Wie schon so oft die letzten Tage, holt er den Brief hervor, welcher ihm von einem Boten des Festlandes ausgehändigt wurde. Gedankenversunken überfliegt er die Zeilen:
Liebster Bruder,
diesmal schreibe ich dir diese Zeilen nicht um mich nach deinem Wohlbefinden zu erkundigen. Dieses Mal schreibe ich, weil ich deine Hilfe erbete. Etwas Schlimmes ist passiert. Mutter ist beim Treppensteigen umgeknöchelt und gestützt. Ihr geht es soweit gut, doch ihre Beine sind lahm. Die Heiler sagen sie würde nie wieder richtig gehen können, wenn überhaupt. Ich weis um was ich dich jetzt bitte wir dir nicht leicht fallen, ebenso wie es mir nicht leicht fällt diese Bitte zu stellen. Doch wie du weist werde ich in weniger als 2 Monden vermählt werden. Du weist auch das ich zu meinem Gatten ziehen werde und es somit, so weh es mir auch tut, keine Möglichkeit gibt mich um Mutter zu kümmern. Darum bitte ich dich, verlasse diese schreckliche Insel, komm nach Hause und sorge dich um Mutter. Ich verlange ja nicht dass du die Armee verlässt, ich weiß wie sehr du an deiner Aufgabe hängst, ich bitte dich nur darum dich versetzen zu lassen. Mutter würde dem nie zustimmen, dazu ist sie zu Stolz, du kannst sie ja. Bitte Bruder hilft mir,
die Vier auf deinen Wegen
Deine Schwester Kirstin
Seufzend steckt er ihn wieder in seine Umhängetasche und sieht sich langsam um. Er sitzt auf dem Rücken seines Pferdes, um ihn herum erstreckt sich eine Graßebene. Langsam steigt er aus dem Sattel, ehe der dann den Riemen löst und diesen langsam vom Rücken des Pferdes nimmt. Auch das Zaumzeug wird entfern und neben sich auf den Boden gelegt. „Nun ist es so weit mein alter Junge, du warst ein treuer Freund, ich werde dich nicht vergessen.“ Trauer liegt in der Stimme, als er dem Pferd dann einen leichten Klappst auf den Hintern gibt. „Lauf, du bist frei!“ Das Pferd stutzt noch einen Moment den Mann ansehend, ehe es dann langsam los trottet. Einige Zeit später ist der Mann im Burghof von Brandenstein zu sehen. Er hat einen Seesack sowie einen Rucksack auf den Schultern. Mit diesen verschwindet er für einen Moment in der Tür der Kaserne und kommt anschließend nur noch mit dem Seesack bepackt nach draußen. Ruhig sieht er sich um, sein Gesicht zeichnet Wehmut und Betrübtheit. Langsam strafft er seine Haltung Richtung Empfangssaal, die Rechte wandert dabei langsam zur Schläfe zu einem Ordentlichen Salut. Nach einigen Augenblicken dann knallt er die Hacken zusammen. „Feldwebel Melvin Steinbach Meldet sich ab, Ehr seiner Majestät und Fürsten, Kameraden!“ Erhebt er die Stimme. Die Worte schallen noch einen Moment nach. Mit festem Schritt stapft er dann aus dem Burgtor richtung Hafen.....
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Celian Steinbach Gefreiter des II. Lehnsbanner zu Siebenwind
Kassandra Tiefenstein Schmiedegeselle
Vanth Durenald Freier
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