familie Gropp sehr nette Freunde und eine einmalige Familie gefunden, Frau Weidenbach war ebenso sehr nett, dazu noch die liebenswürdigen und lustigen Hobbits wie Boggel und Garvil - von den Orks abgesehen, die offenbar einen gewissen Appetit auf menschliche Hinterteile haben, war alles perfekt hier.

Nur eine Sorge hatte sie - dass Siegfried sich wieder wie eine Glucke aufführen würde, wenn er von ihrer Liebe zu Zacharias erfahren würde.
Dennoch schmunzelte sie - es gab ja immerhin noch Regina und Harwarn, denen offenbar viel daran lag, dass sie und Zacharias zueinander gefunden haben. Zur Not würden die beiden ihnen helfen.

Wozu also Sorgen machen? Lieber wollte sie nun ihr Leben geniessen und das nicht mehr allein.

_________________
Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
James Bond: And the second?
Q: Always have an escape plan.


Zuletzt geändert von Kikia: 31.03.05, 02:10, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 31.03.05, 11:27 
Ehrenbürger
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Das war alles ganz einfach... sie hasste es wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging.
Mehr Grund brauchte sie dafür nicht.

Als Elena mit ihrem "Begleitschutz" am Hause ankam, war eben sein Pech das sie schon auf der Suche nach etwas war, was ihr missfallen könnte.
Immer hatte sie morgen ihren großen Tag... und was lenkte besser von Nervosität ab als jemanden in seine Schranken zu weisen.
Und bei diesem Jungspunt vertraute sie ganz auf Erudins Urteil. Selten flog ein Lehrling im Hause Gropp... die meisten hielten die Lehrstunden von selbst nicht aus.

Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt und schon fanden sie ihn.
Harwarn lehnte ruhig lächelnd an dem Baum während sie mit barschen Worte verdeutlichte "wer" sich in der Nähe ihrer Familie aufhalten durfte und "wer" nicht.
Wenn er nicht ganz auf den Kopf gefallen war, würde er von nun an dem Haus am Festungsring fern bleiben ...

Sie sah die beiden jungen Verliebten schon als feste Familiemitglieder an. Seltsam wie schnell das ging... dabei wohnten sie beiden erst kurz bei ihnen im Haus.
Elena ähnelte in so manchen Dingen Siegfried.. vielleicht war es das... und Zach... war eben Zach.
Unheil und Ungeschickt störten sie nicht. Es gab im Haus nichts kaputt zu machen was nicht auch wieder repariert werden konnte.
Und vielleicht gewöhnte sie sich auch an die blutigen Spuren auf der Terrasse oder die "Nähstunden" in der Küche.
Ungewöhnlich war es sicherlich nicht das sich jemand bei ihnen verletze... aber seit Zach im Hause war mussten mehr als üblich bei den Heiler neue Salben und Verbände gekauft werden.

Zacharias und Elena würden das schon hinbekommen.
Viel Arbeit brauchen junge Herzen nicht... und die haben Harwarn und sie schon damit getan das sie die beiden in dem gleichen Zimmer unterbrachten.
Und die kleine Mira schlief derweil in ihrem Zimmer im Kinderbett.

Müde gähnend drehte sie sich im Bett herum... über das Fussende hinaus zu der flackernden Kerze blickend, die dem kleinen Mädchen das Einschlafen erleichterte.
Die Atemzüge des Kindes und das bärenähnliche Geschnarchte neben ihr im Bett beruhigten sie mehr als jeder Tee oder jede Salbe.
Die Hände glitten über den Bauch ... und während sie so versuchte ihren ungeborenen, nachtaktiven Sohn zum Einschlafen zu bringen, schweiften die Gedanken zu den einzelnen Betten im Haus.

Geborgenheit, Zuneigung und Zufriedenheit wuchsen je mehr sie an die verschiedenen Mitglieder ihrer Familie, blutsverwandt oder nicht, dachte.
Bis auch ihr Lifna ruhige Träume brachte.


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BeitragVerfasst: 31.03.05, 14:16 
Altratler
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Beiträge: 282
Ruhig wanderte der Blick des Nortraven wieder auf die beiden. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, während er gemächlich die Arme vor der Brust verschränkte.
„Diese Kinder, sind noch so unschuldig“, dachte er recht zufrieden.
Dann schweiften seine Gedanken ab. Er erinnerte sich an seine eigene Kindheit, seine Jugend.

„War ich jemals so wie sie?“, fragte er sich leise murmelnd selber. Leicht senkte er seinen Kopf und legte eine Hand an seinen Bart, über den er dann nachdenklich strich.
Seufzend schüttelte er dann leicht den Kopf.
„Nein“, murmelte er dann wieder.
So wie diese beiden verliebten Kinder war er nie. Er dachte an die Zeit als er in ihrem Alter war, und von einer Taverne zur nächsten umherirrte.

Liebe….
Das Wort hatte damals eine ganz andere Bedeutung. Damals war es so einfach. Eine durchzechte Nacht, einige Schlägereien, ein Blick…
Dann einige nette Worte die, durch das Met und den Rum, eigentlich gar nicht einmal so schlecht klangen.
Und wieder eine Nacht in einem fremden Zimmer oder im Heu eines Pferdestalles.
Ja, das war die Liebe wie er sie erlebt hatte. Alles was blieb war der schwere Kopf am nächsten Morgen und die verschwommenen Erinnerungen an die Nacht…wenn er sich den erinnern konnte.

Heute, weiß er was das Wort wirklich bedeutet. Das, hatte Regina ihm gezeigt. Und nie wieder will er sie verlieren.
Langsam fand er dann wieder ins Hier und Jetzt. Er blickt wieder rüber zu den beiden.

Seine Augen begannen sich dann ein wenig zu verengen und das Gesicht wurde ernster.
Er…hatte versprochen Zach auszubilden. Ihm zu lehren, was er selber weiß. Doch…will er das wirklich? Es würde seine Unschuld nehmen. Er wäre nicht mehr derselbe.
Er fuhr sich langsam mit der Hand durch das Haar.

„Nein…“, brummte er dann hervor. Er wird ihn ausbilden, doch sein kindliches Verhalten würde er ihm nie nehmen.
Langsam erhob er sich von der Bank, auf der er saß. Rückt das große Schwert auf seinem Rücken zurecht und stapft langsam nach draußen. Auf der Treppe des Vorhofes bleib er stehen, hob leicht den Kopf , schloss die Augen und genoss kurze Zeit die Strahlen der Sonne auf seiner Haut.

Dann senkte er den Kopf mit ernstem Gesicht und grimmigen Blick. Als er dann langsam die Arme vor der Brust wieder verschränkte, sprach er leise knurrend:
„Gnade denen, die versuchen den beiden ihre Unschuld zu nehmen!“


Zuletzt geändert von Grinwulf: 31.03.05, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 31.03.05, 16:24 
Ehrenbürger
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Der Drache hob den flammenroten Kopf und funkelte sie vernichtend an, das Maul langsam für den tödlichen Feuerstrahl öffnend… da hustete er fürchterlich.
Verwirrt öffnete Mirella verschlafen die Augen und hob den Lockenkopf von ihrem Kissen. Das war nicht ihr Zimmer! Mit panischem Blick sah sie sich nach ihren vertrauten Sachen um, als es im Nachbarbett wieder hustete. Ach, das war nur der Luki! Erleichtert seufzte das kleine Mädchen auf und krabbelte flink aus ihrem Bett, ihren größten Schatz - die kleine Kapitänsmütze von Rianna – unter der Decke hervorholend. Leise schlich sie sich mit der Mütze auf dem Kopf an all den schlafenden Ordensmitgliedern vorbei und öffnete auf Zehenspitzen stehend, die Türe zur Terrasse.
Uuuuuuah war der Boden kalt! Mit bloßen Füssen tappste sie zu der Stelle, wo der kleine Hocker stand und schon war sie hinaufgeklettert und lehnte sich mit beiden Händen auf die Brüstung, das Kinn drauflegend.
Viel konnte sie nicht erkennen… Ein paar Pferdis standen wie immer vor dem Eingang der Kappelle, doch das war auch schon alles. Ob Rias auch schlief? Sie fröstelte in der kalten Nachtluft und schnurstracks lief sie wieder ins warme Zimmer, die Türe betont vorsichtig hinter sich schließend.
Vor dem Kamin rollte sie sich auf dem Fell ein und starrte ins Feuer. Dieser Platz war ihr Zufluchtsort, fühlte sie sich doch hier wie daheim, wenn sie in Vati Dons Arbeitszimmer vor dem Kamin am Fell bastelte und mit ihrer Katze tollte. Ach wie vermisste sie alles…
Den großen Tempelgarten mit dem Baumhaus, das Vati Don für sie gebaut hatte, ihre Spielgefährten am heimischen Markt, den alten Pip mit dem schielenden Auge der die unglaublichsten und lustigsten Geschichten erzählen konnte, Pelaia die jetzt eine ’Weihte war und ihr immer heimlich etwas Süßes zusteckte, wenn Vati Don sie ohne Nachtisch ins Bett schickte, da sie unartig gewesen war.
Eine dicke Träne lief die kleine Wange herab, als sie an ihren heißgeliebten Vater dachte. Was er wohl gerade tat? Er hatte bestimmt schrecklich viel zu tun mit all den kranken Leuten, er musste ja… kurz furchte sich die kleine Stirn… einen Orden leiten, ja genau so hatte er’s gesagt und sie Mia musste hier in der Fremde artig und folgsam sein jawohl!
Erneut hustete Maluk in seinem Schlaf und sofort huschten ihre Gedanken ins Jetzt. Hoffentlich wurde er bald gesund! Musste sie ihm doch noch sooooviel beibringen. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an ihren Luki dachte. Hihi nichtmal hoch auf Bäume klettern konnte der! Sie fand ihn doch recht sonderbar manchmal, verhielt er sich doch gar nicht wie all die Buben, die sie von daheim kannte und zu denen sie praktisch gehörte.
Nein nein, dem Luki würde sie schon noch alles beibringen, sonst wär er ja kein echter Bub und alle würden ihn dann auslachen und das wär gemein! Außerdem war er doch auch Kapitän! Instinktiv griff Mirella an ihre Kapitänsmütze. Ha ha! Jetzt war sie eine echte Kapitänin Seebärin, wie die liebe Frau, die so ein schönes Pferdi war, als sie sie zum Orden huckepack brachte. Und welch tolle Spiele konnte man als Frau Kapitänin spielen! Angriff der Monsterschlange! Die Monsterkrake und das nicht gerade fahrende Schiff, auf dem alle spucken mussten! Monsterseekatze und Ertrinkende! Ihr Blick huschte zu dem Kratzer auf ihrer Hand….
Gemeines Finchen! Keinen Respekt vor den Totgemachten im Wasser! Wie es wohl ihrer Katze ging? Hatte sie schon wieder Junge zur Welt gebracht? Wenn sie wieder daheim war, musste sie uuuunbedingt allen von der Frau Regina mit dem Dickbauchi erzählen, die das auch konnte! Mia konnte es immer noch nicht fassen… Frau Regina war bestimmt auch eine Magirins wie Eskarina!!! Ganz klar!!!
Ui ui hatt’ die bös’ geguggt, als sie ihr von ihrem furchtbaren Erlebnis mit den Orksen erzählt hat. Aber sie hatte Eskarina ganz arg lieb, gab sie ihr doch immer Honig zum Naschen und außerdem musste sie ihr doch noch Zauberohren zaubern, damit sie auch eine Elfe wird, wenn sie mal groß ist, wie die wunderschöne Frau Samira!
Hach sie waren ja alle lieb hier… die lustige Yasmina, mit der sie soviel Spaß hatte… der strenge Vati Sanduros, der ihr so gern Gesicht und Hände wusch – wieso, verstand sie selbst nicht so ganz… die nette Amelia, die so schön lächelte… dieser lustige Holbits am Markt, der fast genauso groß war wie sie… und ihr Vati Benion mit dem Zauberbart, den sie von allen im Orden am meisten lieb hatte…
Glücklich lächelte der Blondschopf vor sich hin. Sie musste Rias morgen uuuuunbedingt ihre neue Mütze zeigen, der würde Augen machen! Ob er sich wohl wieder wehgetan hat? Leise gluckste sie vor Lachen, als sie an den Tag dachte, wo er in den Brunnen gefallen war. Hatte er ein Glück gehabt, dass sie da war um ihm den Kübel mit dem Seil reinzuwerfen! Sonst wär er auch totgemacht gewesen und das wäre ja ganz fürchterlich, wer wäre dann ihr bester Freund?!? Wer würde sonst den Drachen spielen?
Übringens hatte sie noch eine wichtige Aufgabe! Sie musste Rias zu Eskarina bringen, damit sie ihm das Bein wieder heile macht, sonst würde ihn das Fräulein Elena ja gar nicht mehr hübsch finden! Wie traurig wäre er dann… nein nein, das würde sie gleich morgen erledigen! Noch dazu konnte der Rias ja unmöglich mit einem kaputten Bein dem riesigen Herrn Harwarn zeigen, dass er ein starker Beschützer war!
Langsam fielen die wiesengrünen Äuglein zu… Ach ja, den Herrn Harwarn wollte sie noch fragen, ob er sie mal hochheben würde, denn von da oben MUSSTE man die beste Sicht haben, ganz klar… das durfte sie ja nicht vergessen… ja nicht…

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Zuletzt geändert von tocopherol: 31.03.05, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 31.03.05, 17:08 
Edelbürger
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Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen durchschritt er die Hallen Burg Brandensteins. Schwer hallten die Absätze der Stiefel im weiten Mauerwerk nach. Ein knappes, höfliches Nicken als die Gardistin der Burgwache ihm die Türe öffnete. Dann war er allein. Nachdenklich fasste er sich ans Kinn und sah zur Decke empor.

Es hatte sich einiges verändert, in den letzten Tagen und Wochen.

Nun. Das war nichts neues, im Prinzip. Ständig war etwas in Bewegung und man musste sich hier mühen, auch tatsächlich mit allem Schritt zu halten. Nicht so wie in seiner ruhigen Heimat Rabenhain, wo man sich darauf verlassen konnte, das am nächsten Tag auch alles so war, wie man es am Abend zuvor zurückgelassen hatte.
Nein... Was diesmal so ungewöhnlich war: Diese Veränderungen waren positiver Natur. Natürlich gab es hier und da Probleme. Die gab es immer. Eigentlich war ein Schild, das den Tod desjenigen ankündigte, der ihn ansprach, während er mal wieder über alle Maße beschäftigt war, schon längst überfällig. Aber er hatte zum Glück seinen Halt hier gefunden. In einer Vielzahl von Personen. Alles in allem.. fast wie eine große Familie.

.. Familie.

Er hatte wieder welche hier.
Seine kleine Schwester war eines Tages vor den Toren gestanden.. völlig überraschend für ihn. Aber nicht minder freudig, hatten sie sich doch schon einige Jahre lang nicht mehr gesehen. Seit dem Tage, als er Rabenhain verlies um in den Krieg im Norden zu ziehen.. und auf Siebenwind endete.
Bei sich daheim pflegte man zu sagen, das sich ein Mann durch die Menschen auszeichnet, die er beschützt. Und das würde er wahrlich tun.

Mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen malte er sich aus, was er mit dem armen Kerl anstellen würde, der seinem Schwesterchen auch nur einen falschen Blick zuwarf. Sie war doch noch viel zu jung... !
Heftig schüttelte er den Kopf. Nein, nein, nein. Warum auch an soetwas denken? Sie war zwar jung - aber immerhin alt genug um vernünftig zu sein... hoffte er.
Außerdem war ja Zacharias bei ihr.
Er lächelte beim Gedanken an den Burschen ein wenig schräg.
Ein wenig tolpatschig war er ja schon.. ihn eine "Katastrophe auf zwei Beinen" zu nennen scheute er sich noch. Eigentlich verwunderlich, warum sein Vater gerade *ihn* seiner Schwester nachgesandt hatte.

Kopfschüttelnd setzte er den Weg fort.

Zacharias war vielleicht nicht der Geschickteste.. aber er hatte das Herz am rechten Fleck. Und er war loyal zu seinem Haus. Er würde auf Ell Acht geben, da war er sich sicher. Wenn es ernst wurde konnte man sich auf ihn verlassen und so würde er sich schon um die Aufgabe kümmern, die er ihm zugewiesen hatte: Dafür Sorge zu tragen, das Elenas Unschuld gewahrt blieb.

Er nickte zufrieden daher, während er die Stufen hinauf in den Waffensaal erklomm.

...außerdem kam sie ja bei den Gropps unter. Regina und Harwarn würden schon jeden zurecht stutzen, der ungebührlich an sie heran trat. Harwarn konnte da sehr nachdrücklich sein. Und Regina stand ihm in Nichts nach... zumal sie schwanger war... und im Streß. Nein, er würde wirklich keinem wünschen ihren Unwillen zu erregen, wahrlich nicht.

Abermals hielt er inne; ein Lächeln flog über seine Züge.

Eigentlich waren sie alle wirklich wie eine große Familie. "Aett" hatte Harwarn das einmal genannt.
Er war zufrieden... und glücklich wie schon lange nicht mehr.

Mit nun weiten Schritten durchquerte er den Rest des Saales und machte vor dem Eingang zu den Bädern halt. Die Türflügel aufziehend trat er ein und lächelte verschmitzt beim Anblick des Blütenmeeres.

Er liebte Blumen. Doch eine... eine hatte es ihm ganz besonders angetan. "... meine Wüstenrose ..." murmelte er leise und abermals trat ein verträumtes Lächeln auf seine Lippen.

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I don't speak destiny.


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 Betreff des Beitrags: Ziegen und andere Ungeheuer
BeitragVerfasst: 1.04.05, 18:59 
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Um das Ziegengatter der Taverne herum gab es längst keine Gänseblümchen und Butterblumen mehr. Nur noch ein paar, deren Stile noch zu kurz waren für Das Vorhaben.
Mit einem zufriedenen Grinsen flankte er über das Geländer, landete weich im Gras, wunderte sich einen Augenblick über das Ausbleiben jeglicher Katastrophe und setzte sich neben dem Wassertrog der Ziegen an einen Pfosten des Gatters.
Vorsichtig breitete er das Tuch aus und breitete die Blumen darauf aus. Rasch hatte er sich das Gänseblümchen mit dem längsten Stil herausgepickt und auf seinem Knie plaziert. Mit flinken Fingern und einem leisen, schiefen Summen begann er nun, abwechselnd Gänseblümchen und Butterblumen um diese erste Blume zu wickeln.
Plötzlich schnitt eine massige Gestalt Felas Strahlen ab und er sah verdutzt auf.
Der Ziegenbock!
Er musste schlucken als ihm der nach matschigem Gras stinkende Atem des Tieres ins Gesicht schlug. Es meckerte, lang, lautstark und drohend.
Vorsichtig zog sich der junge Mann auf die Beine und ließ dabei die Blumen fallen. Sofort lenkte das die Aufmerksamkeit des Tieres auf das Futter. Das große, mit gedrehten Hörnern bewerhte Haupt senkte sich und es begann, die Blumen mit den Lippen aufzusammeln und ins Maul zu ziehen.
"Heee! Du spinnst doch!" empörte sich der Zweibeiner und packte den Ziegerich an den Hörnern.
Ein Meckern folgte und das Tier warf den Kopf zurück, während Zacharias sich alle Mühe gab, es von seiner Blumenbeute wegzuzerren.
"Sturer... Bock!"
Das Tier wandte ihm den Kopf gezwungenermaßen zu, aber es war nicht hilflos. Nach dem ersten Schrecken drängte es einfach vorwärts und der Mensch, der an den Hörnern zog, wurde aus dem Gleichgewicht gebracht.
Mit einem überraschten Aufschrei landete der junge Mann auf dem Hintern und sofort senkte der Bock den massiven Schädel und setzte zum Rammstoß an.
"Aaahw..!"
Hastig rollte sich Zacharias zur Seite und rannte, noch halb auf den Knien, los.
Mit einem schmerzhaften Bums wurde seine Fortbewegung aprupt beschleunigt, als ihn die harten Hörner seitlich am Hintern trafen und kopfüber in den von ihm selbst erst kurz zuvor aufgeschichteten Misthaufen beförderten.
Prustend und Mist spuckend befreite er sich und tappte mit angewiderter Mine zum Wassertrog. Rasch spühlte er sich den Mund aus und schüttelte sich den Mist aus den Haaren.
Dann sah er sich mit funkelndem Blick - an den Wimpern klebten noch Strohhalme - um, nach dem Missetäter.
Da!
Das Riesenrindvieh fraß schon wieder an den Blumen herum!
Mit einem lauten "Raaaaaaaaaaaah!" stürmte Zacharias auf den Bock zu, den Kopf gesenkt und die Schulter vorgestreckt.
Verdutzt hob der Ziegerich den Kopf und staunte nicht schlecht, als ihn seinerseits der Mensch nun gegen den Hintern rammte.
"Geh da weg! Du Ziege!" fauchte der Mensch das verdutzt auf der Seite liegende Tier an.
Schnell hatte sich der Vierbeiner wieder aufgerappelt. Das Tier meckerte Angriffslustig und senkte erneut den Kopf.
"Oh nein. Das wirst du nicht tun. Das wirst du nicht.. er tut es!"
Nur ein schneller Hechtsprung über das Geländer rettete den jungen Krieger, der, von sienem eigenen Schwung getragen, hilflos über die Wiese in den Matsch des Ufers kullerte. Hinter ihm donnerte der Bock mit großer Wucht gegen den Lattenzaun, der leise knirschend splitterte, aber offenbar standhielt.
Ein unsicheres Meckern, dann beschied der Ziegerich offenbar, es sei an der Zeit für ein Nickerchen und kippte ins Gras.
Zacharias fluchte und wusch sich im Goldquell die Hände und das Gesicht. Ein Blick an sich herunter erzählte ihm, dass seine Kleidung ebenfalls eine dringende Reinigung benötigte.
Murrend trabte er zurück zum Gatter und stellte fest, dass mittlerweile der Harem des schlafenden Ziegenkönigs seine Blumenbeute vertilgt hatte.
Frustriert warf er einen Blick auf den Stand von Fela.
Jetzt würde er neue Blumen sammeln und von vorn beginnen müssen. Und ein Bad war auch fällig.
Großartig.
Zur Hochzeit von Regina und Harwarn würde er damit sicher nicht mehr besonders pünktlich erscheinen.

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 Betreff des Beitrags: Ungeheurer Kater
BeitragVerfasst: 2.04.05, 01:06 
Edelbürger
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Registriert: 31.07.03, 14:28
Beiträge: 3012
Katzen, Hunde und Ratten tanzten umher, dazu erklang in der Ferne höfische Musik. Eine weisse Katze tanzte mit einem grossen, zotteligen Hund, doch ehe sie sich versah, tanzten dort Regina und Harwarn. Ein alter Kater lag mit seinem Kopf auf einen Teller und hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem alten Thelos Gropp. Permanent redete er davon, wie gut doch Eiswasser täte und ein anderer grauer Kater erzählte ihm unablässig was von einer Fee mit einer Axt und einem breiten Hinterteil. Sie sass an dem Tisch, trank aus ihrem Glas und es wollte einfach nicht leer werden - sie trank und trank und neben ihr hockte auf einem Stuhl ein grosser, kurzhaariger Hund, der mit treuen Augen zu ihr blickte.
Eine komische Hochzeit, dachte Elena, doch dann knallte ihr ein Kissen in das Gesicht und lachend fand sie sich auf einem riesigen Doppelbett wieder, das scheinbar den gesamten, riesig wirkenden Raum durchmaß und warf dem grossen Hund ein Kissen zu, ehe er ebenso auf das Bett hoppst, sich eben ihr einrollte und sich verwandelte... in ein Eichhörnchen.

Was soll das?



Sie erwachte und schlug die Augen langsam auf, doch im selben Augenblick wünschte sie sich, sie hätte das nicht getan, denn ein bohrender Schmerz frass sich durch ihre Stirn und liess sie gequält aufseufzen.
Es dauerte eine Weile, ehe sie sich dazu aufraffte und erneut die Augen langsam öffnete, dabei ihre Schläfen mit je zwei Fingern massierte.
Einen Moment sah sie sich langsam um - der Raum, in dem sie lag, war anders als sonst. Andere Möbel, weicher Teppich, ein Kamin, in dem leise ein Feuer prasselte und dann das Bett erst... es mochte wohl gute drei Schritt in der Länge messen und... sie erschrak. Dicht neben ihr und noch selig schlummernd lag Zach, das blonde Haar zerzaust wie immer, einer seiner Arme lag um sie und zu ihrem Entsetzen trug er nur noch seine Hose.
Kurz hallten in ihrem immer noch brummenden Kopf die Worte ihres Bruders wieder: ".... schön züchtig, junge Dame!" und schlagartig färbten sich ihre Wangen rötlich. Was war bloss gestern passiert?

~*~

Es fing damit an, dass Elena aus dem Haus der Gropps geradezu geflüchtet war - einerseits brauchte sie noch fix ein Geschenk, was sie in ihrer Verträumtheit und Gedankenlosigkeit komplett vergessen hatte und andererseits liess Reginas Gebrüll nach Thelos die Wände des Hauses schier erzittern und kündete davon, dass sie einerseits aufgrund der bevorstehenden Hochzeit reichlich angespannt war und andererseits, dass Thelos wohl ihr das Kleid, was sie tragen wollte, noch nicht gegeben hatte.

Bild

Auf dem Markt liess sie sich zwar was anfertigen, doch reichte ihr mitgebrachtes Material nicht mehr für ein zweites, identisches Stück. Keine Zeit blieb mehr und so huschte sie rasch zu den Klippen, wo sie aber überraschenderweise erstmal nicht mehr als einen einsamen Vitamageweihten samt kleinem Altar vorfand.
Doch nach kurzer Zeit rückten auch die weiteren Gäste an und es wurde eine doch recht ergreifende Zeremonie - selbst Siegfrieds ermahnende Worte bezüglich eines Sicherheitsabstandes an Jamari, als er sich zu Elena stellen wollte, konnten ihre Laune nun nicht mehr trüben.

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Schlussendlich tauschten die beiden die Ringe aus und so endete der kirchliche Teil der Hochzeit.

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So ziemlich am Ende trudelte auch Zacharias glücklicherweise ein und sie gratulierte dem Brautpaar, ehe es zu dem Festzelt etwas weiter nördlich am Waldrand ging und man dort sich dem guten Essen und Trinken hingab.

(Feier im Zelt)

Alles in allem eine schöne Feier, auch wenn es ihr missfiel, dass Siegfried in Zacharias eher einen Diener sah. Sie musste dringend mal mit ihm reden und ihm schonend beibringen, dass sie in Zach mittlerweile weitaus mehr sah, als nur eine Leibwache.

und dann...

~*~

... ja, was war dann passiert? Nur noch verschwommen erinnerte sie sich daran, dass Thelos sagte, wie gut doch Eiswasser schmecken würde. Genau, das hatte sie getrunken!
Leise seufzend rieb sie ihre Stirn, hinter der es schmerzhaft pochte - nie wieder Eiswasser...

Das wäre also geklärt.

Was ungeklärt blieb, war dieser Ort hier. Was machte sie hier? Und wie waren Zach und sie hierher gekommen? Unzweifelhaft war es das Schlafzimmer von Regina und Harwarn.
Mit vor Schreck geweiteten Augen setzte sie sich auf - was würde das bloss für ein Bild abgeben, wenn sie zurückkehren würden? Doch dann fiel sie wieder zurück auf das Bett und legte ihre Hände auf ihre Augen - so schnelle Bewegungen waren gar nicht gut....

Dunkel, ganz dunkel, glaubte sie sich an Harwarn zu erinnern, wie er ihnen das Zimmer gab. Oder war es nur ein Traum gewesen? Dunkel auch die Erinnerung daran, dass Zach sich vor den Kamin legen wollte, Harwarn ihn aber in das Doppelbett scheuchte und ebenso recht dunkel die Erinnerung an herumfliegende Kissen.... mehr nicht. Wirklich nicht mehr?
Elena starrte aus ihrer leicht zusammengekniffenen Miene hoch zur Decke. Nein, mehr nicht, wie es schien.
Sie atmet leise auf und rollte sie auf die Seite, hin zu Zach. Sie war immer noch müde, die Schmerzen im Kopf wollten einfach nicht nachlassen und so entschied sie sich, den Tag lieber hier zu verbringen - würde Siegfried sie in dem Zustand sehen, würde sie sich eh nur eine Standpauke anhören müssen.
Er war schlimmer als ihr Vater...

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 Betreff des Beitrags: Hochzeiten und andere Alpträume
BeitragVerfasst: 4.04.05, 12:53 
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Immerhin hatte er den Zeitraum in dem sich Sire Steiner mit seiner Begleitung im Zelt aufgehalten hatte ohne größere Katastrophen überstanden.
Er war natürlich noch viel nervöser als sonst in der Nähe des Mannes gewesen.
Nicht nur dass er der Sohn des verehrten Hauptmann Steiners war, er hatte sich zum Ritter hochgearbeitet und die Ehre erhalten, eine ganze Stadt zu leiten!
Und darüber hinaus war er Elenas Bruder, was das ganze Dilemma nur noch mehr vergrößerte.
Elena schien wenig begeistert, als Sire Steiner Zacharias zum Diener "beförderte" und sich von ihm die Speisen servieren ließ.
Was störte sie daran? Bedienen war eine ehrenvolle Aufgabe. Und deutlich angenehmer, als Ställe ausmisten.
Außerdem würde er so dem Herrn beweisen können dass man sich auf ihn verlassen konnte!
Also strengte er sich an und so verschüttete er nur etwas vom Bratensaft auf die Tischdecke, aber ansonsten lief alles glatt.
Na gut, davon abgesehen, dass ihm die Suppe, die er ausgewählt hatte, den Schweiß auf die Stirn getrieben und ihn gezwungen hatte, von dem Klaren zu trinken. Mit einem Schluck hatte er das ganze Glas hinabgestürzt - nur um im nächsten Moment zu begreifen, dass es sich nicht um normalen Klaren handelte, sondern irgendwas wirklich wirklich starkes.
Immerhin, danach konnte er ohne jede Probleme die scharfe Suppe essen - sein Mund fühlte sich sowieso an wie eingefroren und er schmeckte gar nichts mehr.
Schließlich brach der Ritter samt Anhang auf und Zacharias konnte sich entspannen. Mal abgesehen von dem Spinner Jenrac mit den angekokelten Haaren, der ihm natürlich direkt gegenüber saß.
Allerdings ließ der sich gut ignorieren, da er Elenas volle Aufmerksamkeit hatte.
Der Haken an der Sache war, dass er mittlerweile kaum noch Konzentration aufbringen konnte und Elena selbst aus lauter Trotz über die Begluckung durch ihren Bruder sich von dem als Eiswasser identifizierten Klaren geholt hatte.
Und bald kuschelten die beiden sturzbesoffen aneinander und beobachteten die bunten Farben.
Schlussendlich scheuchten Harwarn und Regina alle Gäste - besonders die Betrunkenen - nach Hause wie eine Herde torkelnder Schafe.
Er schämte sich, wenn er nicht gerade nach Ratten ausschau hielt oder Elena zu erklären versuchte, was ein 'Kater' war. Immerhin betrank man sich nicht einfach auf einer Hochzeit!
Wenigstens war er nicht wieder laut geworden und hatte auch darauf verzichtet, das Mobiliar in seinem Ungschick zu zertrümmern.
Warum Harwarn ihn dann mit Elena zusammen in ein Bett steckte, noch dazu eines das über 2 Schritt lang und fast genauso breit war, begriff er nicht so ganz. Immerhin gehörte es sich nicht, dass Mann und Frau in einem Bett schliefen!
Aber dem riesigen Nordmann zu widersprechen erschien so sinnig wie Wasser mit bloßen Händen zu tragen.
Und während er sich die Stiefel auszog lernte er eine neue Seite an Elena kennen: Ausgelassenheit und Humor. Sie fing nämlich an, Kissen nach ihm zu werfen!
Besonders koordiniert war seine Gegenwehr nicht, aber schlussendlich hatte er sie "niedergerungen" und küsste sie ungelenk.
Küssen war toll, Küssen machte Spaß.
Und es funktionierte sogar, wenn der Boden schwankte und der Blick verschwamm.
Aber lang beschäftigten sie sich nicht damit, dazu waren sie viel zu müde und betrunken.
Von Katzen und wie man sie pflegte murmelnd schlief Elena schließlich in seinen Armen ein und er zerrte die Decke über sie beide.
Eine Zeitlang noch beobachtete er das Mondlicht wie es auf ihrem Haar spielte, dann fielen ihm die Augen zu und die Eiswasserträume begannen.


Er ritt auf dem Rücken eines großen Ziegenbocks, der eine dicke Beule auf der Stirn wie das Horn eines Einhorns vor sich her trug. Mühsam hielt er sich an den Hörnern des übergroßen Tieres fest, dass wackelte wie "Ein Schiff das nicht gerade aus fuhr".
Ihm war schlecht.
Er versuchte abzusteigen, aber ein Blick auf den Boden - oder eher, die Wolken unter ihnen, auf denen der Bock entlangtrottete - ließen ihn seine Entscheidung nochmal überdenken. Furchtsam kauerte er sich auf dem Tier zusammen und krallte die Hände in das stinkende Fell.
Was machte er hier?
In der Ferne näherte sich der Vitamalin, groß und milchsilbrig leuchtend, wunderschön und von blondem Haar umrahmt.
Etwas großes, rosagelbes brach durch die Wolkendecke und der Bock scheute, schrie schrill wie ein Esel und warf sich herum, schüttelte seinen Reiter furchtbar durch.
Was war das? Ein Drache? In.. rosa?
Ein lautes Brüllen das rasch in ein keuchendes Husten überging ließ die Wolkendecke über die der Bock panisch galloppierte vibrieren und lauter kleine Schafe sprangen davon, ließen blanken samtblauen Himmel zurück. Und nichts als Tiefe...
Unter ihnen glitt das seltsame Ungetüm mit dem keuchenden Husten herbei und hindurch, tauchte vor ihnen wieder auf.
Ja, ein Drache, aber seltsam fettbäuchig und mit einem schäbigen Bart, der bis zum Nabel herabreichte.
Hatten Drachen Bärte? Oder einen Bauchnabel? Oder einen fetten Bierbauch..?
Sein ungewöhnliches Ross stemmte alle Viere ins Nichts und bellte den Drachen an, der erst einmal kläglich hustete, eh er sich zum Angriff bereit machte.
"Runter! Runter! RUNTER!"
Panisch drückte er an den Hörnern des Bocks nach vorn so dass die Kreatur absank und mit ein paar bockigen Sprüngen dem eisigen Atem des Drachen auswich.
Hinter ihnen brach sich der Kältehauch und formte merkwürdige Muster, die klirrend aneinander stießen und unzüchtige Sauflieder zu singen begannen.
Nun waren sie unter dem Drachen und Zacharias tastete an seiner Hüfte nach seinem Schwert. Er ergriff es und zerrte es aus der Scheide. Dann stieß er seinem vielstimmigen Ross die Fersen in die bebenden Flanken.
Bockend sprang die Ziege auf den Bauch des Drachen zu und die fast einen Schritt lange Mohrrübe bohrte sich mit Schwung durch den flaumigen Bauch des Drachen, der verdächtig nach seinem Vater klang, als er aufschrie.
"Verdammter Bengel!" fluchte das Wesen und schlug nach Ziegenbock und Reiter, verpasste beiden einen harten Schlag und schleuderte sie in Richtung des Vitamalin zurück, durch die singenden Kristalle hindurch, die in tausende bunt schillernder Fragmente zerbarsten.
Das Sirren tat in den Ohren weh und dann fiel er, fiel in eine unendliche Tiefe. Neben ihm meckerte der Bock genervt vor sich hin, stellte dann den kurzen Schwanz auf und trabte gestelzt davon.
Wild mit den Armen rudernd ging der Fall durch das Nichts weiter, endlos schien die Mischung aus Licht und Schwärze, hier und da tauchte ein kläglich schief singender Kristallsplitter auf, der anfing zu lachen, wenn er Zacharias in seinem verzweifelten Gehampel erblickte. Doch lang blieben die Splitter nie, dann trieben sie ab und verschwanden im nächsten Dunkel.
Er wollte nach seiner Mutter rufen, aber er bekam keinen Ton heraus. Sie würde ja sowieso nicht kommen, genauso wie die vielen male zuvor da er sie verzweifelt herbeigewünscht und sie ihn nicht erhört hatte.
Dafür brach der Drache erneut aus der Dunkelheit und umfing ihn mit den athritisch verkrümmten Klauen, drückte so fest zu dass ihm die Luft abgeschnürt wurde.
"Wo warst du die ganze Zeit?" fauchte die Kreatur, die vor Zorn rot angelaufen war.

Seit wann interessiert dich das?

Keuchend versuchte Zacharias sich aus der Umklammerung zu befreien, aber der Griff war so fest wie eh und je. Gleich würde es wieder Prügel setzen, und diesmal war kein Hauptmann Steiner da um den Alten in seine Schranken zu verweisen.
Kalte Angst ließ seine Gegenwehr erlahmen und schließlich ergab er sich geschlagen in sein Schicksal.
Was konnte er auch tun, wenn nicht einmal sein Vater einen Funken Respekt vor ihm hatte?
Nichts war er, ein Niemand, Schwächling, Narr, der sich eingebildet hatte, mehr sein zu können.
"Du holst jetzt Bier und dann lernst du was ein Sohn zu tun hat!" drang die schneidende, verhasste Stimme in seine Gedanken ein und ließ ihm den Kopf vibrieren.
Und dann explodierte der Drache in eine Million grell aufleuchtender Sterne, die ihn mit rasender Geschwindigkeit in die Tiefe hinabzogen, einem fleckigen, gesprungenen Holzboden entgegen...


Ruckartig und schwer keuchend setzte er sich im Bett auf.
Die Augen hatte er weit aufgerissen und die Bettdecke mit einer Hand umklammert, als wäre sie eine Rettungsleine.
Sein Schädel dröhnte und das zarte Mondlicht stach ihm in die Augen.
Alles nur ein Traum?
Eingeschüchtert sah er sich um und stellte mit Erleichterung fest, dass weder sein Vater noch irgendein Drachen oder Ziegenähnliches Wesen in dem großen, fremden Zimmer verweilte. Auch ein zögerlicher Blick über den Bettrand enthüllte keine fremden Monströsitäten.
Dafür entdeckte er Elena, die im Mondlicht friedlich schlief. Ganz nah dort wo er selbst eben noch gelegen hatte!
Vorsichtig drehte er sich halb zu ihr, die Augen gegen das schmerzende Licht abschirmend, und ein Lächeln erklomm das schweißgebadete Gesicht.
Ihm wurde kalt, aber er bemerkte es gar nicht. Versonnen beobachtete er ihr Gesicht, beugte sich herunter und küsste sie sanft mit kühlen Lippen auf die Schläfe.
Sollten sie doch alle Lachen und mit den Fingern auf ihn zeigen.
Zufrieden lächelnd, die Kopfschmerzen und die Übelkeit hartnäckig ignorierend, kuschelte er sich zu ihr und legte einen Arm um ihre Schultern.
Das einzig wahre Unglück wäre nur mehr, diese Nähe wieder zu verlieren, mochte ihn das noch soviel kosten.
Aber eins schwor er sich noch während er wieder einschlief:
Nie wieder Eiswasser!

_________________
Inaktiv. Grund: die Nettigkeit des Rates, der wie üblich keine Ahnung hat, wie man mit Spielern umgeht, noch dazu welchen, die sich für Siebenwind einsetzen.
Eventgeilheit ftw!


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BeitragVerfasst: 6.04.05, 13:46 
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Registriert: 1.04.02, 13:07
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Wohnort: Bayern
Stehe mit dir heut und hier
um ewige Treue zu geloben dir


Sie konnte ihren Blick nicht von ihm lassen. Bisher war sie sich ihren Freunden und Verwandten sehr bewusst gewesen aber nun konnte sie nur diesen wunderbaren Worten lauschen.

Werde nie von deiner Seite weichen
Will dir alle Sterne reichen


Lächelnd betrachtete sie das bärtige Gesicht vor sich und dachte an die zurücklegende Zeit. Er hatte es wirklich geschafft... sie stand hier mit ihm und versprach bis an das Ende ihrer Zeit bei ihm zu bleiben. Ausgerechnet sie...

Werde jeden Wunsch von dir sehen
Werde jeden Weg mit dir gehen


Sein Leben war bisher nicht das was man... ruhig und ereignislos nennen würde. Aber das war ihres auch nicht. Um so erstaunlicher das zwei Gemüter wie ihre beiden, stur, rechthaberisch, leichtlebig, freigiebig aber genauso eifersüchtig und familienbezogen, wirklich zu einander fanden.

Denn du erfüllst mein Herz
Nimmst mir jeden Schmerz


Wie nannte ihre Tante es einmal: "Jeder Mensch stell nur ein Teil eines Ganzen dar... und auf Tare gibt es genau diesen zweiten Menschen der sich nicht sehnlicher wünscht als zwei Teile zu einem ewigen Ganzen zusammen zu fügen"

Darum will ich immer bei dir sein
Denn meine Liebe, sie ist dein


Liebe.. ja das war es. Aber es hat lange gedauert bis sie sich das eingestanden hatte. Nun heiratete sie einen ehemaligen, 2 Schritt hohen Wüstling dessen Kind sie unter dem Herzen trug.

Doch Worte....reichen kaum hier...
Darum... nimm diesen Ring von mir..


Fester umfasste sie die Hand von Harwarn und konzentrierte sich wieder auf seinen Schwur.
Ihr Heim, ihre Familie, ihre Freunde... und ihr Mann.

Er soll uns für immer binden
War so glücklich dich zu finden


Der goldene Ring in ihrer Hand wog schwer. Erudin hatte all sein Können, all seine Liebe in diesen Ring gelegt. Ja... diese Ringe würden sie für immer binden.

Du bist immer da für mich
Und ich mein Schatz.....ich liebe dich.



Nach der Zeremonie dauerte es lange bis sie sich wieder fassen konnte. Die Gratulationen, Wünsche und Geschenke... es hatte den Anschein als wollte es nicht enden.

Aber auch die schönste Feier fand einmal ein Ende... Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet an ihrem Hochzeitstag Familie und Freunde betrunken nach Haus führen zu müssen.
Thelos und Erudin in ihre Betten, Lalia in das Zimmer der Kinder und die ebenfalls betrunkenen Beiden, Elena und Zach, in das große Bett in ihrem eigenem Schlafzimmer.

"Ich hätte es fast nicht geglaubt... aber sogar in unserem Haus gehen einmal die Betten aus."
Lachend drehte sie sich dabei zu ihrem Mann herum der nur schmunzelnd ihre Hand nahm.
"Wir schlafen heute Nacht ja auch nicht Zuhause..."


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 Betreff des Beitrags: Der einsame Ritter
BeitragVerfasst: 12.04.05, 17:36 
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Langsam schreitet er scheppernd durch die Burg, kurz hält er inne und betrachtet die Blumen, den Boden, den Teppich und die Wand ... überall waren Spuren von ihm zu sehen. Er, der alles hatte. Er, der der glücklichste sein musste. Er, der pfeilschnell die Ränge nach oben Stieg. Langsam setzte er seinen Weg fort, er schirrt langsam mit festen klirrenden Schritte über den kühlen Steinboden. Er hielt vor der beschlagenen Holztür inne und begann leise gegen die Tür zu wispern.


Siegfried. Der Ritter, der enorme Popularität genießt. Die Stimme wird langsam aber kontinuirlich lauter. Ein Ritter, der wirklich einer war? Aber was war er dann? Ein unpopulärer Miesmacher der alle anmurrt die ihn ansprechen? Was tat Siegfried ... hm ... gesteh es dir ein, er wurde schneller befördert, das Volk braucht und liebt ihn, und dennoch sieht man ihn ab und zu mit "Freunden".

Er verstummt wieder und blickt starr gegen die Türe. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen.

Ich bin neidisch. Keine Zugend die ein Ritter haben darf. Doch scheint er so glücklich. Liegt es daran, dass er keine Fehlschläge erlitten hat? Liegt es daran, dass sein Liebesleben glücklicher verläuft? Hat er überhaupt eines? Vielleicht wäre es angebracht so zu sein wie Siegfried. Ohne Rüstung, ohne murren und mit einem lächeln.

Er drehte sich von der Türe ab und lächelt leicht, und nach einiger Zeit schreitet er wieder herab. In lederne Reitstiefel, eine Braunbärlederhose, ein weißes Hemd, eine blaue Weste und ein grünlicher Umhang bekleiden ihn nun.

Vielleicht finde ich solche Freunde wie Siegfried oder kann gar mit ihm über alles reden. Hat er überhaupt Zeit für einen einfachen Falken? Was erwartet überhaupt der Graf von mir? Mit seinen Anspielungen auf der Tafelrunde, das ich ein Frauenheld wäre und mir jede ins Bett hole. Ist mein Ruf wirklich so? Denkt das die Bevölkerung von mir? Was erwartet der Graf wirklich ... Zum dritten mal schlug er mich schon zum Ritter. Hat er so ein großes Vertrauen in meine Fähigkeiten? War ich zu beginn nur einfach noch nicht bereit? Bin ich es jetzt?

Eine kurze Pause macht er in dem gemurmel. Danach setzt er wieder an und schreitet weiter durch die verlassene Burg.

Ich denke ich sollte so sein wie Siegfried... Viele Freunde, Viele Kontakte ... Vielleicht lässt er mich an seinem Leben teilhaben, wenn ich mit ihm rede? Ich muss mit ihm reden, alleine. Ihm gestehen wie ich über ihn wirklich denke, was in mir vorgeht ...


Siegfried! Schallt es durch die Burg, eilig schreitet er den Weg die Treppen hinab und pocht fest gegen seine Türe. Siegfried, öffne mir! Sire Randur Kantrin hier!!


Zuletzt geändert von Randur: 12.04.05, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Erinnerungen
BeitragVerfasst: 12.04.05, 17:58 
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Langsam wendet sie sich vom Nachrichtenbrett ab. Schon wieder ein Mordfall... Wann würde das nur endlich ein Ende haben und die Bevölkerung endlich etwas dazu haben? Als sie sich herum gedreht hatte und sie gerade am Laternenpfahl vorbei schritt, hielt sie ein Mann an. Dunkle Haare, dunkler Bart. Er trug edle Kleider und ein Stab begleitete ihn, geschmückt von einem roten Stein an der Spitze. Anscheinend sehr filigran gearbeitet. Erfreut blickt sie ihn an, jedoch eher wie einen Freund. Sie wollte schon so lange mit ihm reden, doch wieder hat er keine Zeit. Er will nur eine Anklage vorbringen. Schade. Jemand anderes kam vorbei, grüßte kurz.

Euer Ehren.. Lehrmeister

Kurz nickt er den beiden zu, dann war er auch schon vorbei geschritten. Etwas sah sie ihm noch nach. Gerade in dem Moment erinnerte sie sich an etwas. Wie schön das doch war. Wenn jemand westlich ausserhalb der Stadt gewesen wäre, hätte man zwei Silouetten im höchsten Wachturm tanzen sehen können, als gerade Felars Strahlen begannen Siebenwind zu erwärmen. Ja daran wird sie sich sicher gerne erinnern. Vielleicht.. ach nein, das passiert sowieso nicht. Aus ihren Gedanken wieder zurück gekehrt, blickte sie den Mann mit Stab an.

Ich brauche noch ein Gutachten über den Vorfall. Es muss den Hergang sowie die positiven aber auch negativen Aspekte an dem Vorfall hervorheben.

Die beiden Verabschiedeten sich und gingen ihrer Wege. Verschwanden wohl beide in verschiedenen Gassen.

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Es gibt 2 Sorten von Kindern: Die Lieben und DIE ZERSTÖRER!

(@Laylira) oder du wirst zu diese art von IMBA mage die im Forum immer diskutiert wirst. (@Laylira) Und führst 50x Meteorstrike in nem Packpferd mit dir spazieren.
(Solos kommt ins Teamspeak summt die Indiana Jones Melodie) - GreenLantern: Hallo Indiana Solos - Solos: Nene Indiana Djolos, das D ist stumm.


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BeitragVerfasst: 13.04.05, 14:33 
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Würde Niemand Mit

Rötlich und mit einer Kruste, die auf Heilung hindeutete, prangten die Buchstaben auf ihrem rechten Arm in der Haut eingeritzt. Ob es jemals verschwinden würde? Oder würde sie auf ewig an diese seltsam verworrene Geschichte erinnert werden?
Es war ohne Zweifel die Rache für das unvorsichtige Verhalten von ihr und ihren Freunden in der Höhle - es war eben ein Fehler gewesen, das Mauerwerk dort mittels ihren Dolchen und mit ihren Namen zu 'verzieren'.

Matt liess sie den Arm wieder zurücksinken auf das frisch bezogene Bett. Der Blutverlust der letzten Zyklen hatte sie ermüdet, aber sie war dennoch erleichtert - Harwarn, Caeden, Siegfried, Zacharias und auch sie, Elena, waren von diesem Fluch befreit, auch wenn sie Caedens Methode nicht unbedingt als appetitlich empfunden hatte... aber anders hätten sie in der Höhle auch kein Salz auftreiben können.
Es war zumindest eine Lektion - man musste hier auf Siebenwind, nein, eigentlich sogar in der gesamten grossen, weiten Welt vorsichtig vorgehen und sollte nicht aus purem Übermut handeln.

Die weite, unbekannte, grosse Welt, von der sie in Rabenhain immer nur geträumt hatte, sich gefragt hatte, wie es dort aussehen möge, wie anders das Leben dort sein könnte. Anders eben als in Rabenhain.
Wie ruhig und friedlich war dort doch meist das Leben verlaufen?
Und doch - wollte sie zurück? Nein, trotz dieser blutigen Episode war sie dennoch sehr zufrieden hier. Solche Leute wie hier hätte sie in Rabenhain nie kennengelernt. Dort gab es keine nortravischen Riesen wie Harwarn und keine so freundlichen Wesen, wie die Hobbits.

Sie zog die Decke über ihren Kopf und rollte sich tiefer drin ein. Es gab noch einen Grund, warum sie nicht zurück wollte - hier war sie einfach nur Elena, die kleine Schwester eines Ritters. In Rabenhain war sie aber Elena, das Mädchen von früher, was man immer ärgern konnte, vor allem, als ihr grosser Bruder fort war. Das Mädchen, was sofort weinte, wenn man es nur lang genug getriezt hatte.
Hier kannte sie niemand so und die zwei, die sie vielleicht noch so in Erinnerung haben mochten, würden ihr nie etwas antun.
Hier war ein Ort, wo sie sozusagen neu anfangen konnte, wo sie vielleicht stark genug werden würde und sich nie wieder so herumschubsen zu lassen.
Zufrieden lächelnd schlief sie langsam ein.

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Zuletzt geändert von Kikia: 13.04.05, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 13.04.05, 16:26 
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Der Lappen wienerte über die Deckel der ganzen Truhen. Der Staub und die Spinnenweben um sie herum wurden an der einen Seite aufgewirbelt und sanken an den Stellen wo sie zuvor mit dem klitsch nassen Tuch gewischt hatte wieder herab.
Es war mehr ein gleichmäßiges Verteilen des Drecks als ein Saubermachen, aber sie machte es auch nicht damit es sauber wurde.
Ständig hält sie ihre Hände in Bewegung genau wie ihre Gedanken.


Dummköpfe, alle drei!
Keinen Augenblick haben sie an die Folgen gedacht.
Wie kleine Kinder benehmen sie sich manchmal
Und nun haben sie auch noch die beiden Kleinen mit hinein gezogen.

Salz..

Lauschend hob sie den Kopf. Sämtliche Türen hatte sie offen gelassen: vom Schlafzimmer bis hier hinab in den Keller.
Zwar war Harwarn oben und hörte sicher wenn der Kleine schrie, aber dennoch...
Nachdem sie sicher war das kein Geräusch aus dem obenliegenden Schlafzimmer herab kam arbeitete sie emsig weiter.


Nun ist alles überstanden ... die Wunden sind bei allen fünfen am abheilen.
Ich hoff nur das es auch dabei bleibt.

Jetzt kann wieder etwas Ruhe ins Haus einkehren.
Ruhe...

Mit einem gezwungenem Lachen warf sie den Lappen in den Eimer zurück.
Dreht sich Raum herum... das dreckige Wasser in eine Ecke schüttend.



Ständig ging es in dem Haus drunter und drüber.
Nun war sie die wenigen Tagen Mutter... und sie konnte sich nicht die Zeit lassen ein wenig Ruhe zu bekommen.
So war es jedoch ständig...
Immer hatte sie das Bedürfniss dafür zu Sorgen dass es allen gut ging.
Bei einer ständig wachsenden Familie keine leichte Aufgabe.
Jedes Problem musste gleich gelöst werden... jede Arbeit sofort erledigt werden... allen musste geholfen werden.


Der Eimer wurde vor das Wasserfass gestellt und sie krempelte sich die Ärmel hoch.
Mit schnellen Schritten durchquerte sie den Keller und stand wenige Augenblicke in der Werkstatt.


Arbeiten... das hilft gegen solche Gedanken.
Und lieber schnell bevor wieder jemand auf die Gedanken kommt das ich mich schonen soll...


Zuletzt geändert von Woody: 13.04.05, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Männer, Bienen, Ungeheuer
BeitragVerfasst: 22.04.05, 12:38 
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Vogelgesang.
Wind in Baumwipfeln.
Ein Adlerschrei.
Das entfernte Brummen eines Bären.
Das Murmeln des freundlich dahinplätschernden Goldquells.
Eine Biene die um ihn herum summte und sich auf seiner Nase niederließ.
Es kitzelte.
Er zuckte mit der Nase und versuchte so das Insekt los zu werden, ohne dabei den Rest seines Körpers zu bewegen.
Der saß nämlich im Schneidersitz im tiefen Gras der Wiese und er hatte es gerade geschafft, sich weitestgehend zu entspannen.
Nein, die Biene ließ sich nicht vertreiben, fing nun an, sich zu putzen, wie er nach dem Öffnen eines Auges feststellen musste.
Irgendwie sah das Tierchen ja freundlich und lustig aus, wie es da so saß, mit zappelnden Fühlern und die langen Beinchen durch die Mandibeln zog.
Früher hatte er gern Insekten beobachtet.
Lange zeit, bevor er der Wachmannschaft von Rabenhain beigetreten war.
Was hätte er auch großartig anderes tun sollen?
Die Erwachsenen hatten nur mit ihm geredet wenn sie es nicht vermeiden konnten. Wegen seinem Vater. Schlechtes Blut. Unglück, dass er verbreitete - seine Mutter war ja daran gestorben.
Wütend ballte er die Fäuste und schielte auf die Biene. Diese Gemeinheit hatte er nie vergessen!
Aber immer wieder fragte er sich, ob die hämischen Stimmen nicht recht hatten.
War er nicht stets vom Pech verfolgt?
Was, wenn es damals tatsächlich von ihm auf seine Mutter übergegangen war, so dass sie vom Fleckfieber befallen werden konnte?
So, wie eine schwarze Katze Pech brachte, ein Kreis aus Butterblumen bösen Feen aber ihr Unglück zurück gab?
Die Biene surrte mit den Flügeln, begann dann, jene ebenfalls zu putzen. Die kleinen Füßchen auf seiner Nase, so viele!, kitzelten seine Haut.
Seit jener Zeit damals hatte er kaum mit jemandem gesprochen. Hin und wieder die Beichte im Tempel, der sonnentägliche Messebesuch, hin und wieder am Markt ein Einkauf, wenn einmal genug Geld im Haus war, um Essen zu kaufen.
Hauptsächlich die Kinder, die zu jung gewesen waren, um dem Geflüstere etwas abzugewinnen, hatten mit ihm geredet, gespielt, getobt.
Und die Tiere, die sich da auch nicht drum gekümmert hatten.
Die Biene surrte wieder mit den Flügeln und drehte sich ein paarmal um die eigene Achse. Dann erklomm sie mit ihren Beinchen im eifrigen Trippelschritt seine Nase, krabbelte über seine Stirn.
Rasch hob er die Hand, um sie abzufangen. In seinen Haaren würde sie sich nur verheddern und dann in Panik geraten.
Zufrieden spührte er, wie die Biene auf seine Hand krabbelte und hob das Insekt behutsam herab. Anscheinend hatte es die Veränderung nicht einmal mitbekommen und wuselte geschäftig auf seiner Hand hin und her, die Fühlerchen kitzelten seine Haut ebenso wie die Füßchen.
"Bei mir findest du keinen Honig" klärte er sie auf.
Sehr viel Später, nach einer gescheiterten Lehre bei seinem Vater, dem Bootsbauer ("Du Unfähiger Idiot! Geh mir aus den Augen!"), und einer ebenso verunglückten Lehre bei einem Schmied ("Das bezahlst du mir du Ratte!") war er schließlich als Stallbursche in der Burg in Rabenhain gelandet.
Immerhin hatte er nun mit Tieren zu tun gehabt, Wesen, deren Art zu Fressen beruhigend wirkte, deren träge und zugleich anmutige Bewegungen eine Faszination auf ihn ausübten, die ihn wenigstens hin und wieder zur Ruhe bringen konnten.
Ruhe.
Genau deshalb war er doch hier!
Während er die Biene beobachtete, die einen Matathon auf seiner Hand und schließlich seinem Arm lief, kehrten seine Gedanken an den Ausgangspunkt des Problems zurück.
Er war nicht ruhig genug!
Die Elfe - ihren klangvollen Namen hatte er längst wieder vergessen, aussprechen konnte er ihn sowieso nicht - hatte gemeint, er müsse nur zu sich selbst finden.
Seltsam, wenn man bedachte, dass er dafür ja eigentlich nur an sich runterzusehen brauchte.
Wäre da nicht der nagende Verdacht, dass sie das anders gemeint hätte.
Der Gedanke an die Elfe lenkte seine Erinnerung an die Szenerie auf dem Markt.
4 Frauen hatten ihn hintereinander durcheinander gebracht. Völlig. Gnadenlos..!
Erst die Elfe. Indem sie ihm geraten hatte zu bleiben wie er sei. Mehr Menschen sollten so sein wie er!
Das konnte er sich nicht vorstellen. Bestimmt hatte sie ihn nur auf den Arm genommen.
Niemand konnte wollen, dass es mehr Menschen gab, die sich dauernd in Schwierigkeiten brachten und das Unglück wie verhext anzogen!
Und die Bettlerin, die war ihm völlig suspekt gewesen. Ob er ein Mädchen hätte. Und er wär ja so ein feiner Kerl. Nette Worte, aber warum war ihm dabei so mulmig geworden?
Vielleicht, weil sie ihr Gesicht ständig unter dem Hut verborgen und ihn nicht angesehen hatte?
Oder war es ihr süßer, schmeichelnder Tonfall gewesen?
Nur, warum sollte sich jemand die Mühe machen, ausgerechnet ihm zu schmeicheln?
Und plötzlich war eine andere Frau aufgetaucht, züchtig gekleidet wie nur wenige, mit einem langen Rock und einer grässlichen Narbe in einer Gesichtshälfte.
Sie hatte so getan als wäre sie seine Freundin, obwohl sie ihn nicht kannte. Hatte ihm den Arm um die Schultern gelegt und sogar einen Kuss auf die Wange gegeben!
Er konnte nur Beten, dass Elena davon nicht auch noch erfuhr.
'Ich könnte einen Helm tragen der die Wangen bedeckt.' schwirrte es durch seinen Sinn. Ja. Wenn er dann bloß nicht noch Ärger vom Banner bekäme.
Und schließlich, als alle anderen Frauen weg waren, kam dieses weißhaarige Mädchen. 16, hübsch, nett gekleidet und irgendwie faszinierend.
Wären da nicht ihre seidigen Worte gewesen, ihre Berührungen.
Beweisen solle er sich und dann hatte sie ihn aus der Stadt geführt.
Aus neugierde und auch ein wenig aus männlichem verletztem Stolz war er ihr gefolgt, bis vor die Stadttore. Und dort hatte sie ihm eröffnet:
"Ein Mann kann doch sicher für seine Herzensdame einen Bären erlegen!"
Warum?
Was sollte Elena denn mit einem Bären? Das könnte sie, wenn, dann schon selbst.
Das hatte er ihr auch gesagt und irgendwie bekam er den Eindruck, dass sie das nicht hatte hören wollen.
Ihre Worte hatten ihn verwirrt und in die Enge getrieben. Warum er schlussendlich vor diesem Mädchen mehr Angst gehabt hatte als vor den Orken die ihn einst überfallen hatte, war ihm schleierhaft verborgen geblieben.
Caeden war zu seiner höchsten Erleichterung vorbeigekommen und Zacharias konnte ihn gerade noch zurückrufen eh er ausser Hörreichweite verschwunden war. Das Mädchen schien ganz und gar unerfreut über die zusätzliche Gesellschaft - und gab ihm einen Kuss auf die Wange!
Dann war sie verschwunden und Caeden fing an ihn zusammenzustauchen.
"Männer sind immer Schuld."
Rasch streckte er die andere Hand aus um die Biene davon abzuhalten, ihm unter das Hemd zu krabbeln.
Diesmal erklomm sie nicht seine Hand, sondern begann sie zu umwandern.
Außerdem hatte er ihm erklärt dass Frauen gefährlich waren. Vor allem jene, die einen mit dem Finger lockten. Wie das Mädchen getan hatte.
Sie würden einem die Männlichkeit abbeissen, hatte Caeden erklärt.
Elena täte sowas nicht, hatte er erklärt.
Flüchtig fragte er sich, woher der ältere Freund das alles wusste, aber er kam rasch zu dem Schluss, dass er das dann doch lieber nicht wissen wollte.
Zacharias seufzte und beobachtete weiter die Biene.
Warum war das alles nur so kompliziert?
Elena hatte später fast geweint als er ihr davon erzählt hatte.
Tatsächlich schien es sich so zu verhalten, wie Caeden gesagt hatte:
Männer waren immer Schuld.
Das fand Zacharias unheimlich ungerecht.
Als stimme sie dem zu summte die Biene laut auf und flog davon, um sich einer schmackhafteren Unterlage zuzuwenden.
Seufzend stand er auf und wanderte zum Ziegengitter.
Die Viecher hatten sicher schon Hunger.

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 Betreff des Beitrags: Raubtiere
BeitragVerfasst: 22.04.05, 16:58 
Edelbürger
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Ruhig sass Elena unter den schützenden Zweigen des Busches und sah den kleinen Abhang hinab, hinüber zu der Lichtung, wo zwei junge Waldkatzen herumtollten, miteinander auf spielerische Art und Weise kämpften. Mal rollte eine von den beiden sich auf den Rücken, strampelte mit den noch tappsigen Pfoten in Richtung des Bruders, riss das Maul mit den kleinen, aber durchaus schon spitzen Zähnen auf und knurrte mit einer Stimme auf, die noch viel zu hoch war, um bedrohlich zu wirken. Die Mutter wusste die junge Waldläuferin in der Nähe - unter einer Tanne lag sie, beobachtete ihre Jungen und hielt auch die Menschenfrau immer wieder im Auge. Warnend hatte sie dieser einen Blick zugeworfen - würde sie sich den Jungen nähern, würde die Mutter über Elena herfallen.
Aber sie wollten sich den beiden auch nicht weiter nähern - von ihrem Platz aus konnte sie sie beobachten und mehr verlangte die Menschenfrau auch nicht.

Ein leises Rascheln, dann löste sich ein bräunliches, aber recht kleines Blatt und fiel auf ihre Schulter. Sie sah zur Seite, pustete es hinab und schaut aus ihren Augenwinkeln an dem Busch entlang - die Hitze dörrte die Pflanzen aus und auch an den Tieren ging diese nicht spurlos vorüber. Die Beutetiere fanden schlechter Nahrung, macht langsam einen mageren Eindruck und füllten so auch kaum die Bäuche der Raubtiere. All das hatte auch durchaus Auswirkungen auf die Jungen - die Muttertiere konnten schlechter Milch geben und waren auch durch Hitze oftmals sehr erschöpft.

Das war eines, worüber sie mit diesem Elfen, Lornathon hiess er, geredet hatte. Ein Elf aus dem Wald und so ganz und gar anders als jene Elfen, die sie bisher in der Stadt gesehen hatte. In seiner Nähe schien die Zeit anders, langsamer zu verlaufen oder wurde einfach nur bedeutungslos.
Erst war er ihr nicht aufgefallen, als sie in Südfall auf einer grossen Wiese im hohen Gras nach Hasen Ausschau gehalten hatte und auch den ein oder anderen Vogel erlegte, der aus dem Gras sich zum Flug erhob, so sehr verschmolz der Elf mit der Umgebung. Doch als sie ihn gewahr wurde, entwickelte sich langsam ein Gespräch, auch wenn ihr die elfische Sprache nicht geläufig war.
Er wollte den Menschen, Rundohren nannte er sie in ihren Worten, benutzte aber eigentlich noch ein anderes, melodischeres Wort, Fleisch bringen, da sie, die Elfen des Waldes, wohl genug davon hätten. Doch Elena berichtete ihm davon, dass viele Menschenjäger das Fleisch der Tiere einfach zurücklassen würden.
Wie oft fand sie auf ihren Streifzügen, ja manchmal sogar in der Stadt, ein zwar sorgfältig gehäutetes und gerupftes Tier vor, doch die weiteren Reste blieben zurück - zu wertlos, um sich noch die Hände daran schmutzig zu machen, so schien es ihr.
Zugegeben - die Gropps dürften sich über Fleischmangel nicht mehr beklagen, lieferte sie doch alles Fleisch bei ihnen ab, aber immerhin gab es mit Harwarn auch einen Koch in der Familie.
Doch was war mit den anderen Menschen? Scheinbar war der Überfluss hier auf Siebenwind wirklich grösser als auf dem Festland, wo es durchaus in den Armenvierteln Menschen gab, die an Hunger starben.
Hier sterben wohl die Menschen eher an einen Hitzschlag, dachte sie mit einem Hauch von Sarkasmus, denn selbst bei dieser nun schon seit Wochen andauernden Hitze sah sie Leute, die gekleidet waren, als wäre tiefster Morsan.

Sie dachte an etwas, was Lornathon ihr noch gesagt hatte, als er ihr dieses... Ter.... sie konnte sich nicht mehr an seine Bezeichnung dafür erinnern, aber es ging darum, dass ein Bär ein Reh tötet, um es zu fressen und jenes wäre auch unter anderen Lebewesen üblich - man tötet ein anderes, um zu überleben.
Aber, und das fiel ihr erst später ein, als sie im Haus der Gropps das Fleisch einlagerte, der Bär tötet, weil er Hunger hat, der Wolf jagt, weil er seine Jungen ernähren will. Der Mensch jedoch tötet seltener aus reinen Überlebensgründen - zu Essen gab es unter den Menschen offenbar mehr als genug, sonst würden andere Jäger das Fleisch kaum liegen lassen. Es war eher Habgier, die den Menschen dazu verleitete, zu töten.

Nachdenklich sah sie den beiden jungen Katzen zu, wie sie spielerisch fauchend weiterhin über die Lichtung tobten, noch ihre kindliche Freiheit ausnutzten, ohne sich Gedanken machen zu müssen, woher sie später ihre Beute bekommen sollten.
Sie ging auch regelmässig jagen, tötete Tiere, um das Fell und das Leder dann zu verkaufen. Gewiss, im Moment brauchte sie das Geld auch, um sich den Jagdschein leisten zu können, um mal wieder ein Geschenk für Zacharias kaufen zu können, um...
Elena legte ihre Hände seufzend an ihren Kopf, strich sich ihre vorwitzigen Haarsträhnen, die ihr vors Gesicht fielen, zurück - war das alles nötig?
Oder war es einfach typisch für Menschen?
Ist es vielleicht gerade die Gier, das Streben nach etwas, was den Menschen ausmacht?

Sie dachte an jenen Pfeil zurück, der zu Hause auf ihrer Kommode lag - silbrig-glänzendes Material, hart wie Eisen, glatt wie Glas und doch ist es Holz. Meisterhaft wurde die Spitze gefertigt, die scheinbar aus dem Schaft herausgewachsen zu sein scheint und am anderen Ende waren graue Federn befestigt.
Das war für sie kein Pfeil zum Schiessen, denn er bedeutete weit mehr. Ein Geschenk, noch dazu von einem Wesen, was man sonst eher aus Sagen kennt - einem jener geheimnisvollen und anmutigen Waldelfen.

Und letztendlich verband sie noch die Worte des Elfen mit diesem Pfeil, die gerade zu ihren Gedanken passten:

Möge er dich daran erinnern, dass der Wald gibt, was nötig ist. Und dass alle Völker nur nehmen, was nötig ist.

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Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
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Q: Always have an escape plan.


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BeitragVerfasst: 24.04.05, 02:52 
Einsiedler
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Ihr Blick schweifte durch das sich kräuselnde Wasser, auf den Grund des Flussbettes oder irgendwo darunter. Eigentlich wollte sie sich noch unter den Wasserfall stellen, aber sie war mit ihren Gedanken schon wieder ganz wo anders. Sie saß, ihre Beine angezogen, mit dem Rücken an dem nackten Fels und strich, scheinbar ohne es zu merken, über das weiche Moos das sich über die Steine am Flussufer wucherte.

„Ob ich wirklich anders bin?“

Lalia ging das was Regina und Harwarn ihr grade erzählten irgendwie nicht aus dem Kopf.

„Vielleicht sollte ich es ja doch mit Johann endlich tun. trotz der angst davor. Wobei solange er nicht wieder kommt brauche ich mir darüber ja nun auch keine Gedanken machen. Wo um alles auf Tare war dieser verflixte Mistkerl nur?“

Leise seufzt sie.

„Ich liebe dich so sehr Johann Liebig. So unendlich das ich Angst bekomme. Bist du mir wirklich treu? Warum meldest du dich schon so lange nicht bei mir. Was hat es nur zu bedeuten und was ist das mit deiner Tochter? Wenn du nur wüsstest was ich mit in meinem Kopf zusammen spinne. Wenn du erahnen würdest was sich meine Gedanken ausmahlen was ich dir antun würde wen du mich verletzt. Ohh bei der Mutter ich liebe dich wohl zu sehr….“

Sie schließt in diesen Moment ihre Augen und hält die Luft an, doch ihre Gedanken lassen sich dadurch nicht abschalten.

„es war das heute schön und zu gleich so seltsam bei Regina. Ich hoffe nur Zacharias hat nicht zu viel mitbekommen von dem was ich sagte. Das währe so peinlich. Ich mag kaum glauben was sie mit erzählten und wie frei sie -darüber- sprachen. Irgendwie war das alles seltsam. Ich hätte halt nicht fragen sollen wie die zwei sich kennen lernten. Wobei ich bin doch immer so neugierig und ich meine was ist schlimm daran? Regina hat ja recht es tun fast alle. Nun mal ehrlich mit dir sein Lalia. Hast du nicht Bosper auch benutzt um über Hugin hinweg zu kommen?“

Sie wiegt langsam ihren Kopf hin und her ohne den punkt den sie mit ihren Augen fixiert zu verlieren.

„Ja ich habe ihn nur geküsst und umarmt mehr war da ja auch nicht. Und ja ich wusste irgendwo ganz tief in mir, dass es nicht klappen würde und wollte dennoch in ihn verliebt sein. Ich war unehrlich zu mir. Ob es dasselbe ist was die beiden mit erzählten nur das sie es ganz bewusst machten? Aber warum können sie darüber so frei reden? Und ich werde immer gleich rot und so unsicher wen es um dieses Thema geht? Regina ist einfach nur lieb gewesen. Wobei was Harwarn dachte als er mich so anschmunzelte würde ich wirklich gerne wissen. Ich wette sie denken das ich älter bin. Ich hasse meine Haare. Warum muss ich auch schon mit meinen 19 Jahen komplett graue Haare haben?“

Sie stürzt ihre Unterlippe und greift sich einen kleinen vom Wasser rundgeschliffen Stein den sie wütend in das Flussbett zurückwirft.

„Irgendwie ist es ja eine schöne Geschichte gewesen wie die beiden sich kennen lernten. Ich Wette sie werden noch als Grosseltern ihren Enkeln so wie mir heute von ihrem kennen lernen erzählen. Wie gut das Harwarn mich nicht fragte wie es bei mir uns Johann war? Was hätte ich ihm sagen sollen? Eins ist sicher er würde mich dann meiden. Und das will ich in keinem fall. Ich muss aufpassen. Am besten ist es wen ich nie mehr als ein glas Wein trinke. Wobei der Wein mehr als lecker war. Ich denke das kann ich mir gut vorstellen öfter mal zu mir zu nehmen. Auch wenn mein Kopf nun so schwer ist. Eines hat mir der Abend aber mal wieder deutlich gemacht zu viel Alkohol währe für mich viel zu gefährlich.“

langsam schließt sie ihre Augen und schläft an Ort und stelle begleitet du das rausches des herabstürzenden Wassers ein.


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BeitragVerfasst: 27.04.05, 06:51 
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Purer Zorn pulsierte durch die Nervenbahnen des Jugendlichen, brannte sich durch seine Träume, wie ein roter Pfad, ein dunkel gefärbtes Band.
Wut war ihm nicht fremd, nicht selten hatte er aus Verärgerung irgend etwas zerschlagen oder eine Prügelei angefangen, aber dieser unermessliche Zorn, ja gar Hass, das kannte er nicht und es bereitete ihm Furcht.
In jenen grässlichen Fieberträumen schwang er eine riesige Klinge, fetzte mit einer klauenbewehrten Hand Stücke aus schemenhaften, von finsterrotgelben Koronas umhüllten Gestalten, zerfetzte sie einfach mit ziellosen Schlägen.
Macht, ein unendliches Gefühl nach Macht sengte ihm die Adern, ließ seine Augen tränen, oder war es die Furcht, die ihm Tränen in die Augen trieb?
Ergib dich mir flüsterte eine Stimme, hämisch, leise, kichernd, eindringlich, immer wieder.
Er kostete Blut, es rann warm und süß in seinen Mund, er wollte es ausspeien und spührte die Übelkeit in sich aufsteigen, aber er hatte keine Kontrolle über seinen Körper, der wahllos weiter durch die fremden Gestalten fegte, hier und da zerschnitt, dort spaltete und ein andermal einfach niedertrampelte.
Ja, so widerwärtig es war, es fühlte sich gut an!
Nein!
Ein Gebet durchdrang die Hülle aus Zorn und Hass, klares Wasser spendete segensreiche Kühle in den Höllenfeuern, die seinen Leib umspielten.
Er hörte die Namen der Viere, flüsterte sie in Gedanken mit, klammerte sich an den vetrauten, Trostspendenden Klang.
Plötzlich veränderte sich seine Wahrnehmung und er spührte den pochenden Schmerz der Wunden auf seiner Brust, blinzelte, sah den Hochgeweihten Mantaris vor sich, eine Phiole mit Weihwasser in den Händen und das Gebet beendend.
Dankbar überließ er sich den Händen der Geweihten, die ihn später nach Hause brachten.

Dort, wo ihn seine ganz persönlichen Dämonen durch die Traumwelt geleiteten.

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Zuletzt geändert von Zacharias Gropp: 17.06.05, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Ritter und andere Gemeinheiten
BeitragVerfasst: 4.05.05, 12:25 
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Keuchend warf die schmächtige Gestalt sich ins Gras und robbte mit leisem Keuchen ans Ufer, schob den Kopf ins Wasser des Goldquells und ließ ihn einen Augenblick ind en kühlen Fluten. Angenehm glatt strich seine Wange über ein paar Kiesel auf dem Flussbett, eh ihm die Luft ausging und er den Kopf herauszog und tief einatmend wild schüttelte.
Erneut beugte er sich vor, diesmal jedoch nur mit den Lippen eintauchend.
Vorsichtig saugte er etwas Wasser ein und trank es, wobei ihm beständig Wellen gegen die Wange klatschten und das Unterfangen recht schwierig gestalteten.
Seufzend legte er sich zurück ins Gras, zupfte einen Halm und schob ihn zwischen die Lippen. Dann verschränkte er die Arme im Nacken, spührte rasch, wie das Wasser aus seinem Haar die verschwitzten Ärmel durchtränkte.
Warum machte er sich überhaupt die Mühe?
Gerade hatte er stundenlang im Ufermatsch Angriffe und Pardaden, Blocks und Ausweichbewegungen geübt; im Schlamm darum, weil es dort schwieriger war, Halt zu finden und die Übungen auf festem Boden damit um so besser gelängen. Dachte er jedenfalls.
Seine Kleidung war verdreckt von oben bis unten und er war völlig durchgeschwitzt, aber wozu machte er das überhaupt?
Er taugte ja doch nicht zum Kämpfer und schon gar nicht zum Ritter!
Das jedenfalls hatten ihm die Kämpfe heute klar gemacht.
Die Kämpfe?
Eher die Worte des Ritters, verächtlich, kalt, vor aller Augen.Erneut stieg die brennende Scham in ihm hoch und seine Wangen färbten sich unter den Schlammspritzern rot. Wütend zerbiss er den Grashalm und spuckte ihn dann aus.
"Und ihr wollt ein Krieger sein?"
Das war so ungerecht. Noch nie hatte er eine solche Rüstung getragen, geschweigedenn dass er den Schildarm hatte einsetzen können nach dem ersten brutalen Schlag des Sires, der ihm fast den Arm gebrochen hatte.
Noch immer pulsierte der Schmerz im Schildarm, wo gerade erst vor kurzem der blaue Fleck abgeheilt schien, den er vom Schlag des Dämons abbekommen hatte.
Den Gedanken an die Kreatur fegte er wütend beiseite. Vor Angst zu zittern würde ihn jetzt auch nicht weiter bringen!
Warum passierte nur ihm so etwas?
Und dann erkannte ihn der Geweihte nicht einmal wieder...
Kein Wort, nicht einmal einen Blick hatte er für ihn übrig gehabt. Natürlich, wer war er denn auch dass er erwarten durfte, mehr tun zu dürfen als Dienste zu verrichten?
Dennoch nagte es an seinem Stolz, ignoriert zu werden.
Stolz?
Womit hätte er sich denn den verdient?
Jammernd und weinend auf der Flucht vor ein paar bösen Worten?
Warum wurde er denn jedesmal so mutlos, wenn es um ihn selber ging?
Hätte jemand Elena bedroht oder Mirella, das wusste er, hätte er keinen Herzschlag gezögert sein Leben in die Waagschale zu werfen. Regina, Harwarn, Sire Steiner, Eskarina, Caeden, Juliander, selbst Fremden würde er beistehen, wenn es nur eine Ungerechtigkeit zu bekämpfen galt.
Aber sobald es um ihn selbst ging fehlte ihm jeglicher Mut, seine Wünsche und Ziele durchzusetzen, fehlte ihm der Antrieb gegen den verletzten Stolz und die Frustration anzugehen.
Wofür denn auch?
'Am Ende lachen sie ja doch.'

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BeitragVerfasst: 6.05.05, 09:58 
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Wohnort: Österreich :)
Er schreitet langsam durch die leeren Straßen Brandensteins und hältt vor der Kapelle, sein Blick fällt auf den Baum und er muss unweigerlich lächeln

"Mirella ... ach die kleine ist so lieb ... "Meinte er leise und fährt dabei bart entlang "aber ob alles so kommen wird wie sie es sich erhofft? ... ich wünschte ich könnte alles ändern ... die kleine ist so stur wenn es darum ging ... "Eilig sah er sich verstohlen um. "zum glück hab' ich das jetzt nicht laut gesagt .... "Langsam setzt er seinen Weg in richtung Burg fort und bleibt dann im Burghof stehen und sieht sich dort langsam um. Er starrt einige Zeit auf eine Stelle vor dem Kerkereingang. Mh.. Ob Zacharias die kleine wohl beschützen wird, wenn Galtor ihn in die 3. Sphäre holt? und ob der junge dann schon Ritter ist... wer weiß ... aber er muss ihm ersteinmal beibringen wie er sich zu benehmen hat...

Zacharias... der junge machte ihm Kopfzerbrechen... So jung und schon so Talentiert... vermutlich wird er bald Knappe werden, wenn er sein Patent hat. Die Frage ist nur wer den tollpatschigen Jungen zu seinem Pagen nehmen soll ... Siegfried? der wirkt eher so als würde er ihm am liebsten den Kopf abreisen ... und Sire Llewellyen würde den jungen gleich zum Tor rauswerfen ... Sire Athos ... mh Athos Er murrt tief auf geht der alte Haudegen doch glatt in Ruhestand ... einfach so ... "Ich kann das nicht glauben das er uns verlässt ..." Was hoffe ich doch das wir bald mehr Knappen in unseren Reihen haben ... Mirian und Zacharias trainieren gut zusammen, sie machen sich hervorragend ... sie brauchen nur Übung und Erfahrung ... etwas das nicht von heute auf morgen kommen wird.

Kreisförmig dreht er seine Runden im Burghof, ab und an blickt er zum Burghof. Ob Zacharias heute wieder auftauchen würde und ihn überraschen würde mit seinen erst kürzlich gelernten Schlägen, die er am nächsten tag schon nahezu perfekt beherrscht? ... Ich frage mich nur ob er dem Druck dem er als Ritter ausgesetzt sein wird Standhält ... mh... Er muss noch viel lernen der Junge ... und auf die Idee das er mir seine Elena vorstellt kommt er auch nicht ...

Ich werde eine Übung zusammen mit Mirian und ihm ansetzen, vielleicht lernt Mirian das sie nicht vor allem Angst haben muss, und Zacharias das man nicht so ungeschickt im Kampf sein darf... Leicht grinste er, als er daran zurückdachte. das war ein Anblick ... der Kleine jugne in der Plattenrüstung der nach einem Schlag fällt wie ein Baum ...


Aber er wird sich an ihr Gewicht gewöhnen ... so wie es alle getan haben...

Mit dem gewohnten Scheppernd schreitet er dann wieder weiter durch die Straßen Brandenstein's.


Zuletzt geändert von Randur: 6.05.05, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 6.05.05, 10:48 
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Wohnort: Tacatocoland :o)
Die bunte Menge tobte ausgelassen, als das Feuer sich langsam durch das aufgestapelte Holz rund um den Pranger fraß. Der markerschütternde Aufschrei des dort angeketteten Mannes hallte über den gesamten Marktplatz und bahnte sich durch die Gassen der Stadt. Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf den Gesichtern der Ritter und Bellumsgeweihten, die in ihren prunkvollen Rüstungen um den Scheiterhaufen standen, breit.
“Mehr Holz! Bringt mehr Holz!“, polterte es aus ihren Reihen, während sich die Flammen weiterhin mit lustvollem Zischen durch das Brennholz schlängelten.
Sie stand genau davor… sah wie seine Haut an Stellen aufplatze und sich langsam abschälte… roch den sengenden Geruch seines verbrannten Fleisches und Haares, der sie in Rauchschwaden umspielte… hörte sein Brüllen voller Todesqualen, welches grausam in ihrem Kopf hallte…
Schreien wollte sie, in sein Gebrüll mitverfallen, doch bekam sie keinen Laut aus der trockenen Kehle.
Stattdessen starrte sie hin, während Tränen still ihre Wangen herunterliefen…
“Siehst du… siehst du was sie wirklich tun? Wie sie wirklich sind…?“, flüsterte er hinter ihr, sein Atem ihr Ohr streichelnd. “Das ist die Wahrheit... sieh es dir an… sieh dir die Wahrheit über deinen Jonar und die Ritter an!“
Der brennende Kopf erhob sich plötzlich und aus den Augenhöhlen stierten sie zwei rot leuchtende Punkte an, die zu pulsieren schienen.
Sie schüttelte panisch den Kopf, zwang sich mit aller Macht wegzusehen, doch der Mann hinter ihr fasste mit beiden Händen brutal in ihre Locken und hielt ihr Haupt fest.
“Sieh hin! Schau in seine Augen!“, herrschte er sie an.
Das rote Leuchten fesselte ihre Augen, sie fühlte es bis in ihre kleine Stirn pulsieren… heller wurde es, intensiver, nahm sie mehr und mehr ein…
“Das nächste Mal erzähl ich dir mehr… von der Wahrheit!“
Und auf einmal ging es… sie hob ihre Hände abwehrend und schrie aus voller kehle…


Ruckartig richtete Mirella sich in ihrem Bett auf.
Der Atem flog, die Augen starrten schreckensgeweitet ins Leere.
Nach einer Zeit fand sie langsam wieder in die Gegenwart zurück und sah sich verängstigt in dem Raum um.
Plötzlich ging eine Bewegung durch den Körper des kleinen Mädchens und sie kletterte mit der Decke in der Hand aus ihrem Schlaflager, instinktiv auf ein Bett zusteuernd.
Doch wenige Schritte davor hielt sie zögernd.
Lange stand die kleine Gestalt im Schlafgewand still da, den schlafenden Mann stumm mit gefurchten Brauen betrachtend…
Da schüttelte sich der Lockenkopf sachte und ein sanftes Lächeln machte sich auf dem erhitzten Gesicht breit.
Es stimmte nicht… niemals nicht!
Ganz gemeine Lügen waren das, dessen war sie sich in ihrem Herzen sicher…
Bekräftigend nickte sie im Dunklen und krabbelte, wie schon oft, ihre Decke hinterherziehend zu ihm, sich daneben einkuschelnd.
Beruhigt lächelnd fielen die Äuglein zu…

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[Quirian]: Ich will aber kein Eventler werden
[Becky]: Keine Sorge Quiri, die reden von guten Spielern..da gehörst du nicht dazu, also kannst du weiterhin Hüter bleiben..

Wir gegen Sie!
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[ !Riniel ] Hehe, wenn toco sich einmischt gibt's tote


Zuletzt geändert von tocopherol: 6.05.05, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 11.05.05, 10:45 
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Unruhig wälze sie sich hin und her. Ihre Seite des Bettes war vollständig zerwühlt und unter der Decke steckten sich die bloßen Beine heraus. Der Verband am Rechten wies wieder leichte Blutflecken auf. Die Wunde war wieder aufgebrochen und nun sickere langsam das Blut durch die Lagen Stoff, wo die Kräuter es nicht verhinderten.
Das Schnarchen neben ihr drang in ihre Träume und wurde dort zum Brüllen eines Bären.

Der Bär hob die Tatzen an doch statt sie wieder anzugreifen wandte er sich dem kleinen Jungen zu.
Was machte Wulf hier... wieso schwamm er alleine im Goldquell?
Der Bär... er versuchte Wulfgard anzufallen.
Auf einmal waren da Harwarn.
Der Bär wuchs und wuchs... er war fast zweimal so groß wie Harwarn.
Sie lag am Boden, verletzt und der schwangere Bauch wölbte sich wieder unter ihrem Herzen.
Der Bär veränderte sich und wurde zu Edil der mit Harwarn kämpfte.
Nein nicht kämpfte er versuchte ihm Verbände anzulegen.

Wild drehte sich ihr Kopf von einer Seite zur anderen.
"Tus nicht... nicht... es verheilt... tu es nicht. Bring dich nicht in Gefahr!"


Schreiend saß sie mit einem Male aufrecht im Bett.
Die zitternden Hände legten sich an ihren flachen Bauch... eine Sekunde voller Schrecken und Panik brauchte sie um zu begreifen dass sie ihr Kind nicht verloren hatte.
Wo war Wulfgard.. Wulf!
Keuchend schleppte sie sich zum Kinderbett. Er war nicht da... wo war ihr Sohn!
Der Schmerz und die Angst liesen den kleinen Körper der Frau erbebten als sie auf die Bettkante sankt.
Thelos passte auf ihn auf... er war in Sicherheit. Sie hatten ihn ja nicht dabei gehabt.
Dann wandte sich ihr Blick zum schlafenden Nortraven... Der Verband an dessen Schulter leuchtete wie mahnend im unsteten Licht der Fackeln.
Den eigenen Schmerz nicht beachtend sankt sie neben dem Ehebett auf den Boden und legte die Hände aneinander.
Leise konnte man ihre Worte im Zimmer hören... stetig wiederholend die bittende Gebete zu den Göttern.


Zuletzt geändert von Woody: 11.05.05, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Grippe und andere blöde Ziegen
BeitragVerfasst: 11.05.05, 15:35 
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Ächzend stellte er den Eimer ab, das Feld mit all den blühenden Pflanzen war gründlich getränkt, die Ziegenwiese ausgemistet und der Trog mit frischem Goldquellwasser aufgefüllt.
Zufrieden wischte er sich mit dem Hemdsärmel über die Stirn, die Erdflecken auf der Haut nun zu braunen Streifen ziehend, ohne es zu merken.
Er war müde, obwohl er viel geschlafen hatte.
Es fing an zu regnen.
Er erstarrte, hob dann den Blick vorwurfsvoll in die graue Masse am Himmel, die gerade seine vorangegangene, mühevolle Bewässerungsarbeit nachträglich überflüssig machte.
Ein kalter Tropfen traf direkt sein linkes Auge und hastig senkte er den Kopf.
Beschweren brachte auch nichts, also räumte er seufzend die Werkzeuge weg - Eimer, Mistgabel, Schaufel und verließ das Gatter, den gelegentlichen liebevollen Bissen, Knuffen und Tritten der Ziegen ausweichend.
Etwas vom Ziegengatter entfernt sank er an den Wurzeln eines sehr hohen, schlanken Baumes ins feuchte Gras und verschränkte die Finger auf dem Bauch.
Wie es wohl seinem Vater erging?
Warum dachte er ausgerechnet jetzt an den alten Sack?
Bilder von Sire Kantrin, wie er freudig Mirella anhob und an sich drückte, wie er ihr traurig nachsah, wie er besorgt war um das kleine Mädchen.
Ein richtiger Vater, streng zwar, aber liebevoll, großzügig, manches mal selbst mit kindhaftem Eifer.
Das Bild des riesigen Ritters mit dem riesengroßen Füßen, wie er am Boden saß und mit Mias Steinarmee herumspielte drängte sich vor sein inneres Auge und unwillkürlich musste er lachen.
Das verging ihm jedoch augenblicklich wieder, als die Erinnerungen an seinen Vater, wie er wütend durch einen Haufen schäbiger, zu einer nur schwer als Burg erkennbaren Formation aufgestapelter Holzklötzchen rauschte, um seinem Sohn "mal ein bisschen Verstand" einzubläuen.
Es ist deine Schuld deine Schuld ganz allein deine Schuld, DU BIST SCHULD!
Nein nein du bist weg, geh, lass mich in Ruh!
Die Stimme verklang wieder, war sie wirklich da gewesen?
Nein, natürlich nicht, Vater Benion hatte sie verjagt, auf immer.
Dennoch, hin und wieder hörte er das Echo jener Stimme in ihm widerhallen, wo sie Punkte berührt hatte von denen er nicht einmal geahnt hatte, dass sie existierten, geschweigedenn, dass sie derart hatten weh tun können.
Ihm war warm.
Niemals nicht! hörte er Mirella rufen.
Genau. Niemals würde er das was die Stimme ihm aufzudrängen versuchte, tun, niemals nicht.
Rasch auf Rasch folgten die Bilder, verschwommen schon aber immer noch schmerzlich, zerrissene Körper, eine blutende Klinge, die vor Häme schrie, war es denn richtig zu kämpfen, zu töten?
Nein, oder doch?
Durfte man Lieben, wenn man ein Mörder war?
War man ein Mörder, wenn man nur daran dachte, zu Töten? Töten zu können?
"Vitama steh mir bei" flüsterte Zacharias, verwirrt betrachtete er seine Hände.
Mädchenhände, hatten die anderen Kinder sie immer genannt und gelacht. Dass man damit Tieraugen und Ohren von lästigen Insekten oder Dreck befreien oder Groschen die in Ritzen gefallen waren hervorholen konnte, das hatte sie nie interessiert. Mädchenhände.
Hände, an denen Pech klebte, das sich verbreitete und ihnen Unglück brachte.
Hände, die seiner Mutter den Tod gebracht hatten? War es wirklich deine Schuld, deine Schuld, ganz allein deine Schuld?
Müdigkeit breitete sich in ihm aus und er merkte, dass er schwitzte trotz des kühlen Regens, der langsam einen Weg durch das frische grüne Blattdach fand.
Nein, nein, nein ..
Kraftlos zwang er sich auf die Beine, der Boden schwankte, kehrte der Dämon zurück?
Nebel lag auf den morgendlichen Feldern, fürchterliche Gesichter schwammen darin, grausig verzerrt und überall knisterte und knarzte es bedrohlich.
Mit glühenden Wangen rannte und stolperte er zurück zur Stadt, vermeinte ein hinterhältiges Kichern zu hören.
Endlich, endlich, erreichte er sein Zuhause, das sichere, gemütliche, freundliche, lächelnde Zuhause mit Regina und Harwarn und Edil und Thelos, und, natürlich Elena, Elena die noch lebte, die er nicht umgebracht hatte, der er nie etwas antäte, die tief und fest schlief und nicht ahnte dass er sie aus trüben, fiebrigen Augen betrachtete.
Müde entkleidete er sich und sank ins Bett, kuschelte sich in die Decke und wurde vom Schüttelfrost gepackt, warf sich schon kurz darauf in schlichten, aber schreckenden Fieberträumen hin und her.

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 Betreff des Beitrags: Vitamas Segen
BeitragVerfasst: 12.05.05, 14:29 
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Noch vor dem Morgengrauen hatte er sich um die kranken und verletzten Tiere gekümmert. Die verklebten Fellstücke herausgeschnitten, so dass die Ziege wie auch die Schafe lustige Löcher im Fell hatten.
Danach hatte er sie mit Stroh und einer alten Bürste abgerieben und sich schließlich mit ein paar Tropfen seines kostbarsten Besitzes, eines Heiltrankes, um ihre schlimmsten Verletzungen gekümmert.
Dazu frisches Wasser, ein paar Handvoll Obst und für das Schwein die Reste vom vortätigen Abendessen.
Während die müden, geschundenen Tiere gierig fraßen begann er, den Stall vor dem Hospiz auszumisten. Er wusste zwar nicht, wer sich ansonsten darum kümmerte, aber der würde sich sicher nicht ärgern, wenn ihm wer die Arbeit abnahm!
Immer wieder kehrten seine Gedanken zu den wirbelnden Ereignissen vom Vortag zurück.
Die völlig aufgelöste und entsetzte Mia, ihr Bericht, das Heim der bösen Frau Breitkreuz entdeckt zu haben mit der Hilfe des Hundes Brunorias.
Allein die Erzählung von toten, leidenden Tieren und dem Gestank lösten in ihm nichts weiter als den Wunsch aus, der Frau Breitkreuz die Fäuste in den fetten Bauch zu schlagen.
Zum Glück hatte er schon lange gelernt seinen Zorn zu zähmen - zuviel war darum schon zu Bruch gegangen - und so war es gelungen, in Ruhe Caeden zu suchen und ihn um Hilfe zu bitten.
Den Zwischenfall mit dem verrückten Ork, der Brunorias durch die Gegend warf und auf Zacharias' Rücken sprang hatte er schnell wieder vergessen; Vater Benion schloss sich zu ihrem Glück der Rettungsaktion an.
Was für eine Aufregung!
Allein der Weg bis zum Pass und darüber war voll mit Fragen: warum tut sie sowas? Was werden wir finden? Können wir die armen Kreaturen retten? Warum hab ich schon wieder einen Stein im Stiefel?
Die Ziege knabberte an seinem Ärmel und Gewohnheitsmässig schob er sie beiseite.
Wieder huschten seine Erinnerungen vor das Innere Auge:
sie hatten ein Zelt erreicht, von dem aus bereits von Ferne ein fürchterlicher Gestank ausging, der ihm Übelkeit hochgetrieben hatte. Überall war es dreckig gewesen, am Eingang lag ein toter Hund, dem bereits Maden aus dem aufgerissenen Maul krochen.
Nicht lange hatte es gebraucht, bis Zacharias sich hatte übergeben müssen, nur ein Blick ins Innere des schäbigen Zeltes hatte genügt.
Aufgestapelte Tierkadaver und dazwischen geschundene Überlebende, deren Kraft kaum mehr genügte um zu wimmern.
Mit Schwung stupste ihn das Schwein und warf ihn um. Grinsend rang er eine weile mit dem Tier, darauf acht gebend es nicht zu überfordern. Es quiekte vor Vergnügen und sank nach einer Weile wieder ins Streu, wo sich der Junge dazu legte, den Kopf auf dem warmen Schweinekörper bettend. Schweine waren lieb, wenn man sie nicht ärgerte.
Nicht lang nach ihrer Ankunft war das Monster aufgetaucht, Helen Breitkreuz, die aussah wie ein fetter, aufgedunsener Bär. Hässlich war sie, inklusive Pickeln und Damenbart.
Jemand, vor dem ein Kind gebührlich Angst haben konnte!
Sofort war sie schnaubend wie ein Stier auf den Geweihten los gegangen, eine Axt von einem Holzblock abziehend.
Entsetzt hatten sie erstarrt zugesehen. Sie schwang die Axt tatsächlich gegen einen Geweihten!
Doch der Schlag traf nicht, ein sanftes Licht hielt den Schwung einfach auf, während die Vögel vor Freude zu Singen begonnen hatten. Da war Wärme, da war ein angenehmes Gefühl, selbst der Gestank hatte nachgelassen.
Vitamas Segen!
"Hexenwerk!" hatte die Frau entsetzt gebrüllt und Zacharias war zu ihr gerannt, ausgerutscht und hatte sich an ihren Knien festgehalten. Unter seinem Schwung und Gewicht war sie zu Boden gestürzt und hatte sich den Kopf an einem Stein geschlagen.
Was war es ihm schwer gefallen, ihr das hässliche Gesicht nicht zu Brei zu schlagen! Was war er wütend gewesen!
Bebend hatte er den Geweihten angesehen, gespührt, wie sein ganzer Körper am Zittern war.
Schließlich und endlich war es ihnen gelungen, die wenigen Überlebenden Tiere aus dem Zelt zu befreien, während die Frau erwacht war. Vater Benion hatte ihr einen Beutel Gold zugeworfen, damit die Tiere nicht gestohlen waren, und verwirrt und eingeschüchtert von der Macht des Dieners der Mutter hatte sie sich verkrümelt.
Hoffentlich fraß ein Bär sie auf!
Sich über den bösen Gedanken Tadelnd stand er auf, verteilte nochmal Stroh und Heu an die Tiere und kehrte nach Hause zurück.
Ein Bad war jetzt nötig, und danach würde er sich hinsetzen und versuchen, das ganze aufzuschreiben für Vater Mantaris.
Der ärmsten Celina wollte er das Gefasel nicht nochmal antun, mit dem Mia und er sie gestern genervt hatten.
Aber das war so aufregend gewesen, so spannend und so frustrierend, aber auch so enorm befriedigend als die Tiere sich endlich still und erleichtert ins Stroh hatten sinken lassen...
Was für ein Haufen Gefühle, eigentlich ein Wunder, dass er darüber noch nicht geplatzt war!
Heute Mittag würde er Mia beistehen müssen, wenn Vater Benion sie scholt, allein die Stadt verlassen zu haben.
Aber ihnen beiden waren die geretteten Tiere jede Schelte wert, selbst ein strafendes Verbot für Süßigkeiten würde er ertragen können.. wenigstens ein paar Tage lang.

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BeitragVerfasst: 12.05.05, 17:29 
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Unruhig rollte sich Mirella zum unzähligsten Male im Bett herum.
Der tiefe Schlaf der Erschöpfung war schon längst Vergangenheit, doch wagte sie sich noch nicht aus dem Bett.
Sie ist unartig gewesen… oh und wie sie das gewesen ist!
Schaudernd zog sie die Decke über den Kopf.
Was sie wohl erwarten würde? Vati Benion würde arg schelten, Celina erst… und an das Donnerwetter von Randur wollte sie gar nicht erst denken…
Mit einem leisen Winseln robbte der kleine zottelige Hund, den sie gestern ins Bett geschmuggelt hatte, unter der Decke näher an sie heran und schleckte ihr mit der feuchten Zunge über die sommersprossige Wange. Trotz des Steinbrockens, der auf ihrem jungen Herzen lastete, gluckste sie leise erfreut auf und presste ihr Gesicht innig an das ausgemergelte Tier. Ihm war alles zu verdanken, ja ja! Braver, tapferer Brunorias!
Wie er sie in der Kapelle plötzlich am Rock hinaus gezogen hatte!
“Oh, der muss bestimmt mal austreten Mia!“ hieß es da lachend.
Dachte sie zuerst auch… Doch Pustekuchen!
Immer weiter Richtung Osttor wurde sie geführt… lange war sie in der Finsternis davor gestanden - unschlüssig, schwer mit sich kämpfend.
Oh wie schrecklich war das gewesen! Celina sah sie vor sich, wie sie mit traurigen Augen mahnend um Einhalt bat… Rias mit verzweifeltem Blick, dem sie ja erst gestern nach ihrem heimlichen Abenteuer mit Diana im Wald versprochen hatte, nie wieder alleine vors Tor zu gehen.
Doch im Bauch hatte sie ein ganz komisches Gefühl, als Bruno nicht von ihr abließ, weiterzog und jaulte - irgendetwas stimmte nicht!
So folgte sie ihm hastig aus der Stadt hinaus… denn wenn sie schnell machte, würde bestimmt niemandem auffallen, dass sie weg war, noch dazu im Dunkelzy… zy… zylbu… in der Dunkelzeit genau!
Wie lange sie dem Hund, der zielstrebig seinen Weg durch den Wald bahnte nachlief, wusste sie selbst nicht, doch als Mirella mühsam über den kleinen Bergpass stolperte, zog es schon in den Beinen. Wie oft blieb das kleine Mädchen immer wieder stehen… innerlich einen wahren Krieg mit sich selbst austragend. Doch an umdrehen war nicht zu denken… musste sie sich doch ängstlich eingestehen, dass sie nicht mal wusste wohin sie da hinmüsste, wenn sie wieder heim wollte. Ausserdem… es wurde schon wieder hell, ja ja! Die Bösen kommen ja eh nur im Finstren, genauuuuu!
Wieder ging es lange durch die Wildnis… Boah! Da war ja noch ein Meer! Wieviele es wohl davon gab auf der Insel? Doch hatte Mia für solche Gedanken keine Zeit, denn Bruno führte sie schon wieder weiter in den Wald… zu dem Zelt… dem Mörderinzelt. Leise hatte sie sich angeschlichen und sich umgesehen… vorsichtig und flink… wie beim Versteckenspielen mit dem Luki genau.
Der Lockenkopf presste qualvoll die Augen unter der Bettdecke zusammen, als die Bilder in ihrem Kopf aufblitzten… die verwesten Kadaver… überall Blut, Fleischfetzen und Tierdreck… die halbtoten Tiere im Zelt.
Befreien wollte Mirella sie! Und zwar sofort und jetzt! Flüsternd versprach sie es Ihnen unzählige Male… Der Anblick der misshandelten Wesen, wie sie in dem stinkenden Zelt dahinsiechten, verursachte solch Schmerz, solch tiefe unbändige Trauer in dem kleinen Blondschopf, dass sie nur mehr schreien wollte… schreien und nie wieder aufhören.
Doch jemand anderer schrie… und zwar die gemeine böse Frau Helen aus dem Wald!
Instinktiv packte sie den Hund und rannte in den Wald, sich panisch nach einem Versteck umsehend, welches sie auch bei einem kleinen Felsen fand, hinter dem sie durch das Geäst ängstlich hervorspähte. Da kam sie auch schon… Mirella presste ihre Zähne so fest aneinander bis sie schmerzten und vergrub das Gesicht in ihrem Kissen, als sie daran zurückdachte, wie diese… diese… diese… Monsterfrau das zappelnde Kaninchen in ihrer Hand brutal mit dem Fuß in das Zelt getreten hatte… panisch hatte sie ihre Hand an den Mund gepresst, sonst wäre sie entdeckt worden, ganz bestimmt! Und was hätte die böse Frau dann mit ihr gemacht? Sie auch getreten? Bis sie totgemacht war?
Lange ist sie gegen den Felsen gekauert gesessen, zitternd wie Espenlaub den Hund an sich gepresst, als das wütende Gebrüll sich mit schmerzerfülltem Aufjaulen und Winseln im Zelt vermischte. Sie wollte nur mehr weg! Nichts mehr davon hören oder sehen oder riechen… nur weg… weg… nach Hause… Hilfe holen… so schnell es nur ging…
Und irgendwie schaffte sie es, ihren gesamten Mut zusammenzunehmen und sich von dem Zelt davonzuschleichen – den zottelige Hund treu an ihrer Seite.
“Bring mich heim Bruno! Wir müssen Hilfen holen, hörst du?“
Und der kleine verstand wirklich… Voller Furcht irrte, tappste, stolperte sie dem Hund hinterher, als ob der Eine persönlich hinter ihr her gewesen wäre… quer durch Wald, Wiese und Berg.
War Bruno das Wort, das Celina ihr erklärt hatte? Loyal?
Egal ob ja oder nein, er war ein Held! Und er hat alle Tiere gerettet genau!
Mit diesem Gedanken strampelte sich Mirella entschlossen aus der Decke hervor und hoppste vom Bett.
Tiefe Scham empfand sie ja… und wie… aber Reue? Niemals nicht!
“Bruno halt’ mein Bett sicher… und trocken!“
Damit tappste sie nach unten…

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BeitragVerfasst: 13.05.05, 09:18 
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"Nun ... dann ... will ich euch wenigstens Zacharias entführen."
"Nur wenn ich ihn heil und gesund wieder bekomme."
"Ach ... vielleicht etwas klüger.."
"Hmm... das klüger kenn ich: Dann blutet er und hat zig neue blaue Flecken."
"Das könnte sein, wenn er sich dumm anstellt und in sein Schwert stürzt, aber ansonsten denke ich nicht."


Dumm anstellen? Ihr Junge? Was bildet sich dieser Ritter hier ein.

"Seht nicht alles so ernst, werte Frau Gropp ..."

Das ist ja die Höhe! Sie soll es nicht so ernst sehen wenn der Junge sich verletzt. Das... also..

Das Bein schmerzte und sie dreht sich, vor sich hin schimpfend, auf die andere Seite herum.

Sie freute sich ja...
Sie freute sich das der Junge ausgebildet wurde, aber musste es schon jetzt sein?
War es nicht zu früh für ihn?

Kurz schweiften die Gedanken zurück zu dem Zeitpunkt als der Ritter mit den beiden Kinder, nein...mit Mia dem Kind und Zach dem beinahe zu Erwachsenen...also mit den beiden Kindern, aus dem Haus gegangen war.
An den Blick den Edil ihr zuwarf.
"Glucke" sprach daraus und er lachte sie frech an.

Sie und eine Glucke.
Wer war ihr denn zu dritt von der Taverne nach Haus gefolgt und wollten, dass sie sich hinlege?
Wegen so einem kleinen Kratzer.

Der Vorwurfsvolle Blick des Jungens, als er den Verband und den Gehstock sah.

"Also wenn ich das hätte, dann müsste ich das Bett hüten. Ich kenn da so ne Frau, die würd mir dann mit dem Nudelholz drohen, kennst du die auch?"
"Keinen Schimmer wen du meinst."
"Musst du mal kennen lernen."


Freches Ding.
Jetzt sind sie dann schon zu fünft die meinen zu wissen was mir gut tut.
Aber am Ende musste sie wieder dafür Sorgen, dass die Männer tun was gut für sie war.

"Ich weiß nicht ob der Sire gut für den Jungen ist. Er gibt mir zu wenig acht auf ihn."
"Nach allem was Zach mir erzählte hat, tut ihm die Ausbildung ganz gut. Mach dir keine Sorgen, Schatz."


Bei den Gedanken an Harwarns Worten schüttelte sie wieder den Kopf.

Es war ihr völlig gleich wie gut Zach angeblich die Ausbildung tat...
Wenn er durch Sir Kantrins Verschulden verletzt wurde dann konnte er sich auf was gefasst machen. Ritter hin oder her.
Niemand brachte ihre Familie in Gefahr.

Fela lies noch einige Zyklen auf sich warten doch sie kroch aus dem Bett und griff nach dem Stab.
So lange alle noch schliefen konnte sie in Ruhe arbeiten.
Vorsichtig versuchte sie das Bein zu belasten und biss sich auf die Unterlippe.
Das würde noch dauern... und genauso lange konnte sie sich drauf einstellen, dass ihre "Glucken" hinter ihr herliefen, damit sie sich schonte.

Ha! Von wegen..!

Bald darauf schimmerte es vom Vorhof des Hauses aus rötlich. Die Kohlen in der Esse verbreiteten ein unstetes geisterhaftes Licht und der Geruch nach verbrannten Holz, schmelzenden Metall, gemischt mit der klaren Luft der Nacht waren genau das was sie zum Nachdenken brauchte.


Zuletzt geändert von Woody: 13.05.05, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 22.05.05, 04:21 
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Erschöpft plumpste Mirella ins Gras und schnappte keuchend nach Luft. Der zottlige kleine Hund liess sich ebenfalls jappsend neben ihr nieder und die Zunge hing hechelnd aus dem kleinen Maul.
Schmetterlingwettgetanzen war wirklich anstrengend!
Ihr Blick senkte sich auf ihren neuen, treuen Spielgefährten und sie grinste verschmitzt auf.
Die Schmetterlinge haben ihm bestimmt schon vergeben, dass er den einen gefressen hat! Es war ein Unfall gewesen, davon war sie ganz überzeugt, jawohl!
Ihr Blick hob sich neugierig an, als sie lautes Johlen von der Brücke hörte und die Brauen zogen sich missbilligend zusammen, nachdem sie erkannte, was die jungen Soldaten dort tranken.
Alkohol!
Sie schauderte etwas, als ihre Augen die Flaschen musterten.
Genauso eine war's! Genauso eine hatten Bruno und sie an der Wiese am Fluss gefunden! Zaubertrank dachte sie, wäre es... so schön süüüüüüss wie es schmeckte und dann uuuuaaaahhhhh bitter! Die ganze Flasche war auf einmal futsch... leer... ausgetrunken, viel zu schnell. Aber Zaubertrank? Falsch gedacht!
Unwillig schüttelte das Mädchen das erhitzte Gesicht und ihre Hand senkte sich instintiv zu dem Hund, ihn versunken am Nacken kraulend.
Wie schwer war auf einmal der Kopf! Und wie schrecklich drehte sich der Boden!

Mia... hast du etwa... GETRUNKEN?
Die geschockte Stimme des Ritters hallte ihr noch bis heute in den Ohren, doch sonst fehlten ihr einfach hier und da Stückchen. Angestrengt furcht das Kind die Stirn...
Sie wurde hastig hochgehoben... genau, das wusste sie noch... und wie schön kühl sich die Rüstung unter ihrer Wange angefühlt hat. Es war einfach alles so... lustig gewesen!
Erbsen und Soldaten zählen!

Warum war dieser Gedanke so wichtig?
Sie wusste es nicht mehr.

Mia! MIRELLA! WAS HAST DU GETRUNKEN???
MIA!!! Mia Herzenskind was ist mit dir geschehen!?


Randurs und Celinas Stimmen verflossen in ihren Erinnerungen ineinander, gepaart mit dem wundervollen Geruch der Vitamageweihten, der ihr wohlig in die Nase stieg, als sie in ihren Armen lag.
Mirella schüttelte unwillig den Kopf und rappelte sich langsam wieder auf, den Rock des Kleides glattstreichend.
Diese doofe Flasche hatte ihr nur Kopfiaua gebracht! Und spucken musste sie auch! Wäh pfui und gack!
Und das Donnerwetter vom Randur erst am Tag danach...

Nein, nein daran wollte sie lieber nie wieder denken!

Naja... eine gute Sache hatte der ganze Ärger aber doch.
Wenigstens wusste sie jetzt wie Bier schmeckte!
Da kann ich getrost Dwarschim werden, wenn der Karatos wieder da ist! Bestimmt!
Boah wenn der das wüsste...


Stolz grinste das kleine Mädchen vor sich hin, als es die Gassen Brandensteins entlanghüpfte, der struppige Hund ihr folgsam nachtrottend.

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Zuletzt geändert von tocopherol: 22.05.05, 04:24, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Rückblick eines Knappen
BeitragVerfasst: 22.05.05, 10:31 
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Der Innenhof der Burg wird von Wolken verdeckt, ab und zu schaut Fela hinein und erwärmt mit einigen hellen Strahlen die Rüstungen der Wachen. Ruhig greift er zur feineren Bürste, ehe er diese auf dem weißem geschmeidigen Fell der Stute ansetzt, und langsam das Fell ausbürstet. Seine Arbeitskleidung war leicht verdreckt, er selbst mit leicht gedankenverloren Blick bei der Ausübung seiner Pflichten. Langsam legt er die Bürste nieder, streichelt das Fell der Stute und setzt sich dann auf Bank nahe des Stalles, neben ihm die eben erst polierte Rüstung seines Herren stehend.

Pagendienste... Erst vier Monde vor seinem jetzigen Status als Knappe war er jedem der Sires untertänig und führte die möglichsten Dienste zum Wohlergehen des Ordens aus. Drei Monde ist er durch die Straßen gelaufen, hatte Besorgungen gemacht und auf der Suche nach Personen, die er für die Dienste benötigte.
Im Pagendienst war er nicht allein beschäftigt, ebenso die junge Jalena, von der er außer ihren Namen so gut wie nichts wusste.
Und nun, nach knapp drei Monden von Arbeit, sind sie nun seines Wissens nach 4 Knappen. Wo haben den die anderen Knappen ihre Pagendienste absolviert? Hatten sie das überhaupt getan?
Fragen, deren Antwort er nur erraten konnte. Weshalb hatte er so hart für den Knappendienst arbeiten müssen, und andere wurden nach ein oder zwei Aufgaben sofort in die Knappenschaft berufen? Eine Laune der Sire? Oder brauchten sie nur zwei Personen, die sie mit ihren Botengängen beladen mussten? Er, der immer mit einer überhand Pergamente und Bestellungen durch die Strassen rannte, und Besorgungen machen musste, drei Monde Tag für Tag.
Nein, schalt er sich, die zumeist schweren Aufgaben zeigten das Vertrauen der einzelnen Sire in seinen Fähigkeiten, Botengänge zu erledigen, hoffte er jedenfalls. Und vielleicht waren sie eine kleine Prüfung, um zu zeigen, dass er für den Knappendienst belastbar genug war. Was viele junge Männer dachten, ging ihm auch jetzt durch den Kopf: Wie dachte die gesamte Ritterschaft über ihn, ob nun der Graf oder ein anderer Sir? Vor seinem geistigen Auge sah er die gesamte Tafelrunde zusammen sitzen, über ihn diskutierend. Aber solch eine Diskussion müsste ebenfalls einige seiner versagten Ausführungen für den Orden anführen.
Wenn ich so oft versagt hätte, wäre ich dann Knappe? dachte er sich ruhig. Sicher hatten einige Sire Respekt vor seinen Diensten, aber seine anderen Fähigkeiten wurden bei diesen Diensten kaum angesprochen, in den drei Monden hatte er nur einige Trainingsstunden mit einzelnen Sire oder dem Grafen selbst, ausgenommen die Lektionen der Kriegerakademie. Kümmerte sie das überhaupt? Sicher. Aber wenn er die Dienste nicht zur Zufriedenstellung der Sire meistern würde, er könnte sofort durch drei andere Bewerber ersetzt werden, die hoffentlich ebenso wie er der Krone dienen wollten und deren Ehre ihnen an höchster Stelle stand. Er kämpfte und diente zum Wohle des Ordens, und wenn es dem Orden schadete, dass er die Dienste verrichtete, so müsste seine Entlassung selbstverständlich erfolgen.
Er schaute gen Himmel. Nein, er hatte nichts außer die Ausbildung zu erwarten, man hatte oft genug gesagt, dass diese sehr hart war, und der Graf sagte selbst, Sire Robaar wäre ein strenger, aber guter Lehrmeister.
Er diente ohne Erwartung des Ritterschlages, und so sollte es auch sein, aber hoffentlich würden die Ritter ihn anerkennen und mehr sehen, als bloß einen Boten, wenn sie sich an ihn errinern würden...

Langsam holt er einen Lappen heraus und trocknet sein Gesicht damit.

Sir Hagen Robaar von Saalhorn... Was wusste er eigentlich von seinem jetzigen Herren? Genau das, was er auch von anderen Sires wusste: nichts. Oft dachte er über die Charakterzüge der Sire nach, ob Kantrin, Llewellyen, oder Steiner. Und nun Robaar. Er hatte nie einen Dienst wären der Pagenschaft für ihn ausführen müssen, geschweige denn ihn überhaupt während der Zeit regelmäßig gesehen zu haben.
Und nun hatte ihm dieser Sire den Posten als sein Knappe angeboten. Was wusste der Sire eigentlich über ihn? Was machte ihn so sicher, dass der junge Mann ein guter Schüler sein würde? Oft sah er das Gesicht des Sires vor sich, das langhaarige blonde Haar mitsamt dem dunklem Bart, die Mimik und Gestik, mit der er seinen Knappen bedachte, aber was ging in seinem Inneren vor?
Nach den ersten Diensten für seinen neuen Herren war er sich sicher, den richtigen Lehrmeister gefunden zu
haben, und vielleicht würde er auch mehr über ihn erfahren können... Fragen, mit denen er sich nächtelang rumschlagen würde, das wusste er jetzt schon...

Langsam erhebt der junge Mann sich, klopft seine Arbeitskleidung ab und nähert sich dem Tor zum Inneren der Burg. Umziehen hieß es nun, der Sire erwartete ihn vor der Kapelle...

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Sir Amaris Aurinas zu Siebenwind, Ritter des Greifenordens
ehem. Greifen- und Falkenhochmeister, Schüler des Sir Griesgram Schnurtbartwackler, Knappengeburtsmaschine


Zuletzt geändert von Kamikaze: 22.05.05, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.05.05, 00:42 
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Mit einer etwas mulmigeren Miene betrat Elena das Haus der Gropps über die Balkontür. Kurz lauschte sie, dann aber huschte sie hinüber zu der Tür, die zu Rias' und ihrem Zimmer führte.

Eigentlich, dachte sie, musste das doch mal gesagt werden. Sowohl ihr Bruder, als auch Regina verhielten sich doch arg mütterlich. Nicht böse gemeint, gewiss, aber manchmal konnte es einem wahrlich die Luft zum Atmen nehmen, wenn man immer jemanden hatte, der hinter einem herrief "Pass auf dich auf!" "Nimm dich vor Männern in Acht!" "Woher hast du die Wunde?" "Ach, Kind....!"
War sie nicht auch aus dem Grund in die Welt hinausgezogen? Raus aus der Sicherheit und der Bequemlichkeit der elterlichen Wohnung auf Burg Rabenhain, sich den Gefahren des Lebens stellen - Männer, die nicht wissen, wo sie ihre Hände zu halten hatte, Wölfe, die einen ausgesprochen schmackhaft fanden, Rattenwesen, die in einem einen übergrossen Käse sahen... und all jene würd sie mit ihren Pfeilen spieken.. jawohl!
... Gut, meist zog sie es eher vor, davon zu laufen, aber was machte das schon? Sie kam ja bisher gut klar und Kratzer, Schürfwunden oder gar mal etwas, was sich entzündete waren eben normal im Leben - ihrer Ansicht nach.

Vielleicht war es das gewesen, was sie in letzter Zeit mehr in den Wald gezogen hatte. Kaum war sie wach, stand sie auf, ritt hinaus aus der Stadt mit ihren beengenden Mauern, ihren hohen Häusern, den hart gepflasterten Strassen und den oftmals nicht selten sehr eigenwilligen Gerüchen, die in der Luft lagen.

Hinaus in den frischduftenden Wald mit seiner Stille, den weiten Wiesen, auf denen nun im Vitama die Blumen bunt erblühten und über denen die Schmetterlinge tanzten. Über schmale, lediglich festgestampfte Wege hinweg, vorbei an frischen, klaren Flüssen und Bächen, entlang an der Küste mit ihrem Meeresrauschen und den kühlen Windböen. Durch Pässe und Schluchten, über den heissen, brodelnden Lavastrom, über die weiten Wiesen Südfalls, vorbei am verhängnisvoll glucksenden Sumpf.
Das Summen der Bienen im Ohr, dazu das Zwitschern der Vögel, das Röhren der stolzen Hirsche, das gemeinsame Heulen der Wölfe in der Nacht, das zarte Zirpen der Grillen, was sie sanft in den Schlaf wog.
Das alles liebte sie mehr als das Häusereinerlei der Stadt. Gewiss, hier lebten ihre Freunde, ihr Bruder und eben Zacharias. Gründe, um stets wieder zurückzukehren.

Aber manchmal nahm das alles ihr doch die Luft zum Atmen und sie wusste - nichts auf Tare konnte sie halten, nichts konnte sie bändigen, wenn es sie wieder hinauszog, um die Freiheit unter dem weiten Himmel zu geniessen...

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Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
James Bond: And the second?
Q: Always have an escape plan.


Zuletzt geändert von Kikia: 23.05.05, 00:55, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.05.05, 10:16 
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Er sitzt grübelnd im Nachthemd über einem Pergament am Tisch im obersten Teil der Burg und betrachtet dieses Nachdenklich.

Zacharias war schon ein Held ... Verheddert im Dornengestrüpp nach einer "Hexerei!". Er musste immer noch grinsen wenn er an den Jungen dachte. Aber es war schon ... pompös als der Turm explodierte... Wenn er nicht schon gegen zig Feinde und Dämonen gekämpft hätte, wär er sicherlich auch in dem Gestrüpp gelandet ... Er musste wieder grinsen. Was für ein Bild er bot ... aber er lernt sicher bald das es Magirinswerk war. Immerhin tat er das ja ... Manivieren ... die kleine Mirella hatte ihre Finger überall im Spiel. Manieren brachte er ihm bei ... hoffentlich merkt der Junge sich das bis er uns bedienen muss an der nächsten Tafelrunde. Ich seh es schon vor mir, wenn er dem Grafen den Wein über seinen Wappenrock schüttet und es mit einem "Ups" kommentiert.


Das sollten wir zwingend üben ... Servieren muss der junge Beherschen, ehe noch etwas schiefgeht. Aber die Manieren scheint er zu beherschen, mittlerweile. Und tüchtig war der Junge auch ... vielleicht sollte er ihm früher als geplant den Kodex der Ritter beibringen ... Aber dann würde er nur so viel Fragen ... jedesmal wenn er irgendetwas tut wird gefragt "Warum Herr? Wieso Herr? Was ist wenn ... Herr? Was war das Herr?" er ist schon sehr wissbegierig... und sehr anstrengend manchmal. Ich muss mit ihm über die Harpien sprechen, über sein Ehrgefühl und sein Verhalten. Immerhin ist er fast beispiellos tollpatschig... irgendwie muss das dem jungen doch auszutreiben sein.


Manchmal wünschte er sich dem Jungen einfach alles zu erzählen ... aber dann würde er seine Naivität zerstören ... und würde ordentlich von Frau Gropp auf die Finger bekommen, immerhin muss er ja auf ihn acht geben. Und wenn er nicht seine Naivität zerstört? wenn er sie ihm lässt? ... mh dan nvernichten sie andere... wäre das Wünschenswert? was ist schon wünschenswert ....
Er erinnert sich noch daran wie er seine erste Verlobte hatte, als Knappe. Als er sich noch gut fühlte, und vielen menschen helfen konnte ... und als sie im Tempel zu staub zerviel ... eine traurige erkenntnis ... von da an ... mit dem Beginn des Krieges ging alles bergab ... bis heute noch. Mh... genug über mich, zurück zu dem Knappen ... eine Prüfung musste her für den Jungen. Irgendetwas das der Junge sieht was in ihm steckt, und was auch ich sehe. Nur was ... mhm ... Dämonen bekämpfen wäre wohl zuviel für ihn, da fällt er mir noch um. Mal sehen, vielleicht wissen die anderen Ritter etwas.


Und was seine Beziehung zu Mirella betrifft ... mhm, sie haben sich wirklich gern, machen gemeinsam unsinn... eben wie Geschwister... und machen dem Vater das leben schwer. Er musste wieder grinsen. Ich und Vater... das ist was ... viel zu Aufbrausend bin ich wenn den kleinen etwas passiert oder wenn sie etwas dummes machen wollen. Aber nur daraus lernen sie ... so ist es, und so war es auch bei mir ... ich bin viel zu übervorsichtig... hrm ... mit Celina muss ich mich wieder vertragen, ehe alles zu spät ist und Mirella wieder von mir wegerissen wird..

Zacharias braucht eine strenge Hand, Mirella eine liebe... ein Zwiespalt wenn beide zusamemn sind kann ich mich nicht so verhalten wie es zu beiden passen würde... bin ich zu streng ist Mirella traurig, bin ich zu lieb denkt Zacharias das alles ein Spaß ist....

Er seufzt auf und erhebt sich aus dem Stuhl und streckt sich, ehe er wieder in sein Bett steigt und sich niederlässt.


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