Eine ganze Weile ruht der untergeschobene Brief in der spärlich möblierten Kammer, ehe sich der gegenwärtige Eigentümer geneigt sieht, seine zeitweilige Behausung zu frequentieren. Er hält den Atem an und tritt über die eigene Schwelle hinweg, als der linke Fuß auf dem Briefbogen zu liegen kommt. Das unerwartete und fremd anmutende Geräusch das sich ergibt, als der Fuß nicht wie gewohnt auf der Bodendiele aufkommt lässt den Wohnungsbesitzer innehalten und den Blick zu Boden wenden. Das Augenmerk fällt unwillkürlich auf den Fuß und den darunter befindlichen Fremdkörper in den eigenen Räumlichkeiten und einzelne Schweißperlen bilden sich unweigerlich auf der hohen Stirn, als sich der Herzschlag rasch steigert und der angehaltene Atem nun pfeifend durch die Zähne entweicht. Mit einem großen Satz tritt er schließlich vollends über die Schwelle und den Briefbogen hinweg und wirft die Tür ins Schloss. Dann marschiert er schnurstracks in die entlegenste Ecke des Raumes und geht in die Hocke, während er den Fremdkörper in seiner Wohnung argwöhnisch beäugt. Schließlich richtet er sich auf, tritt entschlossen an den Brief heran und hebt ihn mit weltmännisch anmutendem Gesichtsausdruck und spitzen Fingern auf. Unschlüssig wie nun am besten zu verfahren sei, dreht sich der Mann in seiner Wohnung einige Male im Kreise, den Brief am ausgestreckten Arm von sich haltend und entschließt sich dann, kurzerhand den Inhalt des Schreibens zur Kenntnis zu nehmen.
"So!"
_________________ I could care less if I'd like - I let you go into the night
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