"The life of an arrow is fleeting, built of nothing but direction and intent."
Es war eigentlich erstaunlich. Über die vergangenen Wochen (bald mussten es schon Monde sein) war es ihm beinahe gelungen, sich einzureden, sich hier niederlassen zu können. Dass er nach Vollendung eines Lebenswerks es sich verdient hätte, das Alter zu "genießen". Es hatte einen einzigen Satz eines milchbärtigen Jungen gebraucht, kaum halb so alt wie er selbst: 'Ihr sprecht wie mein Großvater, und seid doch nur halb so alt wie er.' Nun saß er hier mit der Schreibfeder und der treuen Tinte, dabei seine revidierten Gedanken auf Pergament zu bannen. Je mehr er sein Verhalten und seine Einstellung zusammenfasste und Schwarz auf Weiß dort geschrieben sah, desto eher wurd' ihm klar, dass er sich wie die reinste Landratte aufgeführt hatte. Nicht umsonst hieß es, dass auf hoher See das Schiff zugrunde gehen mag, an Land jedoch die Mannschaft verfault. Mit einem kurzentschlossenen Griff packte er sein altes Flößermesser, das zuletzt als Brieföffner gedient hatte und unbenutzt auf dem Tisch herumlag und bereits leichte Rostflocken angesetzt hatte.
Das abgesäbelte Haar betrachtete er aus nächster Nähe: Nicht halb so viele graue Strähnen, wie er geschätzt hätte, auch wenn es ein wenig des blonden Glanzes verloren hatte. Ein kurzes Auflachen, er steckte es in seine Tasche. Im nahen Lager wurde unter einiger Mühe ein verstaubtes Gerüst aus leichten Holzstangen befreit, mit frischem, weißen Leinen bezogen und über eine Schulter geworfen an die Frischluft transportiert. Es galt, erst einmal eine neue Perspektive zu bekommen - weg vom Boden der Tatsachen.