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 Betreff des Beitrags: Deserteure
BeitragVerfasst: 27.06.11, 11:55 
Edelbürger
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Nun standen sie hier, fünf Männer... fünf ehmalige Ersonter Soldaten. Drei Anwärter, ein Rekrut und ein Korporal - Desertiert, fahnenflüchtig. Und das einzige was sie zusammen hielt war der Hass auf einen, ihrer Meinung nach inkompetenten Offizier. Hatten sie das richtige getan? War es vielleicht ein Fehler die Uniformen abzulegen?

Was wird nun aus diesen fünf, gut ausgebildeten und schwer bewaffneten Recken werden? Das mag sich wohl bald zeigen... aber eins war sicher, rächen würden sie sich... ob in diesem Leben oder im nächsten...


Muzik!

(ooc: Fortsetzung folgt...)

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 27.06.11, 13:03 
Edelbürger
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*Irgendwo in einer Taverne, verborgen im dichten Tabakdunst saßen ein paar gerüstete und in fleckigen Lumpen gekleidete Männer und schienen sich leise zu unterhalten...*

"Was machen wir jetzt?" *grunzte eine der Stimmen und blickte in die Runde.*

"Was weiß ich? Die halten uns für Armenviertler oder Malthuster Spione..." *brummte es irgendwo aus dem Tabakqualm heraus.*

"Ach? Nur weil du aus Ossian stammst? War aber auch eine dumme Idee das zu erwähnen..." *jemand lachte...*

"Dumme Idee? Halt bloß dein Maul oder...!!!" *blaffte es zurück...*

"Jungs! Beruhigt euch. Was wir nun tun? Ich weiß nicht, wir könnten unsere Schwerter für bare Münze anbieten... eine Söldnerrotte wie wärs?" *Das Gesicht des Sprechers konnte man kaum erkennen, lag es doch verborgen unter einer Kapuze... jedoch schien sein Gesicht irgendwie unförmig, als hätten große Trolle damit Fußball gespielt...*


"Hrm! Gute Idee. Wir könnten aber auch Räuber werden und von dem leben was uns andere geben... unfreiwillig natürlich, hehe"

"Oh ja! Rauben und vergewaltigen."

"Ja, vergewaltigen! Hört sich gut an, oder?"

"Schnauze ihr Hunde! Hier wird vorerst niemand vergewaltigt... und die Falkensee'er rührt ihr nicht an, klar? Wir warten auf Lucius Gropp. Die Gropps sind ehrenhaft... wir finden eine Lösung..."

*Leises gebrummel ertönte, doch vorerst schienen die restlichen Anwesenden ihre Zustimmungen zu geben, doch der Mann mit dem unförmigen Gesicht wusste, er konnte nur solange ihren Anführer mimen bis sie seiner überdrüssig wurden...*


Muzik!

(ooc: Fortsetzung folgt...)

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 27.06.11, 15:24 
Edelbürger
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*... in einer Ecke der verschmutzten Schenke saßen zwei Männer, beide gerüstet und mit verschmutzten Tuniken über den Kettenhemden gekleidet, leise unterhielten sie sich...*

"Irgendwie ist mir Ulrik nicht geheuer, was meinst du?"

"Warum? Was ist mit ihm?"

"Ich weiß nicht, nie sagt er ein Wort... aber wenn es darum geht jemandem was zu brechen ist er der Erste der sich meldet..."

*ein leises grunzen*

"Na und? Wir sind doch keine verschissenen Geweihten! Ulrik ist ein guter Mann, hart aber ehrlich."

"Hrm! Na gut, ich will dir glauben..."


*Während beide weiter flüsterten saß Ulrik lediglich in einer Ecke... sagte nichts... und starrte ins Leere...*

(ooc: Fortsetzung folgt...)

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 27.06.11, 16:44 
Ehrenbürger
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Etliche Mauern weiter entfernt. Stadtmauern, Sandsteinmauern, bläuliche Mauern, nochmal Mauern von Befestigungsanlagen, Mauern eines Wachturms. Schon seit gestern Abend hatte der Gardist eine geradezu unausstehliche Laune, und auch seine sonst recht tadellose Erziehung scheint er vergessen zu haben.
Und auch jetzt, über neuen Schreiben vom Waibel und Rekruten Jachmann sitzend konnte man den Eindruck gewinnen er wollte Sergeant Zandor lieber heute als morgen beerben. Nicht im Rang, sondern in der Fähigkeit aus der Gewitterwolke die er hinter sich herzog einen Sturm der Elemente zu zaubern - verdammt, er war geladen.

Ravand? Kannte er nicht. Ulrich? Na gut, wenn man den sah lief es einem kühl den Rücken runter, das war zu verschmerzen.
Aber Greifenstein? Und Bartok? Mit denen hatte die Garde zwei Männer verloren deren Liebe zu Ersont und deren rechten Glauben der Gardist nie in Zweifel gezogen hätte; Männer auf die man sich verlassen konnte, wenn es nötig war und vor allem, Männer die noch das rechte Maß für einen Soldaten kannten.
Aber nein dieser kreuzdämliche Idiot von Sergeant musste ja wieder versuchen Soldat zu spielen. Ein alter Magierkauz, ein Greis der sich schon zum Bückling der Köchin gemacht hat... und jetzt glaubte er müsse aus eitler Unvernunft diese Männer erst provozieren ins Viertel zu gehen, und dann dafür als Deserteure zu beschimpfen?

Als er von seinem Rundgang zurück kam war er noch geladener als zuvor. Er war es aus Papin gewohnt, dass gehorcht wurde wenn ein Befehl erteilt wurde. Fragen wurden nach dem Dienst oder im Vier-Augen-Gespräch gestellt. Hier, in Falkensee, war das anders: Ge- und hinterfragt wurde gleich vor Ort, Befehle wurden nach Gutdünken ausgeführt - wer wollte das verübeln, sie wurden ja genau so auch erteilt - und unter der Ägide eines Hauptmannes der am liebsten Lendenschurz und Fellkappe tragen würde und Verrätern an der Krone die diesem Riesen vorgingen, hatte sich ein untragbares Klima des selbstgefälligen Nichtstuns in der Garde breitgemacht.
Hatte er auf dem Weg zum Nordtor noch gedacht, dass eine Garde deren einstiger Hauptmann tatsächlich desertiert ist und nun als Fahnenflüchtiger vom Festland seine widerlichen Pamphlete verbreitet, ein Verständnis dafür hätte was eine Desertion ist, war ihm am Südtor langsam klar, dass hier weit mehr im Argen lag als das Verhältnis eines Sergeanten zu einem Teil seiner Rekruten.

Fürs Erste war den Torwachen auf das Eindringlichste klar gemacht, dass sie einen Teufel tun sollen einen der ehemaligen Kameraden an den Toren abzuweisen, ehe auch der Hauptmann etwas dazu gesagt hätte. Vermutlich würde der Sergeant darüber explodieren, wenn er das hörte. Aber das war besser als die Alternative, die dem Dummkopf drohte, wenn publik würde was er da angezettelt hatte.
Nein, das Problem war nicht Zandor, und das Problem waren nicht Bartok und seine Leute. Das Problem war, dass die Garde als solche sich in einer Identitätskrise befand. Ihres Respekts in der Bevölkerung und ihrer Stärke beraubt, einem Haufen Eunuchen nicht unähnlich: Sie wussten teils noch wie es war, Soldat zu sein, aber den Mut das zu tun wozu sie berufen waren, den hatten sie schon lang verloren. Da gab es noch viel Arbeit zu tun, wenn sich das ändern sollte.
Der Gardist hing gerade noch den trüben Gedanken nach, als die Tür in den Gardeturm auflog und der Kamerad Steinspalter mit einem Rekruten und einem Kerl in einfachem Tuch in die Wachstube kam. "Gardist Amante, wir haben hier einen vermeintlichen Taschendieb, was sol..." entnervt sah der Angesprochene von den beiden Zetteln auf, die er jetzt beide mehr als einmal gelesen hatte. "Ab in den Keller, zehn Hiebe mit dem Stock auf jede Hand oder sowas - fünf extra wenn er das Maul aufmacht. Ich muss ins Viertel, erledigt das hier selbst, dafür seid ihr lang genug dabei..."

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 27.06.11, 17:38 
Edelbürger
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*... während die zerlumpten Gestalten es sich am Thresen der Taverne gemütlich machten, trat langsam eine in blauen Fetzen gehüllte Gestalt in den Raum...*

"Ihr wart mal Ersonter, nicht wahr? Wie wärs wenn ihr nun für mich und das Armenviertel arbeitet? Ich könnte Männer wie euch brauchen" *schnarrte die Stimme eines noch recht jungen Mannes...*

"Ach wirklich? Wer bist du Kerl?!" *zischt einer der Männer der sich nebenbei mit einem Dolch zwischen den Zähnen puhlte*

"Ich führe das Viertel an... und Interesse?" *Obwohl der Mann eine Kapuze trug schien er zu lächeln...*

"Weißt du Kerl... wir könnten dir auch einfach die Kehle durchschneiden und deinen Leichnam in den stinkenden Tümpel vor der Tür werfen. Dann gehört uns dein Viertel. Was sagst du dazu?" *... lautes Gelächter hallte durch die Taverne und man sah an wie der blau berobte etwas zu schrumpfen schien...*

"Eh..." *stammelte er...*

"Siehst du. Nein Kerl, ihr Schweine habt vor kurzem gute Ersonter Kameraden angegriffen und verletzt, wir wollen nur unsere Ruhe und solang machen wir uns hier breit. Wenn es dir nicht passt... da, sprich mit Ulrik!" *Wieder lautes Gelächter...*

*Nur Ulrik lachte nicht, er saß auf seinem Hocker... sagte nichts und starrte vor sich in die Luft*

(ooc: Fortsetzung folgt...)

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 28.06.11, 13:38 
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*... irgendwo auf der Insel, eine verqualmte, einsame Schenke, ein paar Gestalten sitzen zusammen und unterhalten sich...*

"Auf Ersont Kameraden!" *jemand hob einen Krug Bier in die Lüfte, weitere folgten...*

"Auf Ersont!"

"Aye auf Ersont!"

*Nach einigen weiteren Lobpreisungen und noch mehr Bierkrügen verteilten sich die Gestalten, eine verließ die Schenke...*

"Man munkelt die Nortraven suchen uns. Wie findet Ihr das?" *jemand hustete...*

"Nortraven? Etwa wegen diesem Idioten den wir in der Ratte verprügelt hatten? Der Kerl war doch einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Und ein viel zu großes Mundwerk hatte er auch..." *Mundwinkel hoben sich und entblößten eine Reihe fauliger Zähne...*


"Hrm! Die könnten uns Ärger machen, solang man uns noch für Spione und weiß der Geier was noch hält... habe ich ehrlich gesagt keine Lust einem Nortraven in die Axt zu laufen, auch wenn wir genug Männer sind... ich lege mich nicht gern mit einem ganzen Volk von wilden Pelzträgern an" *... eine Gestalt brummte*

"Lajos hat recht! Aber was machen wir dagegen?" *Köpfe wurden zusammen gesteckt, leise wurde gemurmelt...*

"Ich werde mich dem Nordmann einfach stellen, soll er ein Duell haben und seine Ehre oder was auch immer zurück gewinnen... verdammte Norländer..." *jemand spuckte aus...*

"Gut, wir passen auf das er dir nicht den Kopf vom Hals reißt! Hehehehe..." *lautes Gelächter folgte darauf und weitere Krüge wurden gehoben. Und an diesem Abend trauerte ein Fass Bier über seinen geliebten Inhalt...*


*Nur Ulrik saß nicht mit den anderen zusammen, er trank nichts und tat auch sonst nichts, außer ins Leere zu schauen...*

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 28.06.11, 14:15 
Ehrenbürger
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"Wir könnten uns doch auf ein Geschäft einigen: Ich will das Viertel für mich..." - waren das wirklich seine Worte?
Ein gespannter Widderstoß lag neben dem Gardisten auf der Bank, der Bolzen war bereits aufgelegt, und dieser versoffene Viertler Butsch beanspruchte, natürlich nicht ohne in anderer Leute Gespräch zu platzen, das Viertel für sich? Zumindest hatte er Mut, das musste man ihm lassen. Mehr Mut als Verstand vielleicht... nein, sogar sicher.

Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass er jetzt mit seinen ehemaligen Soldaten in der Ratte sitzen musste. Diesem versifften Drecksloch im größeren versifften Drecksloch dass der Klerus beschönigend als Vitamalinviertel bezeichnete. Aber es gab Dinge zu erledigen, es galt sich Loyalitäten versichern zu lassen. Und allem voran war es dringend geboten Bartok und seinen Männern einzuschärfen, dass sie sich keinen Gefallen damit täten Zandor zu erschlagen.

"Wir wären dem Hauptmann überall hin gefolgt...". Ja, das klang schon eher nach dem Mann, der für ein paar Tage das alte Korporalsabzeichen des Gardisten an der Brust hatte. Auch wenn sie derzeit keine Uniformen trugen, es war wichtig sich der fortgesetzten Loyalität dieser Männer zu versichern. Es gab nicht viel was zwischen Ersont und dem Ödland lag, und davon war die eine Hälfte grün und grunzend und die andere Hälfte verstand sich mit Ausnahme der Glarons auch erstaunlich gut auf das Pöbeln und Unruhestiften. Oder, man hatte es bei diesem Angostura gesehen: Desertieren.
Und auf der anderen Seite? Da lag Malthust, derzeit kein ernst zu nehmender Gegner, und doch traute er es er Malthuster Armee zu ihre Klauen in den viel zu weichen Wanst Ersonts zu schlagen, sobald sie dazu eine Gelegenheit bekamen. Die Patrizierin war sicherlich kein schlechter Mensch, aber wie ihr fingerhut-bewehrter Gegenpart in Ersont war sie Zivilistin, vermutlich zu weich und wer so sehr auf sein regelmäßiges Stück Rind zum Abendessen bedacht war, der musste diese Zeit von wichtigeren Gedanken abziehen...

Als der Gardist eine ganze Weile später die Ratte wieder verließ hatten sich Rauch und sonstiger Dunst, der in dieser Kaschemme wie ein dunkles Omen im Raume waberte, bereits tief in dessen Kleidung gekrallt. Die Hose war vielleicht mit etwas Lederfett noch zu retten, aber das Hemd? Das konnte er eigentlich in den Müll werfen - schade drum, es war unverschämt teuer.
Aber das war ein geringer Preis, im Vergleich zu dem was er bekommen hatte: Die Zusage, dass Bartok und seine Männer im Zweifelsfalle bereitstünden, wenn Ersont sie braucht. Und das war alles, was jetzt zählte.


Alles? Vielleicht doch nicht ganz, da war noch Laura Induas, dieses ewig vorlaute Ding. Wusste der Henker, sie noch alles tat wenn sie sich nicht gerade für Theobenius prostituierte...

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 29.06.11, 14:10 
Edelbürger
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*... wohin das Auge auch blicken mochte erstreckte sich eine raue, karge Landschaft. Ein Trupp gerüsteter marschierte quer durch eine öde, trockene Steppe. Die Erde bebte förmlich unter ihren beschlagenen Stiefeln... vor ihnen lag die offene Wildnis Ravels... und hinter ihnen zogen dunkle Rauchwolken auf, von brennenden Siedlungen und Wachtürmen...*

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*Lauter Gesang erhob sich, von hunderten von rauen Kehlen die wie eine einzelne Person sangen...*

"Kein Schritt zurück! Und nur vorran, wir sind verpflichtet dem Söldnerbann!"

*Am Ende des Trosses blickte ein junger, rot haariger Jüngling über die Schulter. Die Brauen sorgenvoll zusammen gezogen...*

"Wir hätten das Dorf nicht plündern sollen... die Leute haben uns doch nichts getan..."

*Sein leises Gemurmel wurde von den lauten Stimmen der Sänger übertönt, was den Jüngling mehr als nur ärgerte. Er wollte das man ihm Gehör schenkt, seine Meinung teilte... doch es schien sich niemanden für den Rekruten zu interessieren.*

*Gerade wollte der Junge laut rufen, sich Gehör verschaffen als ihn etwas an der Schulter berührte, er wachte auf...*

"Aufstehen Lajos. Du bist mit der Wache dran, nicht das uns irgendwelche Nortraven in der Nacht erwischen..." *jemand brummte Lautstark, saurer Weingeruch ging von dem Sprecher aus*

*Ächzend drückte sich die in Lumpen gehüllte Gestalt hoch, ein kurzer Blick in den Spiegel und er verzog seine ohnehin schon kaputtes Gesicht noch mehr, was ein durchaus groteskes Bild lieferte...*

"Nur ein scheiß Traum..." *murmelte er und zog seinen Umhang enger, ehe er sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für seine Nachtwache machte...*

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 30.06.11, 00:31 
Ehrenbürger
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"Kamerad Amante, mitkommen. Sechs-Augen-Gespräch, sofort." Diese Unteroffiziere, alle beide, hatten ein herausragend schlechtes Zeitgefühl. Aber gut, Gorem und Zandor auf einem Fleck, und beide als Vorgesetzte, was wollte man machen?
Im Laufe dieses Gespräches, das unter der Federführung eines erfahrenen Anklägers vielleicht wirklich ein Spießrutenlauf für Amante geworden wäre, löste sich die Anspannung die noch beim Betreten der Schreibstube des Hauptmannes bestand allerdings wie Nebelschwaden wenn Fela aufzog.
Insubordination... das Ansehen eines Kameraden verschandeln... Missachtung ausstrahlen.... Viel mehr Mist hätte Zandor auch gar nicht erzählen können. Aber das tat er mit einer solchen Inbrunst, dass er es vermutlich selber geglaubt hat. Nur ein Stadtverbot auf Lebzeit, aber keine Verbannung. Und deswegen hätte er den Richter übergehen dürfen. Eine Posse sondersgleichen.
Und überhaupt, den Befehl hätte er ja nie erteilt, er stünde nur für alle Gardisten einsehbar in den Akten. Natürlich, wäre Amante Unteroffizier gewesen, und Zandor der Gardist, er hätte auch vermutet dass ein niedergeschriebener Befehl nicht befolgt würde. Aber so? Morgentau, Derens, Jachmann, Hammerarm, Varhold... es gab genug Soldaten in der Garde, die durchaus bereit waren einen Befehl auszuführen. Sei's drum...

Mit einem fast schon zufriedenen Grinsen saß er auf den Stufen zum Tempelaufgang, den Bogen über die Knie gelegt, in der rechten Hand den Dolch. Nein. Wenn er nun in den Bogen Kerben ritzen würde, Frau Glaron würde ihn umbringen. Zu Recht umbringen. Und so nahm er die Armbrust am Lederriemen von der Schulter, dachte ihr den Platz auf dem Schoß zu, und machte auf der rechten Unterseite drei schöne, erkennbare, Kerben in den Widderstoß. Eine für jeden fehlgeschlagenen Versuch Zandors, ihn vorzuführen. Die Waffe gedreht, setzte er an der linken Seite an, hier sollten die Kerben für die erfolgreichen Tadel hin. Der kalte Stahl ruhte schon auf dem feinen Holz, der Blick des Gardisten über den Marktplatz schweifend... und auch nach Augenblicken der Besinnung: die linke Seite blieb verschont.

"Das ist eine armeeinterne Sache, hier gilt Militärgerichtsbarkeit." Richtig. Verdammt richtig.
Es war gut, dass der Hauptmann sich ob seiner fortgeschrittenen Genesung in die Finianswacht aufgemacht hatte. Jetzt lag die Angelegenheit der Desertion beim Richtigen. Man konnte sicher sein, dass die Kameraden die auf die Uniform geschifft hatten dafür ihre Strafe bekommen würden. Eine vollkommen verdiente Strafe.
Vor allem aber, da war der Gardist sich sicher, würde hier vorurteilsfrei und gründlich nachgeforscht. Nicht zuletzt deswegen sah er es als Selbstverständlichkeit an, Bartok die Nachricht des Hauptmanns zu überbringen. Und bei der Gelegenheit könnte er dann gleich auch noch einmal eine andere... Schieflage... im Viertel ansprechen, die ihm derzeit ein wenig Unbehagen bereitete.


Die Waffen geschultert, ging es also strammen Schrittes wieder ins Viertel runter, vielleicht war in der Ratte einer der Männer zu treffen. Und wenn es da auch keine sauberen Humpen gab, es gab zumindest immernoch Laura. Es war erstaunlich, wie sehr sie sich bemühen konnte aus ihrer Art auszubrechen, wenn sie es denn wollte.
Und noch erstaunlicher wie viel mehr Freude sie Amante bereitete, wenn sie auf ihre einfachere Art sie selbst war. Ein komisches Weib.


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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 1.07.11, 20:44 
Einsiedler
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Hinter ihnen waren nur die qualmenden Sandsteinbauten und die Überreste eines vorher belebten kleinen Basars zu sehen. Wo vorher geschäftiges Treiben herrschte, die Händler lauthals ihre Waren feilboten - blieb nun nichts als eine bedächtige Stille.

Langsam beruhigt von ihrem Blutrausch, legte der gut gerüstete Trupp, bestehend aus einigen galadonischen Söldnern, mitten im Nichts, im ewigen Wüstensand eine kleine Marschpause ein. Schweiss perlte vom Gesicht Gerolds, welcher mit blasser Miene in die Öde hinausstarrte.

Mit zittrigen Händen griff er an seinen Gurt, an welchem eine Feldflasche befüllt mit dem billigsten Fusel, welchen er noch vor seiner Abreise in Torfeld ergattern konnte, befestigt war.
Eilig öffnete er den Korken und schüttete sich das im Hals brennende Gesöff hinter. Es half ihm zu vergessen, und war sein einziger Trost.

Diese elendigen Sandfressen, werden es sich zweimal überlegen uns nochmal aufzulauern. Feige Bastarde.

Triumphierendes Gelächter und zustimmendes Nicken aus der Truppe.

Gerold blinzelte und sah sich erschrocken um, schon wieder war es passiert. Seine Vergangenheit holte ihn immer wieder ein, in einsamen Momenten wie diesen. Schweissdurchnässt sass er auf einem kleinem Hocker in einer eher provisorisch zusammengeflickten Bruchbude und wachte über seine schlafenden Kameraden, die einzige Familie die ihm noch blieb.

Nur Ulrik sass auf der Bettkante, und starrte mit trüben Augen ins Leere. Immer wieder stumme Worte flüsternd.

Dieser Kerl ist mir nicht geheuer... murmelte Gerold zu sich selbst und griff wieder zu seiner Feldflasche welche am Gurt baumelte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 2.07.11, 11:04 
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Schmatzend kaut das mit wenigen, verfaulten Zähnen versehene Maul auf der schwarzen, klebrigen Masse herum. Ehe der buckelige, in verdreckte und löchrige Lumpen gehüllte Kauz den schmantigen Katsch auf den Boden der versüfften Ratte spuckt. Das faltenreiche, ergraute Gesicht lugt unheilvoll zum Anschlagbrett hervor.

...die suchen ...schon wieder...

Leise erhebt sich für einen kurzen Moment ein erhaben kurzes Zucken im rechten Mundwinkel des heruntergekommenen Greises.

..dreckiges Pack!

Zischelt die Stimme dann aus der weiten Hutkrampe hervor. Die Gusche des Alten verfinstert sich, angewidert spuckt er abermals einen dicken, dunklen Batzen auf den Boden.


... diese elendigen Fischköppe! Und dieser scheiß Riese!

Schnaubt er wütend vor sich her, in blinde Rage verfallen. Ehe die dürren, spinnenbeinartigen Finger, mit den langen Rattennägeln den Zettel abreißen und in der kaputten Robe verschwinden lassen.

... sieht nach Arbeit aus. Wo ist Gerold?! Dieser Köterschiss!

... es wird Zeit, dass wir mal ein paar Leuten aufs Maul hauen. Diese dreckige Garde, Lumpenpack! Es war eh 'ne scheiß Idee dort wieder anzufangen.


Tief atmet der Alte durch, die hässlich-finstere Fratze zieht sich wieder in die weite Kapuze zurück. Langsam buckelt er davon, in die dunklen Gassen des Arbeiterviertels.

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Glentus Quertreib - Freier des Viertels - gekocht


Zuletzt geändert von Tharamnos: 2.07.11, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 5.07.11, 18:08 
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In einer kleinen, menschenarmen Siedlung inmitten der Ödnis auf der Insel Siebenwind
5 Gestalten sind in der Dämmerung am Feuer versammelt und starren gedankenlos in die zügelnden Flammen. Die Gesichter sind vom Staub der Ödnis bedeckt, die Haare wild zerzaust und die Glieder mit zerfetzten Kleidern verborgen, wobei hier und da die Teile einer zerschlissenen Rüstung hinausraffen.
Der Wind saust über den Platz vor der verlassenen Taverne hinweg und lässt den Stoff der Umhüllungen wehen. Das Pfeifen wird immer wieder vom Klang des Wetzsteines übertönt, der aus der Schmiede zu kommen scheint zusammen mit dem dimmen Brennlicht der abgenutzten Schmiede.
Langsam macht sich ein anderes Geräusch in der Kulisse breit, das Geräusch von Stiefeln auf sandigem Grund. Als sie immer lauter werden, richten sich die Blicke der Männer gen Siedlungstor, welches exakt in jenem Moment aufspringt. Zwei von ihnen stehen zackig auf und ziehen ihre Waffen, senken diese jedoch als der Kommende sich nähert und setzen sich wieder hin. Ein älterer Herr mit vergrauten Haaren und Bart, auf seinem Rücken ein totes Reh. Er wuchtet das leblose Tier vor die Gestalten auf den Boden, Staub wirbelt auf und verteilt sich rundherum. Ein ranziges Schmatzen ist zu hören und der Kerl setzt sich anschließend wortlos an das Feuer.

>> Ah Ulrik, wir dachten schon die Ödnis hätte dich behalten <<
Ein schmieriges Lächeln macht sich auf den Gesichtern der Sitzenden breit
>> … <<
Die restlichen Mannen, außer einem, der aufsteht und sich daran macht das Reh zu zerlegen, sehen sich für kurze Zeit verwundert gegenseitig an und starren dann wieder ins Feuer.
>> Wie lange wollen wir hier noch versauern?!<<
>> Bleib ruhig, Mann! Bald soll‘s Arbeit geb‘n! <<
>> Tz! Das sagst du so einfach. Wenn ich nicht bald was zu tun bekomme steig ich über diese Akora rüber. Ob sie will oder nicht! <<

Die Fünf fangen an wie betrunkene Orks zu lachen, ehe einer von ihnen beschwichtigend meint
>> Pass bloß auf! Der Alten kann man alles zutrauen. Wer weiß wie sie hier so lange überlebt hat. Am Ende ist’s ne Hexerbraut und sie verwandelt deinen kleinen Schwengel in eine Pflaume <<
Ein Nicken geht durch fast die ganze Runde. Nur der Alte scheint nicht zuzuhören und starrt mit seinen stahlblauen Augen Richtung Sonnenaufgang.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 11.07.11, 14:39 
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Nun war es endlich soweit! Sie hatten alles was sich "Deserteure" erträumen könnten, keinerlei Verfolgung oder Strafe, dafür Respekt, Geld und einen Fitzelchen Macht. Und das genügte um den rauen Haufen dazu zu bewegen, sich selbst zu feiern. Alkohol, Frauen und eine Prise Nachtschatten sorgten für ausgelassene Stimmung, nur einer nahm an der kleinen Feierlichkeit nicht teil, aber wen wunderte das noch?

"Was machen wir als nächstes Bartok?"

"Nun meine Freunde, jetzt fängt das Leben für uns erst wirklich an!" *jemand lachte...*

"Rauben, Morden, Plündern und Vergewaltigen?"

"Warum nicht? Ja - Warum eigentlich nicht?..."

Viel Akohol floß an diesem Abend, und der geneigte Leser mag sich einmal wieder daran erinnern: Man muss keine Dämonen anbeten um ein fieses Arschloch zu sein.

ENDE - Oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Deserteure
BeitragVerfasst: 20.07.11, 09:51 
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Khreff stand im Arbeiterviertel und schon kamen wieder die elenden Störenfriede angelatscht. Ein Gardist und überall diese Elfen.

"Ich hasse Elfen! Köterschiss! Dreckiges, falsches Volk!"

Zischelte die giftige Stimme des Greises vor sich her, ehe er alle aufgesetzt schmunzelnd begrüßte.
Katschend schmatzte der hagere Alte auf seinem Nachtschatten herum. Hin und wieder spuckte er dann die fertiggekaute Masse beiseite. Das nervige Rumgelaber folgte.


"Nichtmal im Viertel hat man seine Ruhe!", dachte sich Khreff.

Die astdürren Finger mit den langen, dreckigen Nägeln scharpten an den pfahlen, eingefallenen Wangen. Die Sache schien schon bereinigt, der Gardist abgewimmelt, da stellten sich auf einmal die Spitzohren quer. Sie monierten sich über irgendeinen Überfall seiner Kamderaden. Khreff interessierte das jedoch wenig. Lediglich die gezogenen Waffen der Elfen verdeutlichen ihm, dass sie es wohl ernst meinten.


"Nun... hohe Elfen. Wir wollen es doch nicht überstürzen. Ich bin mir sicher die Sache wird sich alsbald aufklären."

Sprach der Alte mit wohlgewählten Worten, die ganz und gar nicht seiner Natur entsprachen.

"So senkt doch die Waffen, hohe Elfen.", dann bläkte er den Torwachen zu: "Keine Sorge ... Kameraden, die Elfen verwechseln mich lediglich, ich bin mir sicher sie lassen gleich ab."

"Ihr seid listenreich, alter Mann!
, sagte einer der Elfen.

"Wenn du wüsstest, Dreckself!", dachte sich der Buckelige.

Ein unheilvolles Grinsen bildete sich auf den beuligen Lippen des Alten. Dann schob er den abgewetzten Federhut wieder zurecht und wankte durch das Tor. Ein leises, erhabenes Lachen in die dürre Faust folgte, als jedoch unerwartet einer dieser dreckigen Elfen ihm einen Schlag in den Nacken gab.

"Ugh!", stöhnte der Greis und wendet sich fauchend um, den Degen zugleich bereit.

Der widerliche Elf ging ihn aufgebracht an und Khreff musste seine Rage stark verbergen. Die hageren, knöchernen Arme verkrampftensich und alsbald war eine dichte Menschentraube um die beiden.

"Ich werde dir die Ohren abschneiden, Bestie!"
, flüsterte Khreff dem Elfen schnaubend zu. Ehe er sich, angesichts des Ablassens des Elfen, abwendete.

"Langsam wirds hier ungemütlich."

_________________
Glentus Quertreib - Freier des Viertels - gekocht


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