Musik:
http://www.youtube.com/watch?v=NoUg2ps_m8A&feature=relatedInmitten des Sumpfes neben Südfall, kann man wohl einen Lichtschimmer durch die aufsteigenden Nebelschwaden erkennen.
Zwei Fackeln sind neben der Strickleiter zum Eingang seiner „Maloca“ (Hütte) in den sumpfigen Boden gesteckt.
Matirapa ist in Gedanken versunken, denn er hält, die mit „roome“ (Tabak) gefüllte Pfeife in der Hand. Seit Anbeginn der Zeit, wurde den Huitotos das Geschenk des Betens mit der Pfeife in die Wiege gelegt. Die vier Weltgegenden, „tschemda“ (Osten), „madane“ (Süden), „inticaai“ (Westen), „mooriti“ (Norden) finden in der Pfeife platz, sowie auch „Wiraqucha“ (der grosse Geist, der grosse Jaguar) und „Pachamama“ (die Mutter Terra/Tare).
Gebetet hat Matirapa schon und somit ist die ganze Welt und Heiligkeit im Pfeifenkopf versammelt.
Er entzündet die Pfeife und beginnt diese zu rauchen, doch findet der Rauch den Weg nicht in die Lunge, sondern nur in den Mund. Der ausgeblasene Rauch streicht er sich über den Kopf, damit „Wiraqucha“ ihm Weisheit schenkt. Denn Weisheit braucht er nun.
Was macht er auf dieser Insel?
Er ist ein Löwe vom Löwenorden. Im „Niipa“ (Dschungel) gibt es auch Löwen, doch ist der „Lioma“, der Löwe des Dschungels, mehr Geist als Tier. Schwarz ist sein Fell, schwärzer noch als die Haut der Huitotos.
Seine Fangzähne gleichen zwei Speerspitzen, viel grösser noch als die Hauer der Olorgh.
Matirapa hat den „Lioma“ noch nie zu Gesicht bekommen, doch hat er den Geschichten immer gern gelauscht, als er jünger war. Ein Löwe auf diesem „Peshcaan“ [Schildkrötenpanzer(Jagdgründe/ Stammesgebiet/ Heimat)].
Pahh!
Die meisten sind blass und nicht dunkel wie der „Lioma“ oder Matirapa.
Sind sie wirklich seine Brüder?
Ist nicht der Jaguar das stärkste Tier und nicht der Löwe? Ist nicht „Wiraqucha“, der grosse Jaguar, der Schöpfer der Welt?
Matirapa bläst wiederum Rauch aus seinem Mund und streicht diesen über seinen Kopf.
Wilder haben die Blasshäute zu Matirapa gesagt. Ihm, der fortgebracht wurde aus seinem „Peshcaan“ von jenen Leuten. Den Blasshäuten, die Haare im Gesicht haben wie Hunde und wie Affen sprechen.
Einen „Hueetsa“ (Bruder) hatte der Huitoto einst. Wapiya, vom Volk der Ticunas. (Damit dieser auch verewigt wird) Doch dieser hat den „Peshcaan“ im Sumpf verlassen, vielleicht sogar die ewigen Jagdgründe besucht. Wenn die „Ibeenbo“ (Mensch) aus den südlichen Inseln für die Blasshäute Wilde sind, wären das die Olorgh, die Olorgh-klein die „Ibeenbo-ooe-kuka“ [Mensch-sehr-gross (Chauken/Khalandrier)] und vielleicht die Nortraven auch.
Die Echsen-gehen-aufrecht, die er aus seiner Heimat kennt und die Ratten-gehen-aufrecht sind somit auch Feinde der Blasshäute und Urvölker wie die vorhin genannten.
Ein "Blasshaut-Löwe" wird er nicht mehr sein, dies weiss er nun.
- Weiterhin schweift er in Gedanken.
Die Asche aus der Pfeife wird er später vor dem Eingang seiner „Maloca“ zerstreuen, denn dies hält böse Geister fern. Doch ist die Zeit des Ausruhens noch nicht gekommen.
Mit schwarzer Farbe aus einem Gemisch von Asche, Harz, Lehm und Knochenkohle bemalt er seinen ganzen Oberkörper.
Schwarz. Die Farbe des Krieges.
http://www.youtube.com/watch?v=N6X3TtJB6GkSchrumpfköpfe müssen seinen Hals wieder schmücken, wie einst in seiner Heimat, denn Matirapa, Jaguarkrieger der Huitoto, „Tuxauaa“ (Häuptling) des Sumpfes, muss seinen „Peshcaan“ beschützen und die „Rahuii“ (Feinde) vertreiben…
-continuará
OOC: Bei Fragen PN an mich