Wie hatte das Ganze nur so ausarten können? Sie konnte es immer noch nicht verstehen. Es war doch nur um eine Lehrstunde in Sachen Worte richtig nutzen bei Messen und dergleichen gegangen und dann? Dann war es passiert, sie hatte den kleinen Dämon mit Namen Laz von der Leine gelassen und konnte rein gar nichts dagegen tun, dass sie sich verwirklichte. Gerade standen sie noch beisammen im Vitamaschrein und schon rannte Laz zum Haus zurück, nur um kurz darauf wieder leicht bekleidet vor ihr zu stehen, samt eines endophalischen Gewandes in ihrer Hand. Laz hatte sie unbedingt in dieses dünne Fähnchen von .... Kleid, wenn man es überhaupt so nennen konnte, stopfen wollen und warum auch immer, irgendwann hatte sie es tatsächlich geschafft. Wirklich wohl wahr ihr dabei nicht, aber wenigstens waren sie alleine im Schrein, was konnte da schon passieren? Alles!
Trotz der Gewandung war alles immer noch im einigermaßen angemessenen Bereich gewesen, als sie darüber sprachen, wie man eine Messe halten könnte, dass man auch nicht unbedingt nur vor den versammelten Gläubigen stehen und reden müsse, sondern ruhig auch etwas praxisbezogener werden konnte.
Liebe Gläubige? Höret Wesen Siebenwinds? Oder eher.... He ihr da! ?Also, was klingt für dich am Besten? Du musst das fühlen, wenn du das machen willst.Nichts davon ...irgendwieEin Aushang war eben doch nicht so leicht zu verfassen, wie man eben glauben konnte, dass war schnell klar geworden und so gab sie Laz wenigestens einen kleinen Schubser in die richtige Richtung als sich ein neues Opfer für Laz fand, noch dazu ein williges wie es schien in Form von Alricio. Also wurde nun an ihm weiter herum getestet welche Formulierung ihm eher gefallen würde. Immer noch war alles wenigstens einigermaßen erträglich, auch wenn sie sich gewünscht hätte, mehr als dieses endophalische Dingen und ihre Lederhose anzuhaben. Aber gut, es hätte schlimmer kommen können, dachte sie noch ..... und wie es so ist, es kam noch schlimmer.
Nach einigen Umarmungen, die laziger nicht hätten sein können, sprich, sie benahm sich wieder einmal wie ein Tintenfisch, welcher sich mit seinen Saugnäpfen an einem fest klammerte, stieß auch noch das letzte Opfer, oder auch im normalen Leben Sandir Ferofax gerufen, dieses Abends zu der kleinen Gruppe und nachdem schließlich alle ausstaffiert waren mit kurzen Röckchen oder einen Wappenrock in Ermangelung eines weiteren Röckchens, ging die Katastrophe schlicht weg und unter einem beständigen Lächeln auf Laz Lippen in die nächste Runde – Bauchtanz.
Wie hatte sie hier nur rein geraten können? Da stand Laz hinter Sandir, die Hände auf dessen Hüften und versuchte unter immer wieder vorgebrachten Korrekturen ihm das Schwingen der Hüften beizubringen. Es sah ja schon ganz lustig aus, wie sie sich selbst eingestehen musste und so lange sie sich um Sandir kümmerte, konnte sie wenigstens nichts mehr von ihr verlangen. Allerdings wie es schon den ganzen Abend über geschah merkte sie bald, dass auch diese Hoffnung trügerisch war. Sie hätte es eben besser wissen müssen.
Geh du mal hinter ihn und tu bei ihm das selbe wie ich bei SandirDu bist hier die Vitami!Ich muss Sandir bearbeiten! Unterstütz mich Frau Lehrerin!Ihn war in dem Falle Alricio, und sie sollte ihm tatsächlich.... sie konnte ihn doch nicht.... Es war zum Mäuse melken. Wie konnte sie nur von ihr verlangen, dass sie ihm das Tanzen beibringen sollte, wobei sie sowieso nicht davon ausging, dass er das nötig hatte, nicht nach den ersten Einblicken in sein Können, welches zwar ein wenig unmotiviert erschien, aber dennoch schon davon zeugten, dass er wirklich keinen Lehrer für derlei herumgetanze brauchte. Sie wollte einfach nicht. Sie war Dienerin Bellums und keine Dienerin Vitamas, warum musste sie das hier überhaupt über sich ergehen lassen?
Wer sagt dir überhaupt, dass ich das besser und damit lehren kann?Lillien oder Alricio. Ihr habt die Chance, wer zuerst reagiert steht vorne.Es half nichts, entweder sie lief nun weg, was einer Niederlage und Aufgeben nahe kam, er würde hinter ihr stehen und den Part des Lehrers übernehmen oder sie würde eben jenes tun. Sie übernahm das kleinere Übel aus ihrer Sicht und stellte sich schließlich doch noch hinter ihn, die Hände auf seine Hüften auflegend, auch wenn ihr immer noch nach Weglaufen war. Und es war schnell klar, er konnte wirklich tanzen und das ohne Probleme. Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass er sich sogar unverschämt gut bewegen konnten. Wie gut das Bastian nicht da war, das hätte nur wieder Ärger gegeben. Die Sache zog sich unglaublich, so viel Nähe zu einem praktisch Fremden, war einfach nichts für sie. Was wohl Hochwürden Delany sagen würde, wenn er sie jetzt hier so sah? Irgendwann war aber selbst das vorbei, den Göttern sei Dank ohne wirklich große Peinlichkeiten, wenn auch mit dem einen oder anderen mal rot werden, aber damit konnte man leben.
Eins war klar, sie würde es sich ab jetzt zwei mal überlegen, ob sie Laz jemals wieder eine Unterrichtsstunde gab.