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 Betreff des Beitrags: Mütterliche Liebe
BeitragVerfasst: 7.06.11, 22:59 
Ehrenbürger
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Langsam setzte die Dämmerung des Siebten Hellzyklus ein, als die Ruhe des Waldes um die Ruine herum in Südfall von dem Geräusch knackender Äste durchbrochen wurde. Eine schwer gerüstete Gestalt in braunem Gewand trieb sich um, die Kapuze tief über das Gesicht gezogen. Stets wachsam streiften die Augen des Streiters durch das dichte Geäst, vorsichtig bahnte er sich seinen Weg durch das Waldstück. Schließlich, nach einiger Zeit scheinbar zielloser Wanderschaft, streiften die Augen des gerüsteten die Silhouette einer Kreatur im fernen Dickicht. Ihretwegen war er gekommen. Zweifelsohne hatte er nicht mit dem gerechnet, was sich da vor ihm auftat. Ein Bär - wie er noch nie zuvor einen erblickt hatte. Die Klauen so groß und mächtig das sie scheinbar in der Lage waren, mühelos ganze Baumstämme zu fällen, erst recht einen Menschen, oder gar Orken.

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Majestätisch, massiv und von einer nahezu unheimlichen Eleganz und Kraft zeugend, die er nie bei einem Tier vermutet hätte, bäumte sich die Mutter der Bären vor ihm auf. Nichtsdestotrotz eine Perversion der Götzen. Ein würdiger Gegner, fürwahr! Für einen Moment kreuzten sich der Blick von Mensch und Tier, dann erfüllte das leise surren eines entschiedenen Schwertes die Umgebung. Die heilige Bruderschaft hatte ihren Blick auf solcherei Getier gerichtet - und er würde ihr bringen, wonach sie verlangte.

An der Waldgrenze im Südwesten zu Südfall finden sich Spuren des Kampfes wieder, der sich allem Anschein nach bis in den Dunkelzyklus hinein erstreckt hat. An einigen Bäumen sind deutliche Klauenhiebe zu erkennen, an einer Stelle liegt eine leere Phiole, deren restlicher Inhalt wohl auf eine heilende Mischung hindeuten mag. Gelegentliche Blutspritzer ziehen sich bis an die Küste des westlichen Ufers, bis hinter die Ställe, und an der gegenüberliegenden Küste im Osten, liegt schließlich der ausgeweidete Kadaver der Bärenmutter, deren Herz eher unfachmännisch entnommen wurde, nebst einer erleuchteten Fackel welche in den Boden gerammt wurde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütterliche Liebe
BeitragVerfasst: 14.06.11, 21:05 
Ehrenbürger
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Der kalte, schwarze Stein um ihn herum ließ ihm keine Ruhe. Die Wirren der letzten Tage machten ihm zu schaffen. Endlich im reinen mit sich selbst, endlich das einzig richtige Tun. Doch genug des Sinnierens - die Pflicht ruft. Das Herz war sicher, doch... Die Aufgabe war noch nicht erfüllt. Es galt noch ein weiteres mal zu schlachten. Und er würde die Kreaturen finden, wo auch immer sie sich verborgen hielten. Nichts und niemand würde ihn an der Erfüllung seiner Aufgabe hindern. Doch war da etwas, das ihn hadern ließ. Der Geschmack von frischem Blut, wo er sich doch reingewaschen hatte und in stillem Gebet harrte, wollte einfach nicht weichen. Eine Prüfung? Ein Fluch? Die Zeit würde es zeigen. Doch nun -

Waidmanns Heil!


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütterliche Liebe
BeitragVerfasst: 16.06.11, 21:53 
Edelbürger
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Stille. Endlich wieder Stille.

Dieses Vieh hatte ihn fast aus der Ruhe gebracht, die er innerlich in den letzten Wochen durch zahlreiche Gebete im Schrein des Herrn gefunden hatte. So zufällig er es auch erblickt hatte - eine Aufgabe ist eine Aufgabe, deren Erfüllung keinen Aufschub duldet. Was er bisher an Wölfen gesehen hatte, kam nicht einmal ansatzweise an dieses Tier heran. Riesig war die Bestie, die Augen gefährlich intelligent, die Muskeln hart gespannt und mehr als dazu fähig, ihn durch einen Sprung umzuwerfen, wenn er nicht achtsam war. Doch er war achtsam. Und er wusste, wie man kämpft. Nicht nur im Faustkampf, wie früher.

Früher, als ich damit noch auf Jahrmärkten Preise gewann.

Unter lautem Fauchen und Knurren sprang ihn der Wolf immer und immer wieder an. Wieder und wieder landete das Tier in seiner Klinge, die ihn bereitwillig erwartete, doch ab und an fanden die Klauen auch ihren Weg durch die Glieder der bronzenen Kettenrüstung.

Er war zum Rückzug gezwungen, gerade als ein zufällig vorbeireitender Mann hinzukam. Eine Schande? Nein. Eine größere Schande wäre es, nicht intelligent zu handeln und sich von diesem Tier zerfleischen zu lassen. Er hatte ein Pferd, das ihn ein Stück weit in Sicherheit bringen konnte, um sich mit einem dieser wundersam erfrischenden Heilelixiere wieder fit zu machen. Aus dem Augenwinkel bekam er noch mit, daß der Kerl seine Waffe gezogen hatte.

Wollte er mir helfen? Oder mich hindern? Einerlei!

Eine Weile später suchte er gestärkt für das, was da kommen sollte, erneut die blutige Fährte des Tieres, das er auch bald wieder fand. Der Kampf ging weiter, erbitterter diesmal, zäher. Er war entschlossen, die Sache diesmal zu Ende zu bringen.

Schließlich lag er da, zuckend, blutend, eine fleischige Masse eher. Von seiner Erhabenheit hatte der Wolf dann doch deutlich eingebüßt. Aus der Tasche wird der Dolch geholt und die blutige Tat zu Ende gebracht. Mit groben Schnitten trennt er beinahe brutal einen der Knochen aus den zuvor so kräftigen Beinen des Wolfes heraus.

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Kein Fauchen mehr. Sein eigener, zuvor noch schwerer Atem, hatte sich auch wieder beruhigt. Stille im Wald. Vorerst.

(Die Kampfesspuren ziehen sich zwischen dem Schafgatter westlich von Seeberg bis zum Ufer der Bucht zwischen Vänskap und Brandenstein)

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 Betreff des Beitrags: Re: Mütterliche Liebe
BeitragVerfasst: 24.06.11, 18:53 
Edelbürger
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Seit Tagen durchforstete der atypische Jäger die Wälder und Ebenen der Insel. Die Aufgabe, anfangs aus Pflichtbewusstsein und Loyalität als selbstverständlich angenommen, begann sein Interesse zu erwecken. Sein Jagdtrieb war entfacht.

Wenigstens ein Trieb, den ich auslebe.

Doch es war wie verhext - die gesuchte Beute war einfach nicht auszumachen. Er hätte einen erfahrenen Jäger hinzuziehen können, aber Menschenmaterial, das gewissenhaft Aufgaben erfüllte, ohne Fragen zu stellen, wurde rar letzthin. Letztendlich wusste er, auf wen er sich verlassen konnte, wenn seine Brüder einmal mit anderen Aufgaben betraut und daher nicht zur Stelle waren.

Auf mich. Nur auf mich.

Beharrlich setzt er also seine Pirsch fort. Schließlich ändert er seine Strategie und verlagert die Jagd vom Tag in die Zyklen der Dunkelheit. Und - er hätte es vorher wissen können - brachte ihm schließlich endlich den erwünschten Erfolg.

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Gewaltig, wie er sich im Mondschein silbern plötzlich aus dem Schatten des Waldes löste und auf die Wiese trat.

Eine imposante Erscheinung, jah. Aber du hast hier eine Aufgabe zu erfüllen, Khetai!

Die gütigen, intelligenten Augen des riesigen Hirschen erfassten den schwer gerüsteten Krieger, der sich dort näherte. Noch war die Klinge nicht gezogen, das Tier vielleicht nicht ahnungslos, aber doch zu erhaben, als daß es die Gefahr ahnte, in der es sich befand. Wer würde IHN schon angreifen?

Der Mondschein, der das Fell des Ältesten der Silberhirsche zum Glänzen brachte, spiegelte sich auf der Klinge wieder, die mit einem metallischen Surren aus der Scheide gezogen wird. Ein, zwei Schritte und der Jäger steht neben seiner erkorenen Beute, die Klinge dringt tief ins Fell ein.

Laut röhrt der Hirsch auf, panisch und wütend zugleich. Der Klang des Rufes verhallt in der Ebene entlang des Ufers zwischen Vänskap und dem Elementarkloster, doch es kommt keine Hilfe. Keine Armee von Naturgeistern, von denen der Jäger unlängst nachts in einem wirren Traum geträumt hatte. Stattdessen kalter Stahl, der wieder auf das Tier niederfällt. Die Wut des Ältesten entbrennt. Das silbrige Geweih stößt er brachial und mit schnellen Drehbewegungen auf das Menschlein nieder.

Doch der Jäger ist gewappnet. Der Schild wird wieder und wieder in Stellung gebracht, viel Beinarbeit erspart ihm ernste Verletzungen. Das harte Training der letzten Monde zahlte sich langsam aus. Es würde zwar noch etwas dauern, bis aus einem scheinbar behäbigen Händler die Kampfmaschine geworden ist, die so funktioniert, wie er es sich wünschte, aber er war auf einem guten Weg.

Dieser Gegner hier war hart, aber klar benachteiligt im Vergleich zum Wolf, den er vor kurzem erlegt hatte. Er war und blieb ein Hirsch, und mit Hirschen war er noch immer gut klar gekommen.

Brah. Wenn ich nur dran denke... Sie könnt ich auch mal wieder besuchen.

Die langen, dünnen Beine werden dem Ältesten der Silberhirsche schließlich zum Verhängnis. Zwei wuchtig geschmetterte Hiebe mit der noch immer scharfen Klinge und die Vorderbeine knicken mit einem knirschenden Knacksen ein. Drei weitere Schläge, diesmal mit mehr Ruhe dahinter, gehen schwungvoll hernieder und bringen die Sache zu Ende.

Triumphierend ein letzter, wütender Schlag, mit dem er das Geweih abtrennt.

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Schnaufend wendet er sich dann ab und stapft rasselnd und etwas scheppernd zurück zu seinem Pferd. Zurück bleibt ein blutig fleischiger Haufen zerschnittenen und nicht weiter beachteten silbrigen Fells.

Waidmannsheil!

Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
(ooc: Die Leiche liegt ca. mittig zwischen Vänskap und dem Elementarkloster knapp am Ufer)

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 Betreff des Beitrags: Re: Mütterliche Liebe
BeitragVerfasst: 25.06.11, 23:15 
Edelbürger
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Diesmal hätte es mich fast erwischt.

Der Gedankenfetzen haftet ihm noch eine Weile an, während er sich schwer atmend, blutend aus mehr als einer tiefen Wunde, auf sein Schwert stützt.

Beharrlichkeit zahlte sich eben doch aus. Beflügelt vom Jagderfolg des letzten Tages war er, zeitweise begleitet vom zweiten Jäger, viele Zyklen über die Insel geritten. Die Hoffnung hatte er nicht aufgegeben, nein. Aber als er das Tier erspähte, waren seine Gedanken eigentlich gerade auf eine andere Aufgabe gerichtet. Nicht mehr so, _als_ er es erspähte.

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Was für ein Tier. Geschmeidig bewegte es sich zwischen den Bäumen im dichter werdenden Südfallwald. Erst hatte er sich den Schatten nur eingebildet, bis seine Aufmerksamkeit schlagartig des riesigen Raubtiers gewahr wurde.

Wäre ich ein Tier - dann wäre ich gern dieses Tier.

Echte Bewunderung erfasste ihn für einen Moment ob des Anblicks. Die Schultergelenke, die bei den majestätischen und zugleich sanften Tritten deutlich hervortraten und in einer runden Bewegung die Vielzahl unterstützender Muskulatur zeigten, die jeden Sprung dieser Bestie zu einer reißenden Flut von Schmerzen machen könnte, zogen ihn in ihren Bann. Er wusste um die Gefahr, die von der Raubkatze ausging. Ahnte sie ihrerseits um die Gefahr, die vom Jägersmann ausging?

Kann ein einzelner Mann überhaupt eine Gefahr für diese Kreatur sein?

Die Antwort darauf kam schneller, als erwartet, und ohne jedes Zögern.

Natürlich kann ich das. Ich bin nicht allein. Ich bin niemals allein.

Mit diesem Gedanken setzt er sich entschlossen den Helm auf, der seinen Kopf vor dem Maul der Kreatur schützen würde.

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Das Tier hebt wachsam den Kopf. Keine Spur von Angst. Keine Spur von Unterlegenheit. Der Blick eines Raubtieres. Er entscheidet sich, es aus der Fassung zu bringen. Würde es mit dieser Überlegenheit und Wachsamkeit auf ihn warten, wäre er verloren. Er bückt sich und hebt einen kantigen Stein auf. Groß genug, es wütend zu machen und es zum unachtsamen Angriff zu bewegen. Klein genug, es so weit zu werfen, daß er selber noch Zeit hätte, sich zu wappnen.

Herr. Dein demütiger Diener bittet um deinen Schutz.

Was dann folgte, war ein Alptraum in Schwarz.

Er wusste nicht, wie oft er trotz aller Vorsicht zurückgeworfen wurde, fast unter die Pranken des Tiers geriet und sich in letzter Sekunde zur Seite wegrollte. Er wusste nicht, wie oft seine Klinge auf die Bestie herniederfuhr. Er wusste nicht, wer aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen würde, bis die Kreatur neben ihm zusammenbrach, als er selbst sich längst nur noch durch seinen Willen aufrecht halten konnte.

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Verdammte Scheiße, war das knapp..

Erschrocken vor seinem eigenen Gedanken hebt er den Kopf.

Ich danke dir, mein Gebieter.

Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
OOC: Die wie üblich von einer normalen Klinge zerfleischte Leiche liegt im Südfallwald am linken Ufer, etwa auf Höhe von Südfall. In unmittelbarer Nähe finden sich Spuren von mindestens drei Pferden, die sich in Richtung der Siedlung entfernen und aus unterschiedlichen Richtungen dort hinführten. Das Fell wurde wie immer achtlos am Tier belassen, jedoch wurde der toten Kreatur ein Auge ausgeschnitten.

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